Ich bin gerne selbständig, weil ich mit Haus 6 im Widder und Haus 10 im Löwen gern meine eigene Chefin bin. Ich ordne mich nur dann unter, wenn es etwas zu lernen gibt, auf Dauer fühle ich mich als "Befehlsempfängerin" nicht wohl. Allerdings bin ich nicht erpicht drauf, selbst Angestellte zu haben - auch wenn Eigenverantwortung für mich eine Selbstverständlichkeit ist, so habe ich doch eine Abneigung dagegen, Verantwortung für andere zu übernehmen. Es geht mir also mehr um meine eigene Selbstbestimmung und Unabhängigkeit, als darum, andere zu führen. Möglicherweise hat das damit zu tun, daß ich Uranus in 10 habe, ziemlich nahe sogar am MC.
Das 6. Haus ist bei mir nicht besetzt (Herrscher Mars steht in 8), aber im 10. befinden sich neben Uranus auch noch Pluto und die Venus (letztere beiden allerdings schon in der Jungfrau, während Uranus gerade noch im Löwen steht), Herrscher Sonne steht in 9.
Ich habe z. B. kein Problem, mal mehr als gewohnt zu arbeiten (hatte als Angestellte etliche Überstunden angesammelt, ganz freiwillig, und auch bei Samstagseinsätzen mitgemacht), wenn ich eh nichts anderes vorhabe - aber WENN ich dann mal was vorhabe und 1-3 arbeitsfreie Tage brauche, dann will ich nicht darum bitten und um Genehmigung ersuchen müssen, sondern sagen können (natürlich rechtzeitig und nicht erst einen Tag vorher): Vom xx. xx. bis yy. yy. bin ich weg - Punkt.
Und ich mag nicht stur eine bestimmte Anzahl Stunden abreißen, sondern möchte selbst entscheiden können, ob ich es für erforderlich halte, evtl. länger zu arbeiten, oder aber - was selten vorkommt, aber es kommt vor - wenn ich mein selbst gesetztes "Soll" schneller erfüllt habe als geplant, auch mal früher Feierabend machen. Der sture 8-Stunden-Tag, an dessen Ende man entweder mit dem Schlußgong alles stehen und liegen läßt oder den man bei schneller erledigtem Soll einfach weiter aussitzt, weil man ja seine Stunden nachweisen muß, ist absolut nicht mein Ding. Ich glaube, insofern bin ich schon eher ein Typ für die Selbständigkeit.
Man muß sich - jedenfalls, wenn man wie ich von zuhause aus arbeitet - allerdings selbst auch oft einen Ruck geben und das innere Faultier überwinden, das sich schon morgens beim Aufwachen bemerkbar macht und einem einflüstert, "ach, es ist so nett im Bett, nun dreh dich noch mal um und schlaf noch ein Stündchen". Man muß Selbstdisziplin entwickeln, sonst geht man schnell baden mit der Selbständigkeit.
Vorteile der Selbständigkeit: Entscheidungsfreiheit, mehr Flexibilität, bei der Einkommensentwicklung zumindest Optionen darauf, daß es von einem Monat auf den anderen mehr werden kann - schließlich hat man es selbst in der Hand, seine Situation zu ändern und es z. B. mit einem neuen Auftraggeber zu versuchen oder mehr zu werben, was auch immer...
Nachteile: höhere Fixkosten durch selbst zu tragende Krankenversicherung, keine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, keine Rente (es sei denn, man versichert sich entsprechend, was aber finanziell auch erst mal drin sein muß), kein bezahlter Urlaub, jeder arbeitsfreie Tag bedeutet Verdienstausfall.
Vorteil des Angestelltenverhältnisses: finanzielle Absicherung im Krankheitsfall, Rente, bezahlter Urlaub.
Aber auch da gibt es Nachteile: Arbeit nach Vorschrift, vorgegebene Arbeitszeit, immer gleich bleibendes Gehalt, wenig Chancen auf Verbesserung.
Man muß abwägen, was einem wichtiger ist: Unabhängigkeit und Flexibilität oder finanzielle Absicherung - ich glaube, das ist der entscheidende Faktor bei der Frage, ob man die Selbständigkeit einem Angestelltenverhältnis vorziehen soll.
Manchmal hätte ich - oder die harmoniesüchtige Venus in der vorsichtigen Jungfrau? - schon gerne die Vorzüge des Angestelltendaseins mit bezahltem Urlaub und Absicherung im Krankheitsfall etc., aber so ein Job müßte mir schon einige Entscheidungsfreiheiten lassen, ein paar Abwechslungen bieten und sollte dazu noch lukrativ sein. Wenn ich etwas leiste, dann möchte ich mir auch was leisten können ...