Hallo,
ich habe als ein paar Anfängerfragen zu folgendem Zitat:
"Die Selbstverwirklichung (Sonne) kann nur nach Ausbildung der seelischen Eigenart (Mond) stattfinden. Sonne und Mond sollten deshalb im Horoskop stark gestellt sein. Hinweis: Zuviel Mond = zuviel Zärtlichkeit oder zuwenig Mond = Erwatungshaltung." (
Quelle)
Nun zu meinen Fragen:
1. Wie kann ich die Stellung von Gestirnen hinsichtlich ihrer Stärke beurteilen?
2. Wann spricht man in diesem Kontext von Zuviel oder von Zuwenig?
3. Gibt es neben dem Mond weitere Beispiele für ein Zuviel oder Zuwenig?
Vielen Dank im Voraus.
Hallo,
Liebe Grüße
Keikiki
Hallo,
ich habe als ein paar Anfängerfragen zu folgendem Zitat:
"Die Selbstverwirklichung (Sonne) kann nur nach Ausbildung der seelischen Eigenart (Mond) stattfinden. Sonne und Mond sollten deshalb im Horoskop stark gestellt sein. Hinweis: Zuviel Mond = zuviel Zärtlichkeit oder zuwenig Mond = Erwatungshaltung." (
Quelle)
Nun zu meinen Fragen:
1. Wie kann ich die Stellung von Gestirnen hinsichtlich ihrer Stärke beurteilen?
2. Wann spricht man in diesem Kontext von Zuviel oder von Zuwenig?
3. Gibt es neben dem Mond weitere Beispiele für ein Zuviel oder Zuwenig?
Vielen Dank im Voraus.
Liebe Grüße
Keikiki
Hallo Keikiki,
sehr bedeutsame Fragen!
Zunächst zur Klärung des tatsächlichen Sonne-Mond-Verhältnisses im Horoskop:
Grundsätzlich kann man sagen:
Die Sonne repräsentiert den
eigentlichen Menschen, die
Individualität, das sogenannte
Höhere ICH, welches sich mit der geistigen Welt intim verbunden fühlt. Ihre Stellung im Tierkreis zeigt den jeweiligen Stand der individuellen spirituellen Entwicklung, gleichzeitig aber auch insbesondere durch das Zeichen ihres Hintergrundes die spezifischen Talente und Stärken an, die der Mensch als seine Anlagen einsetzen und nutzen kann, um seine Ideale zu verwirklichen. Dieses Höhere ICH ist es, welches dem "Licht der Natur" (Paracelsus), der klaren reinen
Vernunft folgt, dem ausgewogenen gesunden "Herz-Denken", welches zuletzt und als höchstem Ziel allem Wahren, Schönen und Guten entgegenstrebt.
Der Mond wiederum reflektiert das
Niedere Ich, das es zur irdischen Stofflichkeit, zur sinnlichen Daseinssphäre hinabzieht. Als Spiegel des Sonnenglanzes entspricht der Mond auch dem Spiegel des irdischen, sinnlich beeinflussten Denkens, welches sich nicht im rein Ideellen und geistigen Ideal erlebt, sondern im Weben und Wirken von
Bildern und bildhaften
Vorstellungen. Mithin weist diese "Ein-bildungs-Fähigkeit" auf das Prinzip der
schöpferischen Phantasie, die (im Idealfalle gemeinsam mit dem ideellen Herz-Denken)
Neues und
Originelles hervorzubringen imstande und damit sowohl dem individuellen als auch dem allgemeinen Fortschritt dienlich ist.
Wie von Dir oben zitiert - wonach der Grad der Selbst-Verwirklichung vom Entwicklungsniveau des Seelischen abhängig ist - verhält es sich mit dem Sonne-Mond-Verhältnis ganz sicher nicht. Viel mehr erweist sich umgekehrt das Sonnen-Prinzip als dasjenige, welches das Monden-Prinzip - wie überhaupt
sämtliche Planeten-Prinzipien - in
seinen Einfluss bringt. Denn so wie die astronomische Sonne zentral den gesamten Planeten-Reigen führt und lenkt, so tut dies auch die geistige Sonne - das ICH - den geistigen Planetenprinzipien gegenüber. Jede Planeten-Tugend ist so stark oder schwach ausgeprägt wie die innere Sonne dies zulässt und ermöglicht.
Hinsichtlich ihrer Stärke im individuellen Horoskop müssen bei den Planeten mehrere Faktoren beachtet werden. Dabei spielt auch der zentrale Blickwinkel, von dem aus die Planetenstellungen betrachtet werden, eine entscheidende Rolle, denn für den
mundanen, den
geozentrischen und den
heliozentrischen Standpunkt gelten teilweise unterschiedliche und voneinander unabhängige Regeln. Im
Häuser-Horoskop etwa machen die Planeten ihren Einfluss besonders geltend, sofern sie die
Hauptachsen tingieren: Je näher sie diesen stehen, desto dominanter treten sie im Lebensplan der Nativität auf.
Geozentrisch wie auch
heliozentrisch betrachtet muss man die Stellung der Planeten vor den einzelnen
Zeichen im Auge haben: Wenn sie in ihren jeweiligen "Häusern", also den ihnen zugeordneten Zeichen stehen, bestimmen sie auch maßgeblich Charakter und Schicksal der Individualität, da Tierkreis-Temperament und Planeten-Prinzip einander ergänzen und potenzieren. Auch wirken die Planeten höchst kraftvoll in den Zeichen ihrer
Erhöhung, denn dort erfahren sie eine tendenzielle
Steigerung ihres Einflusses. Hingegen schwächt sich ihre Wirkkraft in den Zeichen ihres
Falls und
Exils deutlich oder bis auf ein Minimum ab. Im
Siderischen Tierkreis hängt zusätzlich die Dominanz oder Schwäche der Planeten fundamental mit der Stellung zu ihrer jeweiligen
Knotenachse zusammen: Erreicht ein Planet vom
aufsteigenden Knoten in
Laufrichtung den von der Knotenachse
fernsten Punkt - was einem 90°-Winkel entspricht -, so steht er
dort erhöht und gewinnt somit seinen stärksten Einfluss; entsprechend verliert er ihn am
gegenüberliegenden Punkt, wo er dann im
Fall steht. Wenn ein Planet mit einem seiner Knoten kulminiert, relativierst sich seine Einflussnahme auf ein Mittelmaß.
Eher sekundär, aber im individuellen Fall die Stärke der Planeten durchaus mitbestimmend ist ihre gegenseitige
Aspektierung. Je mächtiger die Aspekte, desto mächtiger die Planeten - wobei die
wirkkräftigsten, die
Kreuz-Aspekte, die Planeten auch zu ihrer größten Einflussnahme verhelfen. -
Die Kunst der astrologischen Deutung besteht u.a. darin, all diese Faktoren auf einen stimmigen Konsens zu bringen und hieraus ein möglichst authentisches Gesamtbild des Wesens-Charakters der Nativität und ihres individuellen Lebensplans zu zeichnen. Durch beständiges Üben und unentwegtes sensibles Beobachten ist es möglich, immer klarer und deutlicher die dominanten von den weniger dominanten und relativ unbedeutenden Planeten unterscheiden zu lernen...