Andromalius, Engel der Gerechtigkeit

Werbung:
Götter, Geister, Asura, Devata. Mal so als Auswahl. Ohne den einen "Über-Gott", ist eher die Frage, ob Geistwesen XY (im persönlichen Kontext) nutzt oder schadet. Das kannst du auch in den Religionen und Kulten der europäischen Antike sehen, bei denen die mögliche Hilfe/Unterstützung im Vordergrund stand und nicht eine reine Anbetung oder Versprechen auf späteres (in anderen Worten, Gott X sollte mächtig, reich, berühmt und sexy machen, wenn man ihn/sie "richtig" anbetete; wenn es dann doch nicht klappte, konnte man es bei Gott Y versuchen).

Tja, ich denke, das verwirrt mich Wesen mit christlichem Hintergrund irgendwo... Juden und Christen dürfen halt nichts als Götter bezeichnen, was andere Kulturen so nennen würden, von daher entsteht irgendwo die Frage, wo man da die Grenze(n) ziehen würde.

Was das Wechseln angeht, kenne ich das Prinzip mit dem Wechseln an sich schon. Aber jetzt mal angenommen, ich wäre ein Gott, dessen Bildnisse von irgendwem systematisch zerstört wurden, weil die Leute meine Unterstützung nicht zu schätzen wüssten, wär ich dann nicht einigermaßen sauer, und könnte das nicht ggf. ziemlich unschön für die Leute enden, sollte ihr neuer favorisierter Gott dann doch nicht so mächtig sein?
Ich meine, es kommt vermutlich noch etwas darauf an, was für ein Gott das dann jeweils ist, aber um mal beim Beispiel der Juden zu bleiben: Diverse Versuche, die Gefolgschaft zu wechseln, gingen da ja meistens eher unschön für das "auserwählte Volk" aus.
Es sei denn, wir würden jetzt annehmen, dass die beschriebene "Eifersucht" Gottes bloß Propaganda ist oder war, die im Nachhinein dazugeschrieben wurde, aber ich bin mir nicht so sicher, ob es korrekt wäre, davon auszugehen.

Lapidar ausgedrückt, wieso können also die Germanen o.ä. anscheinend ihre Götter wechseln, während das bei den Juden tendentiell wohl eher schiefgelaufen ist, so derartige Versuche unternommen wurden?

Oh, und sorry fürs OT, ggf. lagern wir es irgendwoanders hin ^^
 
Ansanti warum, weil ich vorher nicht wusste das es um Dämonische Namen geht, und diese mich nicht interessieren?:confused:
 
Seit wann weiß man um manche Engel mit seltenen Namen, ich habe ja eher das Gefühl das es für mich eine neuerfindung oder alten wein in neuen Schläuchen handelt, eben neu benannt ist, weil seit den 90ern sind mir solche Namen erst bekannt, ich habe vorher noch nie was davon gehört.:confused:

Eine gute Frage, deshalb habe ich da einmal versucht, zumindest etwas zu den Anfängen zusammenzutragen.

In der ursprünglichen Heimat der Engel in Persien gab es sechs Engel und der Heilige Geist, der dem Schöpfergott Ahura Mazda bei seinem Kampf gegen das Böse zur Seite standen. Diese Engel hatten bereits Namen, die in Zusammenhang mit den Werten verbunden waren, die sie verkörperten. Leider habe ich nur die Namen von drei Engeln finden können: Wohumanah, Ascha, Armaiti. Da mir nur die Übersetzung vorliegt, konnte ich diese Namen nicht zu einer der sieben Tugenden zuordnen.

1. Die beste Wahrheit
2. Der gute Sinn.
3. Das wünschenswerte Reich.
4. Die segenbringende Frömmigkeit.
5. Wohlfahrt (im Sinne der Nächstenliebe).
6. Unsterblichkeit.
7. Der segenbringende Geist.

In der Übersetzung werden zum besseren Verständnis direkt mit dem Wert verbunden, den er symbolisieren soll, wobei der Engel der Wahrheit eine zentrale Rolle spielt. Ich habe einmal alle Bezeichnungen der Engel herausgeschrieben, wobei der Engel der Wahrheit eine zentrale Rolle spielte.

Engel der Wahrheit
Engel des reinen Geistes
Engel der Liebe
Engel der Erkenntnis
Engel der göttlichen Macht
Engel der Gnade
Engel der Treue
Engel der Unsterblichkeit
Engel des Gehorsams
Engel der Gerechtigkeit
Engel der göttlichen Herrlichkeit
Engel der Frömmigkeit

Der jüdische Prophet Daniel war durch das Babylonische Exil an den persischen Königshof gekommen, an dem er zum Seher ausgebildet wurde (Daniel 2). Auf diese Weise fand dann auch das persische Gedankengut Eingang und somit die Engel in die jüdischen Schriften.

Vom ursprünglichen Sendboten des Guten und Reinen wurden sie jedoch in der Bibel zu Sendboten des Willens Gottes. Bei Daniel werden dann erstmalig Engel namentlich benannt:

Daniel 8[16] Und ich hörte mitten von Ulai her eine Menschenstimme rufen und sprechen: Gabriel, lege diesem das Gesicht aus, dass er verstehe!

Daniel 10[13] Aber der Fürst des Königreiches im Perserland hat mir einundzwanzig Tage widerstanden; und siehe, Michael der vornehmste Engelfürsten einer, kam mir zu Hilfe; da behielt ich den Sieg bei den Königen in Persien.

Michael = "Wer ist wie Gott?"
Gabriel = "Meine Kraft ist Gott!"

Rund vierhundert Jahre später erscheint in den jüdischen Schriften des Buches Tobit der Erzengel Raphael im Buch Tobit (200 v.Chr.)

Tobit 3[16] Das Gebet beider, Tobits und Saras, fand Gehör bei der Majestät des großen Rafaels. [17] Er wurde gesandt, um beide zu heilen: um Tobit von den weißen Flecken auf seinen Augen zu befreien und um Sara, die Tochter Raguëls, mit Tobits Sohn Tobias zu vermählen und den bösen Dämon Aschmodai zu fesseln.
Raphael = "Gott heilt!"

Etwa zeitgleich oder etwas später erscheinen in der kabbalistischen Tradition mit Henoch weitere Engel:
Chamuel, Haniel, Jophiel, Raguel, Sariel, Zadkiel, Uriel = "Der Lichtbringer Gottes!".

Durch die gnostischen Gedanken, die auch in der Christenheit Eingang gefunden haben, bekommen die Engel in dieser Lehre eine stärkere Bedeutung und Zuwendung: Michael, Gabriel, Raphael und Uriel.

Auch in dem späteren Islam spielen neben den Erzengeln Gabriel, Michael die Engel Azrael und Israfiel eine bedeutende Rolle. Azrael ist im Islam der Todesengel, der die Namen der Neugeborenen aufschreibt und beim Tod wieder aus der Liste streicht. Israfiel ist der Engel, der das Jüngste Gericht verkündet.

Durch verschiedene christliche Denker der Christenheit (z.B. Augustinus) rückte der Engelsverehrung insbesonders im Mittelalter immer weiter in das Interesse der Gläubigen und so kamen dann zur Engelschar noch Jehudiel, Sealtiel Barachiel hinzu.

Alle anderen Engelsnamen dürften also zu einem späteren Zeitpunk hinzugekommen sein. In einer alten russischen Übersetzung des Buches "Bellum Judaicum" von dem jüdischen Geschichtsschreiben Flavius Josephus wird zwar davon geschrieben, dass die Essener ein Buch mit Engelnamen gehabt haben sollen, ob man diesem Einschub aber vertrauen kann – ist eine andere Frage.

Merlin
 
Hallo lieber DruideMerlin,
eine interessante Auflistung. :)

Ich denke es hat auch etwas mit unserem Informationszeitalter zu tun. Früher haben es bestimmte "Engelnamen" nur in einzelne Bücher "geschafft" und sind uns daher aus dieser Zeit bekannt. Ich bin mir sicher, dass schon viel mehr Engelnamen irgendwann einmal erwähnt worden sind (so wie du es ja auch angedeutet hast), jedoch sind viele viele Bücher verloren gegangen oder wurden vernichtet. Einige wurden auch gerettet, haben aber nie die Bekanntheit einer Bibel erreicht oder sind gar nur von Generation zu Generation im Geheimen weitergegeben, bis heute.

In unserer heutigen Zeit findet sich vieles wieder, wissen wird viel schneller verbreitet und geteilt. Immer mehr beschäftigen sich mit der Thematik und so wird der Kontakt zu den Engel immer vielseitiger und intensiver und immer mehr Engelnamen werden bekannt.

Ein weiterer Grund ist auch die "Zeit" in der wir uns gerade befinden. Sie ist sehr ereignisreich und wichtig und daher "kümmern" sich auch viel mehr Engel um die Erde und die Menschen, folglich werden auch immer mehr Namen "bekannt".;)

liebe Grüße
Alesius
 
Werbung:
Hallo Alesius,

Namen spielen eine weit größere Rolle, als mancher glauben mag – denn sie sind der Schlüssel zu einer Persönlichkeit. Wenn man einmal die persischen und biblischen Engel gegenüberstellt, wird der Wertekanon besonders deutlich, mit dem sie jeweils verbunden sind. Wenn wir einem Bekannten begegnen oder seinen Namen hören, verbinden wir damit auch gleich seine Wesenszüge. Etwas, das wir auch in unseren Träumen erfahren können, wenn dort Personen als Symbol auftreten. Der hat mir auch schon geholfen, dem kann ich vertrauen und vor jenem muss ich mich in Acht nehmen, sind die Erinnerungen, die ohne großes Nachdenken in uns aufsteigen. Nach diesem Prinzip gehen wir auch mit den Namen unserer Engel um.

Jede Zeit hat in ihrem Wertekanon einen besonderen Schwerpunkt, an dem die Menschen Halt suchen und sich orientieren möchten. Wenn man einmal die Geschichte der Israeliten betrachtet, wird schnell klar, warum dieser Gott im Alten Testament stark und übermächtig sein muss. Gerade im Buch Daniel oder Jesaja wird das besonders deutlich, in dem das Volk Israel unterzugehen droht und nur noch durch eine übermächtige Kraft gerettet werden kann (siehe Daniel 10[13]). Deshalb heißen dann die Engel zunächst auch "Wer ist wie Gott?" oder "Meine Kraft ist Gott!"

Heute rücken nun andere Werte in den Vordergrund, an denen sie sich die Menschen orientieren möchten. Es geht ihnen nicht mehr um die Errettung des Volkes Israel, sondern um die Rettung ihres Seelenheils. So wird auch klar, warum aus der Engelschar neue Namen auftauchen müssen. Ich habe in verschiedenen neuen Büchern gesehen, wie man auch die biblischen Engel in diesem Sinne sehr schön erweitern kann. Interessant ist dabei, dass man sich in diesen neuen Interpretierungen, den persischen Engeln wieder angenähert hat.

Damit ich nicht falsch verstanden werde, ich propagiere nicht für diese persische Lehre – aber sie enthält sehr viele Elemente, nach denen wir gerade heute streben. Der Gedanke, mit dem der Mensch durch sein Denken, Handeln und Tun seine kleine und somit auch die große Welt zum Guten verändern möchte, kann so schlecht nicht sein: Ein Ziel, nachdem wir doch im Grunde alle streben. Wir brauchen uns also dieser alten Lehre nicht anschließen, es reicht schon, sich an die ursprüngliche Botschaft der Engel zu erinnern: "Gutes denken, Gutes reden und Gutes tun!“

So wie wir auf einer Wanderschaft andere Menschen begegnen und kennen lernen, so begegnen wir auf ihrem Weg durch die Zeiten auch den anderen noch unbekannten Engeln.


Merlin
 
Zurück
Oben