Anarchie - Eine (un-)mögliche Lösung?

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hi Tobie

deine Vorstellung von Anarchie harzt vorallem an der Geldwirtschaft... eine Gesellschaft in der Tauschhandel funktioniert kann nur eine ohne Hochtechnologie sein... denn wie will man z.b. einen Computer im Tauschhandel bezahlen wo doch so viele Menschen daran an so unterschiedlichen Orten gearbeitet haben... Gleiches gilt für das Gesundheitsystem - man müsst auf alle Technologischen MIttel der Medizin verzichten damit das funktionieren würde.

Hier verstehe ich nicht, in wie fern du dies schlussfolgerst? Zumal es kein Tauschgeschäft gibt, sondern freiwillige Angebote für alle (Wissen kann niemanden alleine gehören). Wie viel Technologie wird heutzutage zurückgehalten durch Patente etc. Wie viel an Technologie verschwindet mal eben in einer Schublade, damit eine andere nicht abgelöst wird usw.? Das große Rätsel und Problem ist und bleibt zur Zeit der Mensch, sein Wissen freiwillig und kostenlos für alle anderen frei zu geben.


Weiter: Räte sind okay, aber für jede Verhandlung immer einen Rat zu wählen heisse eine Entscheidung ins unendliche hinauszögern. Viel besser währe ein Bindendes Mandat, also ein Mandat bei dem sich der Mandatsträger verpflichtet bei einer bestimmten Sache auf eine Bestimmte Art zu entscheiden und nicht so wie heute ein Freies Mandat, wo jeder Abgeordnete wählen kann was er will - auch gegen den Willen derjenigen die ihn gewählt haben.

So kann es ja auch sein. Das liegt an der Gemeinde und auf die freiwillige Basis auf der dies geschieht.
Zitat um zu verdeutlichen:[Wenn z. b. du (und andere) lieber in einer demokratie (oder räte-, demokratie- kommunismus /sprich: demokratischen gesellschaft) leben willst mit regierung, mehrheitsbeschlüssen oder räten die beschliessen was ander tun müssen, etc.: Bitte macht das! (Auch, wenn es sich um die bindenden Mandate o.Ä. handelt) Voraussetzung dafür ist dass diese demokratische gemeinschaft/gesellschaft auf freiwilliger basis gegründet wird und niemand gegen seinen willen und mit gewalt dazu gezwungen wird ebenfalls dieser demokratie (bzw. anderer Staatsform, wie die Monarchie Englands (Die Königsfamilie, aber nicht viel zur Staatsführung zu sagen hat) anzugehören. Sowie heute angehörige verschiedenster interessengruppen (parteien, organisationen, religiöse gruppen usw.) relativ friedlich und über das ganze land verstreut sind und zusammenarbeiten Von wegen Wissenaustausch und Technologieerhalt etc. funktioniert dies durch Zusammenarbeit, kann diese demokratische gesellschaft welche du meinst, auch funktionieren. Allerdings hier die voraussetzung das diese demokratische gesellschaft keinen anspruch erhebt auf ein bodenmonopol (sowie der staat das macht); denn dies wäre ein gewaltakt und würde die freiheit anderer einschränken! "Freiheit ist immer die freiheit des/der anderen" (Rosa Luxemburg/John H. Mackay). ]

Weiter hapert es an der leider notwendigen Gewalt, wenn es darum geht, Verbrecher unschädlich zu machen - will soetwas nicht in Anomie, also im speziellen fall auf Lynchung hinaus laufen, braucht es einen Vertretter des Gesetzes der das Gesetz stellvertrettend und reglementiert in die Hand nimmt.

Ich zitiere einfach weiter aus meinen Infosammlungen (die ja echt wild durcheinander gewürfelt sind :D und ich alles doppelt und dreifach lesen darf um das zu finden, was ich suche), auch wenn sich einige Sachen wiederholen werden: [Auch in der anarchie müssen menschen vor mördern, dieben, gewalttätern, betrügern geschützt werden. Demzufolge sind polizei, anwälte, gerichte trotzdem notwendig.Wie diese aussieht ist ne andere Frage Da kommt niemand drumherum. Anarchie ist ORDNUNG (kein chaos) ohne gewalt/herrschaft. Begriffe wie z.b. polizei könnten (müssen nicht) geändert werden in schutzdienst oder sicherheitsorganisation oder, wie in dem Beispiel ganz unten von mir, passt jeder auf, dass die Regeln eingehalten werden, aber niemand nach eigenem gutdüngen irgendwie "bestraft", sondern so, wie es abgesprochen wurde. Wie auch immer: der name ist nicht so wichtig, der inhalt umso mehr! Und: niemand kann "eigener richter" spielen oder sich anmaßen dies zu tun. Diebe, einbrecher, betrüger können z.b. dazu verurteilt werden den von ihnen angerichteten materiellen schaden in voller höher zu erstatten und als warnung/strafe dazu noch "schadenersatz" leisten. Schliesslich haben sie andere (erwerb, eigentum) vorsätzlich betrogen oder ihnen private sachen entwendet. Doch nach dem "Schadensersatz" wird die Person wieder in die Gesellschaft eingegliedert ohne Nachwehen. Denn es wurde "gebüßt", wie ich es in dem Verein kennelernen durfte.
Mörder, vergewaltiger, gewaltverbrecher gehören auch hier >zum schutze der gesellschaft< ins gefängnis für angemessene zeit. Die Meinung des Zitierten, denn es klingt nach Zwang, dass es so sein muss, aber es ist eine Möglichkeit damit umzugehen Diese verbrecher haben anderen mit aggressiver gewalt das leben genommen oder ihnen mit gewalt und gegen ihren willen grossen schaden zugefügt. Verbrecher müssen zur verantwortung gezogen werden! Solange halt die Konsequenzen von allen angenommen und akzeptiert wurden. Konsequenzen gibt es immer für seine Entscheidungen und dafür steht man gerade oder man entscheidet sich nicht zu solch einer Tat. A)Ich entscheide mich und nehme die Konsequenz in Kauf B) Ich entscheide mich dagegen um die Konsequenz nicht in Kauf zu nehmen. Ob die Konsequenz positiv/negativ ist, kommt auf die Tat drauf an. ]


Ausserdem bedingt Anarchie, dass alle beteiligten sich daran halten - was leider, nicht der fall sein wird... sobald nämlich ein Menschliches Raubtier feststellt, dass alles um ihn herum SChäfchen sind, wird er sich einen Stock machen, ein paar Hunde holen und sich als Hirte aufspielen - und schon wurde aus Anarchie Despotie

Darum ginge Anarchie im reinen Sinne nur mit einer totalen vorhergehenden Gedanken und bewusstseinskontrolle der Menschen die garantiert, dass die Menschen nur noch auf die eine und nur die eine Art handeln - nur aber währe dann die Freiheit zunichte und was oberflächlich dann wie Freiheit erscheint, währe im grunde genommen nur die Oberfläche einer absoluten und totalen unterwerfung

Vielen Dank, für diesen Post. Dass Anarchie heutzutage noch Utopie ist, habe ich oft genug betont, denke ich mal. Da müsste jeder an sich arbeiten oder sich dabei helfen lassen. Und sobald ein, wie du ausdrückst ein menschliches Raubtier sich "einschleicht", wird dieses gestoppt, nach dem Prinzip des, ich helfe denjenigen, der unterdrückt wird, ich veranlasse den Unterdrücker aufzuhören, aber ohne dem Gedanken, dass er/sie nun vollends verschissen hat oder Ähnliches. (Das erste YouTube-Video ist da ganz nett zu gerade dieser Sache. Es geht zwar dadrum, wenn eine Gemeinde Krieg anfängt, aber es lässt sich auch auf den kleinsten Maßstab umsetzen)

Nebenbei: Zitat "http://www.anarchismus.de/allgemeines/definition.htm" [In der Schrift "Die Philosophie der Tat", die 1843 als Artikelserie in der von Georg Herwegh herausgegebenen Zeitschrift Einundzwanzig Bogen aus der Schweiz erschien, definierte Moses Hess (1812 bis 1875) Atheismus und Kommunismus als analoge Erscheinungsformen der Anarchie:
"Die Anarchie, auf welche sich die beiden Erscheinungsformen, Atheismus und Kommunismus zurückführen lassen, die Negation aller Herrschaft, im geistigen wie im sozialen Leben, erscheint zunächst als schlechthinige Vernichtung aller Bestimmung, mithin aller Wirklichkeit. Deine Bewusstseinskontrolle Aber es ist in der Tat nur das äußerliche Bestimmtwerden, die Herrschaft des einen über den anderen, was die Anarchie aufhebt Niemand schreibt dem anderen vor, was er zu tun hat. Zwingt den anderen also zu etwas oder befiehlt. Die Selbstbestimmung wird hier so wenig negiert, daß vielmehr deren Negation (die durch das Bestimmtwerden von außen gestzt) wieder aufgehoben wird. Die Selbstbestimmung ist größer denn je, aber mit voller Rücksicht auf seine Mitmenschen Die durch den Geist geschaffene Anarchie ist nur eine Negation der Beschrängtheit, nicht der Freiheit. Nicht Schranken, welche der Geist sich selbst setzt, bilden den Inhalt seiner freien Tätigkeit - also dieses Sichsetzen, Sichbestimmen oder Sichbeschränken ist es nicht, was vom freien Geist negiert werden kann, sondern das Beschrängtwerden von außen."]

Jetzt ein Beispiel aus meinem Leben, zu dem ich Kontakt aufbaute mit 18 und letztes Jahr im Sommer habe gehen müssen: Der Kulturverein, in dem ich Mitglied war, war/ist, in die anarchistische Ecke gegliedert. Wir haben zwar einen Vorstand (1.Vorsitzender, zweiter Vorsitzender, Kassenwart und die Stellvertreter etc.), aber jedes Mitglied (Wir haben knapp 100 Leute), ob aktiv oder passiv (Ich bin nun erstmal passiv), hat das gleiche Recht sich einzubringen und seine Stimme bzw. Meinung mit dem gleichen Gewicht zu vertreten, wie etwa einer aus dem Vorstand. Die hätten nur mal zur wöchentlichen Besprechung kommen sollen usw. Aber ihnen reichte es oft uns nur zu unterstützen für das Kulturprogramm, welches angeboten wird (von wegen auf die faule Haut legen und die ganze Arbeit 3-5 Leute machen lassen (sehr schwer, sage ich nur, aber hat auch sehr viel Spaß gemacht). Doch bei uns hat jeder aufgepasst, dass die Regeln eingehalten werden (Ich muss zugeben, dass ich sehr oft das ein oder andere Auge zugedrückt habe, wenn es in meinen Augen kein Problem war und ich die Regel nicht einsah oder mir auch schnell hätte passieren können oder schon passiert war ^^' Ansonsten habe ich auch das ein oder andere Hausverbot erteilen müssen (Diebstahl, Vandalismus zum Beispiel)) und durchgesetzt wurden. Wenn es ganz hart kam, wurde es vertagt, bis zur wöchentlichen Versammlung, in der die Betroffenen dann zu kommen hatten und es geregelt und versucht wurde eine Lösung zu finden. Ansonsten gibt es das Hausverbot bis zum absoluten Rausschmiss (Der Typ zum Beispiel, der mir die Augen via Daumen ausdrücken wollte und beinahe ne Bierflasche in die Fresse geworfen hat, aber vorher seinem Kumpel diese auf den Kopf schlug, bekam eine Anzeige). Jetzt ändert sich dort so viel. Nicht zum Schlechteren oder Besseren, nur anders, dass ich nicht mehr reinpasse, aber anderes Thema.

Lieben Gruß, der Tobie
 
anarchie ist die gesellschaftsform der zukunft.
sie wird dann kommen, wenn die verletzungem in den menschlichen seelen geheilt werden, wie crossfire sagte und,
wenn genug menschen mitgefühl entwickelt haben und verstehen, dass wir alle eins sind und die strukturen abbauen.

lg winnetou:)
 
Lieber Tobie

ist ja alles gut gemeint, aber es scheitert am "Faktor Mensch". Ich ertappe mich auch immer wieder dabei, dass ich von mir auf andere schliesse...darf man leider nicht tun :trost:
Ohne Geld gäbe es unendliche Diskussionen ob jetzt die Gegenleistung der Leistung entspricht und wer jetzt bei wem was gegenleisten darf oder noch muss...wenn Du zB Schweine züchtest und von einem Vegetarier Gemüse willst, musst Du einen Dritten finden, der dem Vegetarier das leistet, was du ihm nicht leisten kannst, aber du ihm leistest, damit er es dem Vegetariert leistet, damit er Dir die Leistung erbringen kann, die Du ihm über den anderen erbracht hast, damit Du zu deinem Gemüse kommst....das war ein eher einfaches Beispiel ...es läuft also darauf hinaus, dass du vor lauter Organisieren nicht mehr zum Arbeiten kommst, wodurch es dann aber immerhin auch weniger zu organisieren gibt :D
 
Lieber Tobie

ist ja alles gut gemeint, aber es scheitert am "Faktor Mensch". Ich ertappe mich auch immer wieder dabei, dass ich von mir auf andere schliesse...darf man leider nicht tun :trost:
Ohne Geld gäbe es unendliche Diskussionen ob jetzt die Gegenleistung der Leistung entspricht und wer jetzt bei wem was gegenleisten darf oder noch muss...wenn Du zB Schweine züchtest und von einem Vegetarier Gemüse willst, musst Du einen Dritten finden, der dem Vegetarier das leistet, was du ihm nicht leisten kannst, aber du ihm leistest, damit er es dem Vegetariert leistet, damit er Dir die Leistung erbringen kann, die Du ihm über den anderen erbracht hast, damit Du zu deinem Gemüse kommst....das war ein eher einfaches Beispiel ...es läuft also darauf hinaus, dass du vor lauter Organisieren nicht mehr zum Arbeiten kommst, wodurch es dann aber immerhin auch weniger zu organisieren gibt :D

Nööö, alles Käse. :D

Nur was gebraucht wird, nicht was gierig gewollt wird. Einfach umdenken. Dieses Bewusstsein müssen wir erreichen. Das Leistungsprinzip kannst du mit dem Geld in die Tonne kloppen.

Solange leisten nicht in dienen gewandelt wird, auch die Bedeutung dessen, bleibt alles beim Alten, dann wäre es lediglich ein neuer Mantel.

Wovon du sprichst, ist das Tauschpflichtprinzip, nichts anderes als ein anderer Mantel für einen Geldschein. :)
 
anarchie ist die gesellschaftsform der zukunft.
sie wird dann kommen, wenn die verletzungem in den menschlichen seelen geheilt werden, wie crossfire sagte und,
wenn genug menschen mitgefühl entwickelt haben und verstehen, dass wir alle eins sind und die strukturen abbauen.

lg winnetou:)

Ich denke eher nicht, dass Anarchie eine Gesellschaftsform werden wird, denn der Gegentrend ist ja am kommen. Die Menschen werden immer mehr vom Staat abhängig, weil es ein System ist um auch Macht über Menschen zu haben, dh. zuerst wird den Menschen alles genommen bis sie so wenig haben, bis sie abhängig sind vom Staat, dann sind sie durch den Staat noch besser manipulierbar. Der Staat ist für viele Menschen die Religion Nr.1.
Die Menschen sind nicht bereit Eigenverantwortung zu übernehmen, vorallem aus Bequemlichkeitsgründen, sie werden dadurch aber auch abhängig vom Staat. Längstens ist der Staat, dass was Menschen kontrolliert.
lg
Cyrill
 
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das problem an "anarchie" - ist nicht ihre abwegigkeit und an sich auch nicht wirklich der mensch oder das "bewusstsein" sondern ein unentwegter drang nach veränderung/ wandel und nicht zuletzt ein "darüber hinaus"

gäbe es diesen antrieb nicht, wären wir nicht dort wo wir sind.
dieses jetzt hat zwar auch seine natürlichen schatten - und das nicht zu wenig - aber auch seine glanzseiten und vor allem möglichkeiten.

die anarchie die hier gewollt wird oder nur werden kann ist die von "funktionierenden" menschen - aber es ist genau die unwucht, die den menschen voran bringt und das gleichgewicht immer schwungvoll labil hält.


ich war selbst mal anarchist bzw teile den ganken durchaus, aber nicht mehr auf dieser ebene.
 
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