*Eva*
Sehr aktives Mitglied
Oliver
Heute ist wieder einmal dein Sterbetag.
Ich war schon zeitig auf dem Friedhof, dort empfinde ich in der letzten Zeit nichts. Das Grab soll nett aussehen.
Aber wie jedes Jahr um diese Zeit herum geht es bei mir innerlich rund. Leere, Verzweiflung, Wut, Trauer und dazwischen der verzweifelte Versuch, noch irgendeinen Sinn in meinem Leben zu finden.
Du warst ein absolutes Wunschkind, ein Jahr zuvor hatte ich einen Abortus.
Du hast dir Zeit gelassen mit deiner Ankunft. Die Geburt musste künstlich eingeleitet werden.
Und dann waren wir eine kleine Familie. Du, dein Vater und ich.
Vier Jahre später kam dein Bruder zur Welt. Du warst ein bisschen eifersüchtig, nicht mehr die Nummer eins, und manchmal habe ich dir die Vernunft des Größeren abverlangt.
Als uns dein Vater plötzlich verlassen hat, war das der Beginn der vielen Katastrophen, die mein Leben begleitet haben bis jetzt. Er wollte nicht mehr viel mit uns zu tun haben und ist bald in die Schweiz gezogen. Alimente gabs lange keine, ich wusste oft nicht, wie ich unsere einfachsten Bedürfnisse stillen sollte.
Als du gestorben bist, konnte ich nicht auf deine Beerdigung gehen, ich lag halb hinüber im Spital und wollte mit dir gehen.
Ich habe überlebt. Dein Bruder hätte sonst keine Mutter mehr gehabt.
Heute denke ich immer wieder: wärst du nicht geboren worden, wieviel Kummer und Elend durch deinen Tod hätte ich mir erspart.
Und dann bin ich wieder voller Dankbarkeit für die 7 gemeinsamen Jahre.
Ich weiß nicht, wo du jetzt bist. Du hast dich nie gemeldet bei mir. Dabei warte ich heute noch drauf.
Vielleicht bist du auch nirgends und ich schreibe einer schmerzvollen Erinnerung.
Machs gut und bis demnächst. Deine Mutti
Heute ist wieder einmal dein Sterbetag.
Ich war schon zeitig auf dem Friedhof, dort empfinde ich in der letzten Zeit nichts. Das Grab soll nett aussehen.
Aber wie jedes Jahr um diese Zeit herum geht es bei mir innerlich rund. Leere, Verzweiflung, Wut, Trauer und dazwischen der verzweifelte Versuch, noch irgendeinen Sinn in meinem Leben zu finden.
Du warst ein absolutes Wunschkind, ein Jahr zuvor hatte ich einen Abortus.
Du hast dir Zeit gelassen mit deiner Ankunft. Die Geburt musste künstlich eingeleitet werden.
Und dann waren wir eine kleine Familie. Du, dein Vater und ich.
Vier Jahre später kam dein Bruder zur Welt. Du warst ein bisschen eifersüchtig, nicht mehr die Nummer eins, und manchmal habe ich dir die Vernunft des Größeren abverlangt.
Als uns dein Vater plötzlich verlassen hat, war das der Beginn der vielen Katastrophen, die mein Leben begleitet haben bis jetzt. Er wollte nicht mehr viel mit uns zu tun haben und ist bald in die Schweiz gezogen. Alimente gabs lange keine, ich wusste oft nicht, wie ich unsere einfachsten Bedürfnisse stillen sollte.
Als du gestorben bist, konnte ich nicht auf deine Beerdigung gehen, ich lag halb hinüber im Spital und wollte mit dir gehen.
Ich habe überlebt. Dein Bruder hätte sonst keine Mutter mehr gehabt.
Heute denke ich immer wieder: wärst du nicht geboren worden, wieviel Kummer und Elend durch deinen Tod hätte ich mir erspart.
Und dann bin ich wieder voller Dankbarkeit für die 7 gemeinsamen Jahre.
Ich weiß nicht, wo du jetzt bist. Du hast dich nie gemeldet bei mir. Dabei warte ich heute noch drauf.
Vielleicht bist du auch nirgends und ich schreibe einer schmerzvollen Erinnerung.
Machs gut und bis demnächst. Deine Mutti