Wie du sicher bemerkt hast, ist körperliche / geistige Entspannung einer der Grundsteine bei dem Erlernen und Anwenden fast aller Fähigkeiten. Doch oft ist es einfacher gesagt als getan, denn Ruhe und Konzentration sind in der heutigen Gesellschaft oft unerwünscht. Der Mensch soll vor allem schnell und "multitasking"-fähig sein, was allerdings im Bereich der Magie eher hinderlich ist.
Eines vorweg:
Ich lasse mich bei dem Begriff Meditation (wie immer) nicht auf eine Sache festnageln ! Auch andere Entspannungsmethoden kann man darunter einordnen. Wer dementsprechende Erfahrungen besitzt, kann sie gerne einfließen lassen, denn es zählt nicht der Weg, sondern das Ergebnis!
Ein persönliches Ritual zu schaffen, welches die Entspannungsphase einleitet, ist der erste Schritt. An dieses "Ritual" wird sich der Körper gewöhnen und es wird später die Entspannung fast selbsttätig einleiten, was für die Alltagstauglichkeit unserer Fähigkeiten sehr wichtig ist, da später eine lange Vorbereitung eher unerwünscht ist.
Dieses Ritual kann verschiedener Natur sein. Es kann aus einem bestimmten Bewegungsablauf, einer Atemtechnik, einer Visualisierung oder ähnlichem bestehen und lässt jede Art von Kombination zu. Es ist quasi dein persönlicher Schlüssel, gestalte ihn frei nach deinem Empfinden, denn es gibt weder richtig noch falsch.
Sobald wir mit der Entspannung begonnen haben, müssen wir uns "fallen lassen" (Damit ist nicht das "auf-das-Bett-Plumpsen" gemeint
). Wir ziehen uns aus dem aktuellen Geschehen in eine Beobachterperspektive zurück und lassen uns treiben. Gleichzeitig entspannen wir unseren Körper, indem wir tief und ruhig atmen sowie alle Verkrampfungen lösen.
Oft ist dieser Schritt mit einem Gefühl des Absackens oder Versinkens verbunden, als ob wir aus unseren Gliedern in die Körpermitte zusammenfließen.
Der nächste Schritt ist, nachdem wir wunderbar entspannt sind (Hallo! Nicht einschlafen! *g*), unseren Geist zu "reinigen". Dazu müssen wir uns von allen Gedanken lösen, die jetzt noch in unserem Kopf herumschwirren. Knackpunkt dieser schwierigen Operation ist, dass wir unsere Gedanken nicht unterdrücken dürfen, denn dazu braucht man - du hast es erraten - wiederum Gedanken. (Du denkst quasi, dass du nichts denkst. *lol*) Um diesen Teufelskreis zu durchbrechen, müssen wir mehr über das "Modell" unserer Gedanken wissen.
Jede Sekunde rauschen tausende Einzelgedanken durch unser Bewusstsein. Wie deutlich wir sie wahrnehmen hängt ganz davon ab, wie stark sie uns interessieren. Es verhält sich wie mit einem Wasserfall, wobei die Gedanken, auf die wir uns konzentrieren, im Vordergrund stehen. Nichtsdestotrotz fließen im Hintergrund tausende "Tropfen" gleichzeitig an uns vorbei (wie eine Art von Hintergrundrauschen). Oft wundert man sich über die Gedankensprünge, die unser Gehirn vermag. Sie entstehen dadurch, dass wir ungewollt einem Hintergrundgedanken aufsitzen und so vom eigentlichen Thema abkommen.
Diese wilde Wuhling von Gedanken zu klären ist unser Ziel, denn wir müssen uns auf eine Sache konzentrieren können, um erfolgreich zu sein (eine Eigenschaft die auch in anderen Bereichen des täglichen Lebens sicherlich sinnvoll eingesetzt werden kann). Am besten bekommt man das Chaos unter Kontrolle, wenn man die Gedanken auf einen Punkt zusammenführt. Dies kann durch Konzentration oder bewusste Manipulation geschehen. Will ich z.B. eine Gabel verbiegen, aber innerlich muss ich an einen Baum denken, so kann ich über die im Baum vorhandene Astgabel den Gedanken zum Thema zurückführen. Er wird sich mit meinem aktuellen Gedanken vereinen (*puh* einen weniger
) und ich kann mit dem Nächsten fortfahren. Die Entstehung neuer Gedankenstränge kann ich verhindern, indem ich alle meine Sinne bewusst in allen Details wahrnehme und mich so sensorisch auf mein Ziel fixiere. Je mehr Sinne ich an mein Ziel binde, desto eher wird sich meine ganze Aufmerksamkeit auf meine Aufgabe richten.
Experimentiere einfach mit den verschiedenen Möglichkeiten herum und dir wird sicherlich eine optimale Lösung einfallen.
Nach diesem Schritt, wenn es still im Kopf wird, befinden wir uns endlich in Meditation *juchuu*.
Es gibt generell zwei verschiedene Arten von Meditationen, die wir hier unterscheiden wollen. Dazu zählt die Meditation um alle "Energie" für eine Sache zu sammeln oder die reine Entspannungmeditation.
Erstere erreichen wir dadurch, dass wir uns mit allen Sinnen auf unsere Aufgabe konzentrieren, die zweite, indem wir langsam immer tiefer in eine Art von Dämmerzustand versinken. In diesem Zustand nimmt man alles wahr, aber Raum und Zeit verlieren ihre Bedeutung. Zehn Minuten können zehn Stunden werden und umgekehrt.
Die Entspannungsmeditation benutzen wir, um uns zu erholen (nach extremer Belastung, zur Heilung, oder wenn zu wenig Zeit zum Schlafen ist), die Energiemeditation, um magisch tätig zu werden.
Keine Angst, sobald du mehr in Übung bist wirst du immer weniger von Meditation abhängig sein, sie ist aber nach wie vor oft eine große Stütze.
Hier noch ein paar Tips:
Setze dich nicht unter Zeitdruck! Es gibt keine Beschäftigung auf dieser Welt die wichtiger wäre.
Geduld, Übung und Disziplin sind unheimlich wichtig. Ich weiß, dass ist einfach gesagt, aber das ist deine Aufgabe. "Ohne Fleiß kein Preis" !
Eine angenehme Sitz- oder Liegeposition ist wichtig. Man kann zwar auch im Stehen meditieren, aber dies erfordert einige Übung. Der klischeehafte Lotussitz ist unseren Bemühungen deswegen meist hinderlich. Auch hat sich das Bett als guter Ort für Meditationen bewährt. Die einzige Gefahr ist das Einschlafen *g*. Einschlafende Arme und Beine sind keine Zeichen einer guten Position!
Meditation ist eine Fertigkeit, die geübt werden will! Eine gute Gelegenheit ist zum Beispiel vor dem Einschlafen: Einfach bewusst probieren an die Grenze des Schlafes zu sinken ohne einzuschlafen. Ist man mit der Übung fertig kann man durch einfaches Gedanken schweifen lassen in den Schlaf sinken.
Sei kreativ!
Nun Schluss mit langen Reden und an die Arbeit *g*! Seinen inneren Frieden zu finden ist schwer.