Amtsenthebung Trump - es wird Zeit!

Ja... Die USA sind da schon sehr anders als wir Europäer. Und irgendwo las ich, dass Trump bei den Evangelikalen wohl 99% auf seiner Seite hat. Wie erstaunlich (eigentlich *pervers*) ist das? Ich meine, der Typ müsste doch gerade in den Augen gläubiger Menschen ne totale Vollkatastrophe sein. Aber nein, Gott hat den Vollhonk geschickt. :D
Die Evangelikalen scheinen eine grosse Kraft zu sein, auch in Südamerika haben sie offenbar viel zu sagen.
Die darf man offenbar nicht unterschätzen.
 
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Guten Morgen!

Neues von der Trump-Front:


Die US-Demokraten haben überraschend den Bundesstaat Kentucky gewonnen, und damit Amtsinhaber Matt Bevin, den von US-Präsident Donald Trump favorisierten Kandidaten, verdrängt. Sie erhalten somit die Kontrolle über die staatliche Gesetzgebung in dem Land, wo die Anti-Trump-Stimmung insbesondere in den Vororten stark war.

Auch bei den Wahlen zum Parlament von Virginia haben die Demokraten beachtlich abgeschnitten. Erstmals seit mehr als 20 Jahren kontrolliert die Partei sowohl das Delegiertenhaus als auch den Senat des US-Staats, die zuvor beide in republikanischer Hand waren. Zugewinne verbuchten die Demokraten vor allem im Hauptstadtbezirk Washington D.C. und in Vororten von Richmond. Mit Ralph Northam bekleidet bereits ein Demokrat das Gouverneursamt von Virginia.

https://www.msn.com/de-de/nachricht...ntucky/ar-AAJVQyw?li=BBqg6Q9&ocid=mailsignout

Weiter so!
 
Mister Trumpet sollte langsam mal bisschen Panik kriegen:


Der nächste Mitarbeiter belastet Trump

(...)

Darin beschreibt Vindman, wie er und andere Berater mithörten, als Trump am 25. Juli mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskij telefonierte. Im Gespräch forderte Trump Selenskij auf, gegen den demokratischen Präsidentschaftskandidaten Joe Biden und dessen Sohn Hunter eine Untersuchung wegen Korruption aufzunehmen. "Ich war über den Anruf beunruhigt", schreibt Vindman in der Stellungnahme.

(...)

Dabei habe Sondland den Ukrainern klargemacht, dass es einen von Selenskij angestrebten Besuch im Weißen Haus nur geben werde, wenn dieser gegen die Bidens ermittle. "Ich habe Sondland anschließend mitgeteilt, dass seine Aussagen unangebracht waren", schreibt Vindman. Und er habe auch diesen Vorgang dem Juristen der Behörde gemeldet.

https://www.sueddeutsche.de/politik/usa-trump-ukraine-impeachment-1.4660837


Dieser Gordon Sondland ist eine interessante Figur. Er war kein Politiker sondern Hotel-Millionär und hat offenbar viel an Trump gespendet. Der machte ihn dann mal eben zum EU-Botschafter. Insofern ist Sondland eher ein Trump-Freund und sicher kein Feind und bisher hat er auch versucht sich zurückzuhalten. Er sagte u.a.:

"Sondland’s opening statement for his deposition said “nothing was ever raised to me about any concerns regarding our Ukrainian policy.”

Das steht in direktem Widerspruch zu dem was andere Zeugen sagen. Ergo:

“Based on all the testimony so far, I believe that Ambassador Gordon Sondland committed perjury,” Castro tweeted.

Perjury: Meineid ---> Strafbar... nix gut.

Sondland also im Panik-Modus:

"EU Amb. Gordon Sondland now tells Congress that there was a quid pro quo involved with Ukraine after previously denying it, Wall Street Journal reports."
https://twitter.com/MSNBC/status/1189150919683903488


Er verändert also lieber schnell noch seine Aussage und sagt nun ebenfalls, dass es ein Quid pro Quo - also einen Handel - gab. Dem geht der Ar.... auf Grundeis. Und das dürfte sehr berechtigt sein.

Trump kann so ja gar nicht den Tod des IS-Chefs feiern.... :( #SAD

In obigem Beitrag ging es um Sondland. Der hat zuerst mal gesagt, es habe kein Quid Pro Quo gegeben, hat außerdem ausgesagt dass sowas ja falsch wäre und er hätte dann nie mitgemacht. Nachdem dann andere Zeugen ganz andere Dinge berichteten, hat er schon über die Medien verlauten lassen er seine Aussage wohl doch eher ändern möchte. Gestern war es dann soweit:

US-Botschafter verschärft seine Aussage gegen Trump
Donald Trump gerät in der Ukraineaffäre immer stärker in Bedrängnis: Gordon Sondland, US-Botschafter bei der EU, hat seine Aussage vor dem Kongress ergänzt - und belastet den Präsidenten schwer.

https://www.spiegel.de/politik/ausl...sondland-belastet-donald-trump-a-1295065.html



Er soll übrigens behauptet haben, die Aussagen anderer Zeugen habe sozusagen seinen Erinnerungen auf die Sprünge geholfen. Und das hat so gut geklappt, dass er sich auf einmal daran erinnert:

"Sondland selbst habe einem Mitarbeiter des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj die Botschaft überbracht, dass die Auszahlung der Militärhilfe "wahrscheinlich" nicht erfolgen werde, solange die Ukraine nicht öffentlich eine "Antikorruptionserklärung" abgebe, erklärte der Botschafter."


Diese Trump-Leute sind so ein unglaublich verlogenes Pack...
 
Ich hatte ja schon mehrfach erwähnt, um zu wissen wie es um Trump steht sollte man auf Lindsey Graham achten. Zur Erinnerung: Der hat erstens viel Macht, v.a. war er vor Trumps Wahl sehr klar gegen ihn (Zitat: "Wenn wir Trump nominieren werden wir zerstört. Und wir werden es verdienen!"). Nach Trumps Wahl wurde er zum kompletten Ar...kriecher. Wobei er die Türkei-Syrien-Entscheidung durchaus auch hart kritisierte.

Jedenfalls... Trumps Impeachment betreffend sagte er vor kurzem noch (sinngemäß): "Wenn ihr nach Umständen sucht, dass der Präsident der USA dem ukrainischen Präsidenten damit gedroht hat Hilfsgelder zurückzuhalten wenn der keine Untersuchung in seinen politischen Gegner einleiten, muss ich sie enttäuschen. Das existiert nicht."

Er sprach da von dem berühmten Quid pro Quo (Handel = "dieses für das"). Und das war die Verteidigungslinie der gesamten Trump-Mannschaft und der republikanischen Partei.

Seit mehrere Trump-Leute ausgesagt haben, dass es ein Quid pro Quo gab, ist das hier die neue Verteidigung:

"What I can tell you about the Trump policy toward Ukraine: It was incoherent, it depends on who you talk to, they seem to be incapable of forming a quid pro quo, so no I find the whole process to be a sham and I'm not going to legitimize it."
https://edition.cnn.com/2019/11/06/politics/lindsey-graham-trump-ukraine-defense/index.html



Übersetzt: "Was ich ihnen über die Trump-Politik betreffend der Ukraine sagen kann: Die war zusammenhanglos/unorganisiert, es kommt darauf an mit wem sie sprechen. Sie (Trump Administration) wirken unfähig ein Quid pro Quo umzusetzen. Also nein, ich finde der gesamte Prozess ist ein Betrug und ich werde ihn nicht legitimieren."


Die Verteidigung ist also, dass die Trump-Administration zu inkompetent ist um das Verbrechen hinzukriegen. Das wäre so, als ob man jemandem der klar überführt wurde einen Mord geplant zu haben freispricht und den gesamten Prozess einen Betrug nennt, weil der Schuldige ja nicht fähig gewesen wäre den Plan umzusetzen/den Mord zu begehen!


Ist sowas nicht unglaublich? Wie kann jemand so argumentieren ohne gleichzeitig im Boden zu versinken? Das wirklich Tragische daran ist: Die machen sowas nicht nur weil sie nichts anderes mehr haben. Die machen das, weil sie wissen dass es tatsächlich noch immer nicht wenige Menschen in den USA gibt, die so einer Argumentation zustimmen!

Was Trumps Leute auch seit gestern wieder verstärkt tun: Sie rufen die Medien dazu auf, den Whistleblower zu enttarnen. Sie sagen ganz direkt: Druckt seinen Namen! Das ist schon wieder kriminell... Trump müsste eigentlich sofort in den Knast gehen, aber die USA sind mittlerweile ein Bananenstaat.




 
Das macht echt sprachlos :lachen:

zO4c0ci.png


https://twitter.com/IsaacHayes3/status/1192842673046147077


Ist fast so witzig wie ne Halle voller Trump-Fans mit T-Shirts auf denen "Read the Transcript!" steht, wenn man sich denken kann, dass 90% von denen das Ding nicht gelesen haben und nicht wissen, wie schädlich es ist.
 
Man kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, sowohl bei der Tagesschau als auch bei anderen Medien des Mainstreams handele es sich um die für Deutschland zuständige PR-Abteilung eines bestimmten Flügels der Demokratischen Partei der USA. Deren sehr eigenwillige und abgehobene Welterklärung findet sich nämlich vollständig in den Beiträgen wieder. Andere Sichtweisen bleiben ausgeklammert. Nur so ist die Dauerberieselung seitens der Tagesschau mit dem abseitigen Thema des Amtsenthebungsverfahrens gegen Trump zu erklären. Es hat erstens keine Chance und interessiert zweitens auch die US-Amerikaner kaum. Deren Sorgen sind mehrheitlich andere, ebenfalls ökonomischer Natur.

Dieser extrem schlechte Journalismus, an dem die Republik und der Westen krankt, ist aber auch Ausdruck einer Verzweiflung, des Nicht-wahr-haben-Wollens des eigenen Abstiegs in die Bedeutungslosigkeit.
( **********)
 
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Man kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, sowohl bei der Tagesschau als auch bei anderen Medien des Mainstreams handele es sich um die für Deutschland zuständige PR-Abteilung eines bestimmten Flügels der Demokratischen Partei der USA. Deren sehr eigenwillige und abgehobene Welterklärung findet sich nämlich vollständig in den Beiträgen wieder. Andere Sichtweisen bleiben ausgeklammert. Nur so ist die Dauerberieselung seitens der Tagesschau mit dem abseitigen Thema des Amtsenthebungsverfahrens gegen Trump zu erklären. Es hat erstens keine Chance und interessiert zweitens auch die US-Amerikaner kaum. Deren Sorgen sind mehrheitlich andere, ebenfalls ökonomischer Natur.

Dieser extrem schlechte Journalismus, an dem die Republik und der Westen krankt, ist aber auch Ausdruck einer Verzweiflung, des Nicht-wahr-haben-Wollens des eigenen Abstiegs in die Bedeutungslosigkeit.
( **********)

Welche andere Sichtweisen bleiben denn ausgeklammert?

Dass das Amtsenthebungsverfahren keine Chance hat ist übrigens erstens falsch, zweitens wäre es noch falscher nur danach zu gehen. Denn es ist doch so: Wenn ein Präsident Taten begeht die ein Amtsenthebungsverfahren rechtfertigen, sollte doch nicht deshalb darauf verzichtet werden weil seine Partei eine Mehrheit im Senat hat und ihn daher vor allem retten kann.

Insofern ist die Frage nach den Chancen zwar interessant, lenkt gleichzeitig auch ab. Die eigentliche Frage ist: Rechtfertigen Trumps Taten ein solches Verfahren? Und da gibt es m.A.n. keinerlei Zweifel. Auch an seiner Schuld gibt es keinerlei Zweifel - sowohl er wie auch viele andere haben die bereits eingeräumt. Ich wäre auch Argumente jener gespannt, die das anders sehen.
 
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