ich habe drei schichten gearbeitet.
nicht maulen, aber wenn ich höre, ich würde für arbeit alles tun, und dann wählerich sein
nö passt für mich nicht.
aber das muss, oder sollte jeder für sich wissen.
viele denken, gut jetzt mach ich mal ne pause, geniesse das a. geld. aber das ist ein fataler fehler.
lg pia
uff, 1082 für Schichtarbeit? Unter "gute Bezahlung" stell ich mir da aber was anderes vor. Habe momentan etwa 800 an Fixkosten, da bleibt bei dem Gehalt ja kaum was zum Leben übrig... na ja, wenn man sich in drei Schichten verausgabt, bleibt einem wahrscheinlich auch kaum Zeit und Muße für private Unternehmungen wie Ausflüge, Konzertbesuche etc., weil man zu ausgepowert ist und in der Freizeit einfach seine Ruhe haben möchte.
Bin selbständig, noch in der Aufbauphase, und habe manchmal auch nicht mehr - es schwankt derzeit zwischen 1000 und 1500 - aber ich kann meine Zeit anders einteilen als mit einem Job, wo ich täglich 8 Std. am Stück arbeiten muß, und das womöglich noch zu wechselnden Schichten. Es gibt einfach einen Unterschied in der Lebensqualität, und die ist auf Dauer ja auch wichtig.
Zum "Genießen" hatte mein ALG übrigens nie gereicht und ich hatte auch nie vor, mich längere Zeit damit auszuruhen - aber so einen Monat Auszeit am Anfang hab ich mir dann doch gerne zugestanden. Ich finde, diese Zeit braucht man einfach, um Liegengebliebenes (z. B. im Haushalt) aufzuarbeiten und sich innerlich neu zu ordnen, darüber nachzudenken wie es weitergehen soll, und dann in aller Ruhe Bewerbungen zu schreiben.
Wenn man von einer Tretmühle gleich in die nächste kommt, hat man doch keine Zeit, sich mit sich selbst und dem eigenen Leben zu beschäftigen - man fügt sich in ein Schicksal, das man irgendwann für unabänderlich zu halten beginnt, und gibt damit die Steuerung seines eigenen Lebens aus der Hand. Man wird zu einem Rädchen im System, das nur zu funktionieren hat... mag sein, daß sich manche Menschen damit wohlfühlen und zufriedengeben, aber mich zieht es zu anderen Ufern.
Wozu sind wir mit Kreativität, Spiritualität, Intellekt und anderen Fähigkeiten gesegnet, wenn wir unsere Lebensenergie darin verschwenden, in ungeliebten Jobs zu arbeiten und unsere Gaben dabei verkümmern lassen?
Ich glaube jedenfalls fest daran, daß das Leben für mich etwas anderes bereithält als schlechtbezahlte Sklavenjobs.
Manchmal muß man einen nicht so tollen Job als Zwischenlösung akzeptieren, das kommt vor... aber dann sollte ein solcher Job einem zumindest noch genügend Spielraum lassen, sich etwas besseres zu suchen. Ansonsten gerät man nämlich leicht in eine Mühle, aus der man so schnell nicht wieder herauskommt - dann hat man sich versklavt und hat keine Energie mehr, seine wirkliche Bestimmung zu leben und seine Talente zu entfalten.
Um zum Thema zurückzukommen, ich finde, bei den Arbeitsämtern, oder wie es auf Neusprech heißt, -agenturen bzw. AMS, sollte viel stärker berücksichtigt werden, was ist das für ein Mensch, was hat er für Fähigkeiten, wie sind seine Neigungen - und nicht, wie es gängige Praxis ist, nach dem Schema: da ist einer der einen Job sucht, und da ist einer, der einen anzubieten hat, also paßt das schon. Und auch nicht immer nur daran orientieren, was hat einer vorher gearbeitet hat - vielleicht möchte er sich ja umorientieren und etwas Neues kennenlernen? Außerdem bin ich für die Einbeziehung der Astrologie in die Berufsberatung, denn aus einem Geburtshoroskop kann man recht gut erkennen, ob jemand z. B. für einen sozialen Beruf geeignet wäre oder besser einen guten Buchhalter abgeben würde. Aber das sind wohl alles noch Utopien, dieses Bewußtsein hat die Masse noch nicht erreicht.
A propos Neusprech-Bezeichnungen: eine "Agentur" oder ein "Service" hat doch eigentlich die Aufgabe, zu vermitteln, Dienstleister zu sein. Seit wann gibt es bei Dienstleistungsunternehmen Zwangsmaßnahmen? Solche kennt man doch allenfalls von Ämtern.
Und: wenn ich "Kunde" bin, gehe ich normalerweise in ein Geschäft, betrachte das Angebot und wähle dann aus - und es kann auch sein, daß ich mal nichts finde, was mir zusagt. Was wäre das für ein Unternehmen, das seinen Kunden etwas aufzwingt, was diese gar nicht wollen?
Fazit: Alles Lüge, Namen sind Schall und Rauch -
Sie haben zwar positiv klingende, neue Bezeichnungen gefunden, aber der alte Behördenmief dahinter ist derselbe geblieben. Da hätten sie es ruhig beim guten, alten "Arbeitsamt" belassen können, wäre ehrlicher gewesen.