Hallo
Ich glaube es ist nicht allein Ich-Sucht, die kann auch Anlagen haben und in Form von Anarchismus noch normalen Ausdruck finden, kleidet sich schwarz, grenzt sich ab, trägt Anarchistensymbole. Ist Punk.
Früher schrieb man Prosa, um dem Ausdruck zu verleihen.
Aber wenn das Gefühl hinzu kommt, ein Verlierer zu sein, und man merkt, wie falsch alles gleichzeitig ist, was andere tun und einen beibringen, oder wovor man sich nicht die Augen verschliessen kann, weil zB man immer von der Gesellschaft betroffen sein wird, in der man lebt, und aus anderen Gründen: dann wird man wütend, und noch ein paar Umstände und Anlagen, dann kann man sich imho („In My Humble/Honest Opinion“
jeden Amoklauf erklären (ich meine im Ansatz verstehen).
Diese Typen sind kaputt aus welchen Gründen auch immer, es fehlt das soziale Gefühl. Und eine Mutter sagte bei einer Fernsehdiskussion als Anruferin: Es fehlt die Liebe (überall). jeder wird darauf getrimmt, auf sich selbst zu schauen. Da gehen dann viele durch das Raster, durch das soziale Netz. Hartz 4 ist doch auch nur ein weiteres Symptom für die Gleichgültigkeit der letzten zwei Dekaden.
Ich denke, die Welt ist transparenter für ihre relative Verderbtheit geworden. Relativ zum Betrachter. Denn manche kommen mit der Welt der kalten Gleichgültigkeit und "wir alle tun, was alle tun" sehr gut zurecht. Also ich anno 1990-1993 nicht. Ich verstehe die Zeit der Spätpubertät, und da will man sich selbst erleben, seinen Ausdruck erleben und damit entdecken wie reichhaltig das Leben ist, das Abenteuer Leben. Und wenn man merkt, dass es keine Zeit und keinen Raum gibt, ja noch nicht mal die Aktzeptanz, dann kann man sehr depressiv werden, wenn zudem noch Demütigungen aus der Kindheit versteckt rumoren. Wenn man zudem introvertiert oder in irgendeiner Weise zurückgezogener ist. Kontaktschwierigikeiten hat und irgendwie sich als anders erkennt. Denn man ist noch nicht erwachsen und kann sich selbst und sein Leben bestimmt noch nicht in den Griff kriegen, sich nehmen was man will (Freiheit, Freizeit und eigene Werte) und manche Dinge nicht so ernst nehmen, da man sich mit der Situation, in der man ist, total identifiziert. Uranus sorgt dann für die Explosion des Ich-Komplexes, der imho aber angezüchtet ist. Denn das Kind reagiert auf die Umstände der Erziehung und Schule und bildet bei entsprechenden Anlagen eben ganz andere Strukturen aus, als wie jene sozial fähige Individuuen, die zB auffallen sich in der Schule zu melden und dabei zu sein und sie letztlich ihr eigenes ihnen wohlgefälliges Schicksal finden können. Mars oder Venus. Mars (Mann) braucht Raum und etwas, was mit ihnen zu tun hat.
Venus (Frau) was ganz anderes, nämlich die Erfüllung von Beziehungen, die Frauen sorgen von selbst dafür, dass sie sich etwas aufbauen, was mit ihnen zu tun hat (Harmonie). Der Mars braucht dafür entsprechende Kontexte, kann sie aber selten selbst herstellen, es sei denn man ist erwachsen.
Heute fehlt vor allem der Klassenverband, die natürliche Gruppe, die Lehrer sind gleichzeitig überfordert und nur noch Lehrmaschinen für Biologie, Mathe oder Deutsch zuständig. Sie kommen ins Burnout, weil auch sie etwas tun, was wenig mit ihren individuellen Fähigkeiten und besonderen Interessen und Leidenschaften zu tun hat. Fam.-Ministerin Leyen: "Die Lehrer müssen wieder mit Leidenschaft lehren dürfen. Das Leben muss in die Schule hinein."
Ähnliches hat so ein Professsor für Erziehungswissenschaften gesagt. Sinngemäß: die Schullandschaft hat sich in den letzten zwanzig Jahren extrem verändert.
Gruß