Amoklauf!!!

Dennoch: IN ERSTER LINIE IST DER TYP KAPUTT, und er ist verantwortlich, der soll ja schon von Natur sehr jähzornig gewesen sein, und zurückgezogen.
Brandgefährliche Kombination.

Kein Mitleid für den Typ. Aber: AUCH KEINE ENTSCHULDIGUNG für die so integrierte Gesellschaft. Es gab aber immer Verrückte, bis in die Antike hinein, und es gab immer die VERHARMLOSER, die es zu streng auf den Einzelnen bezogen.
...

Was sind denn das für Auswüchse?

Ein Mensch, der sich zum Verbrecher wird, ist sich selbst verloren gegangen. Den schmerzhaften Kummer und die Machtlosigkeit, die dieser Mensch in seinem Inneren vernahm, kehrte er um in die sogenannte 'Gesellschaft'.
Das heißt nicht, dass jenes Blutbad nicht auch schon vorher existierte; unsichtbar. Es ist nun "lediglich" Business der Gesellschaft und damit offiziell diskutabel geworden.
 
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Zitat von Iakchus
Dennoch: IN ERSTER LINIE IST DER TYP KAPUTT, und er ist verantwortlich, der soll ja schon von Natur sehr jähzornig gewesen sein, und zurückgezogen.
Brandgefährliche Kombination.
Kein Mitleid für den Typ. Aber: AUCH KEINE ENTSCHULDIGUNG für die so integrierte Gesellschaft. Es gab aber immer Verrückte, bis in die Antike hinein, und es gab immer die VERHARMLOSER, die es zu streng auf den Einzelnen bezogen.
...
Zitat von pieps
Was sind denn das für Auswüchse?

Ein Mensch, der sich zum Verbrecher wird, ist sich selbst verloren gegangen. Den schmerzhaften Kummer und die Machtlosigkeit, die dieser Mensch in seinem Inneren vernahm, kehrte er um in die sogenannte 'Gesellschaft'.
Das heißt nicht, dass jenes Blutbad nicht auch schon vorher existierte; unsichtbar. Es ist nun "lediglich" Business der Gesellschaft und damit offiziell diskutabel geworden.

Hallo Pieps,

für mich kommen WIEDRMAL die Opfer zu kurz! Der junge Mann befand sich in psychiatrischer Behandlung, welche er leider abgebrochen hat. Ich frage mich, was die Therapeuten in dem Jungen gesehen haben? War nicht das extreme Gewaltpotenzial sichtbar? Kann ich mir nicht wirklich vorstellen.

Ich mag Stefan hier recht geben, der Junge war kaputt ...

Lieben Gruß

Martin
 
Ich schrieb:

Zitat aus "Ebenen des Bewußtsein"; D. Hawkins, S. 98

"..., für Menschen, die in hoffnungsloser Apathie leben, ist Wut ein High, ..."

Wut ist marsische Energie. Solange diese Energie saturnisch gedeckelt wird, bleibt sie verdrängt bis sie explosiv ausbricht!

Ein wichtiger Satz habe ich vergessen:

Solange die Energie-Ebene "Wut" gedeckelt wird, kann die Ebene des Vertrauens, des Mutes und der Freude nicht erreicht werden!

D.
 
Hallo Pieps,

für mich kommen WIEDRMAL die Opfer zu kurz!


Hallo Martin,

warum 'wiedermal'?
Heute Morgen fand ein Gedenk-Gottesdienst statt. Welche Aufmerksamkeit sollten die Getöteten und Verletzten deiner Ansicht nach bekommen? Mir läge es näher, jene vor dem Scheinwerfer-Licht der Öffentlichkeit zu bewahren. Auch oder ganz besonders widerstrebt mir, das Gesicht des Jungen auf sämtlichen Zeitungen und in TV-Berichten sehen zu müssen; somit wird die Problematik auf etwas fokussiert und dann heißt es: "Kein Mitleid für den Typ".
Die dahinter liegende Problematik berühren solche Verurteilungen und Diagnosen nicht.
 
Hallo

Ich glaube es ist nicht allein Ich-Sucht, die kann auch Anlagen haben und in Form von Anarchismus noch normalen Ausdruck finden, kleidet sich schwarz, grenzt sich ab, trägt Anarchistensymbole. Ist Punk.

Früher schrieb man Prosa, um dem Ausdruck zu verleihen.
Aber wenn das Gefühl hinzu kommt, ein Verlierer zu sein, und man merkt, wie falsch alles gleichzeitig ist, was andere tun und einen beibringen, oder wovor man sich nicht die Augen verschliessen kann, weil zB man immer von der Gesellschaft betroffen sein wird, in der man lebt, und aus anderen Gründen: dann wird man wütend, und noch ein paar Umstände und Anlagen, dann kann man sich imho („In My Humble/Honest Opinion“) jeden Amoklauf erklären (ich meine im Ansatz verstehen).
Diese Typen sind kaputt aus welchen Gründen auch immer, es fehlt das soziale Gefühl. Und eine Mutter sagte bei einer Fernsehdiskussion als Anruferin: Es fehlt die Liebe (überall). jeder wird darauf getrimmt, auf sich selbst zu schauen. Da gehen dann viele durch das Raster, durch das soziale Netz. Hartz 4 ist doch auch nur ein weiteres Symptom für die Gleichgültigkeit der letzten zwei Dekaden.
Ich denke, die Welt ist transparenter für ihre relative Verderbtheit geworden. Relativ zum Betrachter. Denn manche kommen mit der Welt der kalten Gleichgültigkeit und "wir alle tun, was alle tun" sehr gut zurecht. Also ich anno 1990-1993 nicht. Ich verstehe die Zeit der Spätpubertät, und da will man sich selbst erleben, seinen Ausdruck erleben und damit entdecken wie reichhaltig das Leben ist, das Abenteuer Leben. Und wenn man merkt, dass es keine Zeit und keinen Raum gibt, ja noch nicht mal die Aktzeptanz, dann kann man sehr depressiv werden, wenn zudem noch Demütigungen aus der Kindheit versteckt rumoren. Wenn man zudem introvertiert oder in irgendeiner Weise zurückgezogener ist. Kontaktschwierigikeiten hat und irgendwie sich als anders erkennt. Denn man ist noch nicht erwachsen und kann sich selbst und sein Leben bestimmt noch nicht in den Griff kriegen, sich nehmen was man will (Freiheit, Freizeit und eigene Werte) und manche Dinge nicht so ernst nehmen, da man sich mit der Situation, in der man ist, total identifiziert. Uranus sorgt dann für die Explosion des Ich-Komplexes, der imho aber angezüchtet ist. Denn das Kind reagiert auf die Umstände der Erziehung und Schule und bildet bei entsprechenden Anlagen eben ganz andere Strukturen aus, als wie jene sozial fähige Individuuen, die zB auffallen sich in der Schule zu melden und dabei zu sein und sie letztlich ihr eigenes ihnen wohlgefälliges Schicksal finden können. Mars oder Venus. Mars (Mann) braucht Raum und etwas, was mit ihnen zu tun hat.
Venus (Frau) was ganz anderes, nämlich die Erfüllung von Beziehungen, die Frauen sorgen von selbst dafür, dass sie sich etwas aufbauen, was mit ihnen zu tun hat (Harmonie). Der Mars braucht dafür entsprechende Kontexte, kann sie aber selten selbst herstellen, es sei denn man ist erwachsen.

Heute fehlt vor allem der Klassenverband, die natürliche Gruppe, die Lehrer sind gleichzeitig überfordert und nur noch Lehrmaschinen für Biologie, Mathe oder Deutsch zuständig. Sie kommen ins Burnout, weil auch sie etwas tun, was wenig mit ihren individuellen Fähigkeiten und besonderen Interessen und Leidenschaften zu tun hat. Fam.-Ministerin Leyen: "Die Lehrer müssen wieder mit Leidenschaft lehren dürfen. Das Leben muss in die Schule hinein."
Ähnliches hat so ein Professsor für Erziehungswissenschaften gesagt. Sinngemäß: die Schullandschaft hat sich in den letzten zwanzig Jahren extrem verändert.

Gruß
 
Hallo, Stefan (und natürlich auch alle anderen :) )

ich bin in den 70er/Anfang 80er Jahren grossgeworden - das war eine Zeit des "Understatements" Es war in grossen Teilen verpönt, mit seinem Besitz anzugeben oder "den schönen Schein" nach aussen zu wahren. Sicherlich hat es die Leute auch immer gegeben, die abends die Rolläden runterliessen und gesoffen haben und sich verprügelt haben - aber halt alles streng hinter den Jalousien. Und letzteres passiert halt hinter den bürgerlichen Fassaden heute umso häufiger. Es zählt viel mehr das sog. "Ansehen" in der Nachbarschaft, der Gesellschaft. Und wer sich auf dieses Spiel einläßt hat schon verloren und ist sicherlich auch ein Stück weit "kaputt".

Wer ist denn bitte heute "Gewinner"? - Es sind doch ein paar Leutchen, die Geld oder Glück haben und nicht wie Nomaden von Ein-Jahres-Arbeitsvertrag zu Ein-Jahres-Arbeitsvertrag ziehen. Es funktioniert nicht für alle Mitglieder einer Gesellschaft, sich über Arbeit zu definieren. Und solange man nicht über Muße und Müßiggang nachdenkt, wird da auch nix draus

Heute fehlt vor allem der Klassenverband, die natürliche Gruppe, die Lehrer sind gleichzeitig überfordert und nur noch Lehrmaschinen für Biologie, Mathe oder Deutsch zuständig. Sie kommen ins Burnout, weil auch sie etwas tun, was wenig mit ihren individuellen Fähigkeiten und besonderen Interessen und Leidenschaften zu tun hat. Fam.-Ministerin Leyen: "Die Lehrer müssen wieder mit Leidenschaft lehren dürfen. Das Leben muss in die Schule hinein."
Ähnliches hat so ein Professsor für Erziehungswissenschaften gesagt. Sinngemäß: die Schullandschaft hat sich in den letzten zwanzig Jahren extrem verändert.

Das Lehrerproblem sehe ich etwas anders: Es gibt sicherlich sehr gute und sehr engagierte Pädagogen. Wenn man jedoch dafür sorgt, dass die Lehrer

- absolute Sicherheit (Beamtenstatus) genießen
- die längsten Ferien haben,
- eine gesicherte Pension haben

dann zieht das nicht unbedingt die Mutigsten, Fleissigsten und Risikofreudigsten und Leidenschaftlichsten einer Gesellschaft an, die mit Engagement neue Wege gehen. Ich will keinesfalls alle Lehrer über einen Kamm scheren, das liegt mir fern, das Geschwätz von Politikern, die genau solche Regeln zementiert haben (um natürlich auch die Lehrer unter Kontrolle zu halten) oedet mich aber an.

Ebenso die Elternseite: einerseits sagen viele Eltern: "Leistung ist gemein, vor allem das von sooo kleinen Kindern zu fordern", andererseits möchten sie doch, dass ihr Kind mal aufs Gymnasium soll. Und in dieser Diskrepanz zwischen absolutem Wohlstand (Kinder haben ja in der Regel alles, vom mp3-Player über Stereoanlage, Handy, etc was Erwachsene auch haben, sie sind bloss heute nicht mehr in der Lage, das sich selbst zu verdienen), dem Terror von Werbung, Medien, etc. - da würde ich wahrscheinlich auch verrückt werden - wenn ich nicht einen eigenen Weg durch den Dschungel finden würde. Und dieser Weg wird den Kindern wieder durch die Eltern verbaut, weil es keine klaren Regeln oder Werte gibt, sondern Konsum, Medien, Markenbewußtsein und weil alles "ausdiskutiert" wird. Das sog. "Ausdiskutieren" ist eh die groesste Mogelpackung, die es in der Erziehung gibt, da die Kinder im Endeffekt eh das machen müssen was die Eltern wollen.

Und viele Dinge sind nun mal nicht verhandelbar: ob ich heute Lust habe, in die Schule zu gehen ist nicht diskutierbar, es gibt eine Schulpflicht. Am Ende steht dann doch immer in irgendeiner Weise Leistung.

Ich denke daher weniger, dass die Schule sich geändert hat, sondern dass der Weg vom Kind zum Erwachsenen - durch alle möglichen Verlockungen, etc. -deutlich schwerer geworden ist. Und das hat - vor allem mit dem zunehmenden Werteverfall - Auswirkungen auf die Schule.

:)
 
Hallo Stefan, :)

weiß nicht, ob Dein Beitrag nur auf mich etwas - ja "düster" klingt?

Das Lehrerproblem sehe ich etwas anders: Es gibt sicherlich sehr gute und sehr engagierte Pädagogen. Wenn man jedoch dafür sorgt, dass die Lehrer

- absolute Sicherheit (Beamtenstatus) genießen
- die längsten Ferien haben,
- eine gesicherte Pension haben

dann zieht das nicht unbedingt die Mutigsten, Fleissigsten und Risikofreudigsten und Leidenschaftlichsten einer Gesellschaft an, die mit Engagement neue Wege gehen. Ich will keinesfalls alle Lehrer über einen Kamm scheren, das liegt mir fern, das Geschwätz von Politikern, die genau solche Regeln zementiert haben (um natürlich auch die Lehrer unter Kontrolle zu halten) oedet mich aber an.

Ich habe vor den heutigen Lehrern Respekt, weil sie sich trauen vor 30 Pubertierende hinzustehen und versuchen, zu unterrichten. Damals hatte ich Respekt vor den Lehrern, weil sie Autoritäten waren und wir Autoritäten schätzen gelernt hatten.

(Kinder haben ja in der Regel alles, vom mp3-Player über Stereoanlage, Handy, etc was Erwachsene auch haben, sie sind bloss heute nicht mehr in der Lage, das sich selbst zu verdienen), dem Terror von Werbung, Medien, etc. - da würde ich wahrscheinlich auch verrückt werden - wenn ich nicht einen eigenen Weg durch den Dschungel finden würde.

Oh Stefan, glaube mir, viele Familien leben zum Glück noch hinter dem Mond. So, wie Du sagst ist es längst nicht überall. Rückschritt ist mehr und mehr im Kommen. *gg*

Und dieser Weg wird den Kindern wieder durch die Eltern verbaut, weil es keine klaren Regeln oder Werte gibt, sondern Konsum, Medien, Markenbewußtsein und weil alles "ausdiskutiert" wird. Das sog. "Ausdiskutieren" ist eh die groesste Mogelpackung, die es in der Erziehung gibt, da die Kinder im Endeffekt eh das machen müssen was die Eltern wollen.

Sagen wir mal so, es gibt einen Trend, die Kinder damit zu überfordern, dass man mit ihnen schon diskutiert wie mit Erwachsenen, am Ende aber dennoch die Erwachsenen diktatorisch die Befehle geben. Von daher ist da Moggelei im Spiel. Ja.

Ich denke daher weniger, dass die Schule sich geändert hat, sondern dass der Weg vom Kind zum Erwachsenen - durch alle möglichen Verlockungen, etc. -deutlich schwerer geworden ist. Und das hat - vor allem mit dem zunehmenden Werteverfall - Auswirkungen auf die Schule.

Ja, das ist zweifelsohne was dran. Leider.

Liebe Grüße
Martina
 
Hallo Martrina :)

Ich habe vor den heutigen Lehrern Respekt, weil sie sich trauen vor 30 Pubertierende hinzustehen und versuchen, zu unterrichten. Damals hatte ich Respekt vor den Lehrern, weil sie Autoritäten waren und wir Autoritäten schätzen gelernt hatten.

Ich weiss nicht, ob sich der Lehrertypus geändert hat: vor einigen Lehrern hatte ich keinen Respekt. Das waren z. B. diejenigen, die erzaehlt haben, dass sie sich am Nachmittag beim Gestalten ihrer Modelleisenbahn von uns erholen oder gesagt haben: ich sitze aber fünf Minuten nach eins in meinem Auto und fahre nach Hause. Vor solchen Leuten hat man keinen Respekt, aber es war klar, dass Bildung ein Wert an sich war. Und das ist heute häufig verlorengegangen.

Oh Stefan, glaube mir, viele Familien leben zum Glück noch hinter dem Mond. So, wie Du sagst ist es längst nicht überall. Rückschritt ist mehr und mehr im Kommen. *gg*

Das bezweifle ich. Ich denke schon, dass die meisten Kinder diesen Kram haben müssen - um mithalten zu können. Klar spielen auch die finanziellen Rahmenbedingungen eine Rolle. Aber es ist deutlich wichtiger heute für Kinder als noch vor 20 Jahren. Wobei alle Kinder zu allen Zeiten immer viele Wünsche hatten :)

:)
 
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Hallo Stefan, :)

Das bezweifle ich. Ich denke schon, dass die meisten Kinder diesen Kram haben müssen - um mithalten zu können. Klar spielen auch die finanziellen Rahmenbedingungen eine Rolle. Aber es ist deutlich wichtiger heute für Kinder als noch vor 20 Jahren. Wobei alle Kinder zu allen Zeiten immer viele Wünsche hatten :)

Deine Zweifel sind sicherlich berechtigt. Dennoch, gleichzeitig sprichst Du den weniger werdenden Menschen, die sich überhaupt leisten können, Kinder zu haben bzw. überhaupt welche wollen, die Fähigkeit ab, ihren Kindern Werte zu vermitteln/vermitteln zu können, die sich von der Konsum-/Mediengesellschaft abgrenzen. Aber das würde jetzt als Diskussion zu weit führen. :)

Liebe Grüße
Martina
 
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