Altwerden im Heim..oder?

Hi Ruschka,

@Liebe Sonja,

genau wie Du würde ich mich immer wieder so entscheiden und habe, trotz manchem Verzicht ( keinen Urlaub, kaum Zeit für mich)
In den Jahren habe ich so viele Erfahrungen gemacht, die mich prägten und die sich positiv auf mein Leben auswirkten.
Häusliche Pflege, dazu gehört viel, viel Liebe - wie Du es auch schon treffend sagtest.

Liebe Grüsse
Ruschka


bist Du DAK, AOK ?
Mit der richtigen Einstufung trixen die Krankenkassen ernorm, da muss man hartnäckig bleiben, Sich den Beurteilungsbrief des Medizinischen Dienstes der Krankenkasse (MDK) zeigen lassen, zuvor muss man aber ne Befreiung von der Schweigepflicht unterzeichnen, dann bekommt man diesen Brief.
Dann mit dem Brief von dem MDK zum Hausarzt gehen und genau überprüfen lassen,
ob alles drinnen steht, Sie stufen es gerne zu niedrig ein, dann muss schriftlich widersprochen werden mit Begründung was fehlt.
Es ist ein furchtbarer Kampf mit den Krankenkassen bis man die notwendige Hilfe bekommt, nicht aufgeben, hartnäckig bleiben und immer Widerspruch absolvieren.
Ach noch was, die Einstufung vom MDK darf nur von einem Arzt vorgenommen werden wenn die Krankenkasse trixt und eine Schwester schickt,
die dann sagt Sie haben ja eine gute hauswirtschaftliche zeitersparende Ausstattung mit Spülmaschine, Waschmaschine,.. nicht darauf eingehen, das hat nix mit der Einstufung zu tun sondern ist nur Trick der Krankenkasse das es bei der derzeitigen Einstufung bleibt.
Dies bitte auch nicht akzeptieren, Widerspruch und einen Arzt fordern.
In der Einstufung ist auch relevant der tägliche Aufwand in der Pflege, ebenso auch sehr wichtig ob man nachts den pflegebedürftigen Menschen pflegen muss, mehrmals windeln..
Das zählt stark in der Einstufung.
Jedes notwendig Hilfsmittel muss über den Hausarzt per Rezept beantragt werden und beim Sanitätshaus eingereicht werden, die verhandeln mit der Krankenkasse.
Wir hatten auch wegen Inkontinenz ausgelöst durch extreme Rückenmarkschädigung ausgehend vom Bandscheibenvorfall die Windeln von der Krankenkasse bezahlt bekommen, bitte den Bedarf großzügig ausrechnen damit er nicht zu knapp ist,
eine geringe Zuzahlung ist notwendig.
Wir hatten die Lila Molicare plus die sind sehr saugfähig und die Besten, was besonders relevant für die Nacht ist.
Diese Grünen sind zu dünn, da muss man mehrmals nachts windeln, sonst wird das Bett nass.
Es gibt Einweg Unterlagen für unter den Hintern schützt den Laken,
sonst muss man ihn täglich wechseln.
Rollstuhl hatten wir auch gehabt, Rouroukissen zum drauf sitzen im Rollstuhl.
Dekubitusfell für den Wohnzimmersessel, Wechseldruckmatratze, Krankenbett mit automatisch höhenverstellbaren und Kopf und Fußverstellbaren Lattenrost.
Hebebühne um Mutti zu transportieren, hatten Wir aber kaum benötigt, war zu umständlich und in der Dusche nicht zu gebrauchen, Stuhl zum Duschen mit Hygieneausschnitt, wir hatten Sie immer auf ein Badetuch gesetzt.
Haltegriffe für WC und Dusche, Behinderten-WC, das letzte halbe Jahr konnte Unsere Mutter nicht mehr schlucken, dann musste ich es tolerieren das Mutti eine Peg bekam wo Sie den ganzen Tag angeschlossen war. Vorher bekam Mutti von mir mit den Pürierstab die Nahrung zerkleinert, so konnte ich Ihr wunderbar den täglichen Flüssigkeitsbedarf von 2,5 L zuführen, viel Eiweiß und viel Obst und Gemüse, wo es in der geriatrischen Versorgung mangelt.
Alte Leute trinken zu wenig, weil Sie nicht so ein Durstgefühl haben, Tagesbedarf sind 2,5 L.
Alte Leute nehmen zu wenig Eiweiß auf was in Milch, Milchprodukten, Eiern, Fisch Fleisch, Geflügel, Kartoffeln, drinnen ist und sie nehmen viel zu wenig Obst und Gemüse zu sich.
Die Nahrung kann man wunderbar mit dem Pürierstab zerkleinern auch viele Kräuter untermischen, besonders wenn Sie nicht mehr so gut kauern und durch verkehrte Atmung sich verschlucken. Dann immer kleine Häppchen, aufrecht hinsetzen etwas nach vorne,
damit es nicht in die Luftröhre geht..
Es gibt ja noch die Schnabeltassen damit kann man Ihnen wunderbar Trinken geben.
Noch was bei Pflegestufe 1+2 kommt der Pflegedienst ½ jährlich und schaut nach dem rechten und berät, bei Pflegestufe ½ jährlich, muss man bei einem mobilen Pflegedienst beantragen, das Pflegeprotokoll geht dann an die Krankenkasse.
Wenn ein Pflegedienst einen alten Menschen versorgt, so ist er nicht ganztägig bei Diesem Menschen sondern nur zum waschen, anziehen, füttern, windeln, dann ist der geriatrische Mensch wieder alleine, da muss man starke Kontrolle ausüben das auch alles anständig erfüllt wird. Am schönsten für einen alten Menschen ist es wenn die Töchter die Pflege alleine übernehmen, es ist ja auch eine Umstellung wenn dies jemand anderes absolviert.
So mal Brainstorming alles hingeschrieben.
Dir viel Kampfeskraft um alles von der Krankenkasse zu bekommen, nicht aufgeben!!!
Viel Kraft auch um diese abwärts, rückwärtsgehen eines liebenden Menschen zu verkraften,
bis zum Lebensende, es ist grausam und ist ein langsamer Zerfall, wenns ganz hart ist.
Am schönsten ist es wenn man über Nacht einschläft und diesen Abbau bis zu bitteren Ende nicht erleben muss.
Es kann auch vorkommen das der ältere Mensch mal offene Stellen vom Liegen bekommt, deshalb öfters wenden, vielleicht auch ein Sitzring für den Wohnzimmersessel, und wenn das Steißbein mal offen sein sollte, dann gibt es eine gute Salbe die ist rostfarben und
fibrinogen haltig, weiß nur nicht mehr wie Sie heißt, es kann auch mal sein das Hautirritationen im Windelbereich Pilz oder so was entsteht. Es ist wirklich nicht schön wenn ein alter Mensch Windeln tragen muss, glücklich jeder der Sie nicht benötigt.
Ich musste meine schwere Mum stellenweise tragen auch in die Dusche,..
weil sie weder Stehen noch laufen konnte.

So nun Schluß!

Alles Liebe viel Kraft zum durchhalten,
dann braucht man sich wirklich nichts vorzuwerfen.:liebe1:


Sonja

P.S.
Ich hatte noch derzeit schweres auf der Arbeit durchzustehen. :(
 
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Hier kann man eher lesen und es gibt dort leider einige unangenehme Trolle,
die dort herumtrollen, aber Sie werden auch mal alt und
dann sehen Sie das wohl von einem anderen Blickwinkel aus,
keiner bleibt davon verschont.

Sonja[/QUOTE]

Alle werden alt, gott sei dank..

das hast du toll gesagt.

Danke.

Marion:party02:
 
Der Grund, heute ins Altenheim zu gehen, ist weniger das Alter, keine geht da ja freiwillig hin. Die Zeiten, wo man ins Heim ging, als man noch konnte, sind längst vorbei.
Man vermengt auch in unserer Gesellschaft Altwerden mit Krankwerden. Das Eine hat mit dem anderen nichts zu tun.:) Die Krankheit beginnt viel früher und zeitigt dann nur im Alter die Pflegebedürftigkeit, gell? Auch ein Sturz passiert nicht zufällig. Man wählt schön selber, wie es einem geht und das hört auch im Alter nicht auf. Bis hin zum Unfall entscheidet die Achtsamkeit und die eigene Mobilität. In anderen Kulturen sind unsere Alterserkrankungen ja gar nicht da, weil anders gelebt wird und Altwerden als Bereicherung und gesunde Sache verstanden wird.

:liebe1:
 
Die Menschen werden heute ja auch viel älter als früher..vor ca 30 Jahren.

Da war eine Oma mit 60 auch wirklich eine Oma.

Schaut euch heute eine Frau mit 60 an.

Die ist doch fit..

Die Menschen werden doch viel älter.

Meine Mutter ist 86 und im Kopf noch klar.

Die Beine wollen halt nicht mehr.

Aber sonst

Marion
 
Liebe Sonja,
du hast das wunderbar beschrieben, was im Groben alles zur Pflege daheim dazugehört.

Jedoch nicht jeder von uns ist in der Lage, sich auf Pflege so voll einzulassen.
Darum ist es schon gut, dass es auch Heime gibt, wo z.B.
- Trinkprotokolle über alles, was an Flüssigkeit zugeführt wird, geschrieben werden, um Austrockung, Verstopfung und Verwirrtheit zu vermeiden,
- es Nahrungsprotokolle gibt, die aufzeigen, wieviel derjenige gegessen hat und ob es eine Unterversorgung gibt und evtl. mit Aufbau-/eiweißreicher Zusatznahrung der sinkende Bodymaßindex auf gesundem Niveau gehalten werden kann
- gibt es Protokolle über die Einschätzung von Dekubitusgefahr bzw. Wundversorgungsprotokolle
u.v.a.m.

Ich befürchte, je weniger die jungen Menschen heute ans wirkliche Leben herangeführt werden und nur noch in Barby-Plastik-Technik-Welt gelebt wird, umso weniger ist in den kommenden Jahrzehnten möglich, dass Multimorbide zu Hause korrekt gepflegt werden können. Fastfood ist nun mal nicht seniorengerecht bzw. nicht gesundheitsförderlich... Wenn ich darüber nachdenke, wird mir wirklich übel.
Da haben dann die "Waldorfkinder" gegenüber den staatlich schulgebildeten einen großen Vorteil im Wissen. Damit wären wir wieder bei meinem Lieblingswort, der Bewältigungskompetenz. :clown:

Nachdenkliche Grüße,
Romaschka
 
Liebe Sonja,
du hast das wunderbar beschrieben,
was im Groben alles zur Pflege daheim dazugehört.

Jedoch nicht jeder von uns ist in der Lage, sich auf Pflege so voll einzulassen.
Darum ist es schon gut, dass es auch Heime gibt, wo z.B.
- Trinkprotokolle über alles, was an Flüssigkeit zugeführt wird, geschrieben werden, um Austrockung, Verstopfung und Verwirrtheit zu vermeiden,
- es Nahrungsprotokolle gibt, die aufzeigen, wieviel derjenige gegessen hat und ob es eine Unterversorgung gibt und evtl. mit Aufbau-/eiweißreicher Zusatznahrung der sinkende Bodymaßindex auf gesundem Niveau gehalten werden kann
- gibt es Protokolle über die Einschätzung von Dekubitusgefahr bzw. Wundversorgungsprotokolle
u.v.a.m.

Ich befürchte, je weniger die jungen Menschen heute ans wirkliche Leben herangeführt werden und nur noch in Barby-Plastik-Technik-Welt gelebt wird, umso weniger ist in den kommenden Jahrzehnten möglich, dass Multimorbide zu Hause korrekt gepflegt werden können. Fastfood ist nun mal nicht seniorengerecht bzw. nicht gesundheitsförderlich... Wenn ich darüber nachdenke, wird mir wirklich übel.
Da haben dann die "Waldorfkinder" gegenüber den staatlich schulgebildeten einen großen Vorteil im Wissen. Damit wären wir wieder bei meinem Lieblingswort, der Bewältigungskompetenz. :clown:

Nachdenkliche Grüße,
Romaschka

Hi Romaschka,

in Punkto Ernährung, habe ich Mam ernährungsphysiologisch optimal
ernährt bin ja Ökotrophologisch geschult. ;)
Minimum war 2,5 L Flüssigkeit täglich,
habe Ihr dies optimal durch die von mir zusammengestellte passierte Kost zugeführt,
ebenso optimale Vitaminzufuhr auch immmer mit zusätzlich viel frischen Kräutern Obst und Gemüse,
auch biologisch hochwertiges leichtverdauliches Eiweiß habe ich Ihr immer optimal zugeführt, ältere Menschen resorbieren die Nahrung schlechter,
haben wie junge und schwangere Menschen einen höheren Eiweißbedarf als normal erwachsene Menschen.

Also diese Tricks wie in geriatrischen Häusern überall Fingerfood platzieren, hatte Sie nicht notwendig. ;)
Sie hat auch immer ungesättigte hochwertige Omega3 Öle zugeführt bekommen und die blähende Kost ( Zwiebeln, Knoblauch Kohl )
wurde reduziert da Sie sich nicht bewegen konnte und nur sitzen und liegen konnte. Zusätzlich hatte Sie für Ihre Peristaltik Mucofalc Orange Indischen Flohsamen bekommen, ist natürlich Ballaststoffe und enzieht dem Körper keine Mineralstoffe.
Nicht jeder bringt so viel Kraft und vor allem festen Willen, Durchhaltevermögen auf, dies alles zu schaffen und nicht aufzugeben, besonders auch dann nicht nicht wenn man noch voll im Beruf steht und da auch noch vieles durchhalten muss, das zehrt enorm an den Kräften,
wie ich von mir sagen kann.

LG:liebe1:

Sonja
P.S.
Die Geriatrie ist mir nicht unbekannt habe auch schon dort mal geschafft,
weiß wie die alten Menschen leben.
Das optimale Haus ist wo die Menschen je nach Ihrer Hilfsbedürftigkeit Unterstützung bekommen.
Wo Sie mit Ihren eigenen Möbeln, Ihren Tieren in so eine Seniorenanlage ziehen, Ihre Eigene Wohnung zugewiesen bekommen,
wo Sie je nach Hilfebedarf Leistungen erfahren,
aber die Selbstständigkeit oberste Priorität hat, d.h.
evtl. Reinigungsservice, Einkaufsservice, oder Teilnahme an Verpflegung mit Rücksichtnahme auf notwendige Diäten (Diabetes, Galle-fettarm, Nierendiät, Panktreasdiät,..)
Unterstützung durch Pflege (Mediausgabe, Körperhygiene, Wundversorgung,...)...
Wo es Angebote an kreativen Dingen wie Basteln, Gymnastik, auch Friseur, Fußpflege... wo es dies alles gibt, soziales Beisammen sein, ...
 
Die Möglichkeit des alternativen Wohnens ist auch eine tolle Sache, solange man sich einigermaßen helfen kann.

Was ist, wenn dies nicht mehr geht?
Als meine Mutter zu uns zog, konnte sie noch laufen und sehr vieles selbst erledigen.
Innerhalb eines halben Jahres war es dann vorbei.
Informationen für die häusliche Pflege kommen spärlich, wenn überhaupt.
Meine Mutter bekam die Pflegestufe 3 und dies bedeutet, dass ich mir Hilfe suchen mußte.Der Betrag von der Kasse war wesentlich geringer, als der den meine Mutter im Heim bekommen hätte.
Hilfsmittel gibt es auch, nur es fehlt die Zeit um sich zu informieren.
Im Heim geht das alles ratzfaz.Da wartet man nicht Monate, bis der Rollstuhl bewilligt wird, sondern man bekommt ihn einfach.

Der Sachbearbeiter der Krankenkasse sagte mir, dass sich nur der geringe Prozentsatz für eine häusliche Pflege entscheiden.
Von dem Pflegegeld hatten wir nichts, denn ich kaufte davon Hilfsmittel, Verbandsmaterial und alles was dann so gebraucht wird.
Mit der Zeit entwickelte ich mich zum Experten, was die Pflege zu Hause betraf und konnte mein Wissen schon oft weitergeben.

Natürlich muß man sich im Klaren sein, dass kaum Zeit für einen selber bleibt.
Doch wir hatten alles vorher in der Familie besprochen.

Auch ein gutes Verhältnis sollte man zueinander haben, denn sonst geht es schief.

Die Härte fand ich, dass jedes halbe Jahr ein Pflegedienst beauftragt werden mußte, der dann schriftlich bestätigte, dass die Pflege gesichert sei.
Dies ist sehr nervig, denn sie schauen überall nach und kontrollieren.

Meine Mutter starb auch im Kreis der Familie, so wie sie es sich immer gewünscht hatte

Hi Ruschka,

bei der Pflegestufe I + Pflegestufe II, kommt der Pflegedienst alle 6 Monate,
bei Pflegestufe III alle 3 Monate, wobei die Überprüfung besonders auch als Beratungsfunktion in der Pflege im Komplexen gesehen werden sollte,
nicht nur als Kontrolldienst, es ist auch zum allerbesten des geriatrischen Menschen, das die Pflege optimal gesichert ist. ;)
Wenn man einen geriatrischen Menschen selbst pflegt, so hat man auch immer mal Fragen, der Zustand des geriatrischen Menschen verbessert sich ja nicht, sondern es ist ein langsamer biologischer Abbau des geriatrischen Menschen.
Man kann vom Pflegedienst Tipps bekommen wie man sich ergonomisch die schweren Arbeiten erleichtert, beim herausholen aus dem Bett, hochnehmen des geriatrischen Menschen, weil dies die eigene Wirbelsäule emens belastet,
Privatwohnungen sind nicht so funktionsgerecht wie ein Pflegeheim für diese Zielgruppe ausgestattet, so ist es im Sanitärbereich Körperpflege, beim Betten...

Bei Verbandszeug u.s.w. muss man ja nur einen gewissen Anteil beschaffen, den Rest bezahlt die Krankenkasse auch Windel u.s.w., vielleicht hat sich ja was geändert :confused: aber bis vor 15 Monaten war das so!
Ich würde mit allem zum Hausarzt gehen, das über Rezept beantragen!

LG:liebe1:

Sonja
 
Liebe Sonja,

ich habe dies ja nun alles hinter mir, denn meine Mam starb 2006 bei uns zuhause im Kreise all ihrer Lieben.Ganz so wie sie es sich gewünscht hatte.

In der gesamten Pflegezeit kämpfte ich um Informationen, wie ich das Leben für sie und mich erleichtern konnte.
Meine Mutter wurde sofort in die Pflegestufe 2 eingestuft und wir nutzten das Geld für einen Pflegedienst, der meine Mutter morgens aus dem Bett holte und mir abens half sie ins Bett zu legen.Mir war es mit meinen 52 Kilo nicht möglich und ich bekam auch sehr viele Tipps von den Pflegerinnen, jedoch hatte ich mehere Pflegedienste ausprobiert und auch hier machte ich viele negative Erfahrungen, bis ich den richtigen fand.
Nach einem Jahr hatte sich der Gesundheitszustand derartig verschelchtert und ich beantragte eine höhere Pflegestufe.
Kurz gesagt, es war ein Drama.Die Ärztin, welche natürlich unangemeldet morgens um 8.00 Uhr vor der Haustüre stand, blieb 4 Stunden und sicher können sich alle vorstellen welch nervliche Belastung dies für alle Beteiligten war. Das Ergebnis war, es fehlten an der 3. Pflegestufe 15 Minuten.
Inzwischen war es uns egal und meine Manm sagte, ich solle zusehen, dass sie geht.Für meine Mam war es entwürdigend und sie tat mir unendlich leid.

So sagte ich der Ärztin, wir kämen auch so zurecht, sie möge nun bitte gehen.
Im Gespräch ergab sich, dass der Mann dieser Ärztin im gleichen Krankenhaus arbeitete, wo mein Cosin als Chefarzt arbeitete.
Zu meinem größten Erstaunen, ich war fertig mit den Nerven, wurde sie dann total freundlich und meinte, das mit den 15 Minuten bekäme sie schon hin.

Ich dachte ich höre nicht richtig, denn sie ging wieder zu meiner Mutter, entschuldigte sich für ihr langes Bleiben, doch wir wollten nicht eine Sonderstellung.

Nach ca. 2 Wochen kam der Bescheid, dass die 3.Pflegestufe genehmigt sei.

Ein gutes Gefühl hatte ich dabei nicht, denn bis heute bin ich überzeugt, wäre das Gespräch nicht auf meinen Cousin gekommen, wir hätten eine Ablehnung bekommen.

Ich habe mir mühselig alles erkämpft und alles in Anspruch genommen was ich in Erfahrung bringen konnte.
Die häusliche Pflege war stets gesichert, denn man muß es ja überprüfen lassen.
Unser Hausarzt kam immer, wenn ich ihn um Hilfe bat und der Pflegedienst kam so schnell wie möglich, wenn ich dort anrief.
Was mir fehlte war Zeit.
Zeit um an Informationen zu kommen
Zeit um an Kursen teilzunehmen
Zeit um mich mit der Krankenkasse anzulegen

Trotzdem war ich froh meine Mutter bei mir zu haben, sie durch meine Fröhlichkeit meine unerschütterliche Hoffnung und durch die vielen kleinen Liebesdienste an unserem Leben teilnehmen zu lassen, denn geistig war meine Mam ja ganz klar.

Oft sagte meine Mam zu mir, ich sollte mal in die Stadt fahren, um unter Menschen zu gehen.Ich tat es auch, doch wie gern hätte ich sie dann bei mir gehabt.

Noch heute beobachte ich mit Argusaugen, wenn ich in der Stadt Mutter und Tochter entdecke, denn das sind Momente wo ich sie sehr vermisse.

Liebe Grüsse

Ruschka
 
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Hi Ruschka, :trost: :kiss3:

Schön das Deine Ma bis zum Schluss zu Hause bleiben konnte,
meiner Ma ging es so schlecht,
das Sie die letzten 2 Tage im Krankenhaus verbringen musste,
aber es war wirklich ein Erlösen Ihres Leidens. :(

Die ganzen materiellen Dinge die man für die Pflege und
alles Andere drumrum war wirklich ein schwerer Kampf,
das man alles beisammen hatte.

Meine Ma bekam die Pflegestufe 2 auch gleich.

Wenn ein Pflegedienst die Pflege übernimmt,
so muss man wirklich überwachen das Sie die geforderte Leistung erbringen,
dort wo keine Kontrolle ist läßt es nach.
Wir haben ja Unsere Ma vollstängig selbst gepflegt,
ich nach meiner Ambulanten LeistenbruchOp gleich eine Woche danach,
wo ich krankgeschrieben war, habe ich ganz alleine Mam gepflegt,
weil meine Schwester rumgemosert hatte, Ihr wäre es zu viel,
da habe ich meine ganze Kraft zusammengenommen und
es alleine geschafft in den letzten 2 Wochen,
wo ich noch krankgeschreiben war.
Den Leistenbruch bekam ich auch, vom schweren Schleppen meiner Ma.

Es ist schön das Du Dich mit Deiner Ma unterhalten konntest,
nach der WirbelsäulenOP von Unserer Ma wurde es permanent schlechter,
eine Neurologin sagte was von Narkosefehler,
weil Sie Ihre Sprache verlor und ein stummer Mensch wurde. :(

Die Krankenkasse wehrt sich mit allem auch mit der Höherstufung,
man darf nicht aufgeben, egal wie schwer es ist,
sehr schlimm aber leider absolute Realität,
sogar die Bewilligungen von Kuren, Rehas müssen hartnäckig erkämpft werden.

Ich hatte auch keine Kraft mehr zum Kämpfen,
nach so vielen Jahren schwerer Überbelastung von beruflichem und
der Erkrankung und Pflege Unserer Mutter.
Auch heute nach einigen Jahren ist meine alte Kraft noch nicht
vollständig wieder da, es hat mich einfach zu viel Kraft gekostet.

Ich vermisse meine Mutter auch sehr, aber im fiten Gesundheitszustand,
so wie Sie früher war, die Zeit Ihrer schweren Erkrankung und
Ihr schlimmes Lebensende, das möchte ich wirklich vergessen und
mich nur noch an die glückliche Zeit von früher erinnern.
Das schreiben darüber hat mich auch wieder ein paar Tränen gekostet,
da kommt alles wieder hoch. :(

Dir alles Liebe:liebe1:

Sonja

P.S.
Wir müssen wieder richtig zu leben lernen, das wird noch eine Weile dauern,
mir hat der Tod meiner Mutter auch wieder den Boden
unter den Füßen weggerissen, das muss ich leider zugeben. :(
 
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