Der Pflege im gewohnten Umfeld - sprich zu Hause - würde ich immer den Vorrang geben, solange das machbar ist.
Um sich für oder gegen ein Pflegeheim zu entscheiden, sollte man vorher das Pflegeleitbild und das Pflegekonzept der Einrichtung und auch das Haus selbst anschauen, um vergleichen zu können und sich ein Bild zu machen, was angeboten wird und was man wirklich möchte.
Ist Schulmedizin das alleinige A und O der Pflegedienst- und Heimleitung oder werden auch alternative Behandlungsmethoden angeboten bzw. gern gesehen?
Ich arbeite derzeit in einem kleinen privaten Heim (in D) mit nur 13 Bewohnern und muss sagen, dass ich das für die Betreuten als schon ziemlich gut an ihre Bedürfnisse angepasst empfinde. (was nicht heißt, dass es nicht noch Verbesserungsmöglichkeiten gibt, daran arbeiten wir grade)
Vorstellen könnte ich mir nicht, dass ich freiwillig in eines der ortsansässigen Heime mit 50 bzw. 70 Betten wechsele. Massenabfertigung, alle 2 Stunden Rundgang: Tür auf, Decke hoch, Vorlage gewechselt, Intimpflege, Bettlägerigen gedreht und fachgerecht gelagert, Decke runter, Tür zu. Ich kann mir ein Urteil drüber erlauben, weil ich in dem einen Heim davon gelernt habe und vom anderen mehrere Kolleginnen kenne.
Alternative Wohnformen sind im Kommen.
Wenn der Tod und das Sterben noch klarer ins Bewusstsein vieler Menschen dringen, werden sie sich auch intensiver damit auseinandersetzen, wie sie selbstbestimmt einmal ihr Leben vollenden möchten. Es gibt hier bei uns schon Mehrgenerationenhäuser, sowohl welche mit staatlicher Trägerschaft als auch Privatinitiativen, die sich am verlorengegangenen Großfamilien-Selbstversorgungsprinzip orientieren.
Betreutes Wohnen ist auch eine nette Idee.
Ich hoffe, dass ich im Falle eines Falles ganzheitlich pflegende Fachkräfte um mich habe, die eine gute psychosoziale Begleitung auf dem Kasten haben und nicht an irgendwelchen lebensfernen Paragraphen kleben.