Alte Muster überwinden

Einsamkeit ist wohl ab einem gewissen Grad nicht mehr temporär

man kann es sich dann schön reden in Alleinsein

aber schlussendlich kommen wir nicht darum herum, uns einmal ausgiebigst mit der Einsamkeit herumzuschlagen

ohne Trost im Licht am Ende des Tunnels zu finden

da ist irgend eine Kurve, die verhindert, es zu sehen


oder ?
 
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Einsamkeit ist wohl ab einem gewissen Grad nicht mehr temporär

man kann es sich dann schön reden in Alleinsein

aber schlussendlich kommen wir nicht darum herum, uns einmal ausgiebigst mit der Einsamkeit herumzuschlagen

ohne Trost im Licht am Ende des Tunnels zu finden

da ist irgend eine Kurve, die verhindert, es zu sehen


oder ?

In manchen Situationen, die sicherlich auch eine Prüfung an uns selbst darstellen sollen, gehört die Einsamkeit auch dazu und hilft sich intensiv mit sich selbst zu befassen, bevor sich die Kurve, wie du es so schön beschreibst, in Richtung Licht neigt.
 
Man macht etwas anders, startet voller Energie und Optimismus in eine neue Lebensphase,

Irrtum. Das fühlte sich nur so an, als würde etwas anders sein. In Wahrheit war es haargenau dasselbe.
Ist der Start in eine neue Phase hingegen von innerer Ruhe und heiterer Gelassenheit geprägt, ist es echt was Neues. Daran kann man es gut erkennen.:)
 
Hallo Rose,

Ich glaube schon daran, dass es möglich ist alte Muster zu überwinden. Aber es ist so unglaublich schwer.
Immer wieder kippt man in Irrtümer und Muster zurück.
Immer wieder muss man sich freistrampeln.
Man macht etwas anders, startet voller Energie und Optimismus in eine neue Lebensphase, und plötzlich wie Maxwells berühmter Silberhammer kommt das alte Muster, alte negative Gefühle, und man muss mit der Hydra ringen, der zwei Köpfe für jeden abgeschlagenen nachwachsen.
Habt ihr schon erfolgreich alte Muster überwunden?
Kennt ihr das Problem der >Rückfälle<?

Manchmal ist das Leben wie ein Labyrinth, es ist so schwer klar zu erkennen, in welcher Sackgasse man sich gerade wieder befindet.

Ich kann Dir natürlich nur von meinen Erfahrungen berichten und in dem Zusammenhang was für Erkenntnisse ich aus diesen Erfahrungen gewonnen habe...

...meine erste Erkenntnis war, das es wichtig für mich war mir selbst bewusst zu werden. Er gibt nach meiner Meinung viele Indikatoren für Unbewusstsein. Mir ist bei mir selbst und anschließend auch bei anderen aufgefallen, das ich nicht wirklich bewusst komuniziert habe - hier im Forum ist es die schriftliche Form der Komunikation. Ist Dir zum Beispiel aufgefallen wie oft Du die verallgemeinernde Form "man" benutzt? Für mich war es bei meiner Komunikation ein Indiz dafür, dass ich mir dessen was ich geschrieben habe nicht wirklich 100%ig bewusst war, das ich von mir schreibe.
Schau Dir den dick markierten Satz an --- "Immer wieder kippt man in Irrtümer und Muster zurück." --- Wirklich sich selbst bewusst ausgedrückt heißt der Satz - "Immer wieder kippe ich in Irrtümer und Muster zurück."

Wenn Du Dir selbst wirklich 100%ig bewusst wirst, dann erkennst Du, das DU in die Irrtümer zurück kippst und nicht andere Menschen auch - oder andere Menschen.
Erst nachdem ich mir bewusst über meine Unbewusstheit wurde, konnte ich mir selbst wirklich meiner Irrtümer bewusst werden - nach dem Erkennen meines Bewusstsein, konnte ich mein Bewusstsein und somit meine Irrtümer verstehen und erst aus dem Verstehen kann eine bewusste Änderung erfolgen.

Seit dem habe ich das Wörtchen "man" aus meinem Wortschatz gestrichen und schreibe bewusst über meine Erfahrungen - und nicht von man...

Nach diesem für mich wichtigem ersten Schritt, bin ich mir bewusst geworden, das ich menschlich bin und meine Schwächen habe - aber ich habe auch meine Stärken. Das komische ist nur, das es Menschen gibt, die meine Stärken als Fehler von mir bezeichnen und andere meine Schwächen als meine Stärken bezeichnen --- verkehrte Welt?
Nein, das sind nur die Sichtweisen und Bewertungen anderer Menschen, die mir aufgezeigt haben, dass ich mich niemandem 100%ig recht präsentieren kann --- außer...

...mir selbst!

Meine zweite Erkenntnis war - meine Irrtümer sind keine Irrtümer, meine Fehler sind keine Fehler und meine Schwächen sind keine Schwächen. Warum?

Ein Fehler ist eine Bewertung eines Ereignis - ich nenne dieses Ereignis "Entscheidung" aus der Vergangenheit in der Gegenwart. Das erkennen der Entscheidung als Fehler beruht auf neuen Erkenntnissen, die sich teilweise zum Beispiel aus den Resultaten der Entscheidung ergeben haben. Diese Kenntnis der Resultate hatte ich aber zum gegenwärtigen Zeitpunkt in der Vergangenheit nicht - das bedeutet ich habe nach bestem Gewissen in dem Moment entschieden.
Und --- ich kann nicht in der Zeit zurück kehren und die getroffene Entscheidung ändern...

...seit dieser Erkenntnis weiß ich das "richtig/falsch" nur Illusionen sind und nur unserer Bewertung der Vergangenheit mit dem Kenntnisstand der Gegenwart sind.

Wenn ich jetzt Deinen Satz "Immer wieder kippt man in Irrtümer und Muster zurück." mit den beiden Erkenntnissen neu formuliere, kommt dieses dabei raus... "Ich treffe öfters Entscheidungen unbewusst, die ich hinterher bewusst als altes Muster erkenne." ...denn ich begehe keine Irrtümer und bestimmt nicht immer.

Jede Entscheidung in meiner Vergangenheit hat mich auf meinem Weg dahin gebracht wo ich LETZT bin - das ist so - und wenn ich an meinem Weg etwas verändern will, dann kann ich das nur verändern, wenn ich es erkenne, verstehe - und ändern will.
Aber ich ändere mich bestimmt nicht für andere Menschen, denn ich kann es nur mir 100%ig recht machen.
 
Aber es ist so unglaublich schwer.

Ich schreibe diesen Beitrag zwei geteilt, weil ich der Meinung bin, das es zwei Themen sind. Das erste ist das eigene Bewusstsein - das zweite ist die eigene Entscheidung.

Du schreibst es ist so unglaublich schwer...

...was würdest Du sagen, wenn ich Dir sage, das es nur eine Entschuldigung ist?
Ich selbst habe der Norm der Gesellschaft entsprechen Übergewicht und es ist schwer für mich abzunehmen --- wirklich?

Ehrlich wirklich? Nein! Ich esse gerne, ich esse gerne leckere Sachen. Fett ist ein Geschmacksträger ohne Fett würde ein Stück Fleisch nicht so schmecken wie mit Fett. Und Gemüse schmeckt schon mal gar nicht wie ein Stück Fleisch. Und Schokolade - ja Schokolade ist nicht zu vergessen - verdammt lecker.
Dann bin ich auch noch faul, ich könnte Sport machen, doch gibt es jede Menge Ausreden keinen Sport zu machen - er regnet draußen - es ist viel zu warm - ich habe etwas anderes zu tun - usw.

Nein, in Wirklichkeit wäre es nicht schwer abzunehmen - es ist nur eine Entschuldigung. Beim Abnehmen ist die Entschuldigung nur offensichtlicher als zum Beispiel beim Ändern einer Charakter Eigenschaft. Wir sprechen dann oft von Prägung und Erziehung um so unsere eigene Faulheit etwas aktiv an uns zu arbeiten und zu verändern, zu entschuldigen.

Ganz klar ist, ich spreche wieder nur von meiner Ansicht, die auf meinen eigenen Erfahrungen beruht und meinem Verständnis entspringt.
Wieder sind es meine Entscheidungen, mein Bewusstsein - wenn ich mich dafür entscheide, das etwas "schwer" ist, dann ist es auch schwer - und wenn ich mich dazu entscheide das etwas "leicht" ist, dann ist es auch leicht.

Ich schrieb vorher von Schwächen - ich habe meine Schwächen, das sind jene Eigenschaften, von denen ich weiß sie gefallen mir nicht so gut an mir aber ich habe auch wiederum keine Lust so viel benötigte Energie aufzuwenden um diese Schwächen zu verändern - weil ich auch faul sein darf und will...

...mit meiner Ehrlichkeit zu mir selber erkenne ich also, das ich auch gegen meine Prinzipien handel - handeln kann und handeln darf. So werden "alte Muster in die ich zurück falle" nicht zu Irrtümern, sondern bewussten Schwächen der eigenen Faulheit --- und genau das macht mich menschlich...

Zwei Themen? Nein - es ist alles ein Brei, ich habe nur bemerkt das ich noch etwas schreiben wollte und es im ersten Beitrag vergessen habe - also ist die Einleitung ehrlich gesehen eine Entschuldigung meiner selbst...

...Fehlverhalten durch Schwächen, die ich mir zugestehe - das macht mich menschlich :)
...Fehlverhalten was ich dann auch anderen zugestehe - das macht mich lieb :D
...Fehlverhalten das ich anderen zugestehe, aber auch bewusst nicht unbedingt jedes Fehlverhalten lieben muss - das macht mich unbeliebt ;)

Ich bin wie ich bin und ich bin wie ich nicht bin - manchmal ein Schatz und manchmal eine Zecke :lachen:
 
Ich habe mir nach diesem Beitrag gedanken zu dem "Warum" gemacht, warum treffen wir die Aussage - "das ist schwer" ---?

Einmal mögen es Talente , besondere Begabungen, überdurchschnittliche geistige oder körperliche Fähigkeiten...

...und zum anderen, so meine Ansicht - Entschuldigungen. Der Versuch durch Entschuldigungen eigene Schwächen zu verbergen, sich nicht angreifbar zu machen --- denn wer möchte schon von sich behaupten, das er in der einen oder anderen Weise faul oder bequem ist?
Besonders in der heutigen leistungsorientierten Zeit, in der doch letztendlich nicht mehr die selbst erbrachte Leistung selber zählt sondern eher das "Wie" andere Leistungen zu mindern um so die eigene auch nur durchschnittliche Leistung hervor zuheben. Natürlich werden dann alle Schwachstellen zu einem Angriff genutzt. Doch sind Schwächen, die ich kenne und bekenne dann auch noch Schwächen? Bin ich dann noch angreifbar? Oder ist es nur wieder ein altes Muster?
 
Irrtum. Das fühlte sich nur so an, als würde etwas anders sein. In Wahrheit war es haargenau dasselbe.
Ist der Start in eine neue Phase hingegen von innerer Ruhe und heiterer Gelassenheit geprägt, ist es echt was Neues. Daran kann man es gut erkennen.:)


Mal abgesehen, dass das Zitat für mich stimmig ist ....


Hallo Rose2


wenn es mir nicht so leicht fällt irgendwo neues in meinem Leben Fuß zu fassen, dann erinnere ich mich gerne daran, wie es war, als wir, Du und ich, all das lernten, was wir heute so gut können und am liebsten vergessen würden:

Auf Wolke 8 sitze ich also und rezitiere: "Ich bin böse. Ich bin böse. Ich bin böse." Nichts tut sich. "Ich bin ganz fies, gemein und böse!" Ich gehe zu meinem Coach, streichle unterwegs die Schäfchenwolken und trage mein Anliegen vor, frei von Emotionen: "Es ändert sich einfach nichts. Ich bin wer ich bin, ich bin ein göttliches Wesen. Ich weiß nichteinmal, was gut oder böse sein soll. Ich habe mich zwar für dieses Experiment gemeldet, aber wir sollten es abbrechen, denn es ändert sich nichts. Ich bekomme höchstens einen Lachanfall. Trennung ist doch nur ein Wort, das wird nie stattfinden." Und so weiter.

Mein Coach sagte damals: "Mach weiter." Ich tat, wie geheißen. Nun bin ich hier.

Manchmal bekomme ich schon wieder Lachanfälle, bei der schieren Unmöglichkeit etwas zu ändern. Und manchmal ändert sich einfach was. Weil ich das, was ich neu will, oft genug wiederholt habe. Geduld, Ausdauer, Langmut, warten können, Zuversicht sind ständig am wachsen. Ein Baum wächst hier nicht an einem Tag in den Himmel, aber nach hundert Jahren ist er ganz schön hoch. Ein Grassamen hat keine Wurzeln, aber nach einer Saison in der Erde hat er 20 Kilometer Wurzeln.

Mach weiter.

Andreas
 
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,Doch sind Schwächen, die ich kenne und bekenne dann auch noch Schwächen? Bin ich dann noch angreifbar? Oder ist es nur wieder ein altes Muster?

:D
Sobald man "Schwächen" und "alte Muster" "erkannt" (was heißt das eigentlich - "erkannt" - ist ne sehr persönliche Sache und eigentlich nur persönlich zu beurteilen) hat, sind sie sehr wertvoll und persönliche Weiterentwicklung ist möglich und zwar genau auf dieser Basis!!!
(was hab ich mich in jungen Jahren für meine "Schwächen" geschämt - und später erkannt, was das für ne Zeitvergeudung war ...)
 
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