Glöckchen schrieb:
Möchte kein neuen Tread ( oder wie das heisst ) beginnen, sondern gleich erzählen, daß ich heute Nachmittag,beim Mittagsschlaf, einen komischen Traum hatte : auf einem mir aus der Kindheit bekanntes Umfeld, habe ich mit einem Löffel im Erdreich geschaufelt, und plötzlich stiess ich auf etwas hartes.Mit einemmal wurde mir klar, daß ich auf eine Bombe gestossen war.Sofort dachte ich an einen Nachkriegsfund,und wollte die Polizei benachrichtigen; ..doch dann bin ich aufgewacht.
Seltsam?
l.G.: Glöckchen.
Ist ja doch kein Wunder, oder? Du hast eine Seite von dir "ausgegraben", die sehr bedrohlich ist und dir Angst macht. Das ist doch verständlich. Jedenfalls für mich.
Du hast ja auch viel erlebt, das lebensbedrohlich ist.
Glöckchen, ich kenne ernsthafte und unheilbare Krankheiten als Betroffene und als Angehörige. Als Betroffene kann ich dir sagen, wie oft mir das Getue der Angehörigen auf die Nerven ging und wie sehr mich dass unter Druck gesetzt hat. Gut sicherliche gutgemeinten Ratschläge gingen von einfach unsensibel bis völlig bescheuert und oft wollten die Menschen eigentlich nur selbst schwafeln, anstatt zuhören. Die Bekannten verabschieden sich sowieso, genauso wie die Menschen, die mit Leiden nicht umgehen können. Richtige Freunde verstehen, dass du nicht reden will und akzeptieren es.
Genauso weißt du - wie ich es auch weiß - dass du deine Krankheit ausgraben musst, auch wenn es dir noch so viel Angst macht. Aber wann und wie und in welcher Geschwindigkeit du das tust, das kannst nur du allein entscheiden.
Die Familie selbst ist emotional zu sehr verwurstelt, als dass sie Hilfe geben kann. Sie muss - als Angehörige - selbst mir Angst fertig werden. Als Anghörige habe ich mir eine Internet Selbsthilfegruppe gesucht, in der ich mit mit Menschen austauschen kann, denen es genauso geht. Das hat mir viel mehr geholfen, als ich es für möglich gehalten habe und dadurch hat sich die Beziehung zu meinem Mann auf die festeste Erde gestellt, die ich mir vorstellen kann.
Als Kranke habe ich mir professionelle Hilfe von außen gesucht, um die Anfänge meines Lebens zu planen.
Mein erster Traum - ich habe selbst keine Kinder - handelte auch von 2 Babies. Heute, nach ca. 3 Jahren, sind es zwei Teens, die mir immer wieder im Traum erscheinen. Meine Albträume haben fast 4 Jahre gedauert und ich musste ganz hart daran arbeiten. Aber was ich geschafft habe, kannst du schon lange.
Liebe Grüße, Alice