Alltag und Spiritualität

Inti schrieb:
Hllo Sansara - alle Achtung du weißt was du willst und vor allem - du weißt warum du etwas nicht willst - ich finde es völlig in Ordnung irgend etwas nicht zu tun, wenn ich weiß, daß daraus Konsequenzen folgen , die ich nicht will. Allerdings könnte es sein, daß die Kitamutter oder der Chef ganz anders reagieren als du denkst. Und es ist die Frage wie ich zu meinem Verhalten stehe und ob ich das vor der Welt vertreten kann, denn eigentlich geht das niemand etwas an was ich in meiner Freizeit mache. Ich denke man könnte sich auf dem Rummelplatz sogar so postieren, daß keiner was merkt. Ich hab mal in Worpswede gelebt einem Künstlerort, dort lieferten sich einige Künstler einen Konkurrenzkampf die ausgefallensdsten Dinge in der Öffentlichkeit zu machen. Da war ein Künstler nix wert, der nicht irgendwie exaltiert war.
Liebe Grüße Inti
Hallo Inti,

ja, da hast Du natürlich recht, dass das meine Privatsache ist.

Vielleicht hab ich auch so argumentiert, weil ich einfach nicht das Bedürfnis nach so einer Art Betätigung verspüre.

Generell ist es ja schon schwierig, den Leuten zu sagen, dass man nach einem tieferen Sinn des Lebens sucht (das gilt nicht für meine engsten Leute, aber für viele Bekannte). Vielleicht ist es nicht mein bester Charakterzug, aber wenn ich merke, dass ich auf Skepsis stoße, dann erzähl ich nicht viel davon. Wenn ich dagegen merke, dass mein Gegenüber auch "Sinnsuchender" ist, dann kann sich daraus schon ein Austausch ergeben - meist nur eine Art Sinn-des-Lebens-Smalltalk ;) .

Wenn mir Leute von so Künstlerdörfern o.ä. erzählen, dann verspüre ich schon immer ein wenig Sehnsucht - aber eigentlich bin ich so mit meinem Leben ganz zufrieden.

Ich hab übrigens mal von einer Kunstprofessorin und ihrer Schülerin gehört, die auf einer Bühne um die Wette masturbiert haben... Ich vermute mal, da sind eigene Grenzen überschritten worden, nur um was darzustellen...

LG von Sansara
 
Werbung:
Ist das Leben leiden?
Irgendwie habt ihr beide recht, Inti und fckw.

Wenn ein geliebter Mensch stirbt, ich meinen Job verliere oder einfach das große Leid auf der Welt mich einnimmt - dann ist das Leben Leiden.

Aber wenn ich verliebt bin, einen Sonnenuntergang genieße, ein gutes Buch lese - dann ist es gut.

Zu einem bestimmten Zeitpunkt befinden wir uns doch IMMER entweder auf der guten oder der schlechten Seite des Lebens und blenden die Existenz der anderen aus. (Vorausgesetzt ich nehme mein Leben so an, wie es zu sein scheint)

Vielleicht kann man es wirklich schaffen, beide zu integrieren, den mittleren Weg zu gehen...

Die Frage lautet nur: Warum sind wir überhaupt hier inkarniert? Muss es nicht der Sinn sein, diese Dualtität kennenzulernen?
Und sie dann zu durchschauen und zu durchbrechen - oder um sie voll auszuleben??

Mir geht es übrigens in letzter Zeit so, dass ich mich eher wie eine Beobachterin meines Lebens fühle und viele Filme über das "pralle" Leben, die mir früher so wahr und schlau erschienen, kommen mir eher dümmlich vor (weil sie davon ausgehen, dass das Hin- und Hergeworfenwerden zwischen allen möglichen Polen das Leben ausmachen, dass es das Ziel ist, sich möglichst in Polnähe aufzuhalten. Sagte neulich eine Filmfigur: "Schon vor dem Tod zu sterben, das darf nie passieren." Empfind ich nicht mehr so. Intensiv leben hat seine Bedeutung verändert.)

Nur, das Nirvana - was unterscheidet es vom Nihilismus? Ich sehe einfach (noch) nicht, dass da überhaupt noch irgendwas bleibt außerhalb der Pole und allen Grauabstufungen dazwischen. (Andererseits: WER beobachtet da mein Leben?)

fckw, Du scheinst da was gefunden zu haben!

LG von Sansar, verwirrt.
 
Sansara
Vielleicht ist es nicht mein bester Charakterzug, aber wenn ich merke, dass ich auf Skepsis stoße, dann erzähl ich nicht viel davon.
Wenn ich mit Menschen zusammen bin die sich nicht mit der Sinnsuche beschäftigen, versuch erst mal Vertrauen aufzubauen und dann die Sicht des anderen kennzulernen, dann versuch aus der Sicht des anderen bestimmte kleine Punkte zu verändern um dem dem anderen die Möglichkeit zu geben einen kleinen Schritt zu machen. Das bringt natürlich nichts, wenn ich auf der einen Seite des Flusses stehe und der andere auf der anderen.
Wenn mir Leute von so Künstlerdörfern o.ä. erzählen, dann verspüre ich schon immer ein wenig Sehnsucht - aber eigentlich bin ich so mit meinem Leben ganz zufrieden.
ja das kann auch sehr anstrengend sein, die sind alle so extrem von sich überzeugt, da hat jeder seine eigene Religion, es geht wie du auch schreibst nur um Effekte und Spektakuläres.
Vielleicht kann man es wirklich schaffen, beide zu integrieren, den mittleren Weg zu gehen...
es geht im Leben hoch und runter und es hat dann wohl eher zu tun damit die Ausschläge zu minimieren. Oder aber vor den negativen Abschwüngen sich nicht zu fürchten sondern sie genauso zu durchleben, wie auf ner Achtebahn, da ist das Interessanteste doch immer die rasende Abwärtsfahrt.:)
Schon vor dem Tod zu sterben, das darf nie passieren
damit war doch wohl eher ein Tod der Seele und des Geistes gemeint. Für mich geht es um Bewusstseinserweiterung und um die Integration von Geist und Seele in die Physis.

Liebe Grüße Inti
 
Inti schrieb:
Sansara Wenn ich mit Menschen zusammen bin die sich nicht mit der Sinnsuche beschäftigen, versuch erst mal Vertrauen aufzubauen und dann die Sicht des anderen kennzulernen, dann versuch aus der Sicht des anderen bestimmte kleine Punkte zu verändern um dem dem anderen die Möglichkeit zu geben einen kleinen Schritt zu machen. Das bringt natürlich nichts, wenn ich auf der einen Seite des Flusses stehe und der andere auf der anderen.
Ja, vielleicht liegt es auch daran, dass ich irgendwo im Fluss versuche nicht unterzugehen ;) und so überhaupt keine Energie übrig habe, anderen meine z.Z. recht verworrenen Gedanken näherzubringen, sondern eher die Leute auf der (spirituellen) Uferseite um Hilfe bitte...


damit war doch wohl eher ein Tod der Seele und des Geistes gemeint. Für mich geht es um Bewusstseinserweiterung und um die Integration von Geist und Seele in die Physis.

Liebe Grüße Inti

Ja, klar, so hab ich das auch verstanden, das die Lebendigkeit fehlt. Ich hab nur gemerkt, dass mich diese Aussage irgendwie gestört hat, ich sie früher jedoch unterschrieben hätte.
Was heißt denn Tod der Seele und des Geistes? Dass ich die Ups und Downs meines eigenen Lebens nicht mehr so wichtig nehme, Gelassenheit im Alltag spüre? Und ist die Seele nicht unsterblich?

LG von Sansara
 
sansara -
Ja, vielleicht liegt es auch daran, dass ich irgendwo im Fluss versuche nicht unterzugehen und so überhaupt keine Energie übrig habe, anderen meine z.Z. recht verworrenen Gedanken näherzubringen, sondern eher die Leute auf der (spirituellen) Uferseite um Hilfe bitte...
vielleicht ist es ja aber auch das Beste im Fluß sich treiben zu lassen, anstatt am Ufer zu stehen und auf die Erleuchtung zu warten?:)
Was heißt denn Tod der Seele und des Geistes? Dass ich die Ups und Downs meines eigenen Lebens nicht mehr so wichtig nehme, Gelassenheit im Alltag spüre?
für mich heißt das unbewußt vor sich hin leben - Fernseher, Bier, Chips - find ich traurig, da ist mir der Bauer lieber, der keine Ahnung von nix hat, aber eine herzensgute Seele ist.
Und ist die Seele nicht unsterblich?
ja oder auch unsterblicher Geist - jeder Mensch hat wohl eine Seele aber wieviele sind sich dessen bewusst?

Liebe grüße Inti
 
Werbung:
Inti schrieb:
sansara - vielleicht ist es ja aber auch das Beste im Fluß sich treiben zu lassen, anstatt am Ufer zu stehen und auf die Erleuchtung zu warten?:)
Dankeschön! So hört sich das echt gut an!

für mich heißt das unbewußt vor sich hin leben - Fernseher, Bier, Chips - find ich traurig, da ist mir der Bauer lieber, der keine Ahnung von nix hat, aber eine herzensgute Seele ist. ja oder auch unsterblicher Geist - jeder Mensch hat wohl eine Seele aber wieviele sind sich dessen bewusst?

Liebe grüße Inti

Hmm.. ich hab innerlich tot eher gleichgesetzt mit nicht mehr auf Höhepunkte warten/danach lechzen, sondern das Leben so nehmen wie es ist. Aber wenn ich ehrlich bin, dann nage ich z.Z. daran, dass meine Jugend endgültig und unwiederbringlich vorbei ist...

Unsterbliche Seele - ich bin immer noch am zweifeln, ob es die gibt... Ich hoffe, ich finde irgendwann meinen inneren Frieden, also meine Gewissheit ob dieser Seele.

LG von Sansara
 
Zurück
Oben