Joey
Sehr aktives Mitglied
Sansara schrieb:Ich meinte jetzt eher, dass wir dazu neigen, die Wissenschaft (außen) über unsere eigenen Wahrnehmungen (innen) zu stellen.
Was bringen Dir Deine inneren Wahrnehmungen, wenn sie Dir für das "Außen" keine sinnvollen Informationen liefern? Ein (angebliches) Medium könnte zu mir sagen: "Dein Vater war weiblich, hatte lange Haare und gehörte der Hippie-Bewegung an." ich sage darauf: "Nicht von dem stimmt." Das Medium sagt aber: "So habe ich es gefühlt, es stimmt also für mich!" So eine Diskussion bringt nichts. Wenn man etwas erforscht, muss es auch für mehrere zugänglich sein, sonst bringen die Forschungen höchstens nur Dir etwas.
Sansara schrieb:Mal ein persönliches Beispiel: Ich kann schon seit Kindheit in mich gehen und erhalte Antworten auf alle meine Fragen. Ganz früher hab ich das Gott zugeordnet, dann meinem Unterbewussten, dann hab ich es vergessen und seit es mir wieder passiert ist, trainiere ich es. Gestern ging ich an einer Synagoge vorbei und fragte so "Und du? Bist ein ganz anderer Gott? Das kann doch nicht stimmen!" Dann fühlte ich in mir ein herzhaftes Lachen und war beruhigt. Was ist das jetzt? Das Göttliche in mir? Mein Gehirn?
Ich halte es zumindest für möglich, dass das eine Informationsquelle von außen, d.h. sowas wie Dein Schtzengel oder sowas, ist und nicht nur Dein Gehirn. Die Fragen, die dabei zu beantworten wären, hat Dein Dialogpartner ein eigenes Bewußtsein und existiert er unabhängig von Dir, oder ist er/sie wirklich nur in Deinem Kopf. Diese Frage kann ich Dir nicht mit letzter Gewissheit beantworten, neige aber generell eher zu: "Es bist Du selber, mit dem Du sprichst." Für diese Antwort will ich aber nicht meine Hände ins Feuer legen...
Sansara schrieb:Psychologie: Ich finde, dass sie den Menschen auf seine Sozialisation und seine Gene reduziert, alle Jahre in sich änderndem Verhältnis.
Was bleibt unter der ganzen Sozialisation? Individualität? Wenn Nein, dann wäre das Ich tatsächlich eine Illusion, ein Produkt zufälliger Prägung. Oder die Gene bilden seine Wurzeln.
Und, was wäre schlimm daran? Was hindert einen daran, das Leben zu genießen, und seine Ethik aufzubauen, selbst wenn es so wäre (was ich persönlich aber nicht glaube).
Sansara schrieb:Ich hab mir kürzlich mal Gedanken über Moral und Ethik und Vernunft gemacht. Da es verschiedene ethische Maßstäbe (Bsp. Todesstrafe, Drittes Reich) gibt, scheinen sie anerzogen zu sein. Der Gier nach Macht und Reichtum steht die Vernunft entgegen. Auch die scheinen anerzogen zu sein.
Ich glaube, dass unter dieser Sozialisation Liebe steckt (nicht zu verwechseln mit zwischenmenschlicher, auf Chemie basierender Liebe).
Liegt hier vielleicht der Schlüssel?
Was hat das mit Naturwissenschaften zu tun? Wie beantwortet das die Frage, ob es ein Weiterleben nach dem Tod gibt?
Sansara schrieb:Zum Thema Physik:
Kannst du ein Buch für Laien empfehlen, das diese ganzen Phänomene und ihre Interpretationen gut erklärt? Ich würd mir gerne mal einen Überblick verschaffen!
Über Kosmologie gibt es "Die ersten drei Minuten", welches die ersten drei Minuten des Universums nach dem Urknall populärwissenschaftlich sehr gut erklärt. Ansonsten kann ich noch "Eine kurze Geschichte der Zeit" von Steven Hawking empfehlen, was allerdings schon etwas hartes Futter ist. Über Stingtheorien fällt mir jetzt spontan kein bestimmtes ein, aber es gibt da so einige.
Sansara schrieb:Von der Multiversen-Theorie hab ich auch mal was gelesen. Sie wurde aber mit dem Doppelspalt-Versuch begründet (von einem ziemlich exzentrischem Engländer). Ist das was anderes, als das, was du meinst?
Die Multiversumstheorie ist was ganz anderes... und sie ist auch nur eine mathematische Haarspalterei, um eine Unschönheit der Quantenmechanik glattzubügeln. Die QM vermag nicht das Verhalten eines Teilchens vorherzusagen, sondern gibt Wahrscheinlichkeinten für das eine oder das andere Verhalten an; im Beispiel des Doppelspalts, das Teilchen fliegt durch den einen oder den anderen Spalt, durch welchen könenn wir aber nicht vorhersehen. Man kann somit nicht über ein Teilchen sondern nur über ein großes Ensemble von Teilchen wirklich verhersagen treffen. Die Multiversentheorie macht nun daraus, dass wir Vorhersagen über ein Teilchen in einem großen Ensemble von Unverversen machen. Sinnvoll ist diese Annahme allerdings nicht, weil diese Sichtweise nichts besser oder schlechter erklärt. Sie ist nur so beliebt, weil sie so schön "abgedreht" ist und man damit so schön "kneten" kann. Es ist was ganz anderes als die Brane.
Sansara schrieb:Dann hab ich mal gelesen, dass ganz neue Teilchen entdeckt worden sind, die uns millionenfach pro Sekunde durchfahren, total schwer, aber winzig klein sind (ich glaub, im Rahmen einer Doktorarbeit, war dem Spiegel auf jeden Fall einen Bericht wert.). Könnten nicht diese oder andere noch unentdeckte Teilchen mehr sein als einfach nur Teilchen??
Damit ist diese dunkle Materie gemeint, nach der die u.a. Kosmologen (und ich auch) suchen. Es deutet nichts darauf hin, dass es mehr als nur Teilchen sind.
Viele Grüße
Joey