Hallo,
ich will mal meine Gedanken nennen, warum ich an ein Weiterleben glaube, oder zumindest die Annahme nicht allzu abwegig finde... richtig überzeugt bin ich ja (leider) nicht.
Es gibt viele Breichte und Geschichten, die die Existenz eines Jenseits zunächst nahelegen:
1.) Medien, also Menschen, die Behaupten Kontakt mit den Seelen Verstorbener aufnehmen zu können
2.) NDE und OBE, die zumindest scheinbar auf der Existenz des Bewußtseins außerhalb des Körpers basieren
3.) Träume von Verstorbenen
4.) Tonbandstimmenphänomen
5.) Rückführungen
Nun meine Gedanken dazu:
zu 1.) Zunächst die kritischen Punkte, die mir einfallen: Da gibt es zunächst den Bardun-Effekt. Also Aussagen, die so allgemein sind, dass sie auf fast jeden Menschen zutreffen; wie z.B.: "Er liebe die Natur." Desweiteren bewirkt der Wunsch Kontakt mit den Lieben aufnehmen zu wollen, dass richtige Aussagen viel besser im Gedächtnis bleiben und die unstimmigen Aussagen eher beiseite gewischt werden. Ebenso kann das Medium sehr viel aus der Körpersprache des Klienten erkennen; das muss gar nicht mit der Absicht geschehen, da das sowieso fast nur unbewusst geschieht; das Medium fühlt somit, was der Klient denkt und interpritiert dieses als die Gefühle, die es aus dem Jenseits bekommt. Der größte Kritikpunkt für mich ist der, dass die meisten Aussagen, wie es im Jenseits aussieht, sich gegenseitig widersprechen.
Meine Gedanken dazu: Alle diese Effekte sind wirklich nicht "hanebüchen"; in anderem Zusammenhang habe ich die selbst erlebt; und man darf ihre Stärke keinesfalls unterschätzen. Andererseits kann ich mir durchaus vorstellen, dass Medien in einem gewissen Rahmen durchaus das können, was sie behaupten; vielleicht nicht so stark, wie sie selbst behaupten. Eingene Fehlinterpritationen des "Empfangenen" vermischt mit dem eigenen Glauben und Vorstellungen führen zu den Widersprüchen. Es gibt Berichte, in denen das Medium wirkliche Nicht-Bardun-Aussagen gegeben hat, von denen der Klient zum Zeitpunkt des Sittings nicht wusste, die ihm aber im Nachhinein von einer dritten Person bestätigt wurden. Und das ist auch schon eingetreten, so zumindest eine Geschichte, die ich hörte, wenn das "Sitting" über Internetchat oder über Mailaustausch stattfand. Solche Geschichten, sollten sie wahr sein und nicht übertrieben weitererzählt, sind schon sehr beeindruckend, wenn auch nicht beweiskräftig. Ich halte das für interessant und braucht weitere Untersuchungen, da ich persönlich nicht glaube (hoffe), dass oben genannte Effekte 100% alles erklären, was hier stattfindet.
Es gab mal ein Versuch, wo ein Medium, welches (angeblich) kein Schach speilen konnte, Kontakt mit einem verstorbenen Schachmeister aufnhemen sollte, und so mit einem anderen Schachmeister eine Partie Fernschach gespielt hat (zwar verloren, aber nach bekunden des noch lebenden Gegners doch sehr gut gespielt). Kennt jemand da genauere Details? Auch sehr beeindruckend, sollten alle Fakten dort wirklich stimmen.
zu 2.) NDE und OBE. Auch hier zunächste die Kritik: Beim Versuch der gültigen Gehirnforschung da Kontra zu bieten habe ich mich ja schon einmal ordentlich auf's Glatteis gewagt und bin prompt ausgerutscht
. Die beschriebenen Symptome lassen sich alle auf neurologische Vorgänge zurückführen.
Interessant finde ich hier die Arbeiten von Frau Kübler-Ross und Herrn Schröter-Kunhardt. Erstere hat mal NDE von MEnschen Untersucht, die mindestens 10 Jahre aber nicht von Geburt an, blind waren. Da sie sehr viele NDE-Berichte untersucht hat, hatte sie da durchaus eine statistisch signifikante Datenbasis (ich glaube es waren um die 200 Berichte, die diesem Kriterium entsprachen). Auch diese Menschen konnten die Umgebung während ihrer NDE korrekt wiedergeben. Herr Schröter-Kunhardt beschränkt sich in seinen Arbeiten mehr darauf, dass er die Phänomenologie der NDE von der Symptomatik der neurologischen Prozesse unterscheidet (z.B. NDE basieren nicht nur auf Sauerstoffmangel im Gehirn, sind keine klassischen Halluzination etc.) Ich will jetzt nicht wieder mich auf's Glatteis der Gehirnforschung begeben. Aber die Berichte, in denen die NDE.-Patienten korrekt erzählen konnten, was im OP-Saal und in anderen Räumen des Krankenhauses geschah, sind auch hier wieder sehr beeindruckend für mich.
Ich habe von einer Untersuchung in England gelesen, in der in verschiedenen Krankenhäusern in den OP-Räumen verschiedene Zahlen an von unten nicht einsehbaren Positionen "versteckt" wurden, um die NDE-Patienten danach zu befragen. Hat jemand genaueres von dem Ausgang dieses Versuchs gehört?
zu 3.) Ich habe schon einige Male von Verstorbenen geträumt. Die große Frage ist hier, habe ich da wirklich im Traum mit ihnen geredet, oder war das wirklich "nur ein Traum"? Die Träume waren zumindest tröstlich... aber hier gibt es keinerlei Fakten und Berichte, die ich mir greifen und überdenken kann.
zu 4.) Auch hier wieder die Kritik zuerst: Durch Suggestion hört man so einiges. Suggestion darf man nicht überschätzen; ich habe da schon selbst Beispiele miterlebt. Z.B. der "Schnitzelwagen-Versuch", in dem Personen erzählt wurde, dass Roland Kaiser erpresst wurde, und die Geldübergabe damit einleiten sollte, dass er in sein nächstes Lied das Wort "Schnitzelwagen" einbaut. Fast alle Versuchpersonen haben das Wort im Lied "Santa Maria" gehört in der Wortforlge: "den Schritt zu wagen." Ein ähnliches Experiment wurde mit einer Horrorgeschichte um die Gruppe Pink Floyd gemacht. Ein Versuch, den jeder selbst machen kann: nehmt mal einige Minuten Laubsägearbeiten auf und hört Euch die Aufnahme an, während Ihr einen Text lest. Zumindest einige Silbes des Textes werdet Ihr in den Laubsägeaufnahmen hören (habe es selbst probiert). Wenn die Texte auf den Tonbandstimmenaufnahmen sehr deutlich sind, kann auch einer versehentliche Radioaufnahme eine Rolle spielen; die elektronischen Komponenten des Rekorders könnten versehentlich als Antenne gewirkt haben.
Meijne Gedanken. Die Stimmenbeispiele, die iktforscher hier reingepostet hat, waren schon sehr beeindruckend; an dieses Phänomen glaube ich aber trozdem nicht. Nach Angaben der Tonbandstimmenforscher sind diese das effektivste Mittel, mit dem Jenseits Kontakt aufzunehmen. Wenn man dann so liest, wieviele Stunden Aufnahmen sie schon alle gemacht haben, scheint es so, dass es wie eine Art Telefon ins Jenseits ist. Die GWUP hat mal ein Versuch mit einem Tonbandstimmenforscher gemacht, indem dieser erfragen sollte, wieviele Bohnen in der Hand des Menschen von der GWUP sich befinden. Der Tonbandstimmenforscher ist dabei "durchgefallen". Auf einer Seite über Tonbandstimmenforschung habe ich daraufhin den Kommentar gelesen: "Das war kein wissenschaftliches Experiment, weil es nur einmal durchgeführt und ohne ordentliche Statistik durchgeführt wurde etc." Das mag alles stimmen, aber dann sage ich den Tonbandstimmenforschern: "Holt das doch nach! Macht solche einfachen Spielchen und erstellt eine ordentliche Statistik. Für Euch, Euren (angeblichen) Möglichkeiten und mit Eurer Datenbasis sollte das kein Problem sein, eine ordentliche und überzeugende Statistik zusammen zu tragen." Solange die nicht vorliegt, galube ich da wirklci hnicht dran. Die von den TBS-Forscher propagierte Wechselwirkung ist so stark, dass sie schon längst auch von den Naturwissenschaften "entdeckt" und aufgegriffen worden wäre.
zu 5.) Kritische Punkte: Unter Hypnose ist die Phantasie des Menschen stark gesteigert. Wenn Fremdsprachen gesprochen und aufgenommen wurden, so stellten diese sich oft nur als gut klingendes Kauderwelsch heraus. Erinnerung an geschichtliche Fakten müssen auch nicht aus der Erinnerung sondern können auch aus dem Geschichtswissen und der Phantasie entsprungen sein. Auch der Hypnotiseur übt oft eine gewisse Suggestion aus. Die Anzahl der historischen Prominenten ist auch verdächtig hoch.
Auch hier frage ich mich, lassen sich alle Rückführungserfahrungen nur auf solche Effekte zurückführen, oder ist da ein kleiner Prozentsatz, der vielleicht auf wirklichen Erinnerungen an ein früheres Leben basiert (was statistisch allerdings im "Rauschen" untergeht). Auch hier gibt es beeindruckende Geschichten... aber die Fakten sind hier viel zu wenig greifbar und überprüfbar, als dass man hier bei den schönen Geschichten (auch wieder unter der Annahme, sie sind nicht übertrieben wiedergegeben) von einem Beweis sprechen kann... ich glaube eigentlich auch eher weniger dran, will es aber nicht ignorieren.
Soweit meine Gedanken zu den verscheidenen Phänomenen; keineswegs mit Anspruch auf Vollständigkeit der Kritikpunkte.
Viele Grüße
Joey