Alles nur Biologie oder gibt es eine Seele?

es stirbt nicht der mensch es stirbt seine welt.
schwer vorstellbar dass man garnicht ist aber ist so.
wo soll eine seele sein wo es kein ich gibt?
wo soll leben sein wo es keinen tod gibt?
wo soll tod sein wo es doch kein leben gibt?
silke
 
Werbung:
silkestaron schrieb:
es stirbt nicht der mensch es stirbt seine welt.
schwer vorstellbar dass man garnicht ist aber ist so.
wo soll eine seele sein wo es kein ich gibt?
wo soll leben sein wo es keinen tod gibt?
wo soll tod sein wo es doch kein leben gibt?
silke

Auch ein Glaube unter vielen.

Magst Du das mehr erläutern, wie Du drauf gekommen bist, und was Du damit meinst? Ich verstehe das nämlcih gar nicht.

Viele Grüße
Joey
 
Hallo,

ich will mal meine Gedanken nennen, warum ich an ein Weiterleben glaube, oder zumindest die Annahme nicht allzu abwegig finde... richtig überzeugt bin ich ja (leider) nicht.

Es gibt viele Breichte und Geschichten, die die Existenz eines Jenseits zunächst nahelegen:

1.) Medien, also Menschen, die Behaupten Kontakt mit den Seelen Verstorbener aufnehmen zu können

2.) NDE und OBE, die zumindest scheinbar auf der Existenz des Bewußtseins außerhalb des Körpers basieren

3.) Träume von Verstorbenen

4.) Tonbandstimmenphänomen

5.) Rückführungen

Nun meine Gedanken dazu:

zu 1.) Zunächst die kritischen Punkte, die mir einfallen: Da gibt es zunächst den Bardun-Effekt. Also Aussagen, die so allgemein sind, dass sie auf fast jeden Menschen zutreffen; wie z.B.: "Er liebe die Natur." Desweiteren bewirkt der Wunsch Kontakt mit den Lieben aufnehmen zu wollen, dass richtige Aussagen viel besser im Gedächtnis bleiben und die unstimmigen Aussagen eher beiseite gewischt werden. Ebenso kann das Medium sehr viel aus der Körpersprache des Klienten erkennen; das muss gar nicht mit der Absicht geschehen, da das sowieso fast nur unbewusst geschieht; das Medium fühlt somit, was der Klient denkt und interpritiert dieses als die Gefühle, die es aus dem Jenseits bekommt. Der größte Kritikpunkt für mich ist der, dass die meisten Aussagen, wie es im Jenseits aussieht, sich gegenseitig widersprechen.

Meine Gedanken dazu: Alle diese Effekte sind wirklich nicht "hanebüchen"; in anderem Zusammenhang habe ich die selbst erlebt; und man darf ihre Stärke keinesfalls unterschätzen. Andererseits kann ich mir durchaus vorstellen, dass Medien in einem gewissen Rahmen durchaus das können, was sie behaupten; vielleicht nicht so stark, wie sie selbst behaupten. Eingene Fehlinterpritationen des "Empfangenen" vermischt mit dem eigenen Glauben und Vorstellungen führen zu den Widersprüchen. Es gibt Berichte, in denen das Medium wirkliche Nicht-Bardun-Aussagen gegeben hat, von denen der Klient zum Zeitpunkt des Sittings nicht wusste, die ihm aber im Nachhinein von einer dritten Person bestätigt wurden. Und das ist auch schon eingetreten, so zumindest eine Geschichte, die ich hörte, wenn das "Sitting" über Internetchat oder über Mailaustausch stattfand. Solche Geschichten, sollten sie wahr sein und nicht übertrieben weitererzählt, sind schon sehr beeindruckend, wenn auch nicht beweiskräftig. Ich halte das für interessant und braucht weitere Untersuchungen, da ich persönlich nicht glaube (hoffe), dass oben genannte Effekte 100% alles erklären, was hier stattfindet.

Es gab mal ein Versuch, wo ein Medium, welches (angeblich) kein Schach speilen konnte, Kontakt mit einem verstorbenen Schachmeister aufnhemen sollte, und so mit einem anderen Schachmeister eine Partie Fernschach gespielt hat (zwar verloren, aber nach bekunden des noch lebenden Gegners doch sehr gut gespielt). Kennt jemand da genauere Details? Auch sehr beeindruckend, sollten alle Fakten dort wirklich stimmen.

zu 2.) NDE und OBE. Auch hier zunächste die Kritik: Beim Versuch der gültigen Gehirnforschung da Kontra zu bieten habe ich mich ja schon einmal ordentlich auf's Glatteis gewagt und bin prompt ausgerutscht ;) . Die beschriebenen Symptome lassen sich alle auf neurologische Vorgänge zurückführen.

Interessant finde ich hier die Arbeiten von Frau Kübler-Ross und Herrn Schröter-Kunhardt. Erstere hat mal NDE von MEnschen Untersucht, die mindestens 10 Jahre aber nicht von Geburt an, blind waren. Da sie sehr viele NDE-Berichte untersucht hat, hatte sie da durchaus eine statistisch signifikante Datenbasis (ich glaube es waren um die 200 Berichte, die diesem Kriterium entsprachen). Auch diese Menschen konnten die Umgebung während ihrer NDE korrekt wiedergeben. Herr Schröter-Kunhardt beschränkt sich in seinen Arbeiten mehr darauf, dass er die Phänomenologie der NDE von der Symptomatik der neurologischen Prozesse unterscheidet (z.B. NDE basieren nicht nur auf Sauerstoffmangel im Gehirn, sind keine klassischen Halluzination etc.) Ich will jetzt nicht wieder mich auf's Glatteis der Gehirnforschung begeben. Aber die Berichte, in denen die NDE.-Patienten korrekt erzählen konnten, was im OP-Saal und in anderen Räumen des Krankenhauses geschah, sind auch hier wieder sehr beeindruckend für mich.

Ich habe von einer Untersuchung in England gelesen, in der in verschiedenen Krankenhäusern in den OP-Räumen verschiedene Zahlen an von unten nicht einsehbaren Positionen "versteckt" wurden, um die NDE-Patienten danach zu befragen. Hat jemand genaueres von dem Ausgang dieses Versuchs gehört?

zu 3.) Ich habe schon einige Male von Verstorbenen geträumt. Die große Frage ist hier, habe ich da wirklich im Traum mit ihnen geredet, oder war das wirklich "nur ein Traum"? Die Träume waren zumindest tröstlich... aber hier gibt es keinerlei Fakten und Berichte, die ich mir greifen und überdenken kann.

zu 4.) Auch hier wieder die Kritik zuerst: Durch Suggestion hört man so einiges. Suggestion darf man nicht überschätzen; ich habe da schon selbst Beispiele miterlebt. Z.B. der "Schnitzelwagen-Versuch", in dem Personen erzählt wurde, dass Roland Kaiser erpresst wurde, und die Geldübergabe damit einleiten sollte, dass er in sein nächstes Lied das Wort "Schnitzelwagen" einbaut. Fast alle Versuchpersonen haben das Wort im Lied "Santa Maria" gehört in der Wortforlge: "den Schritt zu wagen." Ein ähnliches Experiment wurde mit einer Horrorgeschichte um die Gruppe Pink Floyd gemacht. Ein Versuch, den jeder selbst machen kann: nehmt mal einige Minuten Laubsägearbeiten auf und hört Euch die Aufnahme an, während Ihr einen Text lest. Zumindest einige Silbes des Textes werdet Ihr in den Laubsägeaufnahmen hören (habe es selbst probiert). Wenn die Texte auf den Tonbandstimmenaufnahmen sehr deutlich sind, kann auch einer versehentliche Radioaufnahme eine Rolle spielen; die elektronischen Komponenten des Rekorders könnten versehentlich als Antenne gewirkt haben.

Meijne Gedanken. Die Stimmenbeispiele, die iktforscher hier reingepostet hat, waren schon sehr beeindruckend; an dieses Phänomen glaube ich aber trozdem nicht. Nach Angaben der Tonbandstimmenforscher sind diese das effektivste Mittel, mit dem Jenseits Kontakt aufzunehmen. Wenn man dann so liest, wieviele Stunden Aufnahmen sie schon alle gemacht haben, scheint es so, dass es wie eine Art Telefon ins Jenseits ist. Die GWUP hat mal ein Versuch mit einem Tonbandstimmenforscher gemacht, indem dieser erfragen sollte, wieviele Bohnen in der Hand des Menschen von der GWUP sich befinden. Der Tonbandstimmenforscher ist dabei "durchgefallen". Auf einer Seite über Tonbandstimmenforschung habe ich daraufhin den Kommentar gelesen: "Das war kein wissenschaftliches Experiment, weil es nur einmal durchgeführt und ohne ordentliche Statistik durchgeführt wurde etc." Das mag alles stimmen, aber dann sage ich den Tonbandstimmenforschern: "Holt das doch nach! Macht solche einfachen Spielchen und erstellt eine ordentliche Statistik. Für Euch, Euren (angeblichen) Möglichkeiten und mit Eurer Datenbasis sollte das kein Problem sein, eine ordentliche und überzeugende Statistik zusammen zu tragen." Solange die nicht vorliegt, galube ich da wirklci hnicht dran. Die von den TBS-Forscher propagierte Wechselwirkung ist so stark, dass sie schon längst auch von den Naturwissenschaften "entdeckt" und aufgegriffen worden wäre.

zu 5.) Kritische Punkte: Unter Hypnose ist die Phantasie des Menschen stark gesteigert. Wenn Fremdsprachen gesprochen und aufgenommen wurden, so stellten diese sich oft nur als gut klingendes Kauderwelsch heraus. Erinnerung an geschichtliche Fakten müssen auch nicht aus der Erinnerung sondern können auch aus dem Geschichtswissen und der Phantasie entsprungen sein. Auch der Hypnotiseur übt oft eine gewisse Suggestion aus. Die Anzahl der historischen Prominenten ist auch verdächtig hoch.

Auch hier frage ich mich, lassen sich alle Rückführungserfahrungen nur auf solche Effekte zurückführen, oder ist da ein kleiner Prozentsatz, der vielleicht auf wirklichen Erinnerungen an ein früheres Leben basiert (was statistisch allerdings im "Rauschen" untergeht). Auch hier gibt es beeindruckende Geschichten... aber die Fakten sind hier viel zu wenig greifbar und überprüfbar, als dass man hier bei den schönen Geschichten (auch wieder unter der Annahme, sie sind nicht übertrieben wiedergegeben) von einem Beweis sprechen kann... ich glaube eigentlich auch eher weniger dran, will es aber nicht ignorieren.

Soweit meine Gedanken zu den verscheidenen Phänomenen; keineswegs mit Anspruch auf Vollständigkeit der Kritikpunkte.

Viele Grüße
Joey
 
Die Kardinalfrage für mich ist, ist die Herangehensweise der Naturwissenschaft Alles von außen und scheinbar objektiv zu betrachten, das Non plus ultra? Ich weiß, daß die Aufklärung eine Notwendigkeit war, um die sehr subjektive Betrachtung der Welt zu objektivieren - ich denke es ist an der Zeit das subjektive am Objektiven sich einzugestehen und sich daranzumachen das Subjektive zu objektivieren und da seh ich die Psychologie am richtigen Hebel - denn dafür ist es notwendig sich selbst erst mal zu erforschen - wie nehme ich wahr - was in mir nimmt wahr - wie entstehen in mir Überzeugungen etc. etc. es ist nicht auf einer Ebene mit der Naturwissenschaft, sondern es ist eine ganz andere Ebene, deshalb bringt es auch nix die Ausssagen der einen Ebene mit den Parametern der anderen Ebene zu beurteilen. Wir können uns allerhöchstens fragen wo findet eine Überschneidung statt.

Liebe Grüße Inti
 
Hallo Camajan

Camajan schrieb:
Das rationale Weltbild, zusammengesetzt aus Eckpfeilern
wie Kosmologie, Realtivitätstheorie, Quantenphysik,
Evolutionsbiologie, Neurologie und andere liefert
ein konsistentes, in sich widerspruchfreies Modell
der Realität.

1. Das Modell ist wegen seiner starken, und immer
weiter wachsenden Erklärungsmacht sehr befriedigend.

Bei der Quantenphysik wird doch nicht nur in einem Modell gedacht,
dort gibt es meist mehrere Modelle die als Wahrscheinlichkeit
betrachtet werden.
In der Wissenschaft ist es doch so, dass bei einer Erklärung sich wieder
mehrere neue Fragen auf tun. Die Wissenschaft wird nie zu einem
abschließeneden Modell kommen können.

Camajan schrieb:
3. Die evolutionsbiologische Natur des Menschen
und aller Lebewesen macht einen Konstrukt wie
die unsterbliche Seele nicht nur überflüssig,
sondern schlicht sinnlos.

4. Der Mensch als bewusstes, intelligentes, mit
freiem Willen versehenes Lebewesen ist wunderbar.
Sein Leben ist einzigartig, unermesslich wertvoll
und wird durch Jenseits-Theorien nur abgewertet.
Es gibt nur dieses eine Leben, jeder sollte das
beste daraus für sich machen.

Was für einen Sinn hat es, das beste aus seinem Leben zu
machen, wenn man schlussendlich einfach wie eine Kerze
ausgeblasen wird? Was für Sinn hat es, dass überhaupt
etwas existiert? Wäre es nicht egal, wenn gar nichts existieren
würde?

Für mich ist die Seele außerhalb von Zeit und Raum, und
ich als Mensch hier bin ein Teil dieser Seele, die in dieser
Zeit-Raum-Illusion Erfahrungen macht, die außerhalb
von Zeit-Raum nicht möglich sind.

Gewissheit, ob es so ist oder nicht, werde ich erst nach dem
letzten Abenteuer im Diesseits haben.

lg novid
 
Hier könnte ich stundenlang drauf antworten, aber aus Zeitgründen nur ein paar Sachen, die mir so beim Durchlesen aufgefallen sind:

@joey:
Ich hielt bislang dieses Innen-Außen für typisches "Eso-Gelabere". Ist es aber nicht. Denn innen weiß ich, dass es mehr gibt als die Naturwissenschaften. Außen dominieren deren Erkenntnisse stark. Es geht wohl darum, das zu integrieren...

Zu den Versuchen mit den Zahlen: Hat nicht geklappt, hab ich auch gelesen. Das wurde dann mit einer anderen Dimension begründet...

Aber da du Physiker bist, möchte ich dich mal was fragen: Ich hab immer den Eindruck, dass die Esoteriker die Physik für ihre Theorien total falsch interpretieren:
Gibt es wirklich keine Zeit außerhalb des Raums?Und wieso behaupten sie ständig, wir würden uns hier in der Raum-Zeit-Illusion befinden???
Gibt es wirklich keine Materie?
Wieso schreibt Astroharry, dass in jedem Punkt alles Wissen enthalten sei und beruft sich dabei auf die Physik?
Wie ist das mit den x Dimensionen? Bergen die evt. wirklich andere Welten?

@Astroharry:
Du beschreibst einfach ein persönliches Modell 1. Aber was macht dich so sicher, dass die Seele wie spirituelle Sonnenstrahlen sei? Mal ganz davon abgesehen, dass mir das Bild nichts sagt.
Außerdem hab ich einen Widerspruch gefunden: In jedem Punkt ist alles Wissen enthalten - vs. Reinkarnation: Wenn es diesen Wissensfundus gäbe, dann könnten ja Rückzuführende einfach darauf zurückgreifen, oder?

@Camajan:
Ich glaube, jetzt verstehe ich,warum manche das Leben für wertvoller erachten, wenn man das Jenseits weglässt. Meinst du, dass die Leute dann ihr Leben vertrödeln, weil es ja das Jenseits gibt?

@ Mason:
Na ja, klar, hab ich ja unter Modell 2 beschrieben. Kannst du damit leben?
Die Vorstellung hat mich schon einige Male deprimiert.

LG von Sansara
 
Zitat von Camajan
Auf die Karte Jenseits oder Reinkarnation zu
setzen ist fatal.

Jenseits und Reinkarnation ist keine Karte auf die man wie bei einem Pokerspiel setzt.Wer dies tut,und sein Leben darauf ausrichtet (auf Reinkarnation und Jenseits) hat ganz bestimmte Gründe dafür,wie der Mensch der eben genau auf die Karte setzt,dass es kein Jenseits und Reinkarnation gibt.
Fatal können beide Anschaungen sein,oder auch nicht.

Aber eines ist völlig klar:
Wer nicht an Jenseits glaubt,wird nach seinem Tode niemals sich bestätigt fühlen für seine Theorie.Er wird nicht mitbekommen daß er Recht hatte.
Schade.

Nun hat jeder Mensch eine völlige andere Sichtweise der Dinge,und Sichtweise hat sehr viel mit Bewusstsein zu tun.
Für mich ist es völlig unlogisch,und fast schon lächerlich zu glauben,das Wir,unser Sein nur dieses eine Leben hat.
Wenn es so wäre,hätte das Leben absolut keinen Sinn.Es wäre völlig irrelevant wie alt wir werden,ob wie glücklich im Leben waren,ob wir gutes getan haben,Liebe verschenkt haben usw.

Für mich ist die Natur,die Evolution nur ein ausführendes Werkzeug.


Grüsse vom Narren
 
Hallo,

Sansara schrieb:
@joey:
Ich hielt bislang dieses Innen-Außen für typisches "Eso-Gelabere". Ist es aber nicht. Denn innen weiß ich, dass es mehr gibt als die Naturwissenschaften. Außen dominieren deren Erkenntnisse stark. Es geht wohl darum, das zu integrieren...

Das wird nur möglich sein, wenn sich das "innen" auch durch reproduzierbare Versuche untersuchen lässt. In gewissem Rahmen macht das die Psychologie; und dadurch wird das wieder zum "außen".

Sansara schrieb:
Zu den Versuchen mit den Zahlen: Hat nicht geklappt, hab ich auch gelesen. Das wurde dann mit einer anderen Dimension begründet...

Wenn ich den Begriff "weitere Dimensionen" hier lese, sträuben sich mir die Haare :blue2: Der Begriff wird oft verwendet, ohne zu verstehen, was eine Dimension überhaupt ist.

Sansara schrieb:
Aber da du Physiker bist, möchte ich dich mal was fragen: Ich hab immer den Eindruck, dass die Esoteriker die Physik für ihre Theorien total falsch interpretieren:

Dieser Eindruck ist absolut korrekt... ich will hier niemanden zu nahe treten, aber, wenn ich "physikaliesch Begründungen" hier lese, stäuben sich mir ebenfalls die Haare. Ich glaube dennoch an ein Jenseits, was (noch) nicht in der physikalische Weltbeschreibung integriert ist.

Sansara schrieb:
Gibt es wirklich keine Zeit außerhalb des Raums?Und wieso behaupten sie ständig, wir würden uns hier in der Raum-Zeit-Illusion befinden???

Puh... mit dieser Frage stoßen wir schon in die abgedrehten Bereiche der Physik vor, in deren Theorien ich leider auch nicht so ganz drin stecke. Also nach gängigem Vorstellungen gab es vor dem Urknall weder Raum noch Zeit; dennoch gibt es Theorien, die auch das Zusatndekommen des Urknalls beschreiben. Mit diesen Theorien habe ich mich aber bis jetzt zu wenig beschäftigt, als dass ich sie erklären könnte (@Camajan, bist Du da schlauer?).

Sansara schrieb:
Gibt es wirklich keine Materie?

Doch! Die große Frage ist nur, wie ist sie aufgebaut. Es gibt das sogenannte "Standartmodell der Elementarteilchenphysik", welches die Elementarteilchen und ihre Wechselwirkungen in dem von und zugänglichen Energiebereich hervorragend beschreibt. Wir wissen aber, dass sie nicht der Wahrheit letzter Schluss ist. Wir sind auf der Suche nach der "great unified theory" (GUT), welche alle Wechselwirkungsarte zwischen Elementarteilchen auf eine Grundwechselwirkung zurückführt. Außerdem macht das Standartmodell Vorhersagen über die Kosmologie, die nicht zutreffen. Die Stringtheorien sind gute Kandidaten für eine GUT, aber da gibt es noch viele offene Fragen zu klären.

Sansara schrieb:
Wieso schreibt Astroharry, dass in jedem Punkt alles Wissen enthalten sei und beruft sich dabei auf die Physik?

Das Modell gibt es; es macht nur keinerlei experimentelle Vorhersagen, die es von anderen Vorstellungen unterscheidet, mit denen es überprüfbar und somit falsifizierbar wäre. Es bleibt somit "nur" eine Vorstellung der Philosophen.

Ich habe auch nicht ganz verstanden, warum Astroharry dieses Modell aufgegriffen hat, denn in seiner weiteren Argumentation kam es nicht wieder vor.

Sansara schrieb:
Wie ist das mit den x Dimensionen? Bergen die evt. wirklich andere Welten?

Möglich ist es. Allerdings würden diese Welten in diesen "Paralleluniversen" (von Kosmologen und Stringtheoretikern "Brane" getauft) sich in diesem Universum durch ihre Schwerkraft äußern. Einige Leute glauben, dass das die sog. dunkle Materie sein könnte, nach der die Kosmologen suchen (und die momentan auch mein Forschungsfeld ist). Aber das ist nur eine Theorie unter vielen, und es wird noch dauern, bis das geklärt ist.

Um das alles besser zu erklären, müsste ich eigentlich Seiten füllen; ich habe hier das alles nur sehr grob umrissen und nicht sonderlich exakt dargestellt, sorry. Richard Feynman, ein ziemlich berühmter und genialer Physiker, hat mal gesagt: "Man hat die Physik nur dann richtig verstanden, wenn man sie seiner Oma erklären kann." So gut habe ich die Stringtheorien leider selbst nicht verstanden. Aber es ist nicht so, dass sich die Materie vor unseren Augen einfach auflöst.

Viele Grüße
Joey
 
Hallo,

ich will zu meiner letzten Antwort nochwas hinzufügen.

Man darf die von mir zitierten "Barne" nicht mit einem möglichen Jenseits verwechseln. Die Brane (sofern sie nicht nur Theorie sind) wechselwirken ausschließlich gravitativ mit dem uns bekannten Universum; wie käme dann das inkarnieren von Seelen etc. zustande?

Viele Grüße
Joey
 
Werbung:
Joey schrieb:
Das wird nur möglich sein, wenn sich das "innen" auch durch reproduzierbare Versuche untersuchen lässt. In gewissem Rahmen macht das die Psychologie; und dadurch wird das wieder zum "außen".

Ich meinte jetzt eher, dass wir dazu neigen, die Wissenschaft (außen) über unsere eigenen Wahrnehmungen (innen) zu stellen.

Mal ein persönliches Beispiel: Ich kann schon seit Kindheit in mich gehen und erhalte Antworten auf alle meine Fragen. Ganz früher hab ich das Gott zugeordnet, dann meinem Unterbewussten, dann hab ich es vergessen und seit es mir wieder passiert ist, trainiere ich es. Gestern ging ich an einer Synagoge vorbei und fragte so "Und du? Bist ein ganz anderer Gott? Das kann doch nicht stimmen!" Dann fühlte ich in mir ein herzhaftes Lachen und war beruhigt. Was ist das jetzt? Das Göttliche in mir? Mein Gehirn?

Psychologie: Ich finde, dass sie den Menschen auf seine Sozialisation und seine Gene reduziert, alle Jahre in sich änderndem Verhältnis.

Was bleibt unter der ganzen Sozialisation? Individualität? Wenn Nein, dann wäre das Ich tatsächlich eine Illusion, ein Produkt zufälliger Prägung. Oder die Gene bilden seine Wurzeln.

Ich hab mir kürzlich mal Gedanken über Moral und Ethik und Vernunft gemacht. Da es verschiedene ethische Maßstäbe (Bsp. Todesstrafe, Drittes Reich) gibt, scheinen sie anerzogen zu sein. Der Gier nach Macht und Reichtum steht die Vernunft entgegen. Auch die scheinen anerzogen zu sein.

Ich glaube, dass unter dieser Sozialisation Liebe steckt (nicht zu verwechseln mit zwischenmenschlicher, auf Chemie basierender Liebe).

Liegt hier vielleicht der Schlüssel?

*************************************************
Zum Thema Physik:
Kannst du ein Buch für Laien empfehlen, das diese ganzen Phänomene und ihre Interpretationen gut erklärt? Ich würd mir gerne mal einen Überblick verschaffen!

Von der Multiversen-Theorie hab ich auch mal was gelesen. Sie wurde aber mit dem Doppelspalt-Versuch begründet (von einem ziemlich exzentrischem Engländer). Ist das was anderes, als das, was du meinst?

Dann hab ich mal gelesen, dass ganz neue Teilchen entdeckt worden sind, die uns millionenfach pro Sekunde durchfahren, total schwer, aber winzig klein sind (ich glaub, im Rahmen einer Doktorarbeit, war dem Spiegel auf jeden Fall einen Bericht wert.). Könnten nicht diese oder andere noch unentdeckte Teilchen mehr sein als einfach nur Teilchen??

LG von Sansara
 
Zurück
Oben