Alles ist relativ

Camajan schrieb:
Seit Einstein ist klar, dass sogar Raum und Zeit relativ sind. D.h. nur lokal,
relativ zu einem bestimmten Bezugssystem, gültig. Der Raum ist auch noch
krumm.

"Relativ" ist in diesem Sinne was ganz anderes als "subjektiv", also konform zur
menschlichen Wahrnehmung.

Die subjektive Wahrnehmung erfindet eine absolute Zeit und einen absoluten,
geradlinigen Raum, was somit im krassen Gegensatz zur tatsächlichen Natur
von Raum und Zeit steht.

Das subjektive, durch Sinneseindrücke erzeugte innere Abbild der Natur hat
mit ihrem wahren Wesen praktisch nichts zu tun. Durch innere Einkehr die
"wahre Ordnung" zu erkennen, ist damit völlig hoffnungslos.

Gruss
Camajan

Es gibt auch Physiker die das anders sehen. Irgendwie finde ich, das gerade weil auch in der Wissenschaft über vieles kein Konsens herrscht und man auch da in jede Richtung argumentieren zu können scheint, das ein weiteres Indiz für die Subjektivität ist. Was Du meinst, durch innere Einkehr eine "wahre Ordnung" erkennen zu können, oder eben das es nicht möglich ist, sehe ich auch so. Aber ich glaube, das man eine "eigene Ordnung" entdecken kann und das nicht nur das Innere betrifft, sondern das ganze Leben. Also auch das Äußere.

Camajan schrieb:
Du meinst, so wie in Stollbergs Inferno ?
Mein Gott, wie schrecklich!
Habe jetzt nur mal schnell die Inhaltsangabe gelesen...
Nein, ich glaube das jeder souverän ist und nicht in einer Art Knechtschaft erwachen wird. Aber ich könnte mir vorstellen, das man eben stirbt und dann von "dort" aus das vergangene Leben wie einen Traum wahrnimmt.

Viele Grüße,
C.
 
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Condemn schrieb:
Nein, ich glaube das jeder souverän ist und nicht in einer Art Knechtschaft erwachen wird.
Du meinst, wie man erwacht ist abhängig davon, wie du glaubst dass man
erwacht?

Condemn schrieb:
Aber ich könnte mir vorstellen, das man eben stirbt und dann von "dort" aus das vergangene Leben wie einen Traum wahrnimmt.
Wenn dich dieser Gedanke irgendwie beruhigt, denk ihn ruhig weiter.
Das ist legitim. Jeder Mensch muss mit seinem Tod irgendwie umgehen können.

Gruss
Camajan
 
"Alles ist relativ"

Ist das so?
Etwas relatives genügt sich nicht selbst, es braucht einen Bezugspunkt.
Wenn, wie Meister Eckart sagt, Gott ein reines Nichts ist, aus dem Alles kommt, wo ist da der Bezugspunkt?

Alles in unsrer gegenständlichen Welt ist relativ; dem würde ich zustimmen.
 
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Camajan schrieb:
Du meinst, wie man erwacht ist abhängig davon, wie du glaubst dass man
erwacht?
Ich würde mich da nicht festlegen, aber ich bin mir ziemlich sicher das Glaube eine große Rolle im Leben spielt. Ob das "nach" dem Tod auch so ist... Wer soll das schon wissen... Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, das man stirbt und "Nichts" ist, also ohne jede Existenz.


Wenn dich dieser Gedanke irgendwie beruhigt, denk ihn ruhig weiter.
Das ist legitim. Jeder Mensch muss mit seinem Tod irgendwie umgehen können.
Ich weiß gar nicht ob mich dieser Gedanke beruhigt. Ich habe mir früher nicht so viele Gedanken darüber gemacht, war ziemlich sicher das der Tod das vollkommene Ende bedeutet. Als ich dann ein paar Bücher las, die insgesamt eigentlich gar nicht den Tod als solches behandeln aber am Rande darauf eingingen und das des Tod nur eine andere Form von Existenz sei, und das Bewusstsein in seiner Essenz unsterblich, hat mir das nicht gefallen. Zu der Zeit ging es mir sehr schlecht und der Gedanke es würde nie zu Ende sein war für mich nicht beruhigend. Auch jetzt weiß ich nicht ob es das ist was ich wollen würde wenn ich die Wahl hätte.

Was denkst Du?

Viele Grüße,
C.
 
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