Alles ist gut so, wie es ist?

Bijoux

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Hallo, ihr Lieben!

Ich glaube, dieses ist der erste thread, den ich initiiere!
Es geht mir um eine Aussage, auf die ich immer wieder stosse, und zwar auf diese:
Alles ist gut so, wie es ist.
Ich habe den Verdacht, die Aussage wurde irgendwann mal aus einem Zusammenhang gerissen, der nicht mehr nachvollziehbar ist, und jetzt geistert sie fuer sich herum, und sie gefaellt mir nicht!
Verstehen koennte ich:
Alles ist zwingend so, wie es sich logischerweise entwickelt hat.
Oder:
Alles ist logisch, weil es aufgrund der Vorgaben nicht anders sein kann.
Das waere fuer mich stimmig!
Denn mir ist klar, dass die Menschheit im Laufe der Aeonen eine Menge Mist verzapft und angesammelt hat, und so kommt es, dass wir auf einem ganz schoen grossen Misthaufen sitzen.
Der eine mehr, der andere weniger, aber von den Problemen, die Umweltverschmutzung, Arbeitslosigkeit, Korruption, Ueberbevoelkerung und allgemeine Ungerechtigkeit hervorrufen, wird kaum ein Mensch verschont.
Und das sind nur die allgemeinen Dinge, es kommen ja noch die persoenlichen Schicksale hinzu, die zum Teil weltweit furchtbar sind und bestimmt nicht "gut". Ich brauche wohl kaum Beispiele anzufuehren!
Was meint ihr dazu?
Kann eventuell jemand den obigen Satz so interpretieren, dass ich ihn annehmen kann?

Bijoux
 
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alles ist gut so...
...wie es ist!

folgerung:
es ist! = sein

was ist mit SEIN gemeint?
alles eben, das ist!

warum sollte etwas, das ist, schlecht sein?

shakespear aus hamlet:
"...denn an sich ist nichts weder gut noch schlimm; das denken macht es erst dazu. für mich ist es ein gefängnis."

comprende senora?

;)
esperanto
 
Hallo Bijoux

Alles ist gut so, wie es ist - dies kann meiner Meinung nach durchaus zutreffen, aber bestimmt nicht im Alltagsstress, und bestimmt auch nicht, wenn wir ueber unsere Welt nachdenken. Es bezieht sich auf einzelne Momente, wo du wunschlos gluecklich bist, wo eben alles ok ist, wo du faehig bist, den Augenblick vollkommen bewusst zu erleben und zu geniessen.
In solchen Situationen ist eben alles gut, so wie es ist.

Die Frage ist einfach: wie erreichen wir solche Augenblicke? Aber das ist ein Thread fuer sich.

Mfg
Aurelia
 
Hi Bijoux,

meine 2 cents dazu:

ein bekannter und inzwischen weithin geächteter deutscher philosoph hat mal formuliert (es steht, dem denkmalschutz sei dank, immer noch groß im foyer meiner heimat-uni):

"die philosophen haben die welt nur verschieden interpretiert, es kömmt aber drauf an, sie zu verändern."

Hier fügt sich eventuell jener Satz nun ein, den du diskutieren möchtest:

(1) Er kann Ausgangspunkt für Veränderung sein:
Alles ist "gut", wie es ist, weil es die Summe der bisherigen Entwicklungen ist.
(so wie du es auch beschrieben hast).
Diese Akzeptanz dessen, was ist, als Vorstufe für bewußte (Ver)Änderungen. Das "bessere" als der feind des "guten".

Dem neige ich zu, und dann ist dieser Satz für mich auch etwas stimmiges, positives.

(2) Wir belassen es beim Interpretieren und Beschreiben und Betrachten und Phliosophieren und negieren jede aktive, bewußte (Ver)Änderungsmöglichkeit.
Dann läßt sich dieser Satz gleichsam als Mantra und Rechtfertigung (zum ewigen passiv Akzeptieren, Zu- und zugleich Wegschauen etc.) gebrauchen.



Die Wahrheit liegt im Auge des Betrachters.

Liebe Grüße, Stephan
 
Hallo Esperanto,

klingt erstmal schlüssig.

Wenn ich das auf Gegenstände übertrage auch noch: z.B. ist ein Gewehr nicht automatisch schlecht. Ich kann damit Sportschießen machen oder töten, das macht den Unterschied. Es kann auch schön sein - nimm die sagenumwobene Silberbüchse - ein Kunstwerk. Und auch die Erfindung des Schießpulvers ist nicht für sich allein schlecht.

Nehmen wir einen Vorgang, eine Handlung, dann bekomme ich ein Problem.

Krieg - ich kann nichts Gutes daran finden. Auch wenn er ist und für viele Menschen die Gegenwart und das Sein darstellt. Es gibt Kinder, die kennen nichts anderes als Krieg.

Hungersnöte - da gibt es Leute, die behaupten, es gäbe einen Sinn, wenn täglich tausende Menschen vor Hunger sterben. Die Argumente möchte ich nicht nennen. Sie sind bekannt.

Es ist nicht alles gut, was ist. Vielleicht das, was unsere materielle Umwelt bildet, Natur, Elemente, Wetter - hoppla, was ist mit der Flut??

Wir machen viele Dinge durch unser Handeln und Denken erst schlecht, das stimmt sicher, aber

mein Statement: es ist nicht alles gut, so wie es ist.

Liebe Grüße
Andrea
 
Alles ist gut wie es ist:

Ich denke, das hat ein Mensch gesagt, der für sich selber sein kleines Glück gefunden hat. Er betrachtet das aus seiner eigenen Welt, aus sich selber und ist zufrieden wie es ist. Er denkt in diesem Moment nur an sich und betrachtet nur seine kleine Welt und sein eigenes Umfeld.

Das sind z.b. meine Gedanken bei einem Waldlauf, da denk ich mir alles passt mir momentan wie es ist, soll nix schlimmer geschehen.
Alles ist gut wie es ist:

Zusammenfassend würd ich sagen, ist es die Aussage einer momentanen persönlichen Zufriedenheit
 
endlich ein tolles thema!
ein Versuch:
a. Alles ist so, wie es ist : momentan- es gibt keine verpflichtung es so zu belassen!
wenn etwas (für dich) nicht gut ist - versuch es zu ändern!
ist zwar kein gesetz aber : jeder mensch hat das recht glücklich zu sein !

b.Alles ist (zwingend?) so, wie es sich aufgrund von unendich vielen faktoren entwickelt hat.
etwas was schon ist ist nicht mehr zu ändern! aber:
lerne daraus und mache fehler nie mehrmals!

c.Alles ist logisch?, weil es aufgrund der Vorgaben nicht anders sein kann.
Nein -der Mensch handelt niemals logisch sondern aus seinen Vorlieben, Wünschen und Zwängen heraus.
Anderseits wenn man das weiss : ist die derzeitige Lage durchaus logisch :rolleyes:

noch was : was für den einen gut ist kann sehr schlecht für den andern sein
also Ansichtssache !
 
Und was ist nun mit Krieg und Hunger?
Und immer in steter Wiederholung?

Für den Augenblick in meinem spießigen Dasein, da mag es meist gelten, weil ich das Meiste auch selbst zu verantworten habe, solange bis ich etwas ändere, aber nicht weit darüber hinaus.

L.G.
Andrea
 
Ich denke du kannst das: "Alles ist gut so, wie es ist." einfach mit: "Alles macht Sinn" übersetzen.

Alles was du erlebst, ist ein Konstrukt deiner Weltsicht. Deine Interpretation der Geschehnisse an sich, die ohne dich nichts wären. Der Sinn für dich, liegt also den Geschehnissen bereits zu Grunde. Wäre etwas sinnlos, so würde es für dich überhaupt nicht existieren. Das alles gut so ist, liegt einfach daran, dass wenn es ist, es dir von Nutzen sein kann, um etwas über dich zu erfahren. Sogar im Unsinn liegt noch Sinn. ;-)

bernstein
 
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Meine Beleuchtung zu diesem Thema:

es geht erst mal darum, sich aus der Bewertung zu distanzieren und sich in ein unbewertendes Betrachen zu begeben. Das heisst: Projekinen zurücknehmen, die Getrenntheit als Illusion enttarnen. Dann kann man auf den HIntergrund von "alles ist gut wie es is" schaun.

Es bedeutet, das alles genau so passiert, dass es für die eigene Entwicklung am Optimalsten ist. Es drückt eine gewissen Hingabe an die erlebt Situation aus und deren Annehmen; Übernahme von Eigenverantwortung uvm.
Wenn Du an diesem Punkt angekommen bist, kannst Du Dir Deiner Schöpferkraft gewahr werden und Du erkennst deine Eigenmacht und Deine Handlingsfähigkeit. Udn Du wirst feststellen: alles ist gut wie es ist. Ab diesem Punkt BIST Du Schöpfer Deines Erlebens und nicht mehr ein ohnmächtiger, torkelnder Korken auf der Oberfläche des Grossen Ozean des Seins.


lg
Christian
 
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