Alles eine Frage der Perspektive

Annie_star schrieb:
Auf dieser Welt ist doch eh alles subjektiv, oder?
Kann man etwas objektiv beurteilen?

Oder ist das dann eine subjektive Objektivität?

:rolleyes:
Ja, dann ist es eine objektive Subjektivität.


'Das andere' liegt zwischen beurteilen und nicht-beurteilen.
 
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[
QUOTE=Annie_star]Richtig. Allerdinhs gibt es Leute die behaupten, die ultimative Wahrheit gefunden zu haben.... und diese auch noch allgemein akzeptiert wird.
Man schaue sich doch nur mal die Mathematik an... die war vor langer Zeit in der Antike noch eine Philosophie, heutzutage zählt sie zu den Naturwissenschaften. Da fragt man sich zum Beispiel, wie so ein Wandel zustandekommen konnte, wer gesagt hat, dass es feste Gesetze gibt nach denen man etwas berechnen kann und so... :rolleyes:

Naja, ich kenne mich mit der Mathematik nicht so aus, aber ich denke, innerhalb fest definierter Grenzen sind objektive Aussagen schon möglich. Die Objektivität leitet sich dann aus dem definierten Bezugsrahmen ab. Allerdings muss man sich dann natürlich darüber im Klaren sein, dass diese Objektivität sich mit der Definition des Rahmens verändern kann.

Dass die überwiegende Anzahl der Menschen davon überzeugt ist, die ultimative Wahrheit gefunden zu haben (egal ob in der Kindererziehung, der Politik, der Medizin usw) ist wohl einfach Ausdruck der Tatsache, dass Erfahrungsgewinn nur über die Wertung von richtig oder falsch läuft. Wir machen das alle so und diejenigen, die begonnen haben, aus diesem Karussel auszusteigen, können sicher ein Lied davon singen, wie schwierig das ist.

Katarina
 
Hallo zusammen,

das sehe ich ähnlich wie Katarina. Was die Mathematik angeht, denke ich, dass es da schon objektive Wahrheiten gibt, wenn sie denn bewiesen sind. Bei den anderen Naturwissenschaften finde ich es ähnlich. Deren Problem scheint mir in ihrer Hybris zu liegen. einige Naturwissenschaftler scheinen nicht zu begreifen, dass unser Wissen nur vorläufig ist und dass wir trotz allem Fortschritt nur wenig über die Welt wissen.

Schwieriger wird es bei den sozial- und humanwissenschaften. Da halte ich es mit Hans Albert (nicht mit Hans Albers verwechseln) :

"Es gibt keine Gesetze, es gibt nur Leute, die behaupten, sie hätten Gesetze gefunden."

Dort gibt es kein letztendlich begründetes Wissen. alles hängt von einem
Dogma als Basissetzung ab. Hier ist übrigens ein interessanter Artikel dazu

http://www.schmidt-salomon.de/muench.htm

LG
Tintenfisch

P.S. Annie: Dass dich Fragen von Wahrnehmung, Bewertung, Urteil bewegen, ist interessant. Merkur-Pluto? Interessantes Buch dazu, praktisch fürs Leben: Gewaltfreie Kommunikation von Marshall Rosenberg
 
Tintenfisch schrieb:
P.S. Annie: Dass dich Fragen von Wahrnehmung, Bewertung, Urteil bewegen, ist interessant. Merkur-Pluto?

Ja, stimmt... :) Hast das einfach nur so erraten oder nachgeschaut?
Ich hab schon paar Mal mit Menschen zu tun gehabt, die meinten sie hätten die Weisheit mit Löffeln gefressen und könnten andere von ihren Erkenntnissen überzeugen.... und das find ich doof um nicht zu sagen, absolut überzogen und selbstgefällig. Ich hab aber auch noch keine Methode gefunden, wie man denen mal eins husten kann, ohne gleich aggressiv werden zu müssen... :rolleyes:

Alles Liebe von
Annie :kiss3:
 
Hi anni star,

Ich hab schon paar Mal mit Menschen zu tun gehabt, die meinten sie hätten die Weisheit mit Löffeln gefressen und könnten andere von ihren Erkenntnissen überzeugen.... und das find ich doof um nicht zu sagen, absolut überzogen und selbstgefällig. Ich hab aber auch noch keine Methode gefunden, wie man denen mal eins husten kann, ohne gleich aggressiv werden zu müssen... :rolleyes:

Jetzt wage ich mal eine "unpopuläre" Anmerkung zu diesen letzten Worten von Dir: Wenn Dich das So-Sein anderer Menschen aggressiv macht, dann hat das nach meiner Erfahrung, bzw. Beobachtung etwas damit zu tun, dass Du dieselben Eigenschaften hast, aber entweder nicht wahrhaben willst oder die damit zusammenhängenden Bedürfnisse verdrängt hast.

Es ist ja nicht zwingend, aggressiv zu werden. Man kann auch gelassen bleiben. Wenn letzteres nicht möglich ist, dann hat es etwas mit einem selber zu tun.
Du bemerkst ja ganz richtig die illusionäre Natur der Objektivität und verlierst Dich dann aber sofort wieder in einer Bewertung von Menschen, die die Dinge anders sehen als Du. Als wäre Deine Ansicht das Mass der Dinge, obwohl Du selbst erkannt hast, dass das unmöglich sein kann. Es ist schon faszinierend, wie dieses Dualitäts-Karussel einen immer wieder zurückzieht, - bei mir ist das übrigens nicht ein Deut anders als bei Dir. Also bitte nicht in den falschen Hals bekommen........

Vielleicht hilft es, sich immer wieder bewußt zu machen, dass das Festhalten an der - scheinbaren - "Richtigkeit" im Kern Ausdruck einer Angst ist. Und kann man wirklich böse bleiben, wenn man sich bewußt macht, dass der andere so ist wie er ist, weil ihn mehr oder weniger bewußte Ängste gefangen halten?

Viele Grüße

Katarina
 
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