Alle Sucher

Geschichte von Gott
Als Gott nach langem Zögern wieder mal nach Hause ging, war es schön; sagenhaftes Wetter! Und das erste, was Gott tat, war: die Fenster sperrangelweit zu öffnen, um sein Häuschen gut zu lüften.

Und Gott dachte: Vor dem Essen werd´ ich mir noch kurz die Beine vertreten. Und er lief den Hügel hinab zu jenem Dorf, von dem er genau wusste, dass es da lag.

Und das erste, was Gott auffiel, war, dass da mitten im Dorf während seiner Abwesenheit etwas gescheh´n war, was er nicht erkannte. Mitten auf dem Platz stand eine Masse mit einer Kuppel und einem Pfeil, der pedantisch nach oben wies.

Und Gott rannte mit Riesenschritten den Hügel hinab, stürmte die monumentale Treppe hinauf und befand sich in einem unheimlichen, nasskalten, halbdunklen, muffigen Raum.

Und dieser Raum hing voll mit allerlei merkwürdigen Bildern, viele Mütter mit Kind mit Reifen überm Kopf und ein fast sadistisches Standbild von einem Mann an einem Lattengerüst. Und der Raum wurde erleuchtet von einer Anzahl fettiger, gelblichweißer, chamoistriefender Substanzen, aus denen Licht leckte.

Er sah auch eine höchst unwahrscheinliche Menge kleiner Kerle herumlaufen mit dunkelbraunen und schwarzen Kleidern und dicken Büchern unter müden Achseln, die selbst aus einiger Entfernung leicht moderig rochen.

"Komm mal her! Was ist das hier?"

"Was ist das hier!"

"Das ist eine Kirche, mein Freund. Das ist das Haus Gottes."

"Aha. . . Wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum blühen hier dann keine Blumen, warum strömt dann hier kein Wasser und warum scheint dann hier die Sonne nicht, Bürschchen?!"

". . . Das weiß ich nicht."

"Kommen hier viele Menschen her, Knabe?"

"Es geht in letzter Zeit ein bisschen zurück."

"Und woher kommt das deiner Meinung nach? Oder hast du keine Meinung?"

"Es ist der Teufel. Der Teufel ist in die Menschen gefahren. Die Menschen denken heutzutage, dass sie selbst Gott sind und sitzen lieber auf ihrem Hintern in der Sonne."

Und Gott lief fröhlich pfeifend aus der Kirche auf den Platz. Da sah er auf einer Bank einen kleinen Kerl in der Sonne sitzen. Und Gott schob sich neben das Männlein, schlug die Beine übereinander und sagte: ". . . Kollege!"

H. v. V.


:liebe1:
Ahimsa R.Reinsch
 
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Wald Buddha:
"Alle Sucher, kommen meistens zum ziel heisst es, alle suchenden, suchen was, das Ziel, das Ende. Doch im Spirituellen sinne wird ein Sucher nie ein Ende finden...."

Machen wir doch den Weg zum Ziel, dann sind wir bereits angekommen.

Niemand:
"Ein Ziel ist ein Endpunkt. Unendlichkeit hat aber keinen Endpunkt. Scheint irgendwie logisch zu sein, nicht wahr ?"

Vielleicht keinen Endpunkt, aber doch ein Punkt, nämlich der des JETZT.
Da angekommen könnte der Zwang von Vergangenheit und Zukunft enden.
(und doch ...ein Endpunkt - für Vergangenheit und Zukunft)

LG enerchi
 
enerchi schrieb:
Wald Buddha:
"Alle Sucher, kommen meistens zum ziel heisst es, alle suchenden, suchen was, das Ziel, das Ende. Doch im Spirituellen sinne wird ein Sucher nie ein Ende finden...."

Machen wir doch den Weg zum Ziel, dann sind wir bereits angekommen.

Niemand:
"Ein Ziel ist ein Endpunkt. Unendlichkeit hat aber keinen Endpunkt. Scheint irgendwie logisch zu sein, nicht wahr ?"

Vielleicht keinen Endpunkt, aber doch ein Punkt, nämlich der des JETZT.
Da angekommen könnte der Zwang von Vergangenheit und Zukunft enden.
(und doch ...ein Endpunkt - für Vergangenheit und Zukunft)

LG enerchi

Das ist "korrekt". Jetzt ist "0" und Unendlichkeit in Einem und was Zeit und Raum betrifft, so ereilt sie in der inhaltslosen "0" ihr Ende. "Jenseits" der "0" ist das gleissende "Licht" des Weder-Noch, das aber auch über die "0" in Zeit und Raum präsent ist. Der nonduale Geist verbindet also Weder-Noch mit Sowohl-als-Auch :)
 
Olga schrieb:
Finden ist wirklich schöner als suchen.
Oft schenkt man dem Gefundenen zuwenig Aufmerksamkeit und erkennt dadurch nicht seine Schönheit.
Das ist schade.

LG
v
Olga

hallo olga,

kann man sich allein auf das/ein gefundene(s) freuen ? ist es so schön... etwas für sich selbst zu finden.... (?)

cu
 
handwerker schrieb:
hallo olga,

kann man sich allein auf das/ein gefundene(s) freuen ? ist es so schön... etwas für sich selbst zu finden.... (?)

cu
Ja, es ist schön und gibt einem Verbundenheit.
Nicht, dass ich neidig wäre, aber manches gefundene kann man gar nicht weitergeben, da es für andere keinen Wert hat.

LG
v
Olga
 
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Wald Buddha schrieb:
Alle Sucher, kommen meistens zum ziel heisst es, alle suchenden, suchen was, das Ziel, das Ende.
Doch im Spirituellen sinne wird ein Sucher nie ein Ende finden, und nie sein Ziel, denn je mehr er sucht, destomehr entfernt sich das Ziel, erst muss man begreifen das man nach dem Ziel nicht SUCHEN kann, und als zweitens muss man begreifen, das es kein Ende und überhaupt kein Ziel gibt, das es ne Illusion ist, und das 99% der Menschen Illusionisten sind. Alle die Nach irgendwas suchen, kriegen es nie. Also muss man diese zwei dinge begreifen, das dritte ist, sich zurück lehnen und sich auf eine grüne Wiese legen, und die Sonne geniessen, ganz cool ohne Ziel, so muss das Leben sein, so hat es Gott vorhergesehen.

Es gibt eine schöne Geschichte:

An einem schönen warmen Sommertag, beschliesst Gott ein Spaziergang zu machen, er läuft über die Strassen und freut sich des Lebens. Doch dann sieht er ein altes Gebäude, als er das Gebäude sah, ging er rein und sah 4 kleine, dicke Männchen mit dicken Bücher. Alles war dunkel und mit weihrauch eingesprüht. Gott fragte die kleinen Mönchen in denn brauenen Roben was hier denn los sei, sie sagten. Die Teufelsanbeter liegen draussen und wärmen sich auf der Sonne liegenden auf dem grünen Grass. Gott kehrte sich um ging denn Berg hinauf und legte sich neben einen liegenden Männchen und sagte ihm; Kollege.

Welch Schönheit verbirgt sich nur in dieser Geschichte.
WaldBuddha

Scheint auch alles logisch.... nach einem weglosen Weg kann man nicht suchen. Sich im endlosen Geist vergessen und verlieren ist wohl das ganze Geheimnis :banane:
 
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