Alkoholproblem in der Familie

shalom,

so grausam das auch klingen mag -- das einzige was du machen kannst, so schnell aus der situation herauskommen und ihn ertsmal "fallen lassen"! nur er allein kann etwas tun... er mus erkennen, dass er alkoholiker ist und um hilfe bitten. gute hilfe kann er durch "anonyme alkoholiker" (in deutschland, österreich kenne ich nicht!) erhalten, aber nur wenn er das will!

shimon

*zustimme*
 
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Hallo

Schau mal im Netz ob es Selbsthilfegruppen für Angehörige gibt.Dort könntest du dir Hilfe holen für dich .Schaue mal bei AA oder anderen.
Das ist der einzige Weg dass du für dich sorgst ,denn helfen kann nur er sich selbst.Es ist eine Illusion zu glauben wenn man ihn unterstützt wird es besser.
Oftmals schlimmer.
Wenn dein Vater bereit ist eine Entscheidung für sich zu treffen .Also ich meine
aufhören .Therapeut,Gruppe.Nochmals wenn er bereit ist ,dann kann man wieder Hilfe anbieten vorher nicht.
Oftmals unternimmt ein Alkoholiker ert etwas wenn die anderen also seine Familie nicht mehr mitspielen.

Meine Mutter hat meinen Vater gedeckt bis zum Ende ja wortwörtlich bis zum Ende.

Cosima:umarmen::umarmen::umarmen:
 
Ich war 26 Jahre lang mit einem Alkoholiker verheiratet. Das Alkoholproblem fing ganz langsam an. Als es dann immer schlimmer wurde, war es zu spät. Er konnte und wollte nicht aufhören zu trinken.
Ich war verzweifelt, denn wir hatten 4 Kinder, davon zwei behinderte. Ich glaubte, dass ich es ohne ihn nicht schaffen könnte, aber mit ihm ging es eben auch nicht.
Erst als die Kinder auf eigenen Füßen stehen konnten, habe ich ihm ein Ultimatum gestellt. Er entschied sich für den Alkohol.

Ich habe diesen Mann nach 26 Jahren verlassen, sonst wäre ich zugrunde gegangen. Er hatte etwas später Leberversagen. Ich gebe mir heute noch die Schuld an seinem Tod, ich hätte ihn nicht verlassen dürfen.

Autsch! Glaubst Du das wirklich??? Nun mach aber mal einen Punkt! Du bist doch nicht für ihn verantwortlich gewesen und bist es auch jetzt nicht!
Du hast das getan, was zwingend notwendig war: Du hast Dich von Deinem Co - Anhängigkeitsdasein befreit!
Tu Dir selbst den Gefallen und schmeiss Deine Schuldgefühle mal ganz fix über Bord!!

Ich selbst war über 15 Jahre abhängig und meine damalige Verlobte hat sich irgendwann auch von mir getrennt! Ich bin ihr heute noch dankbar dafür, weil ich so wenigstens zu meiner Sucht nicht auch noch Schuldgefühle haben musste andere (nämlich sie) mit runter zu ziehen!
Durch diese Trennung hat sie etwas gemacht, was mir mit Sicherheit das Leben gerettet hat: Sie hat mir die Verantwortung für mein Leben zurückgegeben!

Nun ist Dein ehemaliger Lebensgefährte gestorben und nicht von seiner Sucht losgekommen! Aber: Es war sein Weg!! Es ist völlig ok, den Tod zu betrauern, aber eines ist mal klar: Du hättest nichts geändert, wenn Du geblieben wärst! Gar nichts!!!!!!!!!!!!
Außer vielleicht, das er mit zusätzlichen Schuldgefühlen belastet, vielleicht schon eher gestorben wäre!
Ich bin sicher, das (wo auch immer Tote hinkommen) er jetzt auf Dich herabschauen und glücklich sein kann, weil Du es geschafft hast von der Anhängigkeit ( CO - Abhängigkeit!!) loszukommen!

Also: Wenn der Boden nicht mehr ganz so tief gefroren ist: Buddel ein tiefes Loch und dann begrab Deine Schuldgefühle!
Auch wenn Du mir nach dem nächsten Satz für alle Zeiten böse bist: Benutze ihn nach seinem Tode bitte nicht um Dich beschissen zu fühlen!;)

Ich :umarmen: Dich ganz dolle und wünsche Dir viel
Licht und Liebe
Azuzena:)
 
Erst einmal Hallo an alle!

War mir nicht ganz sicher wo dieses Thema rein passt, aber denke hier bin ich schon nicht ganz verkehrt.
Der Grund aus dem ich hier schreibe ist der, dass ich mittlerweile schon total verzweifelt bin.

Mein Vater hat ein ernstzunehmendes Alkoholproblem. Er hat immer gern getrunken, eigentlich schon seit ich denken kann... Aber je mehr Jahre vergehen, desto schlimmer wird es. Und wir (die ganze Familie) machen uns große Sorgen um ihn. Ich bin nicht mal sicher, ob ihm das überhaupt bewusst ist, zugeben würde er es mit Sicherheit nie. Und klar ist auch, dass er von sich aus nichts dagegen tun wird und nicht mehr von der "Droge" Alkohol weg kommen wird.

Gibt es denn irgend eine Möglichkeit, einem Menschen da raus zu helfen? Kann man denn da nicht irgend etwas tun?

Irgendjemand unter euch, der selbst Erfahrungen damit hat?
Bin wirklich um jeden Ratschlag dankbar, weiss zum Teil einfach nicht mehr wie ich mit der Situation umgehen soll.

Liebe Grüße
Sonnenblumal

Hallo Sonnenblumal

Langes Thema, kurze Antwort: Gebt ihm die Verantwortung für sein Leben zurück und übernehmt dieselbe für Eures!
Verwechselt Liebe nicht mit Selbstaufopferung! Ich war selbst süchtig (über 15 Jahre!) und weiß wovon ich schreibe!

1. Benutzt nicht Euren Vater um selbst zu leiden! Es gibt sehr wohl einen Unterschied zwischen Mitgefühl (eine wunderbare Fahogkeit) und Mitleid (überflüssig wie ein Kropf!)!

2. Befreit ihn von dem Gefühl der Schuld, weil er Euch das antut!
3. Die schwierigste Übung: In Liebe loslassen! Befreit Euch selbst von Eurer Co - Abhängigkeit!

Ich bin in Gedanken bei Euch (und bei meiner Ex, die mir durch die Trennung von mir wohl geholfen hat mein Leben zu retten!!) und wünsche Euch die Kraft und die Liebe zum Glücklichsein!
Euren Vater wünsche ich, das er seinen Tiefpunkt irgendwann erreicht und dann die eine Entscheidung trifft, die jeder Mensch in seinem Leben treffen muss: Will ich leben? Bei NEIN wird er wohl sterben, bei JA muss er sich darüber klar sein: Dieses JA bedeutet uneingeschränkt JA! Keine Bedingungen, keine Notausgänge, doppelter Boden oder Ausweichmöglichkeiten! Ein JA zum Leben wie es ist
(nicht eines zum Leben wie es sein könnte oder sollte oder müsste usw.)!

Licht und Liebe
Azuzena:umarmen:
 
Hallo Azuena

Ja ,ja,und nochmals ja .Du hast das sehr gut formuliert und auf den Punkt gebracht.So ist es und nicht anders.
Doch ich denke auch bei Angehörigen ist das eine Entwicklung,das braucht auch Zeit.Ich selber kenne beide Seiten.

Danke Cosima:banane::banane:
 
Hallo ihr Lieben!

Danke für die vielen Antworten!
Ihr habt schon recht, man sollte die Probleme von anderen (selbst wenn es die Familie ist) nicht zu den eigenen machen. Es ist schon richtig, dass es sich nur ändern kann, wenn er das von sich aus will. Nur bezweifle ich das mittlerweile. Schwierig ist es vor allem für meine Mutter. Meine Schwester und ich bekommen ja alles nur zwangsläufig mit, sie aber tagtäglich.

Es tut einfach weh es sich mitansehen zu müssen, wie in diesem Fall beide Elternteile leiden...
Ich hoffe allerdings immer noch, dass viell irgendwann einmal der Punkt kommt, an dem sich alles zum guten Wendet!

Liebe Grüße
Sonnenblumal
 
Hallo Sonnenblumal

Langes Thema, kurze Antwort: Gebt ihm die Verantwortung für sein Leben zurück und übernehmt dieselbe für Eures!
Verwechselt Liebe nicht mit Selbstaufopferung! Ich war selbst süchtig (über 15 Jahre!) und weiß wovon ich schreibe!

1. Benutzt nicht Euren Vater um selbst zu leiden! Es gibt sehr wohl einen Unterschied zwischen Mitgefühl (eine wunderbare Fahogkeit) und Mitleid (überflüssig wie ein Kropf!)!

2. Befreit ihn von dem Gefühl der Schuld, weil er Euch das antut!
3. Die schwierigste Übung: In Liebe loslassen! Befreit Euch selbst von Eurer Co - Abhängigkeit!

Ich bin in Gedanken bei Euch (und bei meiner Ex, die mir durch die Trennung von mir wohl geholfen hat mein Leben zu retten!!) und wünsche Euch die Kraft und die Liebe zum Glücklichsein!
Euren Vater wünsche ich, das er seinen Tiefpunkt irgendwann erreicht und dann die eine Entscheidung trifft, die jeder Mensch in seinem Leben treffen muss: Will ich leben? Bei NEIN wird er wohl sterben, bei JA muss er sich darüber klar sein: Dieses JA bedeutet uneingeschränkt JA! Keine Bedingungen, keine Notausgänge, doppelter Boden oder Ausweichmöglichkeiten! Ein JA zum Leben wie es ist
(nicht eines zum Leben wie es sein könnte oder sollte oder müsste usw.)!

Licht und Liebe
Azuzena:umarmen:

Lieber Azuzena!

Meinen Respekt dafür, dass du einen Ausweg aus dieser Situation geschafft hast!
War denn die Trennung der Auslöser dafür, oder hat es noch andere Punkte gegeben, sodass du entschlossen hast etwas dagegen zu unternehmen??

Liebe Grüße
Sonnenblumal
 
Autsch! Glaubst Du das wirklich??? Nun mach aber mal einen Punkt! Du bist doch nicht für ihn verantwortlich gewesen und bist es auch jetzt nicht!
Du hast das getan, was zwingend notwendig war: Du hast Dich von Deinem Co - Anhängigkeitsdasein befreit!
Tu Dir selbst den Gefallen und schmeiss Deine Schuldgefühle mal ganz fix über Bord!!

Ich selbst war über 15 Jahre abhängig und meine damalige Verlobte hat sich irgendwann auch von mir getrennt! Ich bin ihr heute noch dankbar dafür, weil ich so wenigstens zu meiner Sucht nicht auch noch Schuldgefühle haben musste andere (nämlich sie) mit runter zu ziehen!
Durch diese Trennung hat sie etwas gemacht, was mir mit Sicherheit das Leben gerettet hat: Sie hat mir die Verantwortung für mein Leben zurückgegeben!

Nun ist Dein ehemaliger Lebensgefährte gestorben und nicht von seiner Sucht losgekommen! Aber: Es war sein Weg!! Es ist völlig ok, den Tod zu betrauern, aber eines ist mal klar: Du hättest nichts geändert, wenn Du geblieben wärst! Gar nichts!!!!!!!!!!!!
Außer vielleicht, das er mit zusätzlichen Schuldgefühlen belastet, vielleicht schon eher gestorben wäre!
Ich bin sicher, das (wo auch immer Tote hinkommen) er jetzt auf Dich herabschauen und glücklich sein kann, weil Du es geschafft hast von der Anhängigkeit ( CO - Abhängigkeit!!) loszukommen!

Also: Wenn der Boden nicht mehr ganz so tief gefroren ist: Buddel ein tiefes Loch und dann begrab Deine Schuldgefühle!
Auch wenn Du mir nach dem nächsten Satz für alle Zeiten böse bist: Benutze ihn nach seinem Tode bitte nicht um Dich beschissen zu fühlen!;)

Ich :umarmen: Dich ganz dolle und wünsche Dir viel
Licht und Liebe
Azuzena:)

Was ich an dieser Situation eigenartig finde, ist die Tatsache, dass alles langsam verblasst. Der Tod ist ja nun schon 10 Jahre her. Aber im laufe dieser 10 Jahre verblasst das Böse immer mehr und die Erinnerungen von seinen durchaus auch guten Seiten kommen durch. Ich hatte ihn ja doch auch mal geliebt, sonst hätte ich nicht 26 Jahre durchgehalten.
 
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Hallo Sonnenblumal,

Es ist schon richtig, dass es sich nur ändern kann, wenn er das von sich aus will. Nur bezweifle ich das mittlerweile. Schwierig ist es vor allem für meine Mutter. Meine Schwester und ich bekommen ja alles nur zwangsläufig mit, sie aber tagtäglich.

Ist deine Mutter denn in einer Selbsthilfegruppe oder bei einem Therapeuten? Falls nicht, würde sie da hingehen? Oder du selbst?

Vielleicht wäre allen ein bisschen geholfen, wenn jemand aus der Familie einen Anfang macht und sich Hilfe holt.

Wünsch dir und deiner Familie alles Gute!
 
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