Alkoholismus. Ab wann besteht akuter Handlungsbedarf des Umfelds?!?

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Alkoholsucht ist meistens nur ein Symptom von viel tiefer sitzenden Problemen, genauso wie Drogensucht. Wer keine Probleme im Leben hat, wird wohl kaum zur Flasche greifen, um sich zu betäuben. Schonmal daran gedacht? Jemandem nur das Trinken, Drogen nehmen etc. abgewöhnen löst noch lange nicht die Ursprungsprobleme und programmieren einen Rückfall vor. Es ist nur das Lindern eines Symptoms.
Was meint ihr, warum Suchtentwöhnung meist Langzeittherapien sind und in guten Kliniken verbunden sind mit Therapien, die nach den Ursachen forschen.

Sucht ist meist ein verzweifelter Versuch der Selbstmedikation, weil ganz andere Probleme dem Betreffenden das Leben schwer machen und sich nicht mehr anders ertragen lassen.

Das ganze Schubladendenken und Pseudowissen hier ist wirklich manchmal erschreckend...
 
Hier ging es weder um Schubladendenken noch um Pseudowissen, denke ich.
Eher ist es doch wohl so, dass verschiedene Individuen verschiedene Definitionen in einer Diskussion vermischen, da finde ich die"wie meinst du das " Frage sogar gut.
 
1 - Du ziehst sie aus dem Verkehr
2 - Du handelst mainstream
3 - Du beginnst kontrovers zu denken

Kannst du dich für Weg 3 durchringen, besteht ne Chance, ansonsten der übliche Abkanzelungs Modus. So wie du schreibst, bist du ja bereits (Alkohol = Sucht -> prägniert) inhaltiert.......

Bist du FÜR deine Freundin, musst du auch FÜR deine Freundin denken. (Alles, was abprallt, ist "gegen" sie gedacht)

Schritt 1: Lerne ihren Alkohol kennen (Dieser Schritt ist bereits schwer)

Ich weiss jetzt gar nicht, worauf du anpeilst oder hinaus möchtest. Wir anderen sind halt nicht nur ihre Freundin, sondern halt auch Eltern unserer eigenen Kinder, im Hinblick auf Verantwortung bezüglich ihrer eigenen Kinder, die, wie gesagt, auf der einen Seite zwar wirklich "mithalten" können und tun, ..... nur.... zu welchem Preis? Wie gesagt, wenn es denn wieder soweit ist, geht es gar nicht mehr um Klärung, sondern (fast) nur noch um Deeskalation.... das ist echt eine eklige Situation, weil wir uns durchaus treffen, und fast alle trinken... aber a.) nicht das "Zeugs", das sie sich fast ausschliesslich reinhaut, aber b.) vor allem nicht in den Mengen.

Es wird immer schlimmer und schlimmer, meine Schwester, der Vater meiner Tochter, inzwischen aber auch meine Mutter haben nur noch Mitleid und/oder Verachtung über.

Ich fühle mich da zum einen "zwischen allen Stühlen", auf der anderen Seite sehe ich das ganz klar auch so. Aber, darauf angesprochen kommt immer nur Retour: Ach, wie? Wieder alle gegen mich? Und ihr? Trinkt ihr nicht? (völlig aggressiv werden dann die Kinder mitten in der Nacht aus der Whg komplementiert, sie will weg, hat aber keine Kohle mehr; macht Terz bei allem Zureden, dass sie bleiben solle, bis irgendwer doch Kohle rausstreckt,.... dann fahren die mitten in der Nacht los... um gleich wieder dazustehen, weil irgendwer eine Mütze vergessen habe.... es wird solange Terror und Terz gemacht, bis irgendwas&wasauchimmer gefunden ist.... alle müssen kuschen, wegen Nachbarn und Eskalationsgefahr usw.....

Und wie gesagt, wenn wir am nächsten Tag/irgendwann sie darauf ansprechen, gibts erst recht Terz, weil sie sich an nichts erinnern kann oder will und es gibt nur noch völlig ungerechtfertigten Spiegelpingpong der fiesesten Art. Völlig realitätsfern.

Mittlerweile habe ich den Eindruck, ihr gehts nicht mehr nur darum, sich selbst zu zerstören, was schon schmerzhaft genug ist für alle Beteiligten, sondern nur noch darum, alles und jeden mitzureissen, wie es gerade noch geht.

Ehrlich gesagt ist die Vertrauensbasis derartig erschüttert, dass ich DAS ganze nicht nur ihr, mir selbst und sämtlichen Erwachsenen nicht mehr antun will, sondern vor allem unseren, ganz speziell aber auch ihren Kinder nicht mehr zumuten kann/möchte.

Ja, sorry, so siehts aus. :) :/
 
Ja, sorry, so siehts aus. :) :/

Das im Erstbeitrag,
und meine Antwort wäre
genauso anders ausgefallen.

Wieso immer im Nachhinein
und nicht sofort das ganze Gesicht?

Hier ist die Suchtkrankheit -> "Zorn".
Definitiv, da ist Alkohol als Hemmfaktor
völlig unplatziert. -> Sofortige Einweisung durch Notarzt einleiten.
Der Grund ihres geballten Zorns muss ergründet werden.
 
Es gibt Beratungsstellen für Angehörige von Alkoholikern.
Ich denke, dass das in diesem Fall eine gute Anlaufstelle wäre. Dort sind Profis am Werk.

Diese Sucht wirkt sich auf das persönliche Umfeld verheerend aus. Ich denke, dass vor allem zum Schutz der Kinder Handlungsbedarf besteht.
Aber wie gesagt, nach Vorgabe der Beratungsstelle.
 
Ich würde mich zuallererst um das Wohlergehne der Kinder dieser Frau sorgen. Weil wenn sie auch tagsüber alkoholisiert ist ist sie DEFINITIV nicht in der Lage sich um Kinder zu kümmern und Kinder von Alkis sind regelmässig Fälle die im Erwachsenenalter jahrelang Therapie benötigen.

Davon abgesehen hat ein erwachsener Mensch das Recht sich die Birne rauszusaufen wenn sie das so möchte. Ihr müsst allerdings ihr suchtbedingtes Verhalten in eurer Anwesenheit nicht dulden. Stichwort Abgrenzung.

Das sagt sich sooo leicht. Klar habe ich auch ein besonderes Auge auf die Kinder, aber ganz ehrlich, ich kenne sie schon seit Teenagerzeiten... das ist eine hochintelligente, wunderschöne Frau mit wirklich viel Potential... sie ist inzwischen nur noch Haut und Knochen... und ich habe nun wirklich nichts dagegen, wenn Erwachsene sich ab und an die Kante geben, mein Vater hat sich jeden Abend nach feierabend noch eins zwei Bier, mitterweile als Rentner ist es eine Flasche Rotwein/Weisswein während und nach dem Essen gegeben...

Wie gesagt, ich habe nicht nur nichts dagegen, ich bin *eigentlich* dabei... NUR, bei ihr nimmt das Ausmasse an, das tut einfach nur noch weh. Klar für Fremde stehen die Kinder im Fokus, ginge mir genauso, aber für mich steht auch meine Freundin im Mittelpunkt, ich gebe sie da nicht so leicht auf, bzw. will das nicht, wobei ich derzeit etwas unentschlossen bin.... sooo derartig in die Knie gezwungen.

Was zu letzt wieder unter Vorgehaltener Hand beim Geburtstag meiner Tochter abging, ich schwörs euch, DAS würde jeder halbwegs normale schlicht nicht durchgehen lassen, nicht durchgehen lassen können, weil es keine Einsicht, keine Resonanz gibt. Alle Reaktion führt nur zur Eskalation.

Was sollen wir /Freunde DA tun???

Verstehe dich Garfild, wenns dir bei der Distanz erstmal um die Kinder geht, aber mir gehts wirklich auch um unsere Freundin. Die Gespräche mit dem Umfeld laufen mitunter so, dass die Frage nur noch ist, wie viel Jahre sie denn noch hat/hätte. :/
 
I

Ich fühle mich da zum einen "zwischen allen Stühlen", auf der anderen Seite sehe ich das ganz klar auch so. Aber, darauf angesprochen kommt immer nur Retour: Ach, wie? Wieder alle gegen mich? Und ihr? Trinkt ihr nicht? (völlig aggressiv werden dann die Kinder mitten in der Nacht aus der Whg komplementiert, sie will weg, hat aber keine Kohle mehr; macht Terz bei allem Zureden, dass sie bleiben solle, bis irgendwer doch Kohle rausstreckt,.... dann fahren die mitten in der Nacht los... um gleich wieder dazustehen, weil irgendwer eine Mütze vergessen habe.... es wird solange Terror und Terz gemacht, bis irgendwas&wasauchimmer gefunden ist.... alle müssen kuschen, wegen Nachbarn und Eskalationsgefahr usw.....
:/


Der erste Schritt ist daß diese Leute alle aufhören zu kuschen und ihr Spiel mitzuspielen, aufhören erpressbar zu sein und die Eskalation in Kauf nehmen.
 
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Wenn Versuche im Einzelgespräch nichts geholfen haben und die betroffene Person die Augen vor dem Problem verschliesst, wäre beim Sucht-Thema eine Gruppen-Intervention angebracht. Dazu gibt es ein paar Regeln.
  • Es darf nicht bei der betroffenen Person zu Hause stattfinden. Denn auf eigenem Boden fühlt sie sich sonst attackiert und macht von Anfang an dicht.
  • Es sollen mehrere Menschen daran teilnehmen. Dann kann sich der Betroffene weniger gut verschliessen und ist allgemein eher bereit, über dort Gesprochenes nachzudenken.
  • Es dürfen - und das ist extrem wichtig - nur Menschen dabei sein, die zur geliebten Familie gehören oder sonst dem Betroffenen sehr nahe stehen. Sobald zu fremde Personen dabei sind, wird auch dicht gemacht. Man verliert Vertrauen und Beziehungen können kaputt gehen.
  • Idealerweise überlegen sich die Leute, die mitmachen vor der Intervention ein paar Alternativen, die der Betroffene gehen könnte.
  • sehr gut wäre, wenn unter den Teilnehmern jemand wäre, der früher dasselbe Problem hatte. Das öffnet oft.

ABER DAS WICHTIGSTE:
Bevor ich das alles starte würde ich unbedingt eine Fachperson zum Thema ausfindig machen und persönlich für ein ausführliches Gespräch treffen. Es wäre wirklich tragisch, wenn man etwas Gutes tun will und damit versehentlich Chancen zerstört, weil man nicht ausreichend informiert war. Zwar ist die Intervention wie oben beschrieben meist die beste Alternative, wenn sich der Betroffene vor dem Problem verschliesst. Aber eben nicht immer. Wirklichen Durchblick hat hier nur jemand vom Fach.

Ganz viel Glück wünsche ich!
Elli

Liebe Elli, vielen Dank.... habe das mit Aufmerksamkeit gelesen und etwas ähnliches schon in Betracht gezogen.

Inzwischen ist die Situation schon so verfahren, dass ich, so bescheuert schizophren sich das zu den anderen Beiträgen anhören mag.... gar nicht mehr weiss, ob sie eine offene Feindin ist oder ich nur noch eine missbilligende Freundin. Das ist so ein innerer Zerriss, und beschäftigt mich persönlich, aber auch alle anderen schon ehrlich recht lange... bzw. alle sind inzwischen nur noch ratlos... und mittlerweile entsteht der Eindruck, sie hat abgeschlossen und will nur noch zerstören.

Wenn sie denn wieder mal zwischen durch nüchtern ist oder scheint/ wir wissen das nicht mehr einzuschätzen, dann kommt nur ein wirklich (!!!) perverses Abblocken in Relation zu dem, wie es sich wirklich schon seit Jahren abzeichnet.

Mir scheint, du kennst dich mit dem Thema näher aus, vielleicht könnte/dürfte ich dich mal privat darauf ansprechen... weil vieles möchte ich gar nicht so klar benennen zumal sie immer noch eine Freundin aus Teenagerzeiten ist, wir kennen uns wirklich lange- sie hatte schon immer eine etwas "schwierigere Persönlichkeit- aber mittlerweile ist das für meine Begriffe ganz offener Selbstmord auf Raten... oder sowas...
 
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