Alkohol, wie seht ihr das?

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ja so ungefähr wie du sie beschreibst -dann gab es aber auch schlimmere momente-nur stoned und den rest abgefüllt mit alk-wens interessiert kann ich das auch senden:D
ja und nun alle drei wochen am wochende mal wenn ich mich wechtrommele
und gut -hab einfach keinen drang mehr zu sonst

Wirklich abgefüllt hab ich mich nur selten. Ich hasse Kontrollverlust! Naja, zugegeben in meiner Jugend hab ich es schon tüchtig übertrieben :rolleyes: auweia! Aber danach hatte ich auch Jahre Alkpause. Bei mir hat das auch extrem nachgelassen. Einfach so. Ab und an, wenn es mir schlecht geht oder ich keinen Zugang mehr zu mir selber habe, dann trink ich schon ein bissi mehr. Das hilft mir aber auch, dann kann ich mal richtig heulen und gut. Nüchtern bin ich nüchtern. Aber richtig. Manchmal versteh ich auch nicht, warum man überhaupt Alkohol braucht. Manchmal versteh ich es. Ich hab das Alkohol-Problem in meinem Leben phasenweise erlebt. Kontinuität gab es nie. Mal richtig viel, mal ein bisschen, mal gar nix....und das war immer gekoppelt mit der jeweiligen Lebenssituation. Hatte ich Probleme, über die ich nicht reden konnte, dann war's mehr. Hab ich mich wieder gefangen und bin nach aussen gegangen, war Alkohol nicht mehr nötig. Ich benutze Alkohol oft, um meine eigene Mauer (die mich vor mir selber schützt) zu durchbrechen. Das wird nicht ungewöhnlich sein, doch ich denke im Sinne von Akloholismus gibt es verschiedene Muster, warum jemand trinkt.
Ich muss aber sagen: Ich hab es nie als Problem gesehen, weil ich es einfach nicht anders kenne, das getrunken wird. Und da sind keine Leute dabei, die deswegen den Bach runtergegangen sind. Ganz im Gegenteil. Insofern steh ich der Problematik etwas zwiespältig gegenüber, weil ich auch die andere Seite der Medaille kenne.

LG!
 
Jau, Alohol hat mir geholfen, die Kontrolle zu verlieren, über meine Gedanken, Worte und Taten und hat mir geholfen dabei, meine Existenz zu zerstören und überall in meinem Umfeld Leid zu erschaffen. Das war der einzige Grund, wozu ich ihn gebraucht habe und dazu hab ich ihn ordentlich gebraucht, ungefähr die Halbe Zeit von meinem 48 Jahre andauernden Leben, weil mit einem halben, lauwarmen Dusel im Kopp fang ich nichts an. Wenn schon, denn schon. Runter mit dem Zeuch, bis das Hirn auseinander fliegt.
Doch jetzt habe ich mein Ziel erreicht, habe ich mein Leben zertrümmert und brauche nichts mehr zu trinken.
Das macht mich auch wieder froh.
Meine Leber arbeitet gut, wie eine Maschine. Nur mein Kopp is ein wenig in Mitleidenschaft gezogen.
Aber wozu braucht man einen Kopp?
Die wahren Abenteuer sind im Kopp und der Kopp is nirgendwo.
 
Über Extremfälle und wieviel und wie gut man Alkohol verträgt, kann man lange diskutieren, weil das is individuell interpretierbar.
Über die Eigenschaft von Alkohol kann man vielleicht nicht so lange plaudern. Es is immer die selbe Eigenschaft.
Egal, ob zartes Schwipserl oder Komarausch, es is immer der selbe Stoff und die selbe Eigenschaft des Stoffes, die diese Berauschung einleitet und weiterentwickelt.

Wäre Alkohol völlig Eigenschaftslos, wäre er ja kein Thema. Dann könnte man ihn ja trinken wie Limo oder Mineralwasser. Aber dem ist ja nicht so, weil es sich eben um ein nicht ganz ungefährliches, wenn auch legales Rauschmittel handelt.

Es mag Menschen geben, deren Bewusstsein soweit entwickelt ist, dass die berauschende Eigenschaft des Alkohols an ihnen vorbei geht. Ich habe schon gehört, von solchen Menschen. Begegnet ist mir noch keiner.

Was seltsam ist, das ist der Umstand: wenn ich in einem Lokal eine Halbe Apfelschorle zum Essen trink, hab ich meinen Durst gelöscht.

Trink ich aber Bier oder Spritzwein, hab ich nach 5 Litern noch immer Durst und der wird immer mächtiger.

Gut. Das Thema is für mich gegessen - so Gott will.
Jetzt bin ich fast ein halbes Jahr nüchtern und das macht das Leben zwar nicht zwingend lustiger, aber realer und das find ich gut.
 
Tja, Alkohol ist eine legale Droge. Wer dazu neigt, durchzudrehen, greift darauf zurück. Wenn jemand sieht, wie jemand mit Alkohol durchdreht, wird dem Alkohol die Schuld gegeben. Ist ja auch oberflächlich logisch. In diesem Zusammenhang weise ich darauf hin, dass in Holland seit wenigen Tagen keine psychoaktiven Pilze mehr verkauft werden dürfen - nur, weil eine Minderheit nicht damit zurechtkam. Es ist gerade noch nachvollziehbar, dass in Demokratien verboten wird, was manche Menschen zu extremen Taten treibt. Nur: Wann wird endlich das Arbeitsamt verboten? Konsequent sollte man schon sein.
 
Das immerdurstige Nachschütten liegt aber nicht am Alkohol. Das liegt daran, dass eine Leere gefüllt werden will. Und das macht süchtig - im schlechtesten Fall.
 
Nicht nur Leere will gefüllt werden, auch Zwänge und Konventionen und die so oft umstrittene Normalität kann man gut damit zerreissen.

Der Alkohol hat eine Eigenschaft, die ist an sich nicht sichtbar, so wie der elektrische Strom, die erkennt man nur an ihrer Wirkung und die hab ich bis zur Gänze entfaltet, weil ich nicht etwas seiner Eigenschaft wegen zu mir nehme, um mich dann zu kontrollieren. Ja, manche begnügen sich, der normalen Realität für ein paar Stündchen zu entfliehen.
Ich nicht. Ich fliehe nicht vor etwas, um dann genau dahin wieder zurück zu kehren. Ja, wenn mir das Geld ausgeht oder wenn mich die Realität mit Gewalt zurückholt, wie es immer wieder der Fall war. Dann blieb mir nix anderes übrig, als wieder nüchtern zu werden. Oder wenn mich eine Verantwortung zurückgerufen hat.

Entweder will ich diese enthemmende, manchmal auch beruhigende und häufig recht belustigende Eigenschaft des Alkohols in meinem Blut oder ich will sie nicht. Gott steh mir bei, dass ich sie nicht mehr will.

Ja, ich weiß, ich bin ein vollkommener Vernichtungstrinker und kein Maßstab für sogenannten "normalen Alkoholgenuß". Sowas kenn ich nicht, sowas gibts für mich nicht. Spaßtrinken hatt`s in der Jugend gegeben, bis zum bundesheer vielleicht. Aber dann hatte Spaß schnell sein Ende, weil ich hab meine Lebensdroge im Alkohol gefunden. Meinen Lebenssinn, sozusagen. Dafür hab ich gelebt und gearbeitet. Dass ich mich volle Post wegmachen kann.

Mit einem Revolver wärs schneller und einfacher gewesen.

Phu, und dann hab ich 10 Jahre nix gesoffen und hab plötzlich auch nüchtern Freude am Leben gehabt und es is gut aufwärts gegangen, mit allem. Und was mach ich Arsch*och vom Dienst? Ich fang wieder an zu saufen, aus Wut auf mich selber, weil mir ein grober Blödsinn passiert is. Nach 10 Jahrten Abstinenz fang ich wieder an und extremer noch als vorher.

Erst seit sich vor einem halben Jahr ein Kumpel im Rausch mit nem Elektrokabel erhängt hat und ich einer Freundin zugeschaut hab, wie sie gegen die Leberzirrhose - ich hoff, ich hab das richtig geschrieben - rauft, hab ich sowas von genug von dem Scheissdreck, dass ichs kaum noch auf ein Blatt Papier schreiben kann. Von meinem Kumpel im Nebenhaus, dem sie bereits begonnen haben, Gliedmaßen zu entfernen, weil die Leber als Entgiftungsstation nicht mehr arbeitet, red ich ja gar nicht.

Alkohol, wie seht ihr das?
So, wie ichs schreib, so seh ich das.
Mir is es total scheissegal und wurscht, ob einer gemäßigt trinkt oder sich ins tägliche Koma oder gleich ins Grab säuft. Dasinteressiert mich gar nicht, was ein Fremder macht. Aber ein Anwalt von der Spirituosenindustrie bin ich natürliuch nicht, nur weil ich selber nen Hang zum Saufen hab. Und wenn sich Freunde und angehörige der Familie zugrunde richten, da will ich halt auch nicht mehr zuschaun dabei. Drum bin ich sehr froh, dass auch Lady Manhatten, das is der Nick von einer Freundin, zur Besinnung gekommen ist. Gott steh ihr bei, dass es so bleibt und mir auch, dass ich mit dieser Einstellung zum alk, die ich jetzt hab, zu Grunde gehen darf.
 
Schrödingers Katze;1779907 schrieb:
Das immerdurstige Nachschütten liegt aber nicht am Alkohol. Das liegt daran, dass eine Leere gefüllt werden will. Und das macht süchtig - im schlechtesten Fall.

Geh hör doch auf, Schrödi, bist jetzt schon der anwalt vom Weingeist, oder was?
Des wiß ma eh, dass jeder Mensch selber verantwortlich is, für des was er tut.

Wie würd des rüberkommen, wenn ich sagn wir mal, für`s Heroin den Anwalt machen würd?
Da würden schnell die Paradeiser fliegen.:tomate:

Na, soi jeda saufen, soviel er will, solangs ihm schmeckt und von mir aus soll er auch verrecken dran, mir is des egal.
Aber an Anwalt braucht der Scheissdreck net.
 
Oder so:

Solang ich selber eine Schrottkisten fahr, die 15 Liter auf 100 Kilometer ungefiltert in die Luft schießt, scheiß ich auf die Grünen.

Kann ich mir aber den Benzin nimma leisten, dann schrei ich: "Grüne vor, noch ein tor."

Bis ich im Lotto wieder a bisserl Kohle gwinn und mir wieder so a Blechdosen kauf. Ja, so hab ich eh lang genug gelebt.

ich scheiss drauf.
 
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Es gibt viele Menschen, die täglich ca. 1,0-1,5 Liter Bier trinken, in der Regel abends, niemals wirklich betrunken sind und ihre Dosis nicht erhöhen und das ein Leben lang. (hier im Ruhrgebiet ist das schon fast mainstream)
 
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