Alis Diät

A

AphroditeTerra

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Danach, danach!
Was wird danach sein?
Werde ich wirklich den versprochen Erfolg verbuchen können?
Die Tafeln Schokolade, die ich vor ein paar Monaten täglich verspeiste, um meinen Frust zu versüβen, hatten sichtbare Spuren an meinem Körper hinterlassen, es blieb mir nichts anderes übrig, als ernsthaft an eine Diät zu denken. Ich ernährte mich seit Monaten mit viel Gemüse und Obst, kein Weiβmehl oder Zucker, aber es half nichts, ich nahm einfach nicht ab, so meinte ich alarmiert zu meiner Freundin:
„Ich muss dringend abnehmen!“
„Da hab ich hab was für dich!“, sagte sie gleich im Ton der Überzeugung. „Und gesund obendrein, vor allem Früchte werden gegessen.“ Sie stand auf und kam nach einigen Minuten mit drei Din-A4 Blättern zurück, die sie mir mit einem aufmunternden Lächeln reichte.
„Wie viel nehme ich da ab?“, fragte ich gespannt, schlieβlich hatte ich nicht mehr viel Zeit.
„Bis zu sieben Kilo…“
„Oh! Das hört sich richtig gut an.“

Am darauf folgenden Montag begann ich mit der viel versprechenden Früchtediät, die am ersten Tag ausschlieβlich aus Ananas bestand. Von morgens bis abends Ananas. Zwei Stunden Pause zwischen den Mahlzeiten, als Belohnung durfte ich vor dem Schlafengehen zwei Bananen essen.
Es war Dienstagmorgen in aller Früh, als ich erwartungsvoll auf Die Waage stieg. Und siehe: ein halbes Kilo weniger. Gut gelaunt verzehrte ich die erste Mahlzeit des Tages, bestehend aus Papaya, und das sollte den ganzen Tag gegessen werden. Kein Kaffe mit Milch, kein Zucker, Süβstoff, dafür aber zwei Liter Wasser täglich. Abends Mango, so viel man will.
Der Mittwoch verlief ohne gröβere Schwierigkeiten mit Papaya bis Mittags, dann Ananas und abends erneut Papaya.
Durch mein tägliches Schwimmpensum von einer halben Stunde, sorgte ich zusätzlich für vermehrtes Verbrennen von Kalorien und hielt den Körper fit.
Der Donnerstag kam und ich hatte insgesamt zwei Kilo abgenommen. Aber dann begann die Qual, heute war Wassermelone angesagt. Nur Wassermelone, den ganzen Tag!
Bereits am Vortag kaufte ich mir eine riesige Wassermelone, schleppte sie in meine Wohnung, und legte sie dann zum kühlen in den Eisschrank. So aβ ich lustlos am Donnerstag Wassermelone, aber ich durfte mich auf den nächsten Tag freuen. Da warteten morgens bereits zwei Bananen auf mich zum Frühstück. Und Mittag 250 Gramm getrocknete Aprikosen, oh dachte ich. Das Paradies auf Erden nähert sich. Aber ich sollte bitter enttäuscht werden. Der Freitag mit den verlockenden Aprikosen begann, nur wurden die eingeweichten Aprikosen nicht weniger auf dem Teller, ich kämpfte mit den Aprikosen und hatte meine Schwierigkeiten sie restlos aufzuessen. Und wenn das nicht schon genug wäre, durch die Aprikosen bekam ich schlimme Blähungen. Als mein Mann abends heim kam, lag ich kränklich jammernd mit der Wärmflasche auf dem Sofa.

„Was hast du?“, fragte mein Mann, er stellte sich vor das Sofa und sah besorgt zu mir herab.
„Das ist von den Aprikosen, ich hab schlimme Bauchweh und Erdbeeren bringe ich heute keine einzige mehr herunter“, antwortete ich wehleidig, begleitet von Aufstoβen und sonstigen undefinierbaren Geräuschen, die aus meinem Bauch zu hören waren.
So schlich ich in die Küche und servierte ihm sein Abendessen, der Geruch von Linsensuppe mit Wurst konnte mich diesmal nicht locken.

„Ich glaube, ich gehe schon mal schlafen…“ Damit verabschiedete ich mich und flüchtete in mein Bett um sieben Uhr abends.

Die Waage war am Samstag erfreulich nach unten geklettert. Ich hatte vier Kilo verloren.
Heute waren Pflaumen angesagt, aber die bekam ich nicht herunter. So machte ich mich daran die Erdbeeren zu verspeisen, sie waren zu sauer, ohne Süβstoff schmeckten sie nicht und ich war an besagtem Tag ein wenig übersäuert.
Sonntag nur Melone, es war pures Leid, in Begleitung groβer Mengen Wasser die ich trank. Dafür bekam mein Göttergatte seine gewohnten Spiegeleier mit Schinken und ich durfte den Geruch aufsaugen und zuschauen. Lustlos stocherte ich in meiner Melone herum, träumte von frischem Mohnbrötchen, dick mit Butter bestrichen.
Die zweite Woche begann am Montag, es gab erneut Papaya. Es folgten zwei Tage hintereinander Weintrauben, nichts als Weintrauben. Als ich am zweiten Tag, tapfer das Abendessen für meinen Mann kochte, brauchte ich Überwindung, nicht doch ein wenig von der Tomatensauce zu probieren, aber ich durfte kein Gramm Salz zu mir nehmen. Das Omelett duftete verlockend, mit Todesverachtung briet ich es zu Ende und dachte dafür an die fünf Kilo, die ich inzwischen verloren hatte.
„Hm, schmeckt das aber gut!“, lobte mein Mann, und verspeiste mit geradezu lebhafter Wonne seinen Salat aus Melonenwürfeln, Mais, Schinken und Cocktailtomaten, die ich mit einer groβzügigen Portion Thousand Island Sauce vermischt hatte.
„Ich knabberte tapfer an ein paar Weintrauben und verzog miesgrämig das Gesicht.
„Was ist mit dir?“ Besorgt blickte er mich an. „Willst du nicht ein wenig was essen? Du hast genug abgenommen…“ Wenn ich sein besorgtes Gescht schon sehe, dann kriege ich eins zuviel, dachte ich grimmig.
„Hör auf damit, und hör auf das Essen zu loben“, antwortete ich in möglichst höflichem Ton. „Sonst machst du es mir nur schwer.“ Darauf stand ich unwillig auf und schloss die Terrassentür. „Es riecht schon wieder nach Hähnchen!“ rief ich verzweifelt aus. „Geradezu unmenschlich. Seit Tagen esse ich dieses blöde Obst und mein Nachbar darf sich an knusprigen Hähnchen laben. Siehst du nicht diese Ungerechtigkeit, die in der Welt herrsch?“
Mein Mann guckte verdutzt, sagte besser nichts und nickte.
„Sag doch was!“
„Was soll ich sagen? Wolltest du lieber dein Nachbar sein? Hättest du im Herbst nicht die viele Schokolade gegessen, dann wäre dies alles nicht…“
„Verronnene Milch kann man nicht mehr zurückholen. Das weiβt du genau, also halte mir nicht die Schokolade vom Oktober vor.“
„Tut mir leid, mein Schatz. Jetzt iss endlich ein wenig Omelett, das macht nicht dick und dir geht es dann besser.“
„Nein.“ Ich trank tapfer ein weiteres Glas Wasser. Doch dann konnte ich mich nicht mehr zusammenreiβen und nahm begierig eine Portion von der verlockenden Eierspeise in den Mund. Dort spielte sich sofort eine Revolte ab. Raus mit den Eiern! Schrieen geradezu meine Geschmacksknospen und widerwillig spuckte ich die inzwischen leicht veränderte Eierspeise auf den Teller. „Das schmeckt ja gar nicht!“ rief ich ärgerlich und zugleich erleichtert aus.
Mein Mann musste lachen. Ich lachte auch, aber nicht so richtig, zum lachen war mir seit Tagen schon nicht mehr zumute. So tröstete ich mich in Gedanken, mit dem nächsten Tag.
Endlich Vollkornbrot und abends Maiskolben, endlich ein Festmahl! Zwei Teelöffel ungesalzene Butter dazu. Hm, einfach himmlisch. Sonst keinerlei Salz, aber immerhin, schwelgte ich frohlockend. Das wird das reinste Schlemmermenü.
Die restlichen Tage verstrichen und die Pfunde purzelten.
Nach zwei Wochen hatte ich sieben Kilo abgenommen und zog mir beglückt meine Leinenhose an. Ja, sie passte wieder. Ich hatte es geschafft! Nie mehr Schokolade, würde ich am liebsten sagen, aber sag niemals nie. Trotzdem, ich werde es mir in Zukunft genau überlegen, ob ich mich nochmals so auf Schokolade stürze.
Und danach? Was kommt danach?
Das wusste ich schon seit Monaten. Morgen fliege ich mit meinem Mann in den Urlaub und freue mich auf den Strand unter Palmen.

Juli 2008


Ali
:liebe1:
 
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Hey Schwester!

Immerhin hast du ein paar Kg abgenommen.
Falls du irgendwann mal wieder reinhauen möchtest....iß viel Obst und Gemüse "dazu". Es sind die Ballaststoffe, Micronährstoffe und Enzyme, die Obst und Gemüse gesund und zu Schlankmachern machen. ;)

Du fährst weg?
Wohin des Wegs?

Gute Reise. :umarmen:
 
:):):)... liebe Aphrodite, es gibt mühelosere Wege, echt !!!- kein " Witz" !!!
Eine PN, .. so ab dem 20. 8. kann dir das " erzählen".

Schönen Urlaub euch.
:umarmen:
Dorlisgrüsse
 
Für mich klingt das wie das Tagebuch eines gestörten Masochisten *lol*

oh Elli
wie recht du hast
es sollte doch auch so klingen


aber ich habs ja fast geschafft
und Masochist bin ich schon gar nicht:banane:



Allegrah und Dorlis:)


danke für die Tipps
Sternzeichen Jungfrau als Aszendent
befasst sich ein Leben lang mit Diäten
und Disziplinen
ich wollte das nicht mehr
daher schlemmerte ich mal so richtig Schokolade

und da hatte ich dann den Salat
den ich übermorgen bereits essen darf
und auf den ich mich riesig freue

Dorlis, ich melde mich nach meinem Urlaub
komme auch erst am 17 zurück



Ali:liebe1:
 
Ali, schöne Erlebnisse wünsche ich Dir und freue mich schon auf Bilder und Texte. Ich lese alles von Dir :umarmen: :liebe1:
 


danke ihr Lieben


bin ja noch bis Sonntag da
heute Traubentage beendet
morgen endlich Vollkornbrot
ohne nichts und abends drei Maiskolben
mit zei Teeleföffel Butter


Ali :liebe1:
 
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Liebe Ali :umarmen::kiss4:,

bin wieder am großen Fluß, zurück von der Insel. Ein harter jahreszeitlicher Schnitt. Morgen gehts zum See. Meinen Uranus freudelts :)
 
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