Albträume bei Kindern

Innerpeace85

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12. Oktober 2020
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Hallo ihr Lieben!

Meine Tochter hat in letzter Zeit vermehrt Albträume und bekommt wenig ruhigen Schlaf.
Habt ihr Tipps oder Erfahrungen mit Meditationen bei Kindern?

Danke im Voraus!
 
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Hallo @Innerpeace85 ,

das dürfte eher an dem klimatischen Wechsel in den Herbst liegen. Ich bin da auch etwas empfänglich und Schlafe zurzeit sehr schlecht mit wirren Träumen. Du solltest das nicht thematisieren und nur beruhigend darauf eingehen, wenn Deine Tochter dazu Fragen stellt. Ich würde auch auf das Einschlafritual achten, denn damit lässt sich eine entsprechende Einstimmung mit in die Traumwelt tragen.

Wenn es das Alter noch zulässt, könnte man eventuell eine lustige oder schöne Geschichte erzählen oder vorlesen. Als meine Enkel noch klein waren, habe ich ihnen öfters vor dem Einschlafen lustige Geschichten aus dem Stegreif erzählt. Auf diese Weise geschieht das Gleiche, wie bei den sogenannten Reisen in den geführten Entspannungstechniken. Wenn man so will eine Hinführung in die Traumwelt.

Die Zeitumstellung ist mit ein Problem, das die inner Uhr gerade bei Kindern noch zusätzlich durcheinanderbringt. Für gute Ratschläge wäre es hilfreich, wenn man wüsste, in welcher Altersgruppe die Tochter ist.


Merlin
 
Hallo ihr Lieben!

Meine Tochter hat in letzter Zeit vermehrt Albträume und bekommt wenig ruhigen Schlaf.
Habt ihr Tipps oder Erfahrungen mit Meditationen bei Kindern?

Danke im Voraus!
Kinder haben manchmal Albträume, und meist kann man keine konkrete Ursache dafür finden. Bei einem Kind genügen wohl minimale Erfahrungen in der Außenwelt.

Aber können Kinder meditieren? Kleine Kinder wohl nicht und größere dürften die Nach-Innen-Wendung eher befremdlich finden, als dass es ihnen irgendwas bringt, meine ich.

Die Ratschläge von @DruideMerlin finde ich sehr hilfreich. Ein Gefühl des heiteren Wohlbefindens und der ganz realen Geborgenheit, das lässt ein Kind ruhig schlafen.

Aber manchmal erscheinen die Schreckgespenster und Monster der Nacht eben doch wieder.
Dann hilft es dem Kind, wenn man nach dem Aufwachen zusammen mit dem Kind in die erschreckende Situation hineingeht in der Fantasie. Das Kind soll ruhig und in der Geborgenheit von Vater/Mutter seinen Schrecken anschauen, fragen, was es will, warum es erscheint (natürlich ganz auf das tatsächliche Traumbild bezogen).

Also anschauen und sprechen, nicht etwa kämpfen.

Das Kind wird erleben, wie solch Monster klein und zahm wird, wie es sich vielleicht auflöst oder verschwindet.
Wenn das Kind am Tage erlebt, wie es fertig werden kann mit seinem Schrecken der Nacht, dann verliert es halt seinen bedrohlichen Charakter.
 
Liebe Renate,

ich möchte Dir in Sachen Träume nur ungern widersprechen. Aber bei Kindern ist es so, dass sie keinen Unterschied zwischen Traum und Wirklichkeit erkennen. Ein Monster aus dem Traum bleibt für sie auch nach dem Aufwachen existent – es ich nur im Augenblick nicht da.

Dieses Phänomen kann man auch beim Spielen der Kinder mit ihren Kuscheltieren beobachten. Sie sprechen mit ihnen, als wären sie mit Leben erfüllt. So können also auch die Kuscheltiere im Bett, ein Gefühl von Nähe und Geborgenheit mit in die Traumwelt tragen.

Hilfreich wäre es also, wenn man ihnen Geschichten erzählt, in denen die negativen Protagonisten etwas ungeschickt und nicht so perfekt sind. Damit bekommen die Kinder ein Gefühl von Überlegenheit („... das kann ich aber viel besser!“).

In den Geschichten um die Wilde Dreizehn bei Jim Knopf, wird das sehr schön dargestellt. In diesen Geschichten sollte auch immer eine Person des Guten mitspielen, mit dem sich das Kind verbinden kann („... ich bin nicht alleine“).

Auch Karlsson auf dem Dach beschreibt eine solche Person, weil das Kind darin erkennen kann, was man nicht darf und was da falsch läuft. Im Prinzip sollte man mit diesen Geschichten eigentlich spielerisch die albtraumhaften Erfahrungen der Ohnmacht aus den Träumen überschreiben. Das Lachen spielt bei diesen Geschichten eine wichtige Rolle, denn damit befreien wir uns von inneren Spannungen.

Das nochmalige Durchleben eines Erlebnisses bewirkt bei Kindern eigentlich genau das Gegenteil, denn damit wird bei ihnen dieses Erlebnis erst richtig verfestigt. Das wirkliche Verstehen der Innenwelt entsteht eigentlich erst in der Pubertät mit der Frage: „Wer bin ich?“

Aber wirkliche Ratschläge könnte man nur einbringen, wenn wir mehr über die Träume und vor allen Dingen von dem Alter der Träumerin wüssten. Hilfreich wären also das Ambiente und die Protagonisten, die in diesem Albtraum ihre Rollen spielen.

Ich hoffe, Du nimmst es mir nicht übel, wenn ich da jetzt ein paar andere Gedanken mit einbezogen habe.:)


Merlin
 
Ich hoffe, Du nimmst es mir nicht übel, wenn ich da jetzt ein paar andere Gedanken mit einbezogen habe.
Im Gegenteil, niemand weiß alles besser, ich schon gar nicht.
Du hast sicher deine Erfahrungen mit diesem Sachverhalt, da du mehrer Beispiele aufzählst, die ich alle nicht kenne. Kinderfilme, Kinderbücher ... das ist alles lange her bei mir und meinen Kindern.

Eine meiner Töchter (im Vorschulalter) wurde in mehreren aufeinanderfolgenden Nächten „geschlachtet von Hexen“. Sie hatte dann schon Angst ins Bett zu gehen.
Ich hatte mit ihr eben das gemacht, wie ich es geschrieben habe. Ich habe mir die Situation genau erzählen lassen und sie dann aufgefordert, dass sie sich die Hexen anschauen soll, sie fragen soll und so weiter...

Sie konnte dabei durchaus Traum und Realität auseinanderhalten, hat also verstanden, dass diese Hexen nur im Traum erscheinen. Vielleicht, weil ich es ihr so erklärt habe, weiß nicht mehr...
Aber das hat geholfen. Die „blaue, die grüne und die rote Hexe“ wurden zu Figuren, es hat aufgehört.
Du sprichst von
spielerisch die albtraumhaften Erfahrungen der Ohnmacht aus den Träumen überschreiben
Ich denke, das war es dann auch bei meiner Tochter.

Muss halt nicht immer und bei jedem Kind so laufen. Der Erwachsenen spielt dabei sicher eine entscheidende Rolle.
 
Liebe Renate,

da ich mehrere Enkel habe, hatte sich bei mir das Geschichtenerzählen über einige Jahre hingezogen. Ich fühle mich da auch fasst als professioneller Geschichtenerzähler, wobei mir meine kreative Fantasie sehr nützlich war.

Leider ist diese Zeit vorbei, wir hatten jedenfalls immer sehr viel Spaß zusammen. Wir konnten uns oft vor Lachen kaum noch einholen und die Kinder hatten dann gerne miterzählt. Erstaunlich war, wie sehr sie sich an die Details erinnern konnten, was mich manchmal beim nochmaligen Erzählen in Schwierigkeiten brachte.

Erst die Tage hatten wir über die alten Geschichten geredet, aber die meisten Protagonisten daraus fielen uns nicht mehr ein. Die beiden älteren sind mit ihrem Studium beschäftigt und die beiden jüngeren sind aus dem Alter auch schon raus, um ihnen noch eine Gutenachtgeschichte zu erzählen.

Ich denke dennoch, dass ich meine kreative Fantasie wohl kaum verlieren werde.


Merlin
 
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