Hi 2 u, Gabi.
Wäre dem so, dann könnte die gesamte Mundan-Astrologie in die Tonne gehauen werden.
Sieht so aus, ja.
Ein Transit (Durchgang) bezieht sich immer auf ein zugrunde liegendes Radix und hier ist die Wirkung sehr wohl anerkannt.
Nichts anderes habe ich gesagt
Oder doch: die Wirkung auslösender Transite ist nirgendwo anerkannt. Manche Astrologen glauben daran, das ist aber keine Anerkennung
Die gesamte Astrologie konnte bisher nicht nachgewiesen werden.
Hier scheiden sich die Geister --
Michel Gauquelin konnte zum Beispiel Effekte auf Basis der Radix eingrenzen und absichern, auch wenn Kritiker Fehler im Verfahren entdeckt haben wollen. Etwas Vergleichbares gibt es weder für Transite noch jedwede Progression
Die Mundan-Astrologie befasst sich mit den großen Zyklen und der Betrachtung weltweiter Prozesse.
Und hat auch ziemlich überzeugende Erfolge damit, oder?
Astrologen müssen schon ziemlich ignorant sein um die Zusammenhänge zwischen der zur Zeit herrschenden mundanen Konstellation (oben) und den Ereignissen (unten) nicht wahrzunehmen - nichts anderes ist Mundan-Astrologie.
Astrologen - mag sein, aber es ist ja deren Business, diese Art der Wahrnehmung zu pflegen.
Sa/Ur/Pl -> oho, Ungemach kommt auf uns zu. Auf uns, die ganze Welt. Aber eben nicht wirklich, denn nicht alle fallen gleichzeitig ins Koma. Einige profitieren von Krisen, andere verlieren dabei. Mundan-Astrologie lebt mit dem Problem, dass die Welt zu groß ist. Sprich: die riesige Anzahl der Individuen formt eine annähernd perfekte Normalverteilung, wodurch praktisch jede Aussage durch geschickte Wahl des Ereignisraumes verifiziert werden kann. Aber
*nach
Sir Karl Popper bedarf jede wissenschaftliche Erkenntnis der Falsifizierung - damit du nicht zu lange suchen musst, hier ein passender Abschnitt:
Sir Karl Popper schrieb:
Popper schlägt stattdessen vor, dass Theorien (abstrakt betrachtet) frei erfunden werden dürfen. Im Nachhinein werden dann Experimente angestellt, deren Ausgang als Basissätze konventionell festgelegt werden. (Popper selbst verwendet sogar das Wort willkürlich, um zu verdeutlichen, dass diese Basissätze selbst nicht rational zu rechtfertigen sind.) Durch diese Basissätze können dann die Theorien widerlegt (falsifiziert) werden, wenn die Folgerungen, die aus ihnen deduziert werden, sich im Experiment nicht bestätigen. In einem evolutionsartigen Selektionsprozess setzen sich so diejenigen Theorien durch, deren Widerlegung misslingt. Durch diese Umkehrung des klassischen Versuchs, Theorien zu beweisen, kommt Popper zu der auf den ersten Blick kontraintuitiven Forderung, Wissenschaftler sollten versuchen, ihre Theorien zu widerlegen bzw. mit entscheidenden Experimenten (experimentum crucis) Theorien auszusieben. Durch dieses Aussieben falscher Theorien kommt man, so Popper, der Wahrheit immer näher, ohne jedoch jemals den Anspruch auf Sicherheit oder auch nur Wahrscheinlichkeit erheben zu können. Er betonte zwar auch die Notwendigkeit der Kreativität beim Aufstellen einer Theorie; wichtig für den Fortschritt sei allerdings vor allem die kritische Überprüfung, die auf lange Sicht nur von den wahrheitsnächsten Theorien bestanden wird.
Kurzfassung: Theorien und Thesen, wie die Mundan-Astrologie, sind sinnvoll und wünschenswert, wenn (Achtung, Konditionalsatz!) der Forscher bereit ist, seine These im Fall der Falsifizierung zu verwerfen.
Gerade letzterem entsprechen viele Astrologen nicht -- die halten sich an ihren Erkenntnissen wie am sprichwörtlichen Strohalm, auch wenn sie klar falsifiziert werden können.
Was -- und das ist auch kein Geheimnis -- an der Theorie liegt, nicht am Ergebnis. Wenn man antritt, um die Welt in einem Rutsch zu erklären, muss man scheitern. Astrologen sollten lieber kleinere und nicht falsifizierbare Brötchen backen und so Stück für Stück wissenschaftlich herleiten. Nicht einmal die sonstigen Geisteswissenschaften erlauben sich die Propagierung derart unhaltbarer Thesen wie die Astrologie -- was denn auch den schlechten Ruf des Handwerks begründet