Aktuelle Flüchtlingspolitik...

Neutrino

Sehr aktives Mitglied
Registriert
31. August 2008
Beiträge
15.953
Gestern bei Maischberger....

Zu Gast

Ralf Stegner, stellvertretender Bundesvorsitzender der SPD:
Der 56-Jährige ist auf Temperatur. Seine Abneigung gegen CDU/CSU ist offensichtlich. "Das waren alles Versprechungen der Union", wettert er.

Transitzonen lehnt der Sozialdemokrat entschieden ab. "Das ist wie am Flughafen, eine Art Haftlager an der Grünen Grenze", sagt er.

Sein Vorschlag: dezentrale Einreisezentren.

Stephan Mayer, Innenpolitischer Sprecher der CSU:
Auch der 41-Jährige zeigt, dass Konservative und Sozialdemokraten weit auseinander liegen.

"Wir haben als Union eine einheitliche Position, das passt der SPD nicht", meint er.

Gemäß der Linie seiner Partei spricht er sich für Transitzonen aus. "Es ist Anspruch des Staates, zu entscheiden, wer auf sein Bundesgebiet kommt. Transitzonen sind kein Allheilmittel, aber ein Mosaikstein."

Mayer schließt auch schärfere Grenzkontrollen nicht aus.


Richard Sulik, slowakischer Europa-Abgeordneter:
"Die ganze Welt fasst sich an den Kopf, was Deutschland in den vergangenen zwei Monaten gemacht hat", sagt der 47-Jährige mit Verweis auf die Flüchtlingspolitik der Kanzlerin und wird reißerisch:

"Ein Land, das seine Grenzen nicht bewachen kann, wird von Weicheiern regiert."

Sulik schiebt der Bundesregierung die Verantwortung für das Chaos zu. "Dann soll Deutschland die Flüchtlinge beherbergen. Ich möchte nicht in einem Europa leben, in dem meine Kinder bis 70 arbeiten müssen, um Sozialleistungen für die zu ermöglichen, die kommen."

Er fordert zentrale Auffanglager außerhalb der Europäischen Union (EU).


Norbert Blüm, Ex-Bundesminister der CDU:
Ein politischer Haudegen. Doch der 80-Jährige vergreift sich teils in der Wortwahl.

"Das ist ja nur die Vorhut, die da kommt", sagt er. "Kann niemand der wildgewordenen Horde islamischer Staaten die Waffen wegnehmen?"

Blüm zeigt sich als Verfechter des europäischen Integrationsgedankens. Der Nationalstaat allein löse das Problem nicht, meint er und fürchtet um die Zukunft der EU. "Das ist die Nagelprobe für Europa."

Bettina Gaus, "taz"-Journalistin:
Ihr taugt der Union-Vorschlag von Transitzonen wohl gar nicht.

"Das Bundesverfassungsgericht wird viel zu tun bekommen", sagt sie, "ob Transitzonen verfassungskonform sind etwa."

Sie trägt wenig zur Diskussion bei, wenn, aber sachlich und strikt. "Wenn die Debatte weiter Fahrt aufnimmt, wird Europa implodieren."

Was ist das Ergebnis?
Besorgniserregend. Egal, aus welcher Perspektive.

Wie kritisch manch europäischer Partner Deutschland in der Flüchtlingskrise sieht, verdeutlicht die teils aggressive Art Suliks.

Am deutlichsten fällt auf: Der so offensiv aus Berlin vorgetragene, angebliche Kompromiss zwischen Union und SPD ist offenbar nichts weiter als ein Burgfrieden.

Schon gar nicht können die Spitzenpolitiker erklären, wie Transitzonen aussehen sollen, wo diese entstehen, wer sie organisiert, wer wann weiter nach Deutschland darf oder direkt abgeschoben wird.

"Wir haben keine Zeit zu verplempern mit Parteistreitigkeiten", sagt Mayer. Das ist aber offenbar längst geschehen - und die Große Koalition weiter angeschlagen.

http://web.de/magazine/politik/poli...tlingsdrama-versagt-grosse-koalition-31042368

********************

Ist euch klar geworden, was konkret der Unterschied zwischen Transitzonen und Einreisezentren darstellt?

Was sagt ihr zu dem Slowaken.... der Deutschland eine Mitverantwortung für die vielen Flüchtlingstoten im Mittelmeer vorwirft? Wenns nach ihm ginge, würden die Grenzen dicht gemacht:

Er fordert zenrale Auffanglager ausserhalb der EU....

Und weiter? Was passiert dann mit den Flüchtlingen?

Lustig übrigens, dass der Hinweis, die Ursachenbekämpfung im Flüchtlingsdrama wäre einzig zunächst Waffenlieferungen zu überdenken/einstellen.... im Bericht und auch sonst in den Medien kaum wiedergegeben wird (weiss grad nicht mehr den genauen Wortlaut und obs Blüm oder die Dame von der Taz war...)... aber gut, dass dürfte wohl (noch?) nicht die Antwort auf sämtliche Dringlichkeiten sein....

Also... hier ist das Thema Flüchtlingspolitik.... und wie es weitergeht. Was habt ihr für Ideen.... wie ist eure Einschätzung.... worin liegen die Dringlichkeiten und wie wären sie umsetzbar usw... gerne auch Links und Artikel hier einstellen/sammeln, die ausnehmend tatsächlich Flüchtlingspolitik zum Thema haben.... alle Beiträge die Flüchtlingsbashing zum Ziel haben werden hier gemeldet und gelöscht....

Thx.... :)
 
Werbung:
Also @Fiory : Ich sage vorerst nur eins -> Von den 5 Zitaten befinde ich mich, wenn ich mich festlegend entscheiden müsste, bei Norbert Blüm. Die restlichen 4 kann ich samt und sonders zu 100% als gegnerische Ansichten werten.:)
 
Also @Fiory : Ich sage vorerst nur eins -> Von den 5 Zitaten befinde ich mich, wenn ich mich festlegend entscheiden müsste, bei Norbert Blüm. Die restlichen 4 kann ich samt und sonders zu 100% als gegnerische Ansichten werten.:)

Ja, der Blüm... habe mich richtig gefreut den mal wieder zu sehen, auch wie gut er noch drauf ist mit seinen 80 Jahren! (y)

Und klar, was er da so salopp formuliert ist wohl die eigentlich politische Herausforderung.... damit ist aber zur akuten Situation in EU-Staaten noch nichts gesagt/getan.... und um die gehts sowohl Bevölkerung als auch hiesigen Flüchtlingen vordergründig.

Ich finde nach einigen Monaten könnte wenigstens eine aktive Partei mal sowas wie einen Plan ausgearbeitet haben... wenigstens richtungsweisend. Die Geduld ist nun mehr als erschöpft. Schlimm genug, dass es keine Voraussicht gab... denn klar, was hier weltweit abgehen würde - war es schon seit Jahren...

Der Disput Tranist/Einreisezonen hat sich mir immernoch nicht in Gänze erschlossen, auch hier komisch, dass es da keinen Klartext gibt bzw. geben will, offenbar. (werde heute abend nochmals googeln, muss jetzt ran. )
 
damit ist aber zur akuten Situation in EU-Staaten noch nichts gesagt/getan.... und um die gehts sowohl Bevölkerung als auch hiesigen Flüchtlingen vordergründig.

Muss ich mich denn mit Gewalt jenen anschließen, die meiner Ansicht nach "Murks" politisieren, nur um irgendwo dabei zu sein, die was "gesagt" haben? Nein.

Integration findet nicht statt, wenn mir täglich gesagt wird, was ich alles falsch mache. Im Gegenteil: Integration ist wie ein Käse, der erst in der Reife seine Entfaltung bringt. Die sind sich doch nur deshalb alle uneinig, weil KEINER von ihnen Flüchtlinge wirklich will, bis auf jene, die "Deiner Ansicht nach" nichts gesagt haben. Mit falschen/schlechten Maßnahmen ist doch auch nichts "getan".
 
Richard Sulik
, slowakischer Europa-Abgeordneter: "Die ganze Welt fasst sich an den Kopf, was Deutschland in den vergangenen zwei Monaten gemacht hat", sagt der 47-Jährige mit Verweis auf die Flüchtlingspolitik der Kanzlerin und wird reißerisch:
"Ein Land, das seine Grenzen nicht bewachen kann, wird von Weicheiern regiert."
Sulik schiebt der Bundesregierung die Verantwortung für das Chaos zu. "Dann soll Deutschland die Flüchtlinge beherbergen. Ich möchte nicht in einem Europa leben, in dem meine Kinder bis 70 arbeiten müssen, um Sozialleistungen für die zu ermöglichen, die kommen."
Er fordert zentrale Auffanglager außerhalb der Europäischen Union (EU)
Sehe ich auch so. Situationsbedingt "reisserisch" :) sein oder Klartext reden ist manchmal notwendig.
T
 
Wie kritisch manch europäischer Partner Deutschland in der Flüchtlingskrise sieht, verdeutlicht die teils aggressive Art Suliks.
Auch wenn ich nicht ganz im Thema bin, Sulik ist Slowene und daher massiv vom Ankommen der Flüchtlingen betroffen - und er ist EU-Politiker. Insofern spricht er natürlich Partei nehmend für sein Land - und das ist faktisch überfordert. Agressiv macht er das? Inwiefern? Und: warum agressiv?

Im link steht "reißerisch":
"Richard Sulik, slowakischer Europa-Abgeordneter: "Die ganze Welt fasst sich an den Kopf, was Deutschland in den vergangenen zwei Monaten gemacht hat", sagt der 47-Jährige mit Verweis auf die Flüchtlingspolitik der Kanzlerin und wird reißerisch:

"Ein Land, das seine Grenzen nicht bewachen kann, wird von Weicheiern regiert.""


Agressivität nicht zu benennen, aber zu postulieren wird hier langsam en vogue und damit kulturfähig, hab ich den Eindruck.

Schade.
 
Auch wenn ich nicht ganz im Thema bin, Sulik ist Slowene und daher massiv vom Ankommen der Flüchtlingen betroffen - und er ist EU-Politiker. Insofern spricht er natürlich Partei nehmend für sein Land - und das ist faktisch überfordert. Agressiv macht er das? Inwiefern? Und: warum agressiv?

Im link steht "reißerisch":
"Richard Sulik, slowakischer Europa-Abgeordneter: "Die ganze Welt fasst sich an den Kopf, was Deutschland in den vergangenen zwei Monaten gemacht hat", sagt der 47-Jährige mit Verweis auf die Flüchtlingspolitik der Kanzlerin und wird reißerisch:

"Ein Land, das seine Grenzen nicht bewachen kann, wird von Weicheiern regiert.""


Agressivität nicht zu benennen, aber zu postulieren wird hier langsam en vogue und damit kulturfähig, hab ich den Eindruck.

Schade.

Er ist Slowake, nicht Slowene.
Die Slowakei ist von den Flüchtlingen nur sehr am Rande betroffen. Ich glaube, sie haben momentan 75o im Lande aufgenommen.
 
Werbung:
Auch wenn ich nicht ganz im Thema bin, Sulik ist Slowene und daher massiv vom Ankommen der Flüchtlingen betroffen - und er ist EU-Politiker. Insofern spricht er natürlich Partei nehmend für sein Land - und das ist faktisch überfordert. Agressiv macht er das? Inwiefern? Und: warum agressiv?

Im link steht "reißerisch":
"Richard Sulik, slowakischer Europa-Abgeordneter: "Die ganze Welt fasst sich an den Kopf, was Deutschland in den vergangenen zwei Monaten gemacht hat", sagt der 47-Jährige mit Verweis auf die Flüchtlingspolitik der Kanzlerin und wird reißerisch:

"Ein Land, das seine Grenzen nicht bewachen kann, wird von Weicheiern regiert.""


Agressivität nicht zu benennen, aber zu postulieren wird hier langsam en vogue und damit kulturfähig, hab ich den Eindruck.

Schade.


Hedo... das unter der Überschrift: "Was ist das Ergebnis " ist noch weiter aus dem Link zitiert und wohl einfach zusammenfassend dargestellt. Habe also nicht ich geschrieben. Darunter ist ja auch der Link... unter den Sternchen frage/schreibe ich dann.


Ansonsten aber, ich habe ja gestern die Sendung gesehen... (teils zeitversetzt) ... ich finde es jetzt nicht sonderlich diffamierend, wenn er als aggressiv beschrieben wird, denn das war er hin und wieder merklich.... wobei andere, zB. die SPD und CDU Typen in nichts nach standen. Ist ja an sich nichts schlimmes.

Und der Vorwurf Deutschland gegenüber wegen deren Humanpolitik wären sie Verantwortlich für die Tragik im Meer/ das Kindersterben..... ja, das ist ziemlich aggressiv und mE. auch a bissel sehr verdreht.
 
Zurück
Oben