Ängste vor Reinkarnationen

S

schmetterling

Guest
Hallo ihr Lieben,

erstmal tut mir leid,dass ich mich hier so selten melde und nur, wenn ich Probleme hab.Sorry!

Ich hoffe sehr,dass zu meinem jetzigen Problem auch jemandem was einfällt,weil ich schier am verzweifeln bin.
Danke schonmal!!:)

Nun zu meinem Problem:
Ich habe Probleme mit meinem Weltbild.Und zwar glaube ich daran,dass wir alle unendlich viele Inkarnationen durchleben und alles seinen Sinn hat,da wir unser nächstes Leben mit seinen Aufgaben uns selbst aussuchen.Und dass uns immer Probleme begegnen,zu denen wir auch die Kraft haben sie zu bewältigen.
Also alles eigentlich richtig positiv.Und ich war eine zeitlang auch super glücklich,weil ich dachte,es ist ja alles nicht so schlimm ,wie es immer zuerst aussieht und es hat ja alles seinen Sinn....bis es mir einmal wieder schlecht ging und ich gemerkt habe,dass das Leben doch nicht so einfach ist,wie ich es mir vorgestellt hatte.Und da begann ich plötzlich das negative an meinem Weltbild zu sehen.Und zwar,dass wir alle immer und immer wieder leben "müssen" und dass wir alle einmal alles erleben werden,was es auf der Erde so zu bewältigen gibt.D.h. jeder wird einmal behindert sein,verhungern in Afrika,gefoltert werden,ermordet.....und natürlich auch all die schönen Dinge.
Ich habe auch Angst,dass es mir einmal so schlecht geht,dass ich ernsthaft über Selbstmord nachdenke.Das müssen schreckliche Gefühle sein,wenn man sonst keinen Ausweg mehr findet.
Und weiter frage ich mich auch,wieso manche Menschen keinen Ausweg mehr finden,denn eigentlich sollte man ja nur solche Probleme im Leben haben,die man auch bewältigen kann,oder?
Ich weiß auch,dass ich mich eigentlich nicht um die Zukunft und Vergangenheit kümmern soll und im Jetzt leben soll.Das sagt mir mein Verstand,aber meine Gefühle zeigen mir nur fürchterliche Ängste vor dem Leben.
Ich muss aber noch dazusagen,dass ich sowieso schon seit Jahren an Ängste leide und das alles dadurch natürlich noch verstärkt wird.Aber ich werde jetzt bald eine Psychotherapie beginnen,die hoffentlich dann auch hilft.
Aber ich kann mir im Moment irgendwie nicht vorstellen,wie das speziell mein Problem mit dem Weltbild lösen soll.Der Therapeut wird wahrscheinlich auch ein ganz anderes Weltbild haben.Da werd ich ja nicht weiterkommen.
Im Moment kann ich mir leider wirklich nicht vorstellen,wie ich da raus komm.

Tut mir leid,falls es alles vllt bisschen durcheinander geschrieben ist,aber ich hoffe irgendjemand von euch,kann was dazu sagen:) Danke!

Liebe Grüße
Schmetterling
 
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Lieber Schmetterling,
deine Gedankengänge sind eigentlich ganz normal. Ein gewisser Herr Gautama Siddharta hat über genau das vor 2500 Jahren auch schon nachgedacht... und sich den Kopf drüber zerbrochen, wo denn ein Ausweg wäre aus dem ewigen Kreislauf.

Und als er ihn gefunden hatte, da ward er fortan Buddha genannt...

Eine Psychotherapie wird dir ganz sicher helfen, mit deinen Ängsten umgehen zu lernen, weil sie deine Perspektive verschieben wird. Du wirst lernen, andere Blickwinkel zu finden. Und ein guter Therapeut (und einen solchen wünsch ich dir, und gleich ein Rat, wenn du das Gefühl hast, es tut dir einer nicht gut, scheu dich nicht, weiterzusuchen, bis einer oder eine zu dir paßt) sollte genug Einfühlungsvermögen haben, um mit deinem inzwischen gar nicht mehr so außergewöhnlichen Weltbild umzugehen.

Was aber hat denn nun Buddha so außergewöhnliches entdeckt, was uns befreien kann? Und zwar aus genau diesem ewigen Kreislauf von Leid und Angst und wieder Angst und Leid... was hat er entdeckt? Und vor allem WIE hat er es entdeckt?

Er hatte nach mehreren Versuchen bei mehreren Lehrern herausgefunden, daß alle Kasteiungen nur weiteres Leiden bringen und keine Befreiung. Er nahm ohne Schuldgefühl die Milchspeise der armen Frau an, die sie zu dem Baum brachte, unter dem er saß. Und ihm geschah etwas Unglaubliches. Er ließ alles los, was er je gelernt und gehört hatte. Er vergaß alles, was Traditionen uns vorschreiben, und kehrte ein in sich selbst, in der unschuldigen Kinderseele, die er in sich trug, wie wir sie alle in uns tragen. Und er fand alles Licht der Welt, nach dem er draußen so verzweifelt gesucht hatte, in sich selbst. Da war es immer gewesen, es hat ihn und damit uns alle nie verlassen. Es ist immer da. Er fand dieses Licht in sich, weil er es nicht mehr suchte, nirgends mehr. Und im selben Augenblick konnte er in allem das göttliche Licht sehen, alles ein Bewußtsein, alles göttliches Sein.

Von da an lebte er in ständigem vollkommenem Bewußtsein. Er tat nichts mehr unbewußt und nebenher, er er-lebte alles in vollem Bewußtsein, daß es sich im Hier und Jetzt ereignete und im nächsten Augenblick vergangen war. Damit war das Leiden beendet - denn Leiden entsteht daraus, daß dir nicht bewußt ist, was geschieht. Verstehst du? Das Leiden war zu Ende, davon war er befreit... Aus dem Kreislauf des Leidens finden wir Befreiung, wenn wir zum Bewußtsein des Hier und Jetzt erwachen... weil wir dann sehen, daß all unsere Leiden nur Unwissenheit waren. Und wenn einer alles was er tut, vollkommen bewußt tut, dann tut er ja auch nichts mehr, was jemals wieder auf ihn als Leid zurückfallen könnte, denn auch solche Dinge tun wir ja nur aus Unwissenheit...solange, bis wir eben erwachen.

Das beantwortet nur einen Teil deiner Fragen, ich weiß, aber es ist einmal ein Anfang und ein Versuch...

Alles Liebe
Kinnaree
 
Hallo Schmetterling -
sooo ein schöner Name und trotzdem so viele Probleme!
Ich heiße Helmut.
:)

Mensch, Schmetterling,
über was denkst Du da bloß nachdenkst.

Wer hat Dir bloß diese Idee eingepflanzt, daß wir ALLES in vielen Inkarnationen durchleben müssen?
Welch ein grotesker und natürlich horrorartiger Gedanke!

Vergiß, vergiß, vergiß das bloß.

In keiner der alten spirituellen Überlieferungen steht so etwas geschrieben.

Erstmal:
Angst hat es schon immer gegeben; auch allgemeine Angst vor dem Leben.
Natürlich auch begründete Ängste, wie zum die Angst vor einem Krieg.
Äußerlich scheint die Welt uns oft unverändert grausam und angsteinflößend und kurz vor der Selbstzerstörung zu sein.

Aber so stimmt das nicht.

Die Welt ist wie ein Ozean.
Und vielleicht hast Du einfach, wie viele Menschen auch, nur Angst zu schwimmen oder weißt einfach nicht, wie Du schwimmen sollst.
Du haßt Angst vor eventuellen, riesengroßen Wellen, die Dich dann einfach mitreißen und Du dann sterben mußt.
Auf der Oberfläche erlebst Du riesige Wellen, die sich mit großer Macht fortbewegen, aber wenn Du tief in das Wasser eintauchst, siehst Du, daß dort alles ruhig, still, vollkommen still ist. Die Welt ist irgendwie wie ein Ozean. Wir denken vielleicht, daß wenn wir in diese Welt eintauchen, würde sie uns einfach verschlingen. Wir schauen voller Angst auf die Welt. Aber wir schauen nur mit unseren menschlichen Augen, die oft nur das Grausame und Häßliche sehen. Aber wenn wir tief in uns selbst eintauchen, nehmen wir nur eine einzige Person wahr, und das ist die Gottheit in uns. Und diese Gottheit ist überall und in jedem Menschen.
Nichts wird in Wahrheit wirklich schlechter. Das Welt-Bewußtsein mag sehr niedrig sein und vielleicht passieren im Moment auch viele Katastrophen in der Welt, aber es gibt schon viele Menschen auf der Erde, die sehr weit innerlich fortgeschritten und die bewußte und vollkommene Instrumente des Göttlichen sind. Wenn wir die Welt als Ganzes sehen, erkennen wir vielleicht, daß sie wirklichen Fortschritt macht. Dieser Fortschritt findet innerlich, im Bewußtsein statt, und er kommt stetig, mehr und mehr an die Oberfläche. Natürlich gibt es zur Zeit Kriege und Hungersnöte, aber die Welt als ganzes macht Fortschritt, weil das Göttliche immer kraftvoller das Bewußtsein der Welt nach oben zum Licht drückt. Wir Menschen sind aber noch unentschlossen und widerwillig, aber bald werden wir ganz sicher, vertrauensvoll uns diesem göttlichen Druck hingeben. Wenn wir das Schlimme in der Welt sehen, sind wir oft verängstigt, frustriert und fühlen uns ausgeliefert. Aber, wenn Du durch Meditation z.B. tief nach innen gehst, findest Du nur viel Frieden, viel Freude und viel Licht. Und wenn Du dann diese göttlichen Qualitäten aus der Meditation nach vorne bringst und der Welt anbietest, wirst Du sehen, daß die Welt überhaupt nicht schlecht ist. Es war halt nur Deine Sichtweise, die Dich das glauben machte. Wenn wir nicht wissen, wie wir mit der Welt umgehen sollen, ercheint sie uns sehr schlecht und böse. Der Welt-Ozean erscheint uns halt so, weil wir oft noch nicht wissen, wir wir schwimmen können. Für die Menschen, die in sich die Wahrheit, Frieden, Licht und Glücklichsein in grenzenlosem Maß gefunden haben, erscheint die Welt nicht als ein Ort von Angst und Terror. Für diese Menschen ist die Welt und auch das Leben eine glückvolle Herausforderung. Jeder von uns sollte dieser Herausforderung ins "Antlitz" schauen (*wow, dieses Wort habe ich ja noch nie gebraucht) und einfach in die Wellen des Lebens springen, denn dort finden wir unsere wahre Identität und Freude und Eins-Sein mit allem.


Noch etwas, lieber *Schmetterling*,

ich kann Dir vielleicht nur folgendes raten:
verändere Deine Sichtweise.

Natürlich ist eine Therapie oft sehr hilfreich, aber die entscheidenden Veränderungen werden oft erst möglich, indem man nur die Dinge aus einer anderen Perspektive betrachtet.
Wenn Du z. B. beginnst im Herzen zu meditieren, wirst Du Dein Herz als einen Ort entdecken, der vollkommen problem- und angstfrei ist.
Der Verstand ist meistens (nicht immer) die eigentliche Ursache für Ängste.

Versuche vielleicht, wenn Du möchtest, folgendes:

Setz Dich hin und schließe Deine Augen.
Konzentriere Dich tief in der Mitte Deiner Brust.
Dort befindet sich Dein spirituelles oder auch seelische Herz.
Wenn Angst in Dich eintritt, fühle bitte oder sage zu Dir selbst innerlich:

"Ich bin nicht im Verstand. Ich bin im Herzen. Der SUPREME (oder Gott) ist mein Vater und alles, was Er will, ist mich zu vervollkommnen."

Dann fühle, daß Du von Kopf bis Fuß das Herz bist und daß dieses, Dein Herz die Fähigkeit besitzt, sich mit diesen positiven Qualitäten des Göttlichen zu identifizieren. Wenn Du Dich mit Seinem Mitleid, Seiner Vergebung und Anteilnahme identifizieren kannst, also mit den positiven Eigenschaften, dann werden automatisch alle negativen Eigenschaften, wie Angst und Sorgen verschwinden.

Angst kommt einfach daher, daß wir uns übermäßig verantwortlich fühlen.

Aber es ist doch das Göttliche, daß Dich, mich und auch die Welt erschaffen hat, und Er wird somit Dich und mich und Seine gesamte Schöpfung beschützen. Du bist Sein Kind und somit trägt Er gerne die Verantwortung für Dich. Er ist der innere Pilot. Er ist in Dir und um Dich herum. Es kann keine Angst geben, wenn Du Seine Sicherheit und Seinen Schutz spürst. Mit unserer begrenzten Sichtweise sagen wir vielleicht:

"Mein Haus ist abgebrannt, ich habe meinen Job verloren, wo ist da der Schutz des Göttlichen?"

Wenn etwas schief läuft sollte man versuchen sich zu sagen:

"Ja, vielleicht wollte mir Gott aus irgendeinem Grund diese Erfahrung geben."

Aber vielleicht haben wir uns nur bewußt oder unbewußt irgendwelchen falschen Kräften geöffnet.

Angst, so ist auch meine persönliche Erfahrung, ist einfach nur eine Unvollkommenheit in unserer Natur.
Und somit müssen wir sie auch erstmal annehmen.

Wenn ich z. B. ständig denke:

"Ich habe Angst, ich habe Angst, ich habe Angst,"

oder

"Ich bin wütend, ich bin wütend, ich bin wütend",

dann ist es so,
als ob wir mit der Angst oder der Wut an einem Tisch sitzen und gemeinsam speisen.

Wenn wir aber genau umgekehrt denken, z.B..

"Ich habe keine Angst, nur innere Stärke.
Ich habe keine Wut, nur Frieden und Liebe",

dann speisen wir sozusagen mit den gegenteiligen Eigenschaften. Wenn wir an Stärke denken, bezwingen wir somit die Angst.
Man sollte immer versuchen, sich mit den positiven Eigenschaften zu identifizieren.

Obwohl das kleine Kind vielleicht nur drei Jahre alt ist, hat es keine Angst vor dem Vater, der dem Kind ja riesig erscheint; einfach deshalb, weil das Kind sich mit dem Vater ohne jegliche Angst identifiziert. Das Kind weiß, daß der Vater ihm nicht weh tun wird. Im Gegenteil: das Kind sieht die Stärke des Vaters als seine eigene Stärke an. Und das kommt einfach dadurch, daß das kleine Kind ein völliges Eins-Sein mit ihm und seiner Stärke fühlt. Wenn wir also uns mit unserer inneren Quelle identifizieren können, kann es einfach keine Angst geben.

Zum Abschluß noch ein Vorschlag:

sage Dir mehrmals am Tag, halblaut oder laut:


"Ich bin glücklich, für immer glücklich.
Ich bin glücklich, für immer glücklich.
Ich bin glücklich, für immer glücklich."


So 7mal hintereinander und vielleicht 4mal am Tag.
Es sollte keine andere Person mitbekommen.

Das ist ein höchst wirksames Mantra.

Es funktioniert!

Mach´s gut.



HELMUT.
:)
 
Von da an lebte er in ständigem vollkommenem Bewußtsein. Er tat nichts mehr unbewußt und nebenher, er er-lebte alles in vollem Bewußtsein, daß es sich im Hier und Jetzt ereignete und im nächsten Augenblick vergangen war. Damit war das Leiden beendet - denn Leiden entsteht daraus, daß dir nicht bewußt ist, was geschieht. Verstehst du? Das Leiden war zu Ende, davon war er befreit... Aus dem Kreislauf des Leidens finden wir Befreiung, wenn wir zum Bewußtsein des Hier und Jetzt erwachen... weil wir dann sehen, daß all unsere Leiden nur Unwissenheit waren. Und wenn einer alles was er tut, vollkommen bewußt tut, dann tut er ja auch nichts mehr, was jemals wieder auf ihn als Leid zurückfallen könnte, denn auch solche Dinge tun wir ja nur aus Unwissenheit...solange, bis wir eben erwachen.

Danke erstmal euch beiden,
ihr habt mir ein wenig weiter geholfen:)

Aber den letzten Abschnitt von dir Kinnaree verstehe ich nicht ganz.
Hab schon oft gelesen,dass wenn man im Jetzt lebt,kein Leid existiert,aber hab das nicht so ganz verstanden.
Wenn man z.B.starke Schmerzen hat,wie kann man da kein Leid erfahren,indem man NUR im Jetzt lebt?Das leuchtet mir nicht ganz ein.:confused:
Ansonsten hab ich auch immer wieder die Angst,wenn ich grad eine bessere Lebensweise und Sicht gefunden habe,dass ich sie irgendwann,wenn ich sie wieder brauch,vergessen hab und dann wieder sehr leiden muss.Passiert mir manchmal und irgendwann nachdem ich schon ne Zeit gelitten hab,fällts mir wieder ein,wie ich die Dinge besser sehen könnte.
Naja,soll wohl so sein.

Danke auf jeden Fall,für eure Antworten!!

Liebe Grüße
Schmetterling
 
Wenn man z.B.starke Schmerzen hat,wie kann man da kein Leid erfahren,indem man NUR im Jetzt lebt?Das leuchtet mir nicht ganz ein
Hm, du fragst mich da ganz recht. ich kann dir da nur eine Antwort aus meiner bescheidenen Erfahrung geben, da ich ja kein Buddha bin :)...

Aus eigener Erfahrung weiß ich, wenn ich starke Schmerzen habe und weiß warum und was genau das ist (also z.B. Geburtswehen), dann ist das zwar nicht lustig, aber ich ertrage das geduldig, ohne auch noch Angst zu haben, was könnte mit mir sein... denn diese Angst, ich weiß nicht, was mit mir geschieht, das ist viel schlimmer als die eigentlichen Schmerzen. Das ist mir klar geworden, als ich im vergangenen Jänner ein schwere Augenkrankheit bekam, furchtbare Schmerzen hatte und nicht wußte, was das ist... die Angst, was ist mit meinen Augen geschehen, solche Schmerzen sind doch nicht normal, die war das Allerschlimmste an den Schmerzen. Als ich dann wußte, was es ist, waren die Schmerzen auch noch schlimm, aber ich hatte keine Angst mehr, die das Leiden erdrückend macht. Und immer ist es das Nicht-Wissen, was die Angst und das Leid so groß macht.

Besser kann ich dirs im Moment nicht erklären :)

Übrigens, zu deiner Angst, wieder zu vergessen, was dir einmal geholfen hat, die Dinge leichter zu nehmen, kann ich dir nur sagen, auch das ist etwas, was du durchaus mit Therapie besser zu ertragen lernst. Und je öfter du aufmerksam und bewußt erlebst, was dir gut tut, desto leichter erinnerst du dich daran!
 
Mein lieber Schmetterling, beim Heimfahren aus dem Dienst ist heut noch was durch meinen Hinterkopf gesurrt für dich, zu deiner Frage nach dem Hier und Jetzt.

Ich hab vor ein paar Jahren bei einem Ausflug ins Salzkammergut eine Frau kennengelernt und mit ihr einige Stunden lang sehr intensive Gespräche geführt, derweil unsere Söhne sich auf Anhieb sympathisch fanden und ebenso viele Stunden lang miteinander spielten, als hätten sie sich seit ewigen Zeiten gekannt.

Die Frau strahlte eine unglaubliche Kraft und eine unfaßbar sonnige Freude am Leben aus. Und sie hatte einen inoperablen Gehirntumor. Ich erfuhr im Gespräch, daß man ihr drei Jahre zuvor im Herbst gesagt hatte, es sei nicht sicher ob sie den nächsten Geburtstag ihrer Tochter im drauffolgenden Frühjahr noch erleben werde. ... Ihre Offenheit gab mir den Mut, zu fragen, wie man BITTE mit sowas umgeht.

Sie sagte. Weißt, ich denk mir, ich hab 24 Stunden am Tag Zeit zum Leben. Die kann mir keiner nehmen. Und was morgen sein wird, das wiss ma alle nicht. Ich hab nur eines gelernt. Was immer ich machen will, ich machs JETZT, ich machs gleich und ich machs mit meiner ganzen Figur. Weil halbe Sachen vor mir herschieben, dafür hab ich keine Zeit.

Sie hatte in den 24x365x3 Stunden offenbar genug Zeit gehabt, Menschen zu finden, die ihr zum Unterschied zu den Ärzten einen Weg zum Überleben zeigen konnten. Und diese Frau hat gelebt, hier und jetzt und unmittelbar und ohne Ängste. Ich weiß nicht, ob sie es noch tut, denn ich habe sie nie wiedergesehen... aber ich denke immer wieder einmal dankbar an sie und ihre lebensfrohe Kraft, wenn ich mich über irgendein Kinkerlitz im Alltag aufrege.

Das glaub ich, ist wohl damit gemeint, mit dem Leben im Hier und Jetzt.
 
Hallo Kinnaree,

vielen lieben Dank für deine Antworten!!
Jetzt gehts mir schon ein bißchen besser:)

Hab das mit dem Hier und Jetzt etwas besser verstanden, aber werde noch einige Zeit darüber sinnieren müssen.

Und solche Geschichten,wie von der Frau mit ihrem Gehirntumor geben einem auch noch Hoffnung und Kraft,dass nie Hopfen und Malz verloren sind und man IMMER Freude am Leben haben kann,wenn man nur möchte.
Wenn das nur so einfach wäre....

Danke nochmal:liebe1:

Liebe Grüße
Schmetterling
 
Hab das mit dem Hier und Jetzt etwas besser verstanden, aber werde noch einige Zeit darüber sinnieren müssen.

Und solche Geschichten,wie von der Frau mit ihrem Gehirntumor geben einem auch noch Hoffnung und Kraft,dass nie Hopfen und Malz verloren sind ...

Ja weißt, und es ist ja auch nicht so, daß diese Sache mit dem Hier und jetzt die allein selig machende Weisheit darstellen. Es ist da so wie mit allem, für den einen ist das genau der Angelpunkt, da machts klick und man hats. Und dem anderen bringt das lang nicht denselben Klick... drum gibts ja auch sooo viele verschiedene Wege, weil sie für alle verschiedenen Blickwinkel gemacht sind. Hüten muß man sich nur vor denen, die einem erzählen wollen, nuuuur ihr eigener Weg wär der einzig richtige. :) Also zerbrich dir nicht allzusehr den Kopf übers Hier und Jetzt, da kriegt man nur neue Kopfschmerzen ;)

Und meine einmal und nie wieder gesehene Freundin - die gibt uns noch viel mehr. Die rückt irgendwie immer wieder die Dinge an den rechten Platz, wenn ich an sie denk... oft denke ich, was hat uns und vor allem unsere Söhne, die sich von irgendwoher aus fernen Zeiten gekannt haben dürften, an genau diesem einen Nachmittag aufeinandertreffen lassen?
 
Hallo Kinnaree,

ja solche Geschichten wie mit euren Söhnen,dass die sich so gut verstanden haben,find ich eh immer die spannendsten.
Hatte auch dieses Jahr so ein ähnliches Erlebnis.Hab auf einer Hochzeit einen Verwandten von mir kennengelernt,den ich vorher noch nie bewusst wahrgenommen hab,weil ich bei den vorigen Treffen noch zu jung war und er für mich viel zu alt,als dass er für mich interessant gewesen wär.Aber auf der Hochzeit standen wir sozusagen alleine da ohne Gesprächspartner und so fing das an.Und das Unglaubliche ist,dass da so ein vertrautes Gefühl da war,als ob wir uns schon Ewigkeiten kennen würden.Das hatte ich das erste Mal in meinem Leben und es war einfach nur schön.Und ich glaub auch,dass er ein Geschenk des Himmels ist,weil er genau zur richtigen Zeit gekommen ist,weil er in den letzten schweren Zeiten immer für mich da war,so wie ich es noch nie gekannt hab.Ist einfach der Hammer.... aber ok ich höre jetzt auf zu schwärmen:banane:

Irgendwie kommt doch immer zur richtigen Zeit die richtige Hilfestellung von irgendwoher:)

Gruß, Schmetterling
 
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Wenn ich einen großen Umzug vor mir habe und ich mir alles, was zu tun und zu bedenken ist, auf einmal in mein Bewusstsein holen wollte, würde ich vor einem scheinbar nicht bewältigbarem Berg von Aufgaben stehen. Das könnte mir Angst machen und würde mir unnötig Kraft kosten.

Wenn ich mir aber immer nur eine Aufgabe vornehme und mich auf diese ganz und gar konzentriere, dann habe ich für sie auch genug Kraft. Wenn ich dann den gesamten Umzug hinter mir habe, kann ich zurückblicken und mich daran freuen, was ich geschafft habe.

Auch Gott machte sich erst nach seinem Schöpfungaktionen eine Vorstellung davon, was er geschafft hat: Und es war gut!


Dein Schutzengel hat die ganz große Übersicht - wenn du ihm immer wieder und immer mehr vertraust wird er gemeinsam mit deinem höheren göttlichen Ich den Roten Faden durch das scheinbar unübersichtliche Labyrinth spinnen


du hast die Chance nach und nach eine immer weitere Gelassenheit zu erüben
 
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