۩۞۩ ..... Ägypten - Atlantis

Insas Traumreise


Insa sass auf ihrem Bettchen und hatte ihre kleinen Hände in den Schoss gelegt. Sie wartete...

Gleich würde er sie abholen zu ihrer Reise. Er hatte sich ihr angekündigt und gerade als Insa ihre Augen schloss, spürte sie seine Hand. Anubis!

Sie hielt ihre Augen geschlossen und legte vertrauensvoll ihre Hand in die des Schakalköpfigen. Ja, sie vertraute ihm, denn sie kannten sich schon sehr lange. Ihre geplante Reise war unvorstellbar weit und mit den herkömmlichen Mitteln und Möglichkeiten der Istzeit nicht zu bewältigen. Anubis jedoch verfügte über andere Möglichkeiten....

Mit einem leichten Druck durch seine Hand spürte sie die Energie ansteigen. Es war als würden sie zu einer Einheit werden. Dann starteten sie. Durch Raum und Zeit und durch den Weltenraum. An unzähligen fremden Galaxien vorbei. Anubis wusste dass Insa daran besonderen Gefallen fand und verlangsamte ihre Reise wenn er fühlte, dass Insa etwas besonders interessant fand.

Nachdem sie mehrere Wurmlöcher passiert hatten, näherten sie sich einer dunkeleren Zone. Dann sah sie den Planeten. Sie waren am Ziel. Baltar!

Der dunkle Planet und die Heimat von Ba-al. Ein Gefühl der Enge beschlich Insa und Anubis, der mit ihr in gedanklicher Verbindung stand, erklärte ihr dass dies von der Energie des Planeten, genauer gesagt von Ba-al selbst her rührte. Er war ein Manipulator, der für seine Zwecke alle Mittel einsetzte.

Liebe und Mitgefühl waren ihm fremd und er hatte nur das Eine im Sinn:

Seine Macht immer weiter auszuweiten und über das ganze Universum zu verbreiten und es zu beherrschen. Angst und Schrecken waren ihm ein Festmahl, denn darüber bezog er seine Energie und sie stärkten ihn.

"Sorge Dich nicht Insa, sagte Anubis, niemand sieht uns und niemand hört uns, während wir uns hier aufhalten. Es kann Dir nichts geschehen! Wir werden uns hier ein wenig umsehen und erkunden, welches Spiel hier gespielt wird. Danach kehren wir sofort zurück."

Ein wenig war Insa durch seine Worte beruhigt, doch ihre kleine Hand grub sich zunächst noch tiefer in die von Anubis. Es war alles so fremd und bedrückend hier. "Ja Du hast Recht kleine Insa, es fühlt sich sehr bedrückend an hier", hörte sie Anubis' Stimme.

Sie waren auf der Oberfläche angekommen. Ekk-am-pher war in dunkle Töne gehüllt. Die Hauptstadt mit dem Tempel des Ba-al machte alles andere als einen freundlichen Eindruck. Dunkel waren die Strassen, als sie lautlos hindurch glitten, dabei war es nicht mal Abend hier. Der Tempel jedoch war nicht ihr Ziel. Sie wollten zur Pyramide. Sie befand sich genau im Zentrum der Stadt.

Ein paar Strassen weiter bemerkte Insa, wie sich die Energie um sie herum veränderte. Sie hatte das Gefühl, dass alles schwerer würde. Das Fortbewegen, das Denken, ja sogar das Fühlen. "Das ist Ba-al, sagte Anubis. Er hat einen Bann um die Pyramide gelegt, um jeden Eindringling abzuwehren. Doch er kann uns nicht aufhalten, unser Weiterkommen wird nur etwas verlangsamt werden."

Als sie um die nächste Häuserecke glitten, erkannte Insa einen riesigen Platz. Und dann sah sie die Pyramide!

Grösser als die in Gizeh war sie und ihre Seitenwände waren glatt. Auf der Spitze der Pyramide des Ba-al trohnte eine goldene Spitze....das Pyramidion!

Staunend betrachtete Insa das Herzstück der Macht Ba-al's.

"Dort oben werden wir nicht hinein gelangen, kleine Insa, die Pyramide selbst wird uns jedoch nicht verschlossen bleiben", vernahm sie Anubis' Stimme. Ein Eingang war nicht zu sehen, doch kaum zwei Sekunden später hatten sie die dicke Aussenwand des steinernen Monumentes hinter sich gelassen und befanden sich in einem schmalen Gang im unteren Bereich der Pyramide, welcher durch Fackeln erleuchtet wurde. Sie folgten dem leicht ansteigenden Gang und gelangten nach einigen Wendungen in einen Saal, der durch seine Helligkeit besonders hervorstach.

Das Besondere daran war, dass nicht eine einzige Fackel hier brannte. Es war lediglich eine grosse runde Kugel in der Mitte des Raumes zu sehen und von ihr ging das Licht aus. Die Kugel war aus Gold und doch war der ganze Raum wie mit hellem weissen Neonlicht erfüllt.

"Ein Trugschluss!, hörte Insa die Stimme von Anubis wieder. In Wahrheit ist es stockdunkel hier, aber Ba-al hat mächtige Mittel, etwas anderes zu vermitteln."

Anubis hob seine Hand an und richtete sie gegen die Kugel. Ein paar Sekunden später teilte Anubis seine Gedanken mit ihr. Die Kugel war ein riesiger und mächtiger Sender und Empfänger. Sie bemerkten eine sehr kraftvolle Energiesäule, die sich aus der Kugel heraus nach oben ins Pyramidion bewegte....und zurück!

Insa erschrak! Plötzlich waren Stimmen zu hören! Zuckender Fackelschein war am Treppenaufgang vor dem Eingang zur Halle zu sehen. Anubis nahm mit ihr einen Platz am Rande der Halle ein und flüsterte: "Hem sha!" Unsichtbar für die acht hereinkommenden Männer beobachteten sie das Geschehen. Sieben der Männer waren Priester des Tempels des Ba-al. Ihre kahl rasierten Köpfe waren mit Gold überzogen. Ihre nackten Oberkörper glänzten im Fackelschein. Der achte Mann ging auf die goldene Kugel zu. Ein schwarzer Kapuzenumhang verhüllte sein Antlitz. Dann drehte sich um, zog die Kapuze herunter und zeigte sein Gesicht...

Es war Aidilah!

Der Schreck durchzuckte die kleine Insa und sie hielt die Hand von Anubis umso fester.

Die sieben Priester verneigten sich vor der Kugel und danach vor Aidilah. Einer von ihnen nahm den inzwischen abgelegten Umhang an sich und dann entfernten sie sich. Aidilah stand vor der goldenen Kugel und erhob seine Arme nach oben. Dann schritt er weiter auf die Kugel zu.

"Ba-al lakk hemott bhar kamal tekem", rief er laut.

Dann stieg er auf die Kugel und.......verschwand!

Sofort richtete Anubis wieder seine Hand auf die Kugel. Sie konnten seinen Weg verfolgen. Er bewegte sich Richtung Erde. Genau gesagt Richtung Gizeh.

Und seine Absichten waren keine Guten...

Insa war blass geworden, hätte man sie sehen können.

"So schlimm ist es bereits?", dachte sie.....


H.A. - hier genannt Tolkien
 
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Visionen



Anna Laab öffnete die Tür ihres Zimmers in dem hübschen kleinen Haus, dass ihr von ihrer Studienfreundin zur Verfügung gestellt worden war. Heather war ihre beste Freundin. Sie hatten gemeinsam Ägyptologie studiert und waren seitdem immer in Kontakt geblieben. Jede Woche telefonierten sie miteinander und trafen sich mehrmals im Jahr, um ihre Erfahrungen auszutauschen.

Während Anna sofort nach ihrem Studium direkt nach Ägypten gereist war und gleich bei etlichen Projekten mitgeforscht hatte, hatte Heather weiter studiert. Die alten vergessenen Sprachen hatten es ihr angetan. Danach bereiste sie Südamerika und forschte in den alten Pyramiden der Maya und Inka. Das sagenumwobene Atlantis hatte sie schon früh beschäftigt und sie sah einen Zusammenhang zwischen dem Untergang von Atlantis und den Zivilisationen in Südamerika und im Land am Nil.

Nun hatten sie sich hier in Heathers Haus verabredet und wollten gemeinsam versuchen, irgendwie Zugang zu den Pyramiden in Gizeh zu bekommen. Die Vorgänge dort in der letzten Zeit hatten sie beide extrem beschäftigt. Hinzu kam bei Anna, dass sie seit einiger Zeit seltsame Bilder im Traum sah und vor einer Woche hatte sie diese Vision gehabt. Eine goldene Pyramide und ein goldener Ball. Der Bezug zur Pyramide war schnell hergestellt, doch der goldene Ball war ihr rätselhaft geblieben.

Wenn Heather in ein paar Tagen hier eintreffen würde, wollten sie die Dinge besprechen und einen Plan schmieden. Anna öffnete einen ihrer Koffer und begann die Sachen auszupacken und im Schrank zu verstauen. Als sie damit fertig war bemerkte sie, wie extrem warm es heute war und beschloss unter die Dusche zu gehen. Die Vierzigjährige liess ihr leichtes Kleid den wohlgeformten Körper hinutergleiten und entledigte sich ihrer Unterwäsche, die sie auf dem Weg zur Dusche einfach auf dem Boden verstreut liegen liess. Sie stieg in die Duschtasse und nahm eine ausgiebige Dusche. Mit einem Tuch um ihre Haare und einem Badetuch um ihre Hüfte geschlungen legte sich Anna aufs Bett. Sie war erschöpft und schlief sofort ein...


...Sie fühlte sich unwohl in diesem Raum. In dem grossen Saal war es hell, obwohl nicht eine einzige Fackel brannte. Das Licht in diesem Raum ging von einer grossen goldenen Kugel aus, die sich in der Mitte befand. Ein merkwürdiges Gefühl beschlich Anna. Sie fühlte sich sehr stark zu der Kugel hingezogen, andererseits schreckte sie irgendetwas ab. Dennoch näherte sie sich der Kugel. Ganz langsam. Vorsichtig richtete sie ihre geöffneten Hände gegen die Kugel. Es sah so aus, als ob sie sich an ihr wärmen wollte.

Obwohl Anna nicht körperlich anwesend war, verspürte sie einen gewissen "Zug". Es war so als wollte eine geheime Kraft sie in die Kugel ziehen. Sie versuchte dagegen anzukämpfen, doch es war bereits zu spät. Zu nahe war sie der Kraft gekommen und plötzlich wurde sie mit einem spitzen Schrei von der Kugel förmlich aufgesaugt. Mit unvorstellbarer Geschwindigkeit schien sie durch den Weltraum zu rasen. Sonnen, fremde Galaxien, Planeten, alles zischte nur so an ihr vorbei. Doch plötzlich verlangsamte sich ihre Reise und sie erreichte eine dunkele Zone im All. Ein Planet erschien. Er sah nicht gerade einladend aus. Schnell kam sie auf der Oberfläche an und bald darauf erreichte sie einen Tempel.

Als sie um den Tempel herum ging wurde sie geblendet. Ein glänzendes, riesiges, goldenes Pyramidion prangte auf einer grossen Pyramide. Sie war der grossen Pyramide in Gizeh nachempfunden. Nur ihre Seitenwände waren glatt und nicht stufenförmig. Als Anna noch dachte, wie es wohl dort drinnen aussehen würde, hatte sie auch schon die dicken massiven Wände aus purem Gold wie durch Geisterhand überwunden und befand sich im Inneren des Pyramidions.

Ein riesiger hallenartiger Raum in Pyramidenform, in dessen Mitte ihr sofort etwas auffiel, dass sie schon einmal gesehen hatte. Die goldene Kugel!

Die gleiche Kugel, mit der sie schon einmal Bekanntschaft gemacht hatte. Vorsichtig blieb sie an der kalten goldenen Wand stehen und beobachtete die Kugel. Ihre Hände streckte sie diesmal sicherheitshalber nicht aus, aber sie wollte unbedingt wissen, was es mit der Kugel auf sich hatte. Sie schloss ihre Augen....Sie spürte hinein....

Etwas bewegte sich aus der Kugel heraus. Eine Energie... Nein, es waren Frequenzen, Informationen...und sie fühlten sich nicht gut an....

Anna schauderte, so dass ihr Körper im Traum eine Gänsehaut bekam. Sie versuchte, dem Fluss der Frequenzen zu folgen und erschrak. Die Frequenzen hatten ein eindeutiges Ziel....die Erde! Ihr Ankunftsort war ein bekanntes Bauwerk in der Wüste und dort befand sich noch eine goldene Kugel!

Dann plötzlich riss der Traum ab! Ruckartig wurde sie den Weg zurückgeschleudert und wachte kurz darauf mit pochendem Herzen in ihrem Bett auf. Sie fühlte sich, als hätte sie jemand aufs Bett geworfen.

Was hatte das zu bedeuten? Die Kugel auf dem fremden Planeten und die gleiche in der Pyramide in Gizeh? Die Kugeln standen miteinander in Kontakt und irgendwelche Frequenzen flossen hin und her. Sie musste ihrer Freundin unbedingt von ihrem Traum berichten. Heather würde bald hier eintreffen. Sie musste ihr alles erzählen und wollte hören, was sie davon hielt. Schnell griff sie nach ihrem Buch, um alles zu notieren, was sie geträumt hatte.

Sorgfältig schrieb sie alles haarklein auf, was sie gesehen und gespürt hatte. Nichts sollte unerwähnt bleiben. Alles was sie bemerkt hatte.

Doch etwas hatte sie nicht bemerkt. Sie hatte etwas mitgebracht aus ihrem Traum....



H.A. - hier genannt Tolkien
 
Ankh


Nassif al Andarh sass in seinem braunen abgewetzten Ledersessel vor seinem monströsen Schreibtisch. Der Tisch war so gross, dass bequem drei Leute hätten daran sitzen können. Sein Büro war riesig und mit etlichen wertvollen Stücken ausgestattet, die er während seiner Laufbahn in der Altertumsbehörde "ergattert" hatte. Durch Beziehungen, krumme Geschäfte, Erpressungen und von ihm geschmierte Leute hatte er es vor ein paar Jahren bis an die Spitze der Behörde geschafft.

Er war recht klein geraten mit seinen etwa 1,65 mtr. Körpergrösse und war stets darauf bedacht, seine "wahre Grösse" im Aussen auch glaubhaft zu dokumentieren. Ein grosser Schreibtisch, ein grosses Büro, ein grosses Haus und ein grosses Auto halfen ihm dabei, diesen Schein äusserlich aufrecht zu erhalten. Er genoss die Macht, welche ihm als leiter dieser Behörde gegeben war.

Doch im Moment fühlte er sich recht unbehaglich und klein und dies gefiel ihm überhaupt nicht. Der bevorstehende Termin in einer Viertelstunde machte ihn furchtbar nervös, denn sein Gesprächspartner war ihm mehr als nur unangenehm. Er kannte ihn nur unter dem Namen Mr. Miller. Er schien Amerikaner zu sein, doch glaubte Nassif in ihm tief liegende ägytische Wurzeln entdeckt zu haben. Sein Gefühl sagte ihm, dass er ihn kannte und ihm früher schon irgendwo einmal begegnet sein musste.

Er ging zum Fenster und schaute hinunter auf den Vorplatz vor dem Gebäude. Nassif wurde immer unruhiger. Ob er schon hier war? Ein leises "Klicken" lies ihn herumfahren. Auf der Stelle zuckte Nassif zusammen!

Er war da! Kaum merklich war Mr. Miller ins Zimmer gekommen. Seine tiefliegenden grünen Augen fixierten ihn in einer Weise, die ihm alles zuschnürten. "Mr. ......die Worte bliebe ihm im Hals stecken. Ich hatte Sie noch nicht erwartet, ähm...," sagte er verlegen und fasste sich mit der rechten Hand an den Hals, als wenn er Angst hätte, keine Luft mehr zu bekommen.

"Du weisst doch, dass ich stets zur rechten Zeit erscheine Nassif, antwortete sein Gegenüber und manchmal ist dies gerade dann, wenn die Menschen nicht damit rechnen. Es gibt Wichtiges zu besprechen, also lass uns keine Zeit verlieren und höre meine Worte."

"Gewiss Mr. Miller," antwortete Nassif ergeben und bot ihm Platz gegenüber seines Schreibtisches an. Statt sich jedoch zu setzten, kam der Grünäugige hinter seinen Schreibtisch und wies ihn an, sich selbst auf den Besucherstuhl zu setzen, während er auf dem Schreibtischstuhl Platz nahm.

Er hatte Nassif und seine Machenschaften längst durchschaut. Der Besucherstuhl war um Einiges tiefer als sein wuchtiger Schreibtischstuhl und er sollte jedem das Gefühl geben, dass der grosse Nassif al Andarh erhaben über jeden war, der sein Büro betrat. Ausserdem kaschierte er wunderbar seinen kleinen Wuchs.

Obwohl ihm dies gar nicht gefiel, nahm Nassif nun im Besucherstuhl Platz. Die grünen Augen fixierten ihn. Jetzt auch noch aus einer erhöhten Position. Nassif kam sich vor wie ein kleines wehrloses Kind. Ihm wurde bewusst, dass dieser Mann ihn in der Hand hatte. Ohne seine Hilfe wäre er nicht in diese Position gelangt. Und er konnte ihn im Handumdrehen auch wieder hinausbefördern. Seine Neigung zu hübschen Frauen war Mr. Miller nicht entgangen und aus scheinbarer Dankbarkeit für seine Dienste hatte er ihm das eine oder andere kleine Abenteuer mit gewissen Damen verschafft, die seine sexuellen Abnormitäten tolerierten. Dass er ihn dabei filmen würde, hatte er natürlich nicht gesagt. Umso überraschter war Nassif, als er von Mr. Miller erfuhr, dass Videoaufnahmen von den "Geschäftsterminen" existierten. Wenn dies an die Öffentlichkeit käme, würde man ihn steinigen. Ja, er hatte ihn so etwas von in der Hand....

Mr. Miller fasste in das Brieftaschenfach seines Jackets und holte etwas hervor. Der Gegenstand war in ein schwarzes Samttuch eingeschlagen. Langsam klappte Mr. Miller Stück für Stück die Enden des Tuches zur Seite und beobachtete Nassif dabei. Nassif's neugieriger Gesichtsausdruck wich Erstaunen und Ekel! Es war das Ankh-Kreuz, das aus dem Museum entwendet wurde. Zunächst hatte man es nicht bemerkt nach dem nächtlichen Einbruch vor einiger Zeit. Doch dann hatte man bemerkt, dass genau dieses Ankh fehlte. Niemand hatte es zuordnen können, weil es keine ägyptischen sondern scheinbar noch ältere Schriftzeichen trug, deshalb hatten die Wissenschaftler es zunächst im Keller des Museums gelagert. Der Nachtwächter war bei der Sache damals auf unerklärliche Weise ums Leben gekommen. Ihm war jeglicher Lebenssaft entzogen worden und er hatte ausgesehen wie eine jahrtausende alte Mumie.

"Du kennst es Nassif, nicht wahr?" fragte Mr. Miller mit wissendem Blick.

"Ja, es ist das Ankh dass aus dem Museum gestohlen wurde. Haben Sie....ich meine...waren Sie....?" Nassif fehlten die Worte. Die Angst schnürte ihm die Kehle zu. Die Erinnerung an die grausamen Bilder vom toten Nachtwächter waren ihm noch sehr präsent. Er war es gewesen, der dessen Familie informieren musste. Wie konnte man nur so etwas Grausames tun? Mr. Miller überging seine Frage einfach.

"Du wirst dieses Ankh ab sofort ständig bei Dir führen Nassif. Immer. Am Tage und in der Nacht. So bleiben wir in ständiger Verbindung. Dies ist nötig, weil in Kürze sehr wichtige Dinge geschehen werden, über die ich Dich dann informiere, wenn es erforderlich wird. Hast Du das verstanden?" Sein durchdringender Blick liess kein Nein und auch keine weiteren Fragen zu.

Nassif nickte nur und gab ein leises "Ja" von sich. Mit diesen Worten gab Mr. Miller Nassif das Ankh herüber. Als er es in der Hand hielt, bekam er ein abscheuliches Gefühl und wollte es auf seinem Schreibtisch ablegen.

"Ich sehe wir haben uns noch nicht so recht verstanden Nassif, ging ihn sein Gegenüber in herrischem Ton an. Ich sagte "ab sofort und ständig!" Er riss seine Augenbrauen hoch und seine grünen Augen schienen Nassif förmlich zu verschlingen. Weit waren sie aus ihren Höhlen ausgetreten.

Hastig griff Nassif unter Stöhnen nach dem Kreuz und nahm es wieder an sich. "Jetzt haben wir uns verstanden," sagte der Grünäugige und seine hervorgequollenen Augen verschwanden wieder tief in ihren Höhlen.

Sein Blick hatte starke Schmerzen in Nassif hervorgerufen und er war erleichtert, als sie nachliessen.

Dann fuhr der Mann fort. "Du weisst, dass in Kürze neue Untersuchungen an der grossen Pyramide stattfinden." Nassif nickte. "Wir haben es so arrangiert, dass Du als Leiter der Altertumsbehörde mit vor Ort sein wirst und die Arbeiten dort mit überwachen wirst. Denke stets daran, das Ankh mitzuführen, es ist von allergrösster Wichtigkeit. Schon morgen wirst Du über Deine Teilnahme dort vom Ministerium informiert werden."

Dann stand er auf und betrachtete das auf dem Schreibtisch stehende Bild von seiner Frau und seinen Kindern. Er nahm es in die Hand. "Eine hübsche glückliche Familie!, sagte er mit gefährlichem Unterton. Sorge dafür, dass es so bleibt, Nassif!"

Dann stellte er das Bild wieder ab und ging wortlos aus dem Zimmer. Der Schreck sass Nassif noch in allen Knochen. Ein leichtes Zittern hatte seinen gesamten Körper erfasst. Langsam beruhigte er sich. Das Ankh in seiner Hand. Es liess ihn erschaudern. Aber er musste es festhalten. Fieberhaft überlegte er die nächsten Minuten, wie er diesem Teufelskreis entkommen konnte. Doch er sah keine Chance für sich.....

Aidilah war zufrieden. Nassif war in seiner Hand wie Wachs und er würde genau das tun, was er von ihm verlangte. Ba-al würde zufrieden sein mit ihm wenn er zurück war. Doch vorher musste er noch einigen Menschen einen Besuch abstatten und sie "auf Linie" bringen. Dann würde er in dem Ring auf die goldene Kugel steigen, die dort inzwischen aufgestellt worden war und zurückreisen.

Kherrak alshik Ba-al!





H.A. - hier genannt Tolkien
 
Die Versammlung



Insa und ihr Bruder bemerkten es zuerst. Sie wurden gerufen. Nani die bei ihnen war, bemerkte es einige Sekunden später. Elmer und Ahmed wurden im fernen Gizeh zeitgleich erreicht.

Eine Versammlung sollte stattfinden. Die Versammlung von zwölf Göttlichen hatte die "Ehrenwerten" zu sich gerufen. Sie sollten sich bereit halten, denn in Kürze würden sie "abgeholt" werden.

Elmer und Ahmed hielten sich bei Ahmeds Schwester auf und zogen sich gemeinsam sofort ins Gästezimmer zurück. Nani nahm die Kinder und begab sich mit ihnen ins Wohnzimmer. Alle hatten ihre Augen geschlossen und ihre Handflächen nach aussen geöffnet auf ihren Knien liegen.

Dann bemerkten sie Anubis Hand. Energie durchströmte sie und sie nahmen den Weg, den sie schon einmal genommen hatten. Den Weg zu den Göttern...

Alle hatten den Eindruck, dass es diesmal noch schneller ging, als an jenem Tag, als sie Elmers Großeltern dorthin begleiten durften. Dann kamen sie an und ohne grosse Umschweife befanden sie sich mitten unter ihnen.

Zwölf Gottheiten sassen ihnen gegenüber. Fünf weitere Plätze waren für sie bereitgestellt. Wieder war es so, dass niemand sprach. Sie waren alle in Gedanken miteinander verbunden. Alle schauten sich ehrfurchtsvoll die göttliche Runde an. Anubis, Bastet, Bes, Horus, Hathor, Isis, Maat, Mut, Osoris, Ptah, Selket und Thot, der Schreiber. Sein hölzerner Griffel bewegte sich eigenständig über eine Steintafel, die vor ihm lag.

Hathor ergriff das Wort und begrüsste die Fünf.

"Willkommen Ehrenwerte! Willkommen in unserem Haus! Es geschah in der Zeit nicht oft, dass wir Menschen hier zu Gast hatten, ihr dürft es also als ein besonderes Geschenk betrachten, hier zu sein. Einige Male waren besondere Menschen hier und es waren immer besondere Anlässe und Situationen, die uns veranlassten, sie hierher zu rufen. So ist es auch heute."

"Wir haben euch Dringendes zu sagen, da es um die Menschheit und den Planeten Erde in diesen Tagen nicht gut bestellt ist. Unheil zieht herauf und es verlangt nach einer Lösung. So höret nun dies:"

"Seit Jahrzehnten versucht der unseelige Ba-al von seinem dunklen Heimatplaneten aus, sich das Universum untertan zu machen. Seine dunkle Macht hat sich schon vieler Menschen auf der Erde bedient und sie sind ihm hoffnungslos ausgeliefert. Menschen in hohen Positionen. Menschen, die von Gier und Machtanspruch getrieben sind und denen jedes Mittel recht ist, ihre eigenen Macht auszudehnen."

"Ba-al verfügt über ein Kommunikationssystem, mit dem er die gesamte Menschheit beeinflussen und ihm gefügig machen will. Es ist ein Frequenzmodul dass es ihm ermöglich, die Menschen zu manipulieren und auf seine Linie zu bringen. Als auf der Erde die Zeit der Satelittenschüsseln und der Handy-Kommunikation anbrach, witterte er seine Chance und hat die führenden Leute der grossen Gesellschaften unter seine Knute gezwungen. Sie sollten ihm den Zugriff auf alles Handys und Telefone, das Fernsehen und das Internet mit Hilfe seines Modules gewähren, um so die Möglichkeit zu erlangen, jedes menschliche Wesen mit seinen niederträchtigen Frequenzen über diesen Weg zu beschallen. Angst, Wut und Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit und Irreführung wurden so verbreitet."

"Die meisten von ihnen hatte er schnell eingefangen, doch gab es einige wenige Menschen, die sein Spiel durchschauten und sich ihm nicht beugen wollten. Sie witterten Gefahr. Doch mussten sich alle letztlich ihrem Schicksal ergeben. Ihre Firmen wurden von anderen Firmen einfach "geschluckt", wie man bei euch sagt und die Führer in den höchsten Positionen wurden einfach nur ausgetauscht."

"Viele Menschen haben den Glauben an das Gute verloren, haben sich dem Internet, dem Handy und dem Fernseher verschrieben und ahnen nicht einmal, dass sie sich genau damit immer weiter in die Abwärtsspirale begeben. Doch dies alles ist nur ein billiger Abklatsch dessen, was folgen könnte. Ba-al will sich einer mächtigen Waffe bedienen. Einer Waffe, welche die Menscheit selbst ersonnen hat. Diese Waffe nennt ihr "G 5."

"Wenn dieses Funk- und Frequenznetz erst flächendeckend installiert ist, wird dies dem dunklen Herrscher Tür und Tor zu grösserer Macht öffnen und dann wird er das zu vollenden suchen, wofür er jetzt schon die Weichen stellt: Er will sich einen Zugang zur Erde verschaffen, um sich den von ihm verwirrten Menschen dann als den neuen Retter der Welt zu offenbaren. Der Kanal steht bereits und dem ersten "Reisenden" Aidilah werden weitere folgen. Sein grösstes Ansinnen jedoch ist es, das goldene Pyramidion zu finden und der Pyramide in Gizeh seine "Krone" aufzusetzen. Noch ist sie in den Tiefen des Wüstensandes in Sicherheit. Doch er sucht fieberhaft danach."

Hathor fing Elmers Gedanken auf. "Deine Frage ist durchaus berechtigt, Ehrenwerter, sagte sie. Doch wisse, dass unsere Macht nicht grenzenlos ist.

Du fragst, warum wir nichts dagegen tun. Nun, ab einem gewissen Punkt sind uns die Hände gebunden und wir dürfen und können nicht selber weiter eingreifen, so hat "ER" es bestimmt. Unsere Macht ist aus eurer Sicht sehr gross, doch sie ist endlich.

"Wer ist "ER", fragte Elmer.

"ER" ist der Eine, der alles erschuf und der über allem steht und in allem ist, da alles von ihm kommt. Manche nennen ihn Gott oder Allah oder Buddha. Er hat viele Namen doch eigentlich ist ER namenlos. ER ist der Eine, der Anfang. ER ist der, den selbst wir nicht zur Gänze erklären können, da ER nicht erklärbar ist. ER ist der, der ER ist. Und ER steht über allem und ER war es, der den Menschen den freien Willen gegeben hat."

"Es ist wie eine grosse Prüfung für alle. Für euch Menschen, ob ihr ihm widerstehen könnt und für uns Erhobene, ob wir widerstehen können einzugreifen."

Aber es muss doch einen Weg geben....,dachte Elmer.

"Dies ist ein guter Gedanke, Issalieh!," sagte Hathor.

"Issalieh?", dachte Elmer fragend.

"Ja, Issalieh, antwortete Hathor. Dies ist Dein Seelenname, Ehrenwerter. Jede Seele bekam bei ihrer Erschaffung durch IHN einen Namen und Dein Seelenname ist Issalieh."

Eine Energiewelle durchströmte Elmer und er hatte Mühe, sich auf seinem Sitz gerade zu halten. Seine Hände suchten Halt an den Lehnen. Bilder rasten in seinem Kopf vorbei. Ägypten, Atlantis, Mu, urzeitliche Geschöpfe und eine Vielzahl von Menschen. Und dann sah er es. Ein grosses Auge. Er konnte nicht anders, als hinein zu sehen. Ein Gefühl von ungeheuerer Intensität erfasste ihn. Er hätte es nicht vollends beschreiben können, denn es gab kein passendes Wort dafür. Güte, Liebe, Gnade, Wohlwollen, all dies lag in diesem Blick. Dann hörte es plötzlich auf.

"Wir sind ermächtigt euch eure Seelennamen zu nennen, fuhr Hathor weiter fort. Wenn ihr Menschen euren Seelennamen genannt bekommt, bringt dies etwas Besonderes mit sich. Die Zusammenhänge im Universum werden euch näher gebracht und ihr erinnert euch an eure Vorleben. Auch an die Menschen, denen ihr begegnet seid. Ausserdem könnt ihr euch mit den Menschen die ihren Seelennamen wissen, auf telepathischem Wege verständigen. So seid ihr immer in Verbindung und könnt sicher sein, dass Ba-al und seine Schergen nicht mithören können, denn das Wissen um ihre Seelennamen ist ihnen nicht gegeben. Auch mit uns, den Erhobenen, könnt ihr in Kontakt treten."

Hathor wartete einen Moment, um das Gesagte bei den Besuchern sacken zu lassen, dann fuhr sie fort und wandte sich an Nani und Elmer.

"Eure Kinder wissen ihre Seelennamen bereits und Du weisst sie nun auch, Issalieh."

Elmer nickte nur und sah seine Kinder an. Shimbadal und Eshlibah.

"Nun ist es an der Zeit, dass auch Dein Weib und euer Freund dies erfährt."

Zuerst sah Hathor Nani an. "Nanshikur."

Dann sah sie Ahmed an. "Eshkalab."

Sie erlebten dasselbe wie Elmer zuvor und bei dem Blick in das göttliche Auge liefen ihnen Tränen der Rührung über ihre Wangen, genau wie es bei Elmer der Fall war.

"Ein Weiteres ist euch nun gewährt, Ehrenwerte, fuhr Hathor fort, ihr könnt den Weg zu uns und zurück in eure Welt nun allein bewältigen. Ihr müsst einfach nur an das Ziel denken."

"Ihr werdet in den nächsten Tagen recht viel "Innenarbeit" verrichten müssen, um all die Eindrücke noch verarbeiten zu können. Danach werden wir wieder Kontakt zu euch aufnehmen, denn wir haben einen Plan und eure Hilfe ist erforderlich. Doch nun geht. Möge sein Segen euch immer begleiten."

Danach herrschte Stille. Wortlos nahmen sich die Fünf bei den Händen und kurz darauf waren sie auf dem Rückweg. Sie würden sich ein wenig Ruhe gönnen und danach den Plan der göttlichen Runde erfahren. Es musste nun gehandelt werden.

Ba-al war nicht untätig geblieben....


H.A. - hier genannt Tolkien
 
Der Gang

Elmer und Ahmed waren in der Nähe der Pyramide in einem luxuriösen Hotel untergebracht worden. Die Fa. SOL hatte darauf bestanden. Nani würde mit den Kinder in ein paar Tagen bei Ahmeds Schwester anreisen und dort unterkommen.

Heute war der Tag, an dem sich das Grabungsteam kennen lernen sollte und alle vorgestellt werden sollten. Auf dem Gelände um die Pyramide herrschten strengste Sicherheitsvorkehrungen und bevor man hinein kam, musste man einen eigens dafür ausgestellten Ausweis vorzeigen, der ihnen kurz zuvor ausgehändigt worden war.

Die Wachleute am Tor zum abgeriegelten Plateau waren gut ausgebildete Securityleute und man hatte keinen Zweifel daran, dass sie ihren Job sehr ernst nahmen. Ihre Blicke waren finster und sie machten einen recht unfreundlichen und unzugänglichen Eindruck auf Elmer und Ahmed. Alle waren bewaffnet.

Nachdem sie das Tor passiert hatten, steuerte der Fahrer des schwarzen SUV mit den abgedunkelten Scheiben auf ein grosses Zelt zu, welches in der Nähe des eingestürzten Ganges aufgebaut worden war. Mehrere dieser Wagen standen bereits neben dem Zelt und als ihre Autotüren geöffnet wurden, kam ein kleiner grauhaariger Mann heraus, um sie zu begrüssen. Es war Zach Weidmann, der israelische technische Leiter der Untersuchungsaktion. Lächelnd kam er auf die beiden zu und streckte seine Hand zur Begrüssung aus.

"Das müssen dann die beiden Assistenten von Sidi al Shamad sein. Herzlich willkommen im Team meine Herren. Ich bin Zach Weidmann, der technische Leiter der Unternehmung. Kommen Sie bitte ins Zelt, dort ist es angenehmer und ich kann Ihnen die anderen Kollegen vorstellen. Sidi al Shamad ist auch schon hier."

"Vielen Dank Mr. Weidmann, wir freuen uns", entgegnete Ahmed und nacheinander ergriffen sie seine ausgestreckte Hand zur Begrüssung. Er machte einen ehrlichen Eindruck auf die beiden Männer und sie hatten das Gefühl, dass er sich voll und ganz der Sache verschrieben hatte, aber zum Wohle der Forschung und zu nichts Anderem.

Als sie das Zelt betraten, vielen ihnen drei Männer besonders auf. Der erste war Sidi al Shamad, auf den Ahmed zuerst zuging, um ihn herzlich zu begrüssen. Elmer folgte ihm. Der zweite Mann war Nassif al Andarh, der Leiter der Altertumsbehörde. Ein kleiner unscheinbarer Mann mit einer unsicheren, gehemmten Ausstrahlung. Als Elmer ihm die Hand gab, zuckte der Mann fast unmerklich zusammen und hatte es eilig, seine Hand wieder zurück zu ziehen, als hätte er Angst, Elmer könnte etwas Verborgenes ihn ihm entdecken.

Elmer hatte sofort bemerkt, dass etwas mit ihm nicht stimmte und die negative Energie des Mannes mahnten ihn zur Vorsicht.

Dann wurden sie dem Mann vorgestellt, der die ganze Sache finanzierte. Der Chef der Firma SOL. Es war Bud McIntosh. Er fixierte Elmer und Ahmed mit einem prüfenden Blick, als sie auf ihn zugingen.

Seine kräftige Statur und seine rötlichen Haare liessen keinen Zweifel daran, dass er irischer Abstammung war. Der kräftige Händedruck und das Aussehen des Mannes erinnerte Ahmed an einen Metzger und er ahnte nicht, wie richtig er damit lag. Früher war sein Spitzname "Butcher" gewesen, doch er mochte ihn nicht und wer ihn gebrauchte, durfte sich seiner Rache sicher sein...

Als Elmer ihm die Hand gab, schrillten seine inneren Alarmglocken auf! Vor diesem Mann mussten sie sich höllisch in Acht nehmen. Er war gefährlich, dies merkte er sofort.

Dann ergriff Zach Weidmann das Wort und erläuterte allen die geplante Vorgehensweise der Untersuchung des eingestürzten Ganges. Um einen ersten Eindruck zu vermitteln, begaben sie sich anschliessend zur Einsturzstelle und stiegen eine Leiter hinab, die sieauf den Boden des Ganges führte.

Man hatte bereits viel des Schutts und der Steine die herabgestürzt waren beiseite geräumt und als sie einige Meter des Ganges zurück gelegt hatten, standen sie vor einer Wand, die vor Kurzem freigelegt worden war.

"Eigentlich hätten wir hier kein Problem mit einem Durchbruch, erläuterte Zach Weidmann, der Rosengranit der das Gizeh-Plateau trägt ist sehr stabil. Doch durch den teilweisen Einsturz der Pyramide sind hunderte Tonnen Steinquader und Geröll zusätzlich aufgebracht worden. Wir müssen also sehr vorsichtig vorgehen und Stein für Stein entfernen. Jede Erschütterung wäre deshalb Gift und äusserst gefährlich."

Elmer und Ahmed sahen, dass die Decke zusätzlich mit hydraulischen Stempeln gestützt worden war, um ein Nachgeben der Decke und weitere Einstürze zu verhindern.

Plötzlich wandte sich Bud McIntosh an Elmer und Ahmed. "Ich habe von alten Legenden gehört, dass sich in Urzeiten auf der Pyramide eine goldene Spitze befunden haben soll. Was halten sie von der Geschichte meine Herren?"

"Das Pyramidion?", entgegnete Elmer.

"Sie kennen die Geschichte?", fragte McIntosh neugierig.

"Natürlich, antwortete Elmer, aber wer glaubt schon solche Märchen?"

McIntosh war sichtlich unzufrieden mit dieser Antwort, zwang sich aber nicht weiter nachzufragen aus Sorge, sich der Lächerlichkeit preiszugeben.

"Nun meine Herren, morgen geht's los und ich hoffe, dass sie erfolgreich sein werden. Ich selber werde für ein paar Tage unterwegs sein und erst danach wieder zu Ihnen stossen. Es wäre sehr schön, wenn dann erste positive Ergebnisse vorliegen würden."

"Wir werden unser Bestes geben, Mr. McIntosh, versicherte Zach Weidmann mit einem leichten Lächeln, doch erwarten Sie nicht zuviel. Hinter der Wand könnte auch eine böse Falle warten. Haben Sie den Bannspruch gelesen?"

"Natürlich habe ich ihn gelesen, aber wer glaubt schon an solche Märchen?", entgegnete er mit einem Seitenblick auf Elmer.

Elmer spürte genau, dass er etwas Besonderes im Schilde führte. Aber er wusste nicht was. Er wusste nicht von dem Traum den McIntosh hatte und auch nicht, dass er vom Wadi xu-lak handelte und auch nicht, dass McIntosh nun wusste, dass das Pyramidion dort versteckt war.

Was Elmer wusste war, dass es dort vergraben war.

Was er ebenfalls nicht wusste war, dass McIntosh heute Nacht dorthin aufbrechen würde, um es zu finden....​




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Verschüttet - Teil 1



"Heather!!"

Wild mit den Armen winkend stand Anna am Ankunftsschalter des Flughafens und begrüsste ihre alte Freundin. Kurz darauf passierte Heather die Absperrung und fiel Anna lachend in die Arme.

"Du hast abgenommen, oder?, fragte Anna. Deine Taille kommt mir schmaler vor als früher."

"Ja die mexikanische Sonne hat alles Überflüssige weggebrannt," antwortete Heather lachend. Steht mir doch gut, oder?"

Anna hob anerkennend den Daumen.

"Komm' ich nehme Dir einen Koffer ab." Sie griff einen Trolly und zog Heather an ihrer Hand Richtung Ausgang. "Jetzt schnell nach Hause, es gibt viel zu erzählen und ich habe etwas Gutes für uns gekocht."

Heather lächelte zufrieden. Gutes Essen hatte einen hohen Stellenwert für sie und wenn sie hungrig war, konnte sie unerträglich werden. Also hatte Anna vorgesorgt nach dem langen Flug.

Eine gute Stunde später hielt ihr sandfarbener Landrover vor dem Haus und die beiden Frauen gingen mit den Koffern hinein. Anna liess Heather ihre Sachen auspacken. Sie wollte noch kurz unter die Dusche und in der Zwischenzeit kümmerte sie sich um das Essen.

"Sag Bescheid wenn Du soweit bist Heather, dann hole ich das Essen, ist alles soweit fertig."

"Bescheid!", rief Heather und kam lachend die Treppe hinunter. Sie half Anna mit den Tellern und kurz darauf liessen sich die beiden Salat und Steak schmecken.

"Nun erzähl schon und spanne mich nicht länger auf die Folter. Wie war es in Mexico?"

Über zwei Stunden berichtete Heather von ihren Erlebnissen in Mexico, doch richtig verblüffte sie Anna erst am Ende des Gespräches.

"Du ahnst nicht, was sich unter Mexico-City alles verbirgt. Ich hatte doch diesen Mexicaner kennengelernt, von dem ich Dir schon berichtete, diesen Vincente, den Archäologen. Er hat ohne Genehmigung unter einer uralten Kirche gegraben. Der Pfarrer ist ein Schulfreund von ihm und hat ihn gewähren lassen. Eines Nachmittags nahm er mich mit zu seiner Ausgrabungsstelle und hat mir alles gezeigt unter dem Siegel der Verschwiegenheit."

"Und?", fragte Anna gespannt."

"Etwa vier Meter unter dem Kirchengebäude ist er auf einen weiteren Raum gestossen, dessen Alter er auf 9000 v. Ch. schätzt. In einer Zedernholzkiste die mit Schriftzeichen unbekannter Herkunft verziert war, fand er diverse Schmuckstücke und einen Ring. Gold mit einem eingefassten Edelstein, der mich sofort an Atlantis erinnerte, ich weiss auch nicht warum. Als wir später die Stätte verliessen war ich plötzlich hundemüde und ging sofort ins Bett. Ich träumte in dieser Nacht von diesem Ring und von einer goldenen Pyramide, in dessen Mitte eine grosse goldenen Kugel war. Sie zog mich förmlich an und als ich mich ihr genähert hatte und sie berühren wollte, brach der Traum ganz plötzlich ab. Merkwürdig, nicht wahr?"

"Anna?"

Heather blickte ihre Freundin an und bemerkte, dass etwas nicht stimmte. Sie wirkte total geschockt. "Was ist los"? Anna war etwas blass geworden.

"Ich muss Dir was zeigen Heather." Anna stand auf und ging in ihr Zimmer. Kurz darauf kam sie mit ihrem Buch zurück, in dem sie ihre Träume aufschrieb. Sie klappte es auf und reichte es Heather. Liess meinen letzten Eintrag."

Heather nahm das Buch in die Hand und begann zu lesen. Nach den ersten Sätzen bemerkte Anna, wie ihr die Mundwinkel vor Erstaunen nach unten klappten.

"Das gibt's doch nicht!, entfuhr es Heather. Der gleiche Traum! Was hat das zu bedeuten?"

"Ich weiss es nicht, ich bin genauso baff, wie Du jetzt," antwortete Anna.

"Ich glaube dass mein Traum mit diesem Ring zu tun hat. Als ich ihn in der Hand hielt, hatte ich so ein merkwürdiges Gefühl, so als ob ich ihn kennen würde und schon mal in der Hand hatte, weisst Du? Ich kann es mir nicht erklären."

Bis tief in die Nacht sassen die beiden Frauen zusammen und diskutierten über die Ereignisse. Heather berichtete von einem Mann, der in Kairo arbeitete. Er war ein entfernter Verwandter von Vincente und Heather hatte seine Kontaktdaten von ihm bekommen. Vincente hatte erzählt, dass er ebenfalls in der Archäologie tätig wäre und an einer Untersuchung des eingestürzten Ganges auf dem Gizeh-Plateau teilnehmen würde. Gleich morgen wollte Heather ihn anrufen.

Es war schon Mittag, als Anna zu ihrer Freundin ins Zimmer kam, um sie zu wecken. "Heather?", flüsterte sie leise und strich ihr mit der Hand über die Wange. Langsam öffnete Heather die Augen und lachte Anna an. "Lass uns was Frühstücken, ist schon Mittag."

"Schon?, fragte Heather. Ich verpenne noch mein halbes Leben, wenn ich so weiter mache."

"Na ja, ist ja auch spät geworden gestern. Ich bin auch erst vor 20 Minuten wach geworden."

Nach dem Frühstück kramte Heather aus ihrer Handtasche einen Zettel mit einer Telefonnummer heraus. Sie griff zum Telefon und wählte.

"Altertumsbehörde", meldete sich eine weibliche Stimme.

"Heather Lockard, guten Tag. Könnte ich bitte Mr. Nassif al Andarh in einer Ausgrabungsangelegenheit sprechen?"

"Einen Moment bitte, ich verbinde."

Nach einem kurzen Klicken meldete sich eine männliche Stimme.

"Ja bitte, al Andarh."

"Guten Tag Mr. al Andarh, mein Name ist Heather Lockard. Ich habe Ihre Telefonnummer von Ihrem Schwager Vincente aus Mexico bekommen, mit dem ich dort im archäologischen Bereich gemeinsam gearbeitet habe. Zur Zeit arbeite ich mit meiner Freundin an einer Dokumentation im Zusammenhang mit dem eingestürzten Gang auf dem Gizeh-Plateau. Wir wissen beide, dass es eigentlich unmöglich ist auf das Gelände zu kommen, aber Vincente meinte, wenn es einen Menschen gibt, der die nötigen Verbindungen hat und kompetent genug ist, uns weiter zu helfen, dann wären Sie es. Sehen Sie eventuell eine Möglichkeit zu einem Treffen?"

Heather kannte al Andarh nicht, aber intuitiv hatte sie genau den richtigen Knopf bei ihm gedrückt um sein Interesse zu wecken. Die Sache mit der Kompetenz gefiel ihm sehr gut und der kleine Mann willigte schnell ein. Am späten Nachmittag noch wollten sie sich bei ihm treffen.

Anna war überrascht. "Clever, clever, Mädchen, sagte sie mit hochgezogener Augenbraue zu Heather. Besser kann man es nicht machen."

"Scheinbar habe ich genau die richtigen Worte gefunden, um ihn anspringen zu lassen."

"So wird es wohl sein."
 
Verschüttet - Teil 2


Nach dem Frühstück sprachen Anna und Heather noch über die vergangenen Ereignisse und legten dann eine Taktik zurecht, um Mr. al Andarh für ihre Sache zu gewinnen. Danach machten sie sich fertig für den Termin bei ihm. In engen Jeans und mit leichter, etwas durchsichtiger Bluse bestieg Heather gemeinsam mit ihrer Freundin den Landrover und sie machten sich auf den Weg. Eine Fotoausrüstung lag auf dem Rücksitz.

Am Empfang der Altertumsbehörde wurden sie von einem ägyptischen Mitarbeiter in Landestracht nach ihrer Anmeldung zum Büro des Amtsleiters gebracht. Als al Andarh die beiden Frauen erblickte, war er sehr angetan. Mit einem breiten Lachen ging er freundlich auf sie zu und begrüsste sie. Er hatte sichtliche Mühe, den Blick oberhalb der Blusen zu halten. Er bot den beiden Frauen einen Mokka an und bestellte mit einem etwas herrischen Tonfall bei seiner Sekretärin das Gewünschte.

Anna fiel die erhöhte Sitzposition des Mannes auf. Seine Gäste sassen etwas tiefer, dies schien ihm eine gewisse Sicherheit zu verschaffen.

"Nun meine Damen, was kann ich denn für Sie tun?", fragte der kleine Mann lächelnd.

Nachdem Heather noch ein paar Worte über sein geschmackvoll eingerichtetes Büro gesagt hatte, erklärte sie ihm ihr Vorhaben.

"Sie sind sicher mehr als vielbeschäftigt in diesen Zeiten Mr. al Andarh und zunächst möchte ich mich für Ihre Zeit bedanken und das Sie uns hier bei sich empfangen. Wir sind daran interessiert, den Menschen den Umfang der Schäden an der Pyramide und an der Einsturzstelle etwas deutlicher zu vermitteln. Solche eminent wichtigen und erhaltenswerten Bauwerke, wie wir sie hier in Ihrem Land vorfinden, sind unserer Meinung nach unbedingt erhaltenswert, um sie der Nachwelt im Originalzustand präsentieren zu können. Wir dachten uns, dass die richtigen Fotos an den richtigen Stellen sicherlich zu einem erhöhten Spendenaufkommen führen würden und so einer schnellen Restaurierung der Gebäude zuträglich wären."

Mit einem Lächeln im Gesicht lehnte sich al Andarh etwas weiter in seinem mächtigen Chefsessel zurück und Heather fuhr fort.

"Es wäre für uns eine ganz besonders grosse Ehre, wenn Sie persönlich uns unter Ihrer Führung einen kleinen Einblick gewähren könnten. Als Leiter der Altertumsbehörde könnten wir uns keinen besseren und kompetenteren Menschen vorstellen als Sie, Mr. al Andarh, um die richtigen Stellen heraus zu picken, Sie werden das Gelände kennen wie kein Zweiter. Ein paar Fotos der Gebäude, einige Fotos von Ihnen und ein kurzer Bericht darüber, dass Sie dies alles ermöglicht haben würden sicher eine grosse Spendenbereitschaft hervor rufen und auch Ihre erfolgreiche Arbeit weiter unterstützen"

Al Andarh war begeistert. "Kann ich Ihnen noch etwas anbieten, meine Damen? Einen Mokka vielleicht noch oder etwas Gebäck?"

"Oh vielen Dank Mr. al Andarh, das ist sehr freundlich, aber wir wollen Ihre kostbare Zeit nicht über Gebühr in Anspruch nehmen, antwortete Heather. Sehen Sie denn eine Möglichkeit für eine Zusammenarbeit?"

Al Andarh rieb sich die Hände und fragte überraschend: "Hätten Sie morgen am Nachmittag Zeit meine Damen? Dann würde ich gerne alles Nötige arrangieren, um Ihnen die Einsturzstelle an der Pyramide und den eingestürzten Gang für eine kurze Besichtigung zeigen zu können."

"Morgen schon? fragte Heather überrascht. Oh wir wären überglücklich Mr. al Andarh!" Das wäre wirklich ganz toll! Ich bin sehr froh Vincente getroffen zu haben. Er hatte Recht damit, dass wir bei Ihnen an der richtigen Adresse sind und dass Sie hier die Fäden in der Hand halten."

"Gut, dann ist es so verabredet. Sagen wir wieder um 17.00 Uhr hier bei mir? Wir könnten dann gemeinsam mit meinem Wagen zum Plateau fahren. Wäre Ihnen das recht?".

"Selbstverständlich Mr. al Andarh!" Langsam erhoben sich die beiden Frauen, bedankten sich überschwenglich bei dem Mann und verabschiedeten sich. Al Andarh begleitete sie zur Tür und sah ihnen nach.

Sie würden ihm gute Dienste leisten und ihm zu noch mehr Ansehen verhelfen.

Anna und Heather nahmen die Treppe. Anna drückte fest Heathers Hand.

"Jetzt muss ich erst mal unter die Dusche, den ganzen Schleim abwaschen. Den hast Du ja so was von eingewickelt, Du meine Güte."

Heather lachte. "Ja der richtige Knopf. Ich lag gleich zu Anfang richtig bei ihm. Jetzt aber ab zurück und alles gut vorbereiten für morgen."

Sie wussten beide nicht, was genau sie morgen erwarten würde und was sie überhaupt erwarten konnten. Al Andarh würde sie sicher nicht in die allergrössten Geheimnisse einweihen, aber mit etwas Geschick sollten sie das Eine oder Andere erfahren.

Heather schlief tief und traumlos in dieser Nacht. Anna hingegen wurde von einem Traum geplagt, in dem sie von einem Ölfluss verfolgt wurde. Ständig verlor sie auf dem glitschigen Boden den Halt unter ihren Füssen, rutschte aus, fiel hin, rappelte sich wieder hoch....und konnte nicht entkommen. Es war fürchterlich.

Am Mittag des nächsten Tages waren die beiden Frauen startklar. Heather wollte sich in der Stadt noch zusätzliches Filmmaterial besorgen. Anna sah Heather in ihrem khakifarbenen Hemd an und meinte, dass sie heute ja nicht so tief blicken liesse.

"Ich werde gleich noch einen Knopf öffnen, antwortete Heather, aber das festere Hemd ist heute glaube ich eher angesagt. Wer weiss, vielleicht steigen wir ja in die Pyramide ein, hm?"

"Das glaubst Du doch wohl selber nicht Heather. Wir können froh sein, wenn wir ein paar Fotos machen können."

"Warten wir's ab, ich habe jede Menge Schleim dabei." Beide mussten lachen.

Als sie in der Altertumsbehörde ankamen, empfing sie Mr. al Andarh mit gewohnter Freundlichkeit. Er bot Ihnen eine Erfrischung an und hatte schon einige eigene Fotos bereit gelegt, um die Damen mit einem ersten Eindruck aus der Nähe zu erfreuen.

"Ich habe bereits alles arrangiert meine Damen. Die amerikanische Firma SOL, welche die gerade dort stattfindende Untersuchung der Schäden leitet, ist informiert und hat alles für eine kleine Besichtigung vorbereitet. Hier ist jeweils ein Besucherausweis für Sie. Ohne diese Dinger würden Sie auf keinen Fall auf das Gelände kommen. Heften Sie sie einfach gut sichtbar an ihr Hemd bitte." Er reichte den beiden Frauen je einen Ausweis mit der Aufschrift "Visitor" herüber, den sie sogleich anbrachten.

"Vielen Dank Mr. al Andarh, Sie haben wirklich an alles gedacht."

Dann machten sie sich auf den Weg zum Plateau. Al Andarh führte sie durch die Behörde zu einem Hinterausgang an dem sein Dienstwagen stand. Ein pechschwarzer Landrover mit abgedunkelten Scheiben. Er fuhr selbst und hielt den Damen galant die Türen auf, um sie einsteigen zu lassen. Etwa auf halber Strecke griff er zum Telefon und wählte eine Nummer. Die Frauen wussten nicht worum es in dem kurzen Gespräch ging, da al Andarh ägyptisch gesprochen hatte.

Er bemerkte ihre etwas verwunderten Gesichter und sagte: "Oh, ich habe uns nur angekündigt, wir werden in Kürze da sein. Die Leute von SOL sollten eine Kleinigkeit für Sie vorbereiten."

"Oh wie aufmerksam von Ihnen, Mr. al Anadrh," entgegenete Heather.

Kurz darauf bog al Andarh in die Strasse zum Tor der Absperrung des Plateaus ein und hielt vor dem elektrischen Eisentor. Zwei Männer in Securitykleidung mit Sonnenbrillen kamen bewaffnet auf sie zu. Sie hatten nicht gerade die freundlichste Ausstrahlung, aber als sie den Leiter der Behörde erkannten, wurde das Tor nach kurzer Musterung seiner Begleiterinnen geöffnet. Al Andarh fuhr weit auf das Gelände vor, hielt an und sprang eilig heraus, um den beiden Frauen die Tür zu öffnen.

Ein paar Meter entfernt stand ein kleiner Tisch mit einer weissen Decke, auf dem einige Erfrischungsgetränke bereit gestellt waren.

"Trinken Sie etwas Wasser meine Damen, die Luft im Gang ist recht trocken und staubig." Dabei goss er beiden ein Glas Wasser ein.

Die Frauen waren überrascht. "Oh, wir dürfen sogar in den Gang hinunter, Mr. al Andarh?"

"Nun, ich habe wenigstens dies für Sie erreichen können. Die Pyramide zu betreten konnte ich nicht ermöglichen, es ist leider viel zu gefährlich. Aber ein kleines Stück am Anfang des Ganges können wir riskieren," erklärte er lächelnd.

Er bat die Frauen von der Pyramide lediglich einige Fotos von aussen zu machen und ging dann voran zu der Einsturzstelle des Ganges. Eine Leiter war angestellt und führte hinab auf den Boden des Ganges. Vorsichtig ging al Anadrh vor und schien besorgt um die Frauen beim Abstieg nach unten. Immer wieder fragte er nach, ob es ginge und alles in Ordnung wäre. Doch die beiden Frauen hatten während ihrer Arbeit schon andere Schwierigkeitsgrade überwunden, wollte ihm dies aber nicht zu deutlich mitteilen.

Auf dem Boden des Ganges angekommen berichtete al Andarh kurz über den Zeitpunkt des Einsturzes und was seither unternommen wurde. Heather machte in dem schwach beleuchteten Gang jede Menge Fotos und fand immer neue Stellen, an denen sich al Andarh für ein aussagekräftiges Foto platzieren sollte. Steine und Geröll lagen noch überall herum, waren aber beiseite geräumt worden, um den Gang begehbar zu halten.

Dann erblickte Anna am Ende des Ganges die Wand mit den Schriftzeichen.

"Ist es dort zu Ende, Mr. al Andarh?", fragte sie.

"Äh...ja. Dort geht es nicht mehr weiter. Eine Wand, die freigelegt wurde und man weiss noch nicht genau, was man davon halten soll. Soweit können wir aber nicht vordringen meine Damen. Es ist nicht so ganz ungefährlich hier."

Die Wand interessierte die beiden Frauen sehr und Heather sagte zu Mr. al Andarh: " Oh, das würde das beste Foto von allen werden, Mr. al Andarh. Sie vor der Wand und vielleicht könnten Sie einen von den herum liegenden Spaten in die Hand nehmen, wie wär's? Kommen sie, das wäre gigantisch gut."

Al Andarh war es verboten worden, mit den Frauen so weit bis zur Wand vorzudringen, doch er dachte sich, es sieht ja keiner und schliesslich war er ja der Chef der Behörde und wollte sich keine Blösse geben vor den hübschen Damen. Also ging er voran und die Frauen folgten ihm. Er nahm einen herum liegenden Spaten auf und ging an den letzten überall stehenden hydraulischen Öldruckstempeln vorbei zur Wand.

Anna fiel ein sich spiegelnder Film auf dem Boden auf. Zuerst dachte sie an Wasser, doch als sie genauer hinsah, bemerkte sie, dass es Öl war. Öl! Ihr Traum! Was hatte das zu bedeuten? Ein Hydraulikstempel musste Öl verloren haben!

Gerade als sie die anderen darauf aufmerksam machen wollte, stiess Heather beim Fotografieren gegen einen der Stempel.

Dann ging alles sehr schnell!

Der Stempel war defekt und hatte alles Öl verloren. Der Druck zur Decke fehlte und durch den Stoss von Heather hatte er sich bewegt. Geräusche von aneinander reibenden Steinen waren zu hören. Erschrocken hielten die drei Menschen inne und wollten zurück, doch es war bereits zu spät.

Zuerst rieselte Staub auf sie herunter. Dann brach mit einem riesen Getöse die Decke vor und hinter ihnen ein. Quader fielen herab. Anna schrie laut auf, doch der dicke Staub erstickte ihren Schrei.

"Hilfe!!", schrie al Andarh aus Leibeskräften, doch ihre Stimmen waren aussen bereits nicht mehr zu hören. "Zum Ausgang, schn...." Seine Worte brachen abrupt ab. Herabstürzendes Gestein hatte ihn getroffen. Der Boden wackelte unter den herabfallenden Tonnen von Gestein und senkte sich auch auf die beiden Frauen, die verzweifelt versuchten, sich zu retten.

Alles ergoss sich nach unten.

Sie wurden verschüttet.....


H.A. - hier genannt Tolkien
 
Wadi xu lak



Leichtes Mondlicht begleitete die Kolonne. Vier Landrover und ein grösserer LKW schlängelten sich durch den Wüstensand. Gespenstisch stachen ihre Scheinwerfer durch die Nacht und suchten sich ihren Weg. Zwanzig Männer waren aufgebrochen, allen voran Bud McIntosh. Er sass mit im ersten Landrover und koordinierte die Fahrt. Die Fahrt zum Wadi xu lak.

Das Wasser des Lächelns...

Würde er das Pyramidion dort finden und bergen können, war ihm grosser Lohn versprochen. Er würde einer der mächtigsten Männer der Welt werden. Doch zuvor musste er alles daran setzen, diese goldene Spitze zu finden - koste es was es wolle.

Es war eng auf dem vorderen Sitz. Neben dem Fahrer sass Will Lockhard, sein Assistent und schaute ständig auf sein GPS, in dem die Koordinaten eingegeben waren. Sie waren nicht mehr weit entfernt und müssten in ein paar Minuten am Ziel sein. Bud McIntosh wurde immer aufgeregter und er merkte, wie sein Forscherdrang und seine Neugier in immer mehr packten. Gleich würde die lästige Schaukelei ein Ende haben und sie würden ihr Ziel erreichen.

"Den Hügel noch, dann müssten wir da sein," sagte Will neben ihm.

"Na endlich Mann, antwortete McIntosh, hab' das Gefühl dass ich gleich kotzen muss bei der ganzen Wackelei."

Der Landrover nahm den letzten Hügel und seine Scheinwerfer stachen in die dunkle Nacht, um dann nach Überquerung der Kuppe tief nach unten zu leuchten. Noch war nicht viel zu sehen und McIntosh machte ein enttäuschtes Gesicht. Doch nach einigen hundert Metern war es zu sehen.

Wadi xu lak!

Ein breites Grinsen überzog sein Gesicht und er klopfte Will anerkennend auf die Schulter. Kurz darauf hielt ihr Landrover vor einigen Palmen an, die restlichen Fahrzeuge folgten. McIntosh stieg aus und sog tief die Luft ein. Es war frisch hier draussen und er schloss seine Jacke.

Will trat neben ihn. "Gespenstisch hier, oder?"

"Irgendwie schon, ja. Hier war seit ewigen Zeiten keine Sau mehr. Das Wasser hier ist versiegt, soweit ich weiss."

McIntosh schloss kurz die Augen und wollte das Bild aus seinem Traum hervorholen. Die Stelle, an der er graben musste. Er ging in sich. Doch in seinem Traum war die Dünenlandschaft völlig anders. Sie veränderte sich ja auch ständig. Wo sollte er beginnen? Dann ein Erinnerungsfetzen. Ein Skorpion! Am Schluss des Traumes hatte er einen Skorpion gesehen. McIntosh ging umher und suchte den Boden ab. Er gab den Steinchen, die überall herum lagen mit seinen Schuhen ein Schubs und tatsächlich! Unter einem der Steine lag ein schwarzer Skorpion versteckt. Schnell suchte er im Licht der Taschenlampe von McIntosh das Weite. McIntosh nahm dies als Zeichen.

"Schnell! Die Scheinwerfer her und den Metalldetektor!, rief er aufgeregt, baut alles auf!"

Rasch kam Bewegung in die eingespielte Truppe. Kurz darauf suchte drei seiner Männer den Boden mit ihren Messgeräten ab. Überall war dass "Klacken" der Messgeräte zu hören. Minutenlang geschah nichts, doch dann: In schneller Folge: Klack, Klack, Klack, Klack....

"Hier ist was!", rief einer seiner Männer. Alle rannten zu der Stelle, von wo das permanente Klacken kam.

"Schnell, baut das Resonanzgerät auf!", rief McIntosh.

Ein paar Minuten später wurde der Boden untersucht. Das Gerät war unter Archäologen sehr verbreitet. Man schickte Resonanzwellen in den Boden und auf einem Bildschirm konnte man anhand der zurückgeworfenen Wellen erkennen, ob sich in der Erde etwas befand.

McIntosh klappte die Kinnlade herunter. Er glaubte auf dem Bildschirm etwas gebäudeartiges erkennen zu können. Es musste etwa zehn Meter unter der Oberfläche liegen, schätze er. Die nächsten Bilder kamen. Nichts!

"Mach mal weiter links!", wies McIntosh den Mann am Resonanzgerät an.

"Ja Chef!"

Da kam das nächste Bild. Nichts!

"Noch mehr links!"

Der Mann nickte nur kurz.

Das Bild kam. McIntosh's Hand grub sich in die Schulter des Mannes am Resonanzgerät. Eine viereckige Grundfläche! Eine andere Materialstruktur! Es war kein Stein. Bei genauem Hinsehen war zu erkennen, dass das Gebilde nach oben hin spitz zulief!

Sie hatten es tatsächlich gefunden! Das Pyramidion!

"Funk Andy an, er soll sofort mit dem schweren Gerät nachkommen!", sagte McIntosh zu Will.

"Geht klar!"

Zufrieden stand McIntosh mitten im Wadi. Der Ire verschränkte seine Arme vor der Brust und fühlte sich wie ein Pharao. Die Welt würde ihm zu Füssen liegen.....

- - - - -​

Gleichzeitig schreckten Elmer und Ahmed in ihren Hotelbetten hoch!

Ahmed ging ans Fenster und riss den Vorhang beiseite. Elmer kam durch die Verbindungstür in sein Zimmer.

"Es ist etwas Schlimmes passiert!", sagte Elmer.

"Sie haben das Pyramidion gefunden!"

"Ja." Ahmed war geschockt.

 
Entdeckung



Elmer und Ahmed waren geschockt. Einerseits über den schlimmen Einsturz und die verschütteten Menschen. Andererseits darüber, dass es ihnen überhaupt erlaubt worden war, dort hinunter zu steigen. Wer hatte das genehmigt?

Auf dem Plateau war die Hölle los! Der Unfall hatte Leute aus der Regierung mobilisiert und man hatte ausserdem den Eindruck, dass die komplette Altertumsbehörde hier angetreten war. Es wimmelte nur so von Menschen. Die Presse hatte zu allem Übel auch noch Wind von der Sache bekommen und vor dem Gelände standen bereits Übertragungswagen des Fernsehens.

Die sensationslüsternen Reporter versuchten mit allen Mitteln auf das abgesperrte Gelände zu kommen und das Sicherheitspersonal hatte alle Hände voll zu tun. Einige der Reporter hatten sich auf übereinander gestellte Kisten oder Koffer gestellt, um eine bessere Sicht zu haben und interessante Bilder zu ergattern.

Die Stimmung war gereizt und die Nerven des Wachpersonals waren höchst angespannt. Lautes Gerede mehrere Reporter mit den Wachleuten, welches in wütendes Geschrei wechselte lenkte einige Wachmänner ab. Einer der Reporter wollte die Gelegenheit nutzen um sich von seinen übereinander gestapelten Kisten über den Zaun auf das Gelände zu schwingen. Die Sensationsgier hatte ihn unvorsichtig werden lassen.

Beladen mit zwei Kameras und Teleobjektiven gross wie ein Ofenrohr, hatte er gerade das zweite Bein über den Zaun geschwungen und war dabei gleich hinab zu springen. Das Geschrei auf der anderen Seite wurde immer heftiger. Wild gestikulierten die Reporter mit den Armen und schrien die Wachmänner wutentbrannt an. Sie hatten ihren Kollegen in seiner Absicht bemerkt und wollten ihm soviel Ablenkung wie möglich bei seinem Vorhaben zuteil werden lassen.

Der Wachmann war durch das Gegeneinanderschlagen der Kameras aufmerksam geworden und drehte sich um. Mit weit aufgerissenen Augen rannte er in Richtung des Reporters, riss seine MP hoch und feuerte...

Mit einem Aufschrei stürzte der Reporter vom Rand des Zaunes herunter auf das Gelände. Es knackte bedrohlich laut, als er aufschlug und man konnte nur ahnen, ob es seine Knochen oder die Kameras waren. Geschockt blickten alle in Richtung des Geschehens und für ein paar Sekunden setzte beklemmendes Entsetzen ein.

Als der Wachmann bei dem am Boden liegenden Reporter ankam, löste sich der Schock bei den Reportern und das Geschrei und die Wut waren noch grösser als zuvor. Alle rissen ihre Kameras hoch und schossen ein Foto nach dem anderen. Dies war genau das, was die Amerikaner nicht wollten.

Aufmerksamkeit!

Der Reporter war nicht angeschossen worden. Der Wachmann hatte eine Garbe in die Luft gefeuert. Durch den Schreck hatte der Reporter den Halt verloren und war abgestürzt. Sein Bein war gebrochen. Laut schrie er auf, als der Wachmann ihn brutal auf die Seite drehte. Ein Krankenwagen wurde bestellt und die zweite und dritte Schicht der Wachmänner wurde zusätzlich hierher beordert, um Sicherheit zu gewährleisten. McIntosh würde ausrasten, wenn er von seiner Mission zurück kam!

Die Situation beruhigte sich ein wenig und Elmer und Ahmed wurden zum eingestürzten Gang gerufen, um bei der Bergung der Verschütteten zu helfen. Immer noch lag sehr viel Staub in der Luft und alle hatten Masken aufgesetzt. Mühsam räumten die Männer Stein für Stein, Quader und Schutt zur Seite. Von den Verschütteten war kein Lebenszeichen zu hören. Schweissgebadet arbeiteten sich die Männer vor und drei Stunden später rief einer der Amerikaner:"Hier!"

Unter einem der Quader hatte er eine Frauenhand entdeckt. Er suchte den Puls am Handgelenk und nach drei Sekunden schüttelte er den Kopf. Heather hatte das Abenteuer mit ihrem Leben bezahlt...

Behutsam befreiten sie die Frau von den Steinen und brachten den Leichnam Richtung Aufgang. Heathers Körper wurde zunächst hier abgelegt, denn man wollte nicht dass die Reporter davon Fotos machten und zumindestens einen Leichensack organisieren, um ihre Identität geheim zu halten.

Ein Stück weiter wurde Anna gefunden. "Sie lebt noch!", rief einer der Amerikaner aufgeregt. Schwacher Puls war zu fühlen gewesen. Vorsichtig wurde sie von der Last der Steine befreit und ihr Körper behutsam aufgehoben. Drei der Männer trugen sie an Elmer und Ahmed vorbei. Elmer glaubte ein leises Stöhnen zu hören. Sie blutete stark am Kopf und der viele Staub hatte alles zu einem grässlichen Brei vermischt. Sie brachten sie nach oben und kurz darauf waren die Sirenen der Krankenwagen zu hören.

Die Männer machten sich allesamt weiter an die Arbeit, denn einer fehlte noch. Nassif al Andarh. Es dauerte noch Stunden, bis sie sich zur Wand vorgearbeitet hatten und die staubgeschwängerte Luft raubte ihnen mehr und mehr die Kraft. Manche der Steine waren selbst mit 4 Leuten kaum zu bewältigen und einer der Amerikaner fragte Elmer: "Wie haben die das schwere Zeug damals bloss bewegt?"

Elmer zuckte nur mit den Schultern. Er wollte es ihm auf keinen Fall auf die Nase binden. Etwas Schimmerndes, Glänzendes am Boden erregte die Aufmerksamkeit des Amerikaners. Es war Blut!

"Hierher!, rief er, Hier ist al Andarh. Alles voller Blut!"

Als sie seinen Körper von mehreren Steinen befreit hatten war klar, dass er nicht überlebt hatte. Zerschmettert lag seine Hülle am Boden. Mit weit aufgerissenen Augen und Mund starrten seine Augen gegen die Decke des Ganges, als hätte er in seiner letzten Sekunde etwas ganz Furchtbares erblickt. Er hatte noch kurz gelebt, als der spitze Quaderstein seine Halsschlagader durchtrennt hatte und war dann eingeklemmt zwischen schweren Steinen jämmerlich verblutet.

"Schafft ihn nach vorne, aber lasst ihn erst mal hier unten liegen," wies der Anführer des Trupps seine Männer an. Al Andarh wurde zum Aufgang getragen und dort neben dem Leichnam von Heather abgelegt.

Die einstürzende Decke hatte ein Loch in die Wand geschlagen. Die Wand mit dem Bannspruch. Vorsichtig stieg der Amerikaner auf den Trümmern nach oben. Das Licht der eingeschaltete Taschenlampe zitterte vor Anstrengung. Er war mit seinen Kräften ziemlich am Ende. Dann erreichte er die Spitze des Schuttberges und leuchtete mit dem Lichtkegel in die Öffnung.

Sein Unterkiefer klappte herunter. Ungläubig erstaunt betrachtete er den Raum hinter der Wand und die Dinge, die seine Taschenlampe nach tausenden von Jahren mit dem zitternden Strahl seiner Lampe berührten.

"Whats that?".....hauchte er seine Frage in die staubige Luft....





H.A. - hier genannt Tolkien
 
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Hallo @Tolkien , wir sprachen ja mal darüber, das eigene Geschriebene als Buch veröffentlichen zu lassen. Ich hatte bei normalen Verlagen bis jetzt einfach keinen Erfolg, aber eine Verlagsredakteurin schrieb mir, dass man über https://www.bod.de/buch-veroeffentl...MI2-KOvNf86QIVj-3tCh0l3gFzEAAYASAAEgKYe_D_BwE, also „Books on Demand“ oder über https://www.twentysix.de/veroeffentlichen.html, „Twentysix“, die mit Books on Demand zusammenarbeiten, sein Buch auf jeden Fall veröffentlichen kann, der Eigenanteil ist nicht hoch, je nachdem, was man sich vorstellt, der Höchstpreis wäre bei BoD um die 250€, bei Twentysix 200€, wenn ich jetzt nichts durcheinander schmeiße. Ich werde mich in den nächsten Tagen daran wagen, das Kinderbuch wirklich zu einem Buch machen zu lassen, ich schwanke noch, welchen der beiden Anbieter ich nehmen werde, ich lese mich gerade mal durch deren beiden Webseiten. Deine Geschichten oder auch Deine Gedichte wären da bestimmt auch super!:)
 
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