Adhs

Toll, sogar hier wirste als Kranker hingestellt, höhere Intelligenz wird also als Krank eingestuft!!? lol, da wundert mich echt nixmehr!!:lachen:
Die vielen Nebenerscheinungen treten doch nur deswegen auf weil man eben mehr aufnihmt, das is eben anstrengend. Nur schade das man das der Einfachheit halber auch als Krank hinstellt! Man kann davon reden und schreiben aber interessieren tuts einem niemand, weil es eben einfach is alles was aus dem Rahmen fällt als Krank abzustempeln!! Überall schreibt man vom "Annehmen" aber hier macht man dann wieder die Ausnahme!! Bin auch ein Homo sapiens, sorry das bei mir die Evulotuion ne andere Richtung eingeschlagen hat. Habs mir nicht ausgesucht, aber kaum vorstellbar, der Mensch entwickelt sich halt auch weiter, so wie es in der Natur eben auch immer passiert. :lachen:

Du bist nur krank, wenn du dir den Stempel aufdrücken lässt...entscheide selbst.
 
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darf ich mich da mal einmischen, klinghardt ist zwar gelernter schulmediziner, er arbeitet aber mit naturheilmitteln. Er ist der borreliose-papst.

Meine Enkelin ist auch so wie Sie udo und sie ist ein äußerst begabtes kind und langweilt sich auch schnell. Sie ist auch sehr ehrgeizig, leider schulversager.

Trotzdem konnten wir feststellen, nachdem wir eine dunkel-feld-blutuntersuchung machen ließen und eine anschließende therapie und ausleitung von giftstoffen, wie sich ihr verhalten, ihre innere ruhe auch die aufnahmefähigkeit von schulwissen sehr günstig entwickelte. Ein fast neues kind entstand.
 
Hallo Felice,

ich hab einige Erfahrung mit dem Thema gemacht und möchte dir gerne berichten.

Angefangen hat alles mit meinem Sohn. Schon als Kleinkind sehr schwierig (hat sich ständig derart aufgeregt, dass er alles vollgespien hat, massive Schlafprobleme, Unruhe ohne Ende), wurde es in der Schule richitg deutlich. Sein Lehrer empfahl mir, ihn auf ADHS testen zu lassen. Das war mir zu doof, mir war eh klar, dass er in die Kategorie ADHS hinein passt, da brauchte es kein Austesten.
Mit dem Wissen für den HP für Psychotherapie gerüstet, machte ich mich selbst auf Spurensuche nach Lösungen und wurde fündig.

Was geholfen hat: schon im Kleinkindalter gewöhnte ich mir an, mit ihm zu sprechen, wie mit einem kleinen Erwachsenen. Er wollte für voll und ernst genommen werden. Wichtig war mir, ihm immer wieder zu erkären, was bei ihm geschieht, ihm liebevoll zu spiegeln, welche Muster bei ihm ablaufen (wenn er sich z.B. ärgert). Und ich habe ihn, wenn er sich selbst nicht mehr unter Kontrolle hatte, liebevoll, aber bestimmt festgehalten (später hab ich gelesen, dass es so eine "Festhaltetherapie" tatsächlich gibt). Jedenfalls, das Festhalten war sehr hilfreich. Auf die Art und Weise hat er langsam gelernt, sich selbst einzuschätzen und in entsprechenden Situationen sich selbstsändig zurück zu ziehen, wenn er es brauchte.

Ein anderer, sehr hilfreicher Ansatz, war, Grenzen zu setzen. Diese Grenzen waren klar ausgesprochen, z.T. auch regelrecht miteinander ausgehandelt (wieder das Prinzip des "kleinen Erwachsenen"). Allerdings musste es auf der anderen Seite auch Bereiche geben, wo er (mehr als vielleicht andere Kinder in seinem Alter) selbst bestimmen durfte.

Da er total versessen auf Computerspielen war, führte ich ein Punktesystem ein. Denn die Hausaufgaben musste ich lange Zeit mitbetreuen (seine Aufmerksamkeit immer wieder auf die Übungen lenken :)), und zusätzlich musste er Übungen machen, um den Schulstoff zu bewältigen. Die Übungen fand ich in Büchern aus der Bücherei, da gibt es einige Materialsammlungen in Bezug auf Legasthenie, Dyskalkulie usw., die auch gut für ADHS-Kinder sind. Hausaufgaben ohne Ärger machen, Zusatzübungen machen, das gab alles Punkte. Und die Punkte konnte er dann in Computerspielzeit umwandeln. Für was es Punkte gab, haben wir wiederum gemeinsam ausgehandelt (gleichwertiges Stimmrecht von Erwachsenem und Kind).

Klare Regeln, Selbst-Beobachtung bzw. Selbst-Verstehen, seinen Körper spüren (auch hier die (Haut)Grenzen spüren durch Berührung), kleine Fitness-Einheiten als Pause zwischen den Hausaufgaben (und das konnte am Anfang schon nach 10 min. nötig sein), Belohnungen, Ernst-Nehmen und als gleichwerrtigen Verhandlungspartner betrachten, und Freiheit dort, wo ich sie (gerade noch) vertreten kann ... das hat alles gefruchtet.

Der Lehrer war so erstaunt, dass er mich anderen Eltern weiter empfahl, und ich auf diese Weise mit einigen Kindern und Eltern gearbeitet habe.

Übrigens - mein Sohn ist inzwischen 16 Jahre alt, und all das hat sich "verwachsen". Ein großes Glück war, dass er nach jahrelangem Ausprobieren von dieser und jener Sportart endlich "seinen" Sport gefunden hat. Da ist er inzwischen einer der besten in der Region. Er geht in die 10.Klasse, lernt selbstständig, bringt gute Noten heim, ist ein Mathe-Profi und will mal Informatik studieren. Und wenn er sich ans Klavier setzt und spielt ... super talentiert, sehr diszipliniert, absolut selbstständig und zuverlässig. So kanns auch ausgehen :)

Liebe Grüße
Terrara
 
... ach ja, hab noch was vergessen.

Als der Lehrer mich wegen ADHS angesprochen hatte, ging ich einen anderen Weg. Ich gründete gleich selbst eine Selbsthilfegruppe mit dem Titel "Kinder, die aus der Reihe tanzen", und schwupps, haben sich gleich einige Leute gemeldet. Der Austausch mit anderen betroffenen Eltern war sehr inspirierend.

... und ich glaube auch, dass ein guter Psychologe dem Kind und seinen Angehörigen durch sein Verständnis einiges erleichtern kann...

Liebe Grüße
Terrara
 
Hallo Felice,

ich hab einige Erfahrung mit dem Thema gemacht und möchte dir gerne berichten.

Angefangen hat alles mit meinem Sohn. Schon als Kleinkind sehr schwierig (hat sich ständig derart aufgeregt, dass er alles vollgespien hat, massive Schlafprobleme, Unruhe ohne Ende), wurde es in der Schule richitg deutlich. Sein Lehrer empfahl mir, ihn auf ADHS testen zu lassen. Das war mir zu doof, mir war eh klar, dass er in die Kategorie ADHS hinein passt, da brauchte es kein Austesten.
Mit dem Wissen für den HP für Psychotherapie gerüstet, machte ich mich selbst auf Spurensuche nach Lösungen und wurde fündig.

Was geholfen hat: schon im Kleinkindalter gewöhnte ich mir an, mit ihm zu sprechen, wie mit einem kleinen Erwachsenen. Er wollte für voll und ernst genommen werden. Wichtig war mir, ihm immer wieder zu erkären, was bei ihm geschieht, ihm liebevoll zu spiegeln, welche Muster bei ihm ablaufen (wenn er sich z.B. ärgert). Und ich habe ihn, wenn er sich selbst nicht mehr unter Kontrolle hatte, liebevoll, aber bestimmt festgehalten (später hab ich gelesen, dass es so eine "Festhaltetherapie" tatsächlich gibt). Jedenfalls, das Festhalten war sehr hilfreich. Auf die Art und Weise hat er langsam gelernt, sich selbst einzuschätzen und in entsprechenden Situationen sich selbstsändig zurück zu ziehen, wenn er es brauchte.

Ein anderer, sehr hilfreicher Ansatz, war, Grenzen zu setzen. Diese Grenzen waren klar ausgesprochen, z.T. auch regelrecht miteinander ausgehandelt (wieder das Prinzip des "kleinen Erwachsenen"). Allerdings musste es auf der anderen Seite auch Bereiche geben, wo er (mehr als vielleicht andere Kinder in seinem Alter) selbst bestimmen durfte.

Da er total versessen auf Computerspielen war, führte ich ein Punktesystem ein. Denn die Hausaufgaben musste ich lange Zeit mitbetreuen (seine Aufmerksamkeit immer wieder auf die Übungen lenken :)), und zusätzlich musste er Übungen machen, um den Schulstoff zu bewältigen. Die Übungen fand ich in Büchern aus der Bücherei, da gibt es einige Materialsammlungen in Bezug auf Legasthenie, Dyskalkulie usw., die auch gut für ADHS-Kinder sind. Hausaufgaben ohne Ärger machen, Zusatzübungen machen, das gab alles Punkte. Und die Punkte konnte er dann in Computerspielzeit umwandeln. Für was es Punkte gab, haben wir wiederum gemeinsam ausgehandelt (gleichwertiges Stimmrecht von Erwachsenem und Kind).

Klare Regeln, Selbst-Beobachtung bzw. Selbst-Verstehen, seinen Körper spüren (auch hier die (Haut)Grenzen spüren durch Berührung), kleine Fitness-Einheiten als Pause zwischen den Hausaufgaben (und das konnte am Anfang schon nach 10 min. nötig sein), Belohnungen, Ernst-Nehmen und als gleichwerrtigen Verhandlungspartner betrachten, und Freiheit dort, wo ich sie (gerade noch) vertreten kann ... das hat alles gefruchtet.

Der Lehrer war so erstaunt, dass er mich anderen Eltern weiter empfahl, und ich auf diese Weise mit einigen Kindern und Eltern gearbeitet habe.

Übrigens - mein Sohn ist inzwischen 16 Jahre alt, und all das hat sich "verwachsen". Ein großes Glück war, dass er nach jahrelangem Ausprobieren von dieser und jener Sportart endlich "seinen" Sport gefunden hat. Da ist er inzwischen einer der besten in der Region. Er geht in die 10.Klasse, lernt selbstständig, bringt gute Noten heim, ist ein Mathe-Profi und will mal Informatik studieren. Und wenn er sich ans Klavier setzt und spielt ... super talentiert, sehr diszipliniert, absolut selbstständig und zuverlässig. So kanns auch ausgehen :)

Liebe Grüße
Terrara

Hallo und erstmals vielen Dank für dein Geschriebenes!


Es liest sich alles so schön, aber die Umsetzung ist sicher nicht leicht. Diese Festhaltetechnik praktiziere ich instinktiv ebenfalls bei meiner Enkeltochter und wir erklären ihr alles - wie einer Erwachsenen. Aktion - Reaktion.

Sie ist leider auch Legasthenikerin, was die Sache nicht leichter macht. Meine Tochter möchte jetzt regelmäßig bestimmte Spiele mit ihr spielen. Fühlspiele, die sie selbst basteln.

Nur hat meine Tochter noch eine zweite Tochter, die sehr eifersüchtig ist - nicht so leicht. Auch denke ich, dass es mein zweites Enkerl auch nicht leicht hat bei der Großen.

Wie meinst du Hautgrenzen spüren? Wir massieren uns oft gegenseitig. Sie uns den Rücken, wir ihr auch die Beine und Arme oder den Kopf...

Da kannst du echt stolz auf dich sein, hast einen tollen Sohn. :umarmen:

Kannst ja ein Buch schreiben mit genauen Anweisungen.

Die Psychologin meinte auch, dass dieses Punktesystem große Wirkung zeigt. Grenzen sowieso, die ja jedes Kind braucht. Aber ich denke, unsere besonders.

Nochmals vielen Dank für deinen positiven Zuspruch. Liest sich sehr gut für mich.


lg Felice
 
... ach ja, hab noch was vergessen.

Als der Lehrer mich wegen ADHS angesprochen hatte, ging ich einen anderen Weg. Ich gründete gleich selbst eine Selbsthilfegruppe mit dem Titel "Kinder, die aus der Reihe tanzen", und schwupps, haben sich gleich einige Leute gemeldet. Der Austausch mit anderen betroffenen Eltern war sehr inspirierend.

... und ich glaube auch, dass ein guter Psychologe dem Kind und seinen Angehörigen durch sein Verständnis einiges erleichtern kann...

Liebe Grüße
Terrara

Das ist ja super...alle Achtung. Darf ich dich fragen, wieviele Kinder du hast? Musstest du vollzeit arbeiten gehen? Weil ich frage mich, wie du das alles geschafft hast.

Oder konntest du dich voll darauf konzentrieren?

lg Felice
 
Trotzdem konnten wir feststellen, nachdem wir eine dunkel-feld-blutuntersuchung machen ließen und eine anschließende therapie und ausleitung von giftstoffen, wie sich ihr verhalten, ihre innere ruhe auch die aufnahmefähigkeit von schulwissen sehr günstig entwickelte. Ein fast neues kind entstand.

:danke: für diesen Beitrag!
 
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Hallo Felice,

freut mich... :)

Inzwischen habe ich drei Kinder, und ja, zu der Zeit war ich Hausfrau, meine Tochter zwei Jahre jünger und der dritte noch gar nicht auf der Welt. Ich hab mich voll in das Thema reingekniet, und daraus wurde dann ein kleiner Nebenjob für ein paar Jahre. Die Erfahrung, die ich mit anderen Kindern gemacht habe, hat mir wiederum mit meinem Sohn geholfen.
Und ja - dass meine Tochter nicht zu kurz kommt, war auch ein Problem. Ich habe mich bemüht, ganz explizit mit ihr immer wieder Unternehmungen zu machen, nur wir beide, wo sie mich voll und ganz hat, und ihr immer wieder erklärt, dass sie mir genauso wichtig ist, und auch immer wieder gefragt, ob sie sich benachteiligt fühlt ... schon allein das hat es ihr dann leichter gemacht.

Das mit den Hautgrenzen meine ich genau so, wie du es beschreibst, massieren, festhalten, aber auch z.B. Körperkontakt während der Hausaufgaben (zwischendurch mal die Hand auf die Schulter, über die Hand streichen etc.) Einfach, damit das Kind sich spürt wieder wieder "online" kommt.

Was du bisher geschrieben hast, fühlt sich so an, als ob ihr da alles richtig macht. Und klar - da gibt es Kämpfe, da gibt es Rückschläge, da kommt man selbst an seine Grenzen, und darüber hinaus.

Mein Tipp: nicht aufgeben. Weiter machen. Es lohnt sich!

Ein Buch darüber schreiben? Nee, der Markt ist davon eh schon überflutet...

Liebe Grüße
Terrara
 
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