Adam träumt von seiner Mutter

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Gott? Wenn ja, wer, wann, wo und wozu?

Es tut mir leid, ich kann nichts dafür, doch ich bin eine gespaltene Persönlichkeit.

Ein Despot steckt in mir. Ein kleiner aber nicht minder herrschsüchtiger Despot, der alle anderen unterdrücken will.
Den selbstgefälligen Narziss in mir stört das nicht weiter. Der ist so sehr in sich selbst verliebt, dass er den Despoten und die anderen Racker gar nicht bemerkt.
Sein Bruder, der geschwätzige Besserwisser, der stets redet und später denkt, hört ebenfalls nur sich selbst.
Auch der boshafte Zyniker in mir leidet nicht unter dem Despoten, denn er findet immer einen Weg, die anderen zu verarschen und fühlt sich wohl, so wie es ist.
Den Sadisten hab ich lange nicht gesehen. Ihm gefällts im Untergrund, heimlich auf seinen Tag zu warten und seis, bis in alle Ewigkeit.

Nur einer in dem Haushalt leidet wirklich und leicht kann man erraten, wer das ist.


Verborgen hinterm Hausaltar,
trotz allem noch das Dasein liebend,
betend, wehrlos, zart und klein,
zerbrechlich wie Retortenglas,
ruft nach Gott der Human_ist.
 
Nicht das ich eine einreichen würde. In 1000 Jahren nicht, doch ich lese oft welche.
Manchmal versteh ich diese Zweifel, dann wieder weniger...

Da war dieser Traum, dieser schlimme Traum, den ich hatte und der immer wiederkehrte.
Manchmal, wenn ich im Bett lag, auf der Seite und wie im Halbschlaf durch geschlossene Lider an die Wand blickte, erschien dieses Mühlrad. Es drehte sich in einem fort im Kreis um ein Zentrum und dieses Zentrum war der Tod. Und das ganze Leben drehte sich im Kreis um diese Achse herum die alles gebar und alles verschlang.
Ich war ein Kind, verstand diesen Traum nicht und am Anfang hatte ich Angst. Später habe ich mich daran gewöhnt und Jahre später ist der Traum dann ausgeblieben.

Aber vergessen habe ich ihn nicht. Hin und wieder erscheint mir noch heute unter Tags dieses Mühlrad und manchmal denk ich mir, jedes Teilchen von diesem Mühlrad ist ein Mensch, hineingeboren in das Rad des Lebens aus einem tieferen Grund, erkennend, dass der selbe Grund ihn auch wieder verschlingen wird. Auf der Flucht zum Rand des Rades wird er müde vom Schattenspiel zwischen Licht und Finsternis, Krieg und Frieden und macht sich langsam und demütig geworden auf den Weg zurück zur Achse, von wo er einst kam.

Doch was begegnet ihm, auf dem Weg zum Rand der Welt und zurück? Wenn er Glück hat, in jungen Jahren Liebe, Freiheit, Zuneigung und Geborgenheit. Wenn er geschickt ist, kann er sich diese ein Leben lang bewahren, dann wird sein Fliehen ein gut bewachtes, sanftes sein. Wenn der Würfel anders fällt, begegnet ihm Missgunst, Eitelkeit, Zynismus, Grausamkeit und Hass. Und wenn er dann noch auf die wahnwitzige Idee kommt, in sich zu gehen und in sich selbst nach dem zu suchen, was er im Außen fand, wird er, wenn er gut sucht und sich um Draußen nicht viel schert, alles finden, was es rundherum gibt. Die Liebe und den Hass, die Angst und den Mut, die Eitelkeit und die Demut, die Missgunst und das Wohlwollen, die Herrschsucht und die Freiheit, den Faschisten und den Humanisten. Alles wird er finden, wenn er wahnwitzig genug ist, in sich selbst zu suchen, was rundherum die Welt bewegt.

Und verständlich erscheint es mir auch, dass so ein Mensch in sich auch um Hilfe ruft, nach einem Gott, der imstande ist, diese Gegensatzpaare, das eine mit dem andern und so die ganze Welt zu heilen.

Doch der ist - wie das Zentrum des Rades, aus dem Alles kommt, vor dem Alles flieht, um das sich Alles dreht und in dem letztendlich auch Alles vergeht - einfach nicht zu fassen und wirkt doch auf mysteriöse Weise durchs ganze Rad, bis hinaus an seinen Rand.
 
Das ist nicht von mir.
Mister Monk, der berühmte Fernsehdetektiv hat mir gerade aus der Seele gesprochen, in seiner Sitzung beim Psychiater.

"Es ermüdet mich... es ermüdet mich, ich zu sein."
 
Das ist nicht von mir.
Mister Monk, der berühmte Fernsehdetektiv hat mir gerade aus der Seele gesprochen, in seiner Sitzung beim Psychiater.

"Es ermüdet mich... es ermüdet mich, ich zu sein."


Hab eben mal deinen letzten Satz gegoogelt....



Ungefähr 5.240.000 Ergebnisse

na siehste, du bist nicht allein, also nichts besonderes und nix Neues ....


ich gehöre im übrigen auch in diese Gruppe, manchmal
bin ich mir selbst zuviel.

Da hilft nur eines, schaff dir ne Katz an. :lachen:
 
Süß. ein wenig überzüchtet, aber süß :rolleyes:

wiki schrieb:
Nicht die Katzenhaare selbst sind allergen, sondern bestimmte Proteine, die den Katzenhaaren anhaften.

Ich traf auch schon ganz normale Hauskatzen, denen das schlimme Protein nicht so arg anhaftete. Doch das wäre Zufall, so eine wieder zu treffen. Am besten, ich hätte Haus mit Garten, wo sämtliche Tiere nach belieben hin und her gehen könnten.

Hier in der Bude werd ich bestenfalls irgendwann ein Aquarium einbauen.

Natürlich groß mit kleinen Fischen! Sag ich schnell, bevor der Tierschutz auf mich schießt :D
 
Auch wenn ich Lateinerisch nur vom Asterix her kenn: jetzt ist es soweit. Die Zeit ist gekommen, Gott außen vor zu lassen und mich öffentlich auf mein wahres Ich zu besinnen. Denn niemals wieder soll mir einer unterstellen, ich bräuchte einen Gott, um meine Verantwortung abzuschieben. Für mich selbst wie für die Welt.

Doch wer bin ich wirklich, in diesem Schweinestall? Bin ich…

Agapix, der Liebende oder Spretorix, der Alles Verachtende?
Libertatix, der Freigeist oder Imperatorix, der Unterdrücker?
Creatix, der Schaffende oder Destrojix, der Zerstörer?
Veritatix, der Wahrhaftige oder Hypocritetix, der Heuchler?
Modestix, der Genügsame oder Aviditatix, der Gefräßige?
Gratiatix, der Dankbare oder Arrogantix, der Hochmütige?
Prudentiatix, der Kluge oder Asinix, der Dummkopf?
Clementiatix, der Sanftmütige oder Desaeviotix, der Tobende?
Animatix, der Mutige oder bin ich Angorix, der Ängstliche?
Beneficentiatix, der Wohlwollende oder Invidiatix, der Neidische?
Pacificatorix, der Friedvolle oder Litigatorix, der ewige Streiter?

Wer bin ich nun wirklich in diesem Stall?

Das ist schwer zu sagen, denn in einem jeden von Diesen hab ich mich schon wiedergefunden und ein jeder von Diesen trat schon mehr oder weniger stark durch mich in die Welt. Je nach Laune und Wetterlage könnte man meinen. Es gab ganz schlechte Tage. Da drehte Animatix voll durch, Spretorix, Destrojix und Asinix brachen mir gleichzeitig aus dem Körper und Agapix suchte das Weite. An anderen, sonnigen Tagen wieder war ich erfüllt von Pacificatorix und Gratiatix und alle anderen schienen ausgeflogen.

Genau! Und darum haben sie natürlich vollkommen recht, wenn sie sagen, ich bin in Wirklichkeit weder Dieser noch Jener, sondern nur der stille Hausbesorger ohne nennenswerte Eigenschaften in diesem Schweinestall. Und ich genieße großen Respekt von Seiten der Mieter. Meine Anwesenheit allein reicht aus, dass im Haus alles rund läuft.

Sie haben vielleicht auch recht, wenn sie sagen: Ich brauche keinen Gott, denn ich muss selbst die Verantwortung für mein Tun und die Welt übernehmen. Ja, sie haben recht, denn ich habe meine verantwortungsvolle Arbeit. Mein wirkliches und reines Hausbesorger-Ich bräuchte vielleicht keinen Gott. Das kann schon sein.

Aber nur, wenn ich das Haus niemals verlasse. Etwa um mit ihnen zu reden - gnädige Frau, werter Herr - und Meinungen auszutauschen, über Dieses und Jenes und über den Stand der Dinge in der Welt mit ihnen zu streiten. Denn während ich meine Aufmerksamkeit auf sie und den Herrn Gemahl gerichtet habe, stünde mein Stall unbeaufsichtigt und niemand wäre da, der die Schweine hütet.

Wäre da nicht Herr Gott, der sich zwischenzeitlich bereit erklärt hat, für mich einzuspringen.
 
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Gott springt für dich ein? :schmoll: Wie haste das denn hingekriegt?

Gott ist doch nur ein Männlein, ein Götze, den man anbeten kann, wenn die Angst vorm Verlorensein zu groß wird. Das pseudo-personifizierte Schutzschild. Das ist für mich der einzige Grund, warum ich den ganzen göttlichen Zauber nicht wirklich verurteile.

Die Verantwortung fürs eigene Tun müssen wir eh selber übernehmen. Kein Grund, sich da großartig den Kopf drüber zu zerbrechen. Schweine müssen das auch - jedenfalls die, die das Glück haben, noch in einer Halb-Freiheit zu leben.

Das wahre Ich. Mhm???? Ich glaub nicht dran, dass irgendwer das jemals erkennt, geschweigedenn sich drauf besinnen kann. Wir sind doch alle sovielen Faktoren ausgeliefert, die Interaktion erfordern und das Ich ins Abseits drängen. Die Yogis oder ein paar wenige Mönche haben sich vielleicht mal so runterfahren können, doch uns Normalos bleibt das wohl eher verwehrt. Wäre auch irgendwie übel, wenn plötzlich alle nur noch meditierend die Höhlen dieser Welt besiedeln würden. Ginge das gut?

Für mich wäre es sehr interessant zu wissen, was die Extremisten ins frei gewählte Nirvana geführt hat. Der Wunsch, dem Göttlichen nah zu sein? Oder eher Weltflucht? Depression? Das Gefühl, im Diesseits verloren zu sein? Mönche, sie sich einlehmen lassen in kleine Kämmerchen, wie Bauopfer mittelalterlicher Trutzbugren, von aussen Salz zu saufen bekommen, damit sie auch ordentlich austrocknen und kleine hübsche Leichen abgeben, sind mir jedenfalls mehr als suspekt. :D

Ansonsten hat jeder Mensch seine Asterixe und Obelixe indus, die mal mehr oder weniger Laut geben. Die Gedanken sind sinnlos, Monk. Die führen zu absolut nix, ausser dazu, dass du dich immer mehr in ihnen verfängst, statt...it's your choice.

Neidvoll muss ich aber zugeben, dass mir deine Gedanken doch immer wieder gefallen :)

:kiss4: LG!
 
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