Achtung des Schicksals und Wertung

Und natürlich bin ich auch dankbar, dass ich die Familienaufstellung für mich entdeckt habe. Wobei mir diejenigen am besten halfen, bei denen es den ALs gelungen ist, nicht zu werten und einfach nur aufmerksam den Impulsen zu folgen und ihnen Raum zum Entfalten zu geben!

Hallo believe,

über die neutrale haltung hatten wir es erst vor kurzem in einem Thread, der dann ausgeartet ist und mittlerweile geschlossen wurde. Diese neutrale Haltung des AL´s hat mir auch am meisten weiter geholfen.

Liebe Grüße Pluto :umarmen:
 
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Hallo believe,

über die neutrale haltung hatten wir es erst vor kurzem in einem Thread, der dann ausgeartet ist und mittlerweile geschlossen wurde. Diese neutrale Haltung des AL´s hat mir auch am meisten weiter geholfen.

Liebe Grüße Pluto :umarmen:



Hi Pluto! :umarmen:

Ich handhabe das inzwischen so: Da ALs auch nur Menschen sind und sich auf dem Weg befinden, gehe ich zu verschiedenen! Ich merke inzwischen ziemlich schnell, wo sie ihre blinden Flecken haben und das betreffende Thema stelle ich dann eben bei jemand anders auf! :)
Man muss sich nur zu helfen wissen! :D


Alles Liebe! :umarmen:

believe :)
 
Lieber A.!


Wie kommen Kinder denn auf die Idee, dass sie allmächtig sind? :confused:
KÖNNTE es vielleicht daran liegen, dass die Eltern ihnen erzählen: "Das macht mich ganz traurig, wenn du das tust!" und Ähnliches, was man gemeinhin als Konditionierung und Manipulation bezeichnet, wenn nicht sogar als emotionale Erpressung? Wenn Eltern ein Kind so nehmen, wie es ist und nicht dran rumschrauben, dann wird das Kind ganz von selbst klein sein und langsam wachsen und reifen!
Eltern, die ihre Befindlichkeit NICHT vom Verhalten ihrer Kinder abhängig machen, vermitteln auch nicht die Botschaft, dass das Kind Macht über sie hat!


LG

believe

Liebe Believe!

Ich sehe hinter dem Wort "allmächtig" etwas ganz anderes. Ich weiß noch sehr genau, dass ich als Kind immer alles auf mich bezogen habe.

Alles, was runderherum passierte, hatte mit mir zu tun, es war fast wie Magie. Und ich fühlte mich auch deshalb immer an allem schuld, weil ich mich - in heutigen Worten ausgedrückt - "allmächtig" fühlte.

Erst viel später kam irgendwann mal die erlösende Erkenntnis, dass ich in dieser Position, in der ich war, eigentlich völlig austauschbar war - wäre wer anderer an meiner Stelle (als Kind) gewesen, wäre es ihm/ihr ganz genauso ergangen wie mir. Aber da kam ich erst drauf, als ich erwachsen war - ich dachte immer als Kind, dass alles von mir abhängt.

Ich weiss nun nicht, ob alle Kinder so sind - aber bei mir passt dieser Begriff, dass ich dachte "allmächtig" zu sein.

Liebe Grüße
Suena
 
Hallo!

Die Gefühle der Allmacht eines Kindes beruhen auf der anfänglichen Beziehung zum Mutterobjekt (okay, damit ist nicht immer die Mutter an sich gemeint, um hier Mißverständnissen vorzubeugen...). Soll heißen: das Kind betrachtet die Bezugspersonen als Objekt und sieht sich in der Lage, Macht über sie auszuüben, ganz platt (Diese Zeit ist verschärft bis zum dritten Lj. kann aber meiner Meinung nach ein Leben dauern...):
Kind schreit weil Hunger - Mamma kommt (o. Papa(!) mit der Flasche) - Kind befriedigt.
Aber: nicht nur das Kind hat eine veränderte Spannung, auch die Mutter ändert sich mit Tonus und Stimmung. Es geht hier also weitergedacht um einen wechselseitigen Ausgleich, der die Qualität der Bindung beschreibt. Darüber bekommt das Kind sehr schnell mit, wie es auf sein Mutterobjekt eingehen kann, um sich und es zu befriedigen, letztlich um zu überleben; was ja auch ne Art "gesehen werden" bedeutet.

Ich glaube auch, daß es dieses gesehen werden wollen ist, was das Kind antreibt. Wenn das Kind aus Liebe Elternteile übernimmt, dann ist es nur deshalb "anmaßend", weil es dafür gar nicht geeignet ist. Es liegt nicht in seinem "Ermessen".

Wie arbeiten Al mit "Sekundärgefühlen"? Wie werden sie kanalisiert, jenseits eines Widerstandes?


Damit sie nicht die Aufführung versauen...
 
Liebe Believe!

Ich sehe hinter dem Wort "allmächtig" etwas ganz anderes. Ich weiß noch sehr genau, dass ich als Kind immer alles auf mich bezogen habe.

Alles, was runderherum passierte, hatte mit mir zu tun, es war fast wie Magie. Und ich fühlte mich auch deshalb immer an allem schuld, weil ich mich - in heutigen Worten ausgedrückt - "allmächtig" fühlte.

Erst viel später kam irgendwann mal die erlösende Erkenntnis, dass ich in dieser Position, in der ich war, eigentlich völlig austauschbar war - wäre wer anderer an meiner Stelle (als Kind) gewesen, wäre es ihm/ihr ganz genauso ergangen wie mir. Aber da kam ich erst drauf, als ich erwachsen war - ich dachte immer als Kind, dass alles von mir abhängt.

Ich weiss nun nicht, ob alle Kinder so sind - aber bei mir passt dieser Begriff, dass ich dachte "allmächtig" zu sein.

Liebe Grüße
Suena


Liebe Suena!


Danke für deinen Bericht, interessant! Es sind aber nicht nicht alle so, ich erinnere mich nämlich sehr genau an meine permanente Ohnmacht!
Ich konnte tun, was ich wollte, wurde trotzdem von bestimmten Personen permanent gequält.
Es hängt wohl stark davon ab, was für Menschen man während der Kindheit um sich hat und ob die Eltern auf einen aufpassen. Meine hatten zuviel zu tun, um aufzupassen! Außerdem war es damals praktisch normal, als Kind gequält und gedemütigt zu werden, meinen Freundinnen und Klassenkameraden ging es auch nicht besser, manchen sogar noch viel schlechter!


LG

believe
 
Super Zitat, was!

Danke für Deine Antwort, kann ich viel mit anfangen!

Liebe Grüße, Baubeau

:confused: Ich weiß nicht, was du meinst. Meine Antwort war folgende:


Zitat von baubeau
Eltern, die ihren Kindern etwas antun, tun dies, weil Ihnen in der Vergangenheit ebenfalls etwas angetan wurde - von ihren Eltern.
Die "Tat" an ihren Kindern bezieht sich also auf die Eltern. - Sie haben also als "Kind" motiviert gehandelt.
Das erlaubt es dem Kind nicht mehr, Kind zu sein - und ab dem Moment ist es nicht mehr frei. Es wurde nicht als Kind geachtet und kann deshalb seine Eltern nicht als Eltern mehr achten. Es gerät eher umgekehrt in eine Stellvertreterposition für die Großeltern. Die Liebe fließt nicht mehr von der Quelle bis zum Meer.

Ja, das sehe ich auch so. Die Eltern haben auch verletzte Seelen, die in den Arm genommen werden möchten. Tun das die eigenen Eltern nicht, kann es sein, dass dies die Kinder tun sollen.


Damit die Liebe wieder fließt bedarf es eines bedeutenden Rituals, einer symbolischen Handlung mit Sinn. Z.B. halt innerhalb einer FA. Die Eltern ehren bedeutet hier, wieder Kind sein zu dürfen.

Gut erklärt. Die Positionen klären und sich wieder als Kind wahrnehmen (dürfen). Dadurch verändert sich die ganze Sicht.


Ich sehe dabei aber durchaus das Problem, das Du oft beschreibst (wenn ich dich richtig verstanden habe): Das eine Ehrung nicht möglich scheint, weil die Verletzung zu groß ist.

Hier kommen die verschiedenen Traumata ins Spiel, die Franz Ruppert mit Verlusttrauma, Existenztrauma, Bindungstrauma und Bindungssystemtrauma beschreibt. Praktisch geht er von gespaltenen Persönlichkeiten aus, und er integriert in seiner Arbeit die verschiedenen Teilpersonen wieder in ein Ganzes.

Meine Idee ist, das das eigentliche Manko darin besteht, das in der Aufstellungsarbeit die Ebenen verwechselt werden: nämlich die rituelle Ebene der FA mit der der Individualität (das trifft es nicht ganz, weiß es noch nicht besser - Du würdest es vielleicht die persönlich seelische Ebene nennen). Denn das Ritual FA bezieht sich nicht unbedingt auf die wirklichen Eltern der Gegenwart/ im Jetzt - auch wenn es gefühlt diese Bedeutung hat - sondern auf eine unterlassene bedeutende symbolische Handlung in der Vergangenheit, die Klargestellt hat: Ich bin das Kind.

Mit diesem Absatz habe ich ein Verständnisproblem. Die Aufstellung bezieht sich einerseits auf Früheres, das vor den Eltern da war, und andererseits beinhaltet es auch die Erfahrungen mit den jetzigen Eltern. Für mich zählt die seelische Ebene, der Bereich, der im Klienten zum Klingen gebracht wird. Nur dort kann er etwas auflösen. Rein geistiges Verarbeiten war falsche Liebesmüh. Zu verstehen, wie meine Familie tickt ist etwas anderes als zu fühlen, wie es mir darin geht und wo ich einen guten Platz habe. Bin ich wieder Kind und darf ich Kind sein, sind meine Eltern wieder Eltern, dann ist die Ordnung wieder hergestellt. Was ich immer wieder kritisiere ist, dass die Wut des Kindes auf die Eltern nicht gewürdigt wird, nicht geschaut wird, woher sie kommt, damit sie endlich aufgelöst werden kann. Da heißt es dann: sich vor den Eltern verneigen, was bei richtiger handhabung gute Wirkungen zeigt. Wird jedoch die Wut des Kindes übergangen, dann steigert sich nach der Verneigung die Wut ins unermessliche. Weil der Platz der Eltern da oben zementiert wird. Beim Kind kommt es dann so an: "ich muss klein sein und klein bleiben. Meine Eltern interessiert es nicht, wie es mir geht und damit habe ich mich abzufinden." Im Rahmen eines Aufstellungsseminars hat so ein Tun ganz schlimme Folgen für den Klienten. Weil er öffentlich als ein trotziger Erwachsener hingestellt wird.



Doch nur das Kind kann einen Ausgleich schaffen, weil das Kind das Problem hat; und gleichzeitig die Lösung ist.

Ich kann meine Themen klären und meine eltern oder Partner die ihrigen. Was anders ist nicht möglich, auch wenn es so mancher gerne hätte.


Aber diese "Nicht-Unterscheidung" ist für mich mit ein Grund dafür, das es in vielen Fa - Diskussionen zu immer den gleichen Mißverständnissen kommt.

Wenn ich das Nicht-Unterscheiden der Ebenen auf die Traumata ausweite, dann kann ich dem zustimmen. Was einem die eltern angetan haben, lässt sich auch durch eine herkömmliche Aufstellung ungeschehen machen. Noch dazu, wenn sie selbst mit Traumata behaftet sind. Zum Glück lässt sich dieser destruktive Kreislauf auch mit Aufstellungen durchbrechen.


Wenn sie wieder nicht angezeigt wird, kenne ich mich nicht mehr aus. Pluto
 
Liebe Believe!

Ich sehe hinter dem Wort "allmächtig" etwas ganz anderes. Ich weiß noch sehr genau, dass ich als Kind immer alles auf mich bezogen habe.

Alles, was runderherum passierte, hatte mit mir zu tun, es war fast wie Magie. Und ich fühlte mich auch deshalb immer an allem schuld, weil ich mich - in heutigen Worten ausgedrückt - "allmächtig" fühlte.

Erst viel später kam irgendwann mal die erlösende Erkenntnis, dass ich in dieser Position, in der ich war, eigentlich völlig austauschbar war - wäre wer anderer an meiner Stelle (als Kind) gewesen, wäre es ihm/ihr ganz genauso ergangen wie mir. Aber da kam ich erst drauf, als ich erwachsen war - ich dachte immer als Kind, dass alles von mir abhängt.

Ich weiss nun nicht, ob alle Kinder so sind - aber bei mir passt dieser Begriff, dass ich dachte "allmächtig" zu sein.

Liebe Grüße
Suena

Hallo Suena,

an deiner Beschreibung sehe ich, dass es wichtig ist genau hinzuhören. Wird jemand als Lieblingskind immer auf einen Podest gestellt (weiß nicht ob das bei dir so war, es kommt mir nur als Idee zu deinem post) kommt es in eine viel zu große Rolle und dann wird es anmaßend. In diesem Fall passt die Anmaßung. Im Prinzip ist sie jedoch, wie bei dem Kind, das mir vorher in den Sinn kam, auch von den Eltern ausgegangen, nur unter völlig anderen Voraussetzungen.

Liebe Grüße Pluto
 
Hallo Suena,

an deiner Beschreibung sehe ich, dass es wichtig ist genau hinzuhören. Wird jemand als Lieblingskind immer auf einen Podest gestellt (weiß nicht ob das bei dir so war, es kommt mir nur als Idee zu deinem post) kommt es in eine viel zu große Rolle und dann wird es anmaßend. In diesem Fall passt die Anmaßung. Im Prinzip ist sie jedoch, wie bei dem Kind, das mir vorher in den Sinn kam, auch von den Eltern ausgegangen, nur unter völlig anderen Voraussetzungen.

Liebe Grüße Pluto

Ganz im Gegenteil, Pluto. Ich war nicht das Lieblingskind - ich war das dritte Mädchen - meine Mutter hatte nach meiner Geburt nur geweint. Weil sie a) sich gegen ein drittes Kind wehrte und b) wenn schon, dann sollte es "wenigstens" ein Junge sein.

Der Junge kam noch, nach mir. Und dann waren meine Schwestern und ich sowieso nur noch unsichtbar.

Um ein Beispiel zu nennen, wie das gehandhabt wurde bei uns: Der Kühlschrank war zweigeteilt. Oben waren der Schinken, die Butter und das Obst für meinen Vater und meinen Bruder, unten waren die billige Thea und sonst nix - das war für die Mädchen. Einschließlich meiner Mutter, sie gönnte sich auch nichts, sondern gab alles "den Männern" (und nein, wir waren keine muslimische Familie, sondern schlimmer - katholisch).

Mit machtvoll meinte ich, dass ich als Kind zumindest immer dachte, wenn ich nur besser, schöner, lieber, witziger oder sonstwas wäre, dann würden mich meine Eltern auch mögen können. Oder ich dachte, ich könnte was wert sein, wenn ich mich so oder so verhalten würde. Ich dachte immer, es läge an MIR.

Erst viel später kam ich drauf, dass es nichts mit mir als Person zu tun hatte (ich hätte auch mit roten Haaren und toller Stimme oder mit Superintelligenz auf die Welt kommen können, das wäre völlig wurscht gewesen), sondern mit der Rolle, der Position, die ich als drittes und unerwünschtes Kind, das das falsche Geschlecht hatte, eingenommen hatte, wo sich meine Eltern (vor allem meine Mutter) schon beim ersten Kind unbedingt einen Sohnemann erwartet hatten.

Und noch viel später kam ich drauf (Dank einem Gespräch mit einer Frau, die damals FA machte), WARUM meine Mutter so erpicht auf einen Sohn war und dass weder ICH noch SIE an dieser Situation "schuld" waren. Sondern sie selbst massiv traumatisiert war und aus einer Verstrickung heraus genauso und nicht anders handeln musste.

Damals fiel mir nicht ein Stein vom Herzen, sondern ein Berg brach ein. Jahrzehntelange Schuldgefühle lösten sich schlagartig auf. Ich kann gar nicht beschreiben, was das damals für mich bedeutet hatte, erkennen zu können, dass es nichts mit mir als Person zu tun hatte.

Aber das wird jetzt offtopic und ist auch zu persönlich, gehört nicht hierher.

Machtvoll sehe ich nicht unbedingt als positiv, sondern kann auch heißen, dass man sich für alles verantwortlich fühlt. Und genau das fühlte ich als Kind, ich dachte, es läge an mir selbst, an meinem Verhalten, an mir als Person.

Liebe Grüße
Suena
 
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Machtvoll sehe ich nicht unbedingt als positiv, sondern kann auch heißen, dass man sich für alles verantwortlich fühlt. Und genau das fühlte ich als Kind, ich dachte, es läge an mir selbst, an meinem Verhalten, an mir als Person.

Liebe Grüße
Suena



Liebe Suena!


Für mich sieht das aber nach dem GEGENTEIL von Macht aus! Egal, was du tatest, du konntest nichts ändern!
Hm, hab den Unterschied zwischen Macht und Verantwortung wohl noch nicht so klar für mich erkannt! :confused:


Liebe Grüße

believe :)
 
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