Ach Lilly ...

ich würde meinen:
du kannst weinen weil sie gegangen ist UND du kannst lächeln, weil sie gelebt hat und dich bereichert hat und auch weiterhin bereichern wird, auch wenn sie nicht mehr physisch da ist.
je nachdem wie dir gerade zumute ist. eins ist so berechtigt wie das andere, eins so wenig verpflichtend wie das andere. am besten sind wohl beide zusammen.
ich hoffe für dich, dass du die trauer ausleben kannst und um so schneller aus der trauer herausfindest.
dein geschriebenes ist sehr schön und lässt keine fragen darüber offen, wie nah eure beziehung war/ist.
ich wünsch dir viel kraft für die nächste zeit und lilly ein friedliches ruhen.

:umarmen:
 
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Trauer hat viele Gesichter: Ohnmacht, Anklage, Schuldgefühle, das unerträgliche Gefühl des Verlassenseins.
Vor 2 Jahren hat der Kater, der 16 Jahre lang an meiner Seite war, seinen Körper verlassen.
Ich habe wochenlang irgendwie funktioniert und viele Tränen geweint und ich weine noch heute, weil ich den Tod nicht be-greifen kann.
Der Schmerz verändert sich, aber meine Liebe bleibt.


Ich wünsche dir Kraft, @Isisi
 
Das noch von Pablo Neruda über seinen toten Hund:

Ich begrub ihn im Garten neben einer alten Maschine. Aber ich glaube an einen Himmel, in den ich nicht komme, doch wo er mich erwartet, den Fächerschwanz schwenkend, damit es mir bei Ankunft nicht an Freundschaft fehle.
 
Oh Mann, jetzt heule ich weil Ihr so schön und berührend geschrieben habt. Danke.

Als ich Lilly holte, dachte ich zwar, dass ich sie bestimmt lieb haben werde. Sie war mein erstes Tier. Aber dass sie sich soooo in mein Herz mogelt hätte ich nicht gedacht.

Kurz nachdem sie zu mir kam fingen ziemlich schwierige Zeiten für mich an und sie war jahrelang das einzig erfreuliche Wesen für mich. Wenn auch sonst alles dunkel und schwierig war: sie hat mich mindestens einmal am Tag zum lächeln oder zum lachen gebracht.

Sie fehlt mir und ich finde es schön hier dafür Verständnis zu finden.
 
Oh Mann, jetzt heule ich weil Ihr so schön und berührend geschrieben habt. Danke.

Als ich Lilly holte, dachte ich zwar, dass ich sie bestimmt lieb haben werde. Sie war mein erstes Tier. Aber dass sie sich soooo in mein Herz mogelt hätte ich nicht gedacht.

Kurz nachdem sie zu mir kam fingen ziemlich schwierige Zeiten für mich an und sie war jahrelang das einzig erfreuliche Wesen für mich. Wenn auch sonst alles dunkel und schwierig war: sie hat mich mindestens einmal am Tag zum lächeln oder zum lachen gebracht.

Sie fehlt mir und ich finde es schön hier dafür Verständnis zu finden.

Ach Isisi, gerade diese Zeilen kann ich gut nachvollziehen, denn ich denke noch sehr oft an meine Hündin, die mir eine so große Stütze war, als damals mein Lebengefährte verstarb.
Manchmal denke ich sogar, daß sie indirekt mein Leben gerettet hat, weil ich diese eine Verantwortung noch tragen mußte.
Der Schmerz wird langsam vergehen, die Erinnerungen jedoch werden bleiben.
Ich wünsche Dir alles Liebe.
 
Ich erinner mich, wie ich Dich nach Hause geholt habe. Du warst zehn Wochen alt und hast empört in der Box rumgeranntert, worüber ich mich freute, weil Du so lebendig warst.

Ich erinnere mich, wie Du stolz aus dem Wald gerannt kamst, einen riesigen toten Vogel im Maul - Deine erste Beute. Der Vogel war schon lange tot, er war schon ganz vertrocknet, Du musstest ihn nur aufheben, warst aber so stolz als hättest Du ihn gejagt.

Ich erinnere mich an eine Vielzahl von Mäusen, die Du mir nach Hause brachtest. Einmal wurde ich nachts wach weil Du auf meine Brust sprangst und ich schaute genau in dein Maul aus dem der Hintern einer Maus lugte. Ich habe die Mäuse immer lebend gefangen und wieder frei gelassen was Du aber nie mitgekriegt hast und dachtest, ich hätte sie genüßlich verspeist.

Ich erinnere mich wie Du mich nachts wecktest und eine lebende Fledermaus im Maul hattest. Die ganze Nacht sind wir hinter ihr durch die Wohnung hergejagt. Ich völlig hysterisch und Du total glücklich mit Frauchen jagen zu dürfen.

Ich erinner mich, wie Du auf mich zugerast kamst wenn Du mein Auto hörtest.
Ich erinner mich, wie Du dich auf den Rücken geschmissen hast damit ich Dir den Bauch kraule.
Ich erinner mich, wie gern ich Deine Öhrchen kraulte und wie entnervt Du den Kopf wegdrehtest.
Ich erinner mich an das tapsen Deiner Pfoten wenn Du geschäftig durch die Wohnung liefst.
Ich erinner mich an Dein Gewicht auf meinen Beinen, wenn Du es Dir nachts dort gemütlich machtest.
Ich erinner mich an Tage mit Dir auf der Couch, auf der es für uns beide eigentlich zu eng war. Aber Du quetschtest Dich immer irgendwie mit drauf.
Ich erinner mich an den Druck Deines Körpers und an seine Wärme.

Ich erinner mich, als ich nach dem Tod meines Vaters nach Hause kam und heulend auf der Couch saß. Du hast dich einfach nur an mich gelehnt und das hat mich unheimlich getröstet.

Ich erinner mich, dass es dir egal war ob ich dick, dünn, reich oder arm war. Für Dich war ich Frauchen und das genügte.

Ich erinner mich wie Besucher einmal sagten wie brav Du wärest, da Du nicht wie andere Katzen auf den Tisch springst. Stolz habe ich gesagt dass Du das nie tust und platsch saßt Du mitten auf dem Tisch zwischen all dem Essen. Da hattest Du was völlig mißverstanden.

Ich erinner mich wie Du dir voller Vorfreude das Schnäuzchen lecktest wenn ich die Flasche mit Katzenmilch schüttelte.
Ich erinner mich wie der Klempner den Wasserhan der Badewanne reparierte und Du in die Wanne sprangst und versuchtest ihm zu helfen.

Und jetzt erinnere ich mich wie Du heute in der Tierklinik nicht mehr die Kraft hattest Dich zu bewegen. Und als ich kam, hast Du noch einmal Dein Köpfchen gehoben und ihn auf meine Hand gelegt. Und dort blieb er liegen während ich Dich mit der anderen gestreichelt habe bis Du gestorben bist.

Danke für dreizehn Jahre mit Dir


Ich weine mit Dir :(
 
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Ach Isisi, gerade diese Zeilen kann ich gut nachvollziehen, denn ich denke noch sehr oft an meine Hündin, die mir eine so große Stütze war, als damals mein Lebengefährte verstarb.
Manchmal denke ich sogar, daß sie indirekt mein Leben gerettet hat, weil ich diese eine Verantwortung noch tragen mußte.
Der Schmerz wird langsam vergehen, die Erinnerungen jedoch werden bleiben.
Ich wünsche Dir alles Liebe.

Ja, das kann ich gut nachvollziehen. Damals krachte irgendwie alles zusammen. Es gab keinen Bereich in meinem Leben, wo es mir auch nur ansatzweise gut ging. Und da war Lilly, für die ich Verantwortung hatte und für die ich aufstehen mußte. Sonst wäre ich an manchen Tagen einfach nur liegen geblieben.
 
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