Abzocke durch Steuerberater

Yashemin

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3. November 2009
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NRW
Hallo, Ihr Lieben,

ich bin soooooooo sauer, ich muß mir mal hier Luft machen...

Ich bin seit Jahren selbständig, von Beginn an habe ich meine Buchführung und die Erstellung von Erklärungen fürs Finanzamt einem Steuerberater übergeben. War ja naheliegend, alle Welt empfiehlt Dir das (vom Unternehmensberater angefangen), weil ja so schwierig und überhaupt...

Also, seit Jahren bin ich also eine feste Einkommensgröße für den. Manchmal hatte ich intuitiv nen Riecher "Wieso tut der das und stellt mir in Rechnung, ist doch sicher gar nicht notwendig." Dann hab ich ihm das gesagt, das ich das so nicht bräuchte, und jedes Mal sagte er ganz wichtig "doch doch, das ist so vorgeschrieben, tut mir leid, da kommen wir nicht drumrum."

Auslöser meines Wachwerdens war jetzt eine völlig überraschende nachträgliche Forderung von der Bundesgenossenschaft. Beiträge für mich und Beiträge für meine als Minijobberin angemeldete Putzfrau.
Ich "Häh?"
Mein Steuerberater hatte doch gesagt, nur diese pauschale 33 Prozent-Versteuerung, sonst kommt nix drauf.
War ja schon merkwürdig, dass plötzlich zusätzlich zu der monatlichen Buchungsgebühr über 10 Euro für Personalverwaltung draufkamen. So viel Gedöns für zweimal Treppeputzen !?
Aber auch hier sagte er "Tut mir leid, da müssen wir monatlich einiges einreichen, das können wir nicht einsparen. Und es ist zu kompliziert für Dich alleine."

Also, datt Yasheminsche hat geglaubt und gezahlt... Jahr für Jahr.

Plötzlich nun diese Nachforderung der BWG. Und dann hat in mir was klick gemacht. Weil das hätte er wissen müssen.

Und ich denke, ich brauche einen Einblick in die Materie, will wissen, was geschieht. Und ich google nach möglichen Seminaren zur Buchführung für kleine Selbständige.
Finde das erste Seminar: ein Wochenende...
Finde das zweite Seminar: Zwei Abende bei unserer VHS
Finde noch ein sehr ansprechendes Seminar - von Freitag abend bis Sonntag mittag. Alles um 100 Euro.

Und ich sach "hääääh?" Datt geht doch gar nicht.
Wir reden hier von soooooo schwierigen Sachen in einer sooooo komplizierten Materie. Steuern, Gesetze, Zahlen, schwierige Formulare...
... und alles nur am Wochenende vermittelt ?????

Und ich maile diesem netten Angebot so von wegen: "Nicht, dass wir uns mißverstehen, aber ich brauche ein know how für meine monatliche Buchführung und ich möchte am Ende des Jahres meine Einkommenssteuererklärung selbst machen. Das geht doch nicht an nur einem Wochenende."

Und ich bekomme eine ganz liebe mail zurück à la "Hey Schwester, klar kannste das dann.."

Und in mir kommt langsam Wut. Wut auf diese "Ratgeber", die mich abhängig und dumm halten und mich offensichtlich ausnehmen wie ne Weihnachtsgans, und zunehmend auch Wut auf mich, dass ich mich selbst so klein gehalten habe.

Ehrlich, Leute, ich hätte mir eher vorstellen können, auf meinem Küchentisch ne Operation am offenen Herzen vorzunehmen als meine Einkommenssteuererklärung zu machen.

So.
Jetzt am Wochenende war das Seminar.
Und ich krieg den Schaum kaum vom Mund weg.

Ehrlich. Ich habe an diesem einen Wochenende tatsächlich alles gelernt, was ich für meine Steuer brauche. Es ist nicht schwierig. Und mit System sogar schnell von der Backe...

Und wieviele falsche Informationen konnte ich aufdecken. Mein SB sagt "Arbeitszimmer" ist nicht mehr absetzbar.
Leute! Doch! Ist es, nicht immer, aber auf jeden Fall in meinem Fall...
"Verpflegungspauschale" bei Reisekosten.
KANNTE ICH GAR NICHT! Habe ich darum auch nie angegeben.
Usw. Usw...

Ich habe viel Geld dem Staat geschenkt. Und meinem Steuerberater...

Macht der mir bei meiner Steuererklärung CDs und Bilanzen und schnaas. Ich sage "Hör mal, ich brauch das alles nicht". Er sagt, "Doch, ist Pflicht."

Und ich weiß jetzt "Nein". Für mich nicht. Einfache Buchführung braucht das alles nicht, nur die Einnahme-Überschuß-Rechnung.
Aber Leute, klar, solche Bilanzen und CDs kosten richtig Geld. Habe ich jahrelang mitbezahlt, obwohl sie in meinem Keller verschwanden.

Und dann heute Telefonat mit der Minijobzentrale. Und für alle, die mal was damit zu tun haben, die sind total nett und geduldig und unglaublich hilfsbereit. Also, ich rufe da also an und sage dem Sachbearbeiter, dass ich meinen Steuerberater entlasse und ich nun wissen möchte, was ich jetzt ab sofort alles Schwierige dort machen und tun und einreichen muß.

Und er lacht, guckt sich im Computer meinen Vorgang an und sagt: "Sie müssen jeweils am Anfang eines Jahres die Jahresmeldung durchgeben, wenn sich gehaltmässig nichts verändert, reicht das aus."

Und ich sage dem "Aber mein Steuerberater hat mir gesagt, da müssen monatlich schwierige Meldungen gemacht werden." Da lacht der gute Mann und sagt "Frau Yashemin, ja was glauben Sie denn, warum der Ihnen das sagt?"
Und ich bin total sprachlos und sage "Ja wie, ich kann heute also was melden, und das reicht dann bis zum Ende des Jahres?" Und er führt mich am Telefon Schritt für Schritt durch das Programm, hilft mir beim Ausfüllen und sagt "Sehen Sie, das ist alles, was wir einmal im Jahr von Ihnen brauchen."

Wie geht der Spruch? Ich kann gar nicht so viel essen, wie ich kotzen möchte... :4puke:

... und dabei war ich ständig dem Steuerberater soooo dankbar, weil der auch in Monaten, wo ich vor Minus nicht mehr gradaus gucken konnte, ganz freundschaftlich und mitfühlend sagte "Mach Dir keinen Kopp, bezahltste halt nächsten Monat."
Und ich wußte vor Dankbarkeit nicht aus den Augen zu gucken :wut1:

Oh Leute. Echt. Ich bin so sauer.

(Wer es bis hierher geschafft hat zum Mitlesen, danke schön :kiss4: )

Vielleicht geht (ging) es dem einen oder der anderen von Euch ja ähnlich?

Und für die, die vielleicht vor der Existenzgründung sind... Bitte nicht gleich mit Schere im Kopf denken "Kann ich nicht."

ES IST WIRKLICH S E L B S T machbar.

Es ist WIRKLICH kein großes Ding.

Wie sagte Kant? "Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit."

Ja, und deshalb bin ich auch sauer auf mich. Weil ICH mich so hilflos und abhängig gemacht habe. So grundlos !!!

Abba gezz iss Schluß damit. Genug Lehrgeld gezahlt. Viel zu viel.

Euch einen lieben Gruß und danke fürs Auskotzen. :winken5:
 
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Sieh es positiv... Kannst in Zukunft doppelt sparen: Keine Rechnung des SB mehr, und weniger Steuern. Irgendwie hat der wohl seinen Job verfehlt. Normalerweise hat man ja einen um Geld zu s p a r e n. ;)
 
Tja, das hat Sunny schon vor 30 Jahren gewußt und ihre Buchhaltung 25 Jahre lang selber gemacht (einschließlich Bilanzen).

Die Nachzahlungen, die ich leisten mußte, weil ich vielleicht nicht alle Gesetze bis ins kleinste Detail kannte, waren so marginal, dass es in keinem Verhältnis dazu stand, was mich ein Steuerberater gekostet hätte.

:)
 
Hallo, Ihr Lieben,

ich bin soooooooo sauer, ich muß mir mal hier Luft machen...

Ich bin seit Jahren selbständig, von Beginn an habe ich meine Buchführung und die Erstellung von Erklärungen fürs Finanzamt einem Steuerberater übergeben. War ja naheliegend, alle Welt empfiehlt Dir das (vom Unternehmensberater angefangen), weil ja so schwierig und überhaupt...

Also, seit Jahren bin ich also eine feste Einkommensgröße für den. Manchmal hatte ich intuitiv nen Riecher "Wieso tut der das und stellt mir in Rechnung, ist doch sicher gar nicht notwendig." Dann hab ich ihm das gesagt, das ich das so nicht bräuchte, und jedes Mal sagte er ganz wichtig "doch doch, das ist so vorgeschrieben, tut mir leid, da kommen wir nicht drumrum."

Auslöser meines Wachwerdens war jetzt eine völlig überraschende nachträgliche Forderung von der Bundesgenossenschaft. Beiträge für mich und Beiträge für meine als Minijobberin angemeldete Putzfrau.
Ich "Häh?"
Mein Steuerberater hatte doch gesagt, nur diese pauschale 33 Prozent-Versteuerung, sonst kommt nix drauf.
War ja schon merkwürdig, dass plötzlich zusätzlich zu der monatlichen Buchungsgebühr über 10 Euro für Personalverwaltung draufkamen. So viel Gedöns für zweimal Treppeputzen !?
Aber auch hier sagte er "Tut mir leid, da müssen wir monatlich einiges einreichen, das können wir nicht einsparen. Und es ist zu kompliziert für Dich alleine."

Also, datt Yasheminsche hat geglaubt und gezahlt... Jahr für Jahr.

Plötzlich nun diese Nachforderung der BWG. Und dann hat in mir was klick gemacht. Weil das hätte er wissen müssen.

Und ich denke, ich brauche einen Einblick in die Materie, will wissen, was geschieht. Und ich google nach möglichen Seminaren zur Buchführung für kleine Selbständige.
Finde das erste Seminar: ein Wochenende...
Finde das zweite Seminar: Zwei Abende bei unserer VHS
Finde noch ein sehr ansprechendes Seminar - von Freitag abend bis Sonntag mittag. Alles um 100 Euro.

Und ich sach "hääääh?" Datt geht doch gar nicht.
Wir reden hier von soooooo schwierigen Sachen in einer sooooo komplizierten Materie. Steuern, Gesetze, Zahlen, schwierige Formulare...
... und alles nur am Wochenende vermittelt ?????

Und ich maile diesem netten Angebot so von wegen: "Nicht, dass wir uns mißverstehen, aber ich brauche ein know how für meine monatliche Buchführung und ich möchte am Ende des Jahres meine Einkommenssteuererklärung selbst machen. Das geht doch nicht an nur einem Wochenende."

Und ich bekomme eine ganz liebe mail zurück à la "Hey Schwester, klar kannste das dann.."

Und in mir kommt langsam Wut. Wut auf diese "Ratgeber", die mich abhängig und dumm halten und mich offensichtlich ausnehmen wie ne Weihnachtsgans, und zunehmend auch Wut auf mich, dass ich mich selbst so klein gehalten habe.

Ehrlich, Leute, ich hätte mir eher vorstellen können, auf meinem Küchentisch ne Operation am offenen Herzen vorzunehmen als meine Einkommenssteuererklärung zu machen.

So.
Jetzt am Wochenende war das Seminar.
Und ich krieg den Schaum kaum vom Mund weg.

Ehrlich. Ich habe an diesem einen Wochenende tatsächlich alles gelernt, was ich für meine Steuer brauche. Es ist nicht schwierig. Und mit System sogar schnell von der Backe...

Und wieviele falsche Informationen konnte ich aufdecken. Mein SB sagt "Arbeitszimmer" ist nicht mehr absetzbar.
Leute! Doch! Ist es, nicht immer, aber auf jeden Fall in meinem Fall...
"Verpflegungspauschale" bei Reisekosten.
KANNTE ICH GAR NICHT! Habe ich darum auch nie angegeben.
Usw. Usw...

Ich habe viel Geld dem Staat geschenkt. Und meinem Steuerberater...

Macht der mir bei meiner Steuererklärung CDs und Bilanzen und schnaas. Ich sage "Hör mal, ich brauch das alles nicht". Er sagt, "Doch, ist Pflicht."

Und ich weiß jetzt "Nein". Für mich nicht. Einfache Buchführung braucht das alles nicht, nur die Einnahme-Überschuß-Rechnung.
Aber Leute, klar, solche Bilanzen und CDs kosten richtig Geld. Habe ich jahrelang mitbezahlt, obwohl sie in meinem Keller verschwanden.

Und dann heute Telefonat mit der Minijobzentrale. Und für alle, die mal was damit zu tun haben, die sind total nett und geduldig und unglaublich hilfsbereit. Also, ich rufe da also an und sage dem Sachbearbeiter, dass ich meinen Steuerberater entlasse und ich nun wissen möchte, was ich jetzt ab sofort alles Schwierige dort machen und tun und einreichen muß.

Und er lacht, guckt sich im Computer meinen Vorgang an und sagt: "Sie müssen jeweils am Anfang eines Jahres die Jahresmeldung durchgeben, wenn sich gehaltmässig nichts verändert, reicht das aus."

Und ich sage dem "Aber mein Steuerberater hat mir gesagt, da müssen monatlich schwierige Meldungen gemacht werden." Da lacht der gute Mann und sagt "Frau Yashemin, ja was glauben Sie denn, warum der Ihnen das sagt?"
Und ich bin total sprachlos und sage "Ja wie, ich kann heute also was melden, und das reicht dann bis zum Ende des Jahres?" Und er führt mich am Telefon Schritt für Schritt durch das Programm, hilft mir beim Ausfüllen und sagt "Sehen Sie, das ist alles, was wir einmal im Jahr von Ihnen brauchen."

Wie geht der Spruch? Ich kann gar nicht so viel essen, wie ich kotzen möchte... :4puke:

... und dabei war ich ständig dem Steuerberater soooo dankbar, weil der auch in Monaten, wo ich vor Minus nicht mehr gradaus gucken konnte, ganz freundschaftlich und mitfühlend sagte "Mach Dir keinen Kopp, bezahltste halt nächsten Monat."
Und ich wußte vor Dankbarkeit nicht aus den Augen zu gucken :wut1:

Oh Leute. Echt. Ich bin so sauer.

(Wer es bis hierher geschafft hat zum Mitlesen, danke schön :kiss4: )

Vielleicht geht (ging) es dem einen oder der anderen von Euch ja ähnlich?

Und für die, die vielleicht vor der Existenzgründung sind... Bitte nicht gleich mit Schere im Kopf denken "Kann ich nicht."

ES IST WIRKLICH S E L B S T machbar.

Es ist WIRKLICH kein großes Ding.

Wie sagte Kant? "Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit."

Ja, und deshalb bin ich auch sauer auf mich. Weil ICH mich so hilflos und abhängig gemacht habe. So grundlos !!!

Abba gezz iss Schluß damit. Genug Lehrgeld gezahlt. Viel zu viel.

Euch einen lieben Gruß und danke fürs Auskotzen. :winken5:

Ach du ...lass dich :trost:

aber ich denke, dass ist nicht nur bei manchen steuerberatern so ;-))) ich habe mein leergeld mal mit einem handwerk gezahlt und seitdem frage ich immer im vorfeld.......

wie heisst es so schön...lieber spät als nie ..

alles liebe
 
.
Finde das erste Seminar: ein Wochenende...
Finde das zweite Seminar: Zwei Abende bei unserer VHS
Finde noch ein sehr ansprechendes Seminar - von Freitag abend bis Sonntag mittag. Alles um 100 Euro.

Und ich sach "hääääh?" Datt geht doch gar nicht.
Wir reden hier von soooooo schwierigen Sachen in einer sooooo komplizierten Materie. Steuern, Gesetze, Zahlen, schwierige Formulare...
... und alles nur am Wochenende vermittelt ?????
Klar gibts das. Ist ähnlich wie bei Ärzten und "Heilern". Die einen studieren jahrelang,erlernen das Handwerk von Grund auf, die anderen besuchen 2 Wochenendseminare und meinen sie haben's mindestens genauso drauf, können aber Blähungen nicht von einer ausgewachsenen Gastritis unterscheiden, geschweige denn haben sie auch nur annähernd eine Ahnung was sich in einem Körper wirklich abspielt.

Geh mal nicht davon aus, dass es mit dem Schmalspur-Wochenend-Seminar erledigt ist, du musst schon schauen dass du auf dem Laufenden bleibst, Änderungen der Steuergesetze mitbekommst, Termine einhältst etc.

Sollte dein Steuerberater die Abrechnung deiner Putzfrau mit DATEV gemacht haben, dann sind 10€ ein ganz normaler Preis.
Leider sind deine Angaben diesbezüglich nicht sehr detailliert.

R.

Ach ja: Die CDs sind für die Steuerprüfung, die irgendwann bei jedem Selbstständigen auftaucht. Die Prüfer lieben das, müssen sie doch so nicht in Ordnern rumsuchen und nachrechnen, sondern haben alles schön vor sich am PC aufgelistet, so dass sie nur noch Stichproben in den Originalunterlagen machen müssen.
Und nichts ist angenehmer als ein zufriedener Steuerprüfer.
 
Hallo, Ihr Lieben...

... danke für Euer feedback. Tut gut und ist hilfreich, mich zu sortieren.

@ condemn
Normalerweise hat man ja einen um Geld zu s p a r e n

Ja weißt Du, genau das ist doch auch so ein Satz... das ist doch Gehirnwäsche. Ich kenne diesen Satz und hab den auch verinnerlicht. Ein Steuerberater spart Geld. Ein Arzt heilt. Im Krankenhaus wird man gesund. Blondinen sind dumm...

... okay, letzteres hab ich ja hier leider unter Beweis gestellt :D

Aber ist es nicht so, dass wir genau das dann einfach so als Fakt hinnehmen? Das, was sein sollte, auch sein muß? Und wir das ignorieren, was dem entgegenspricht, weil es unserem Glaubenssatz nicht entspricht?

Ich habe den Braten gerochen. Und habe es beiseite geschoben. Weil - Gehirnwäschemoduson - er weiß schon, was er tut. Er hat Recht. Er ist klug, ich bin dumm und unwissend. Kindliche Abhängigkeit.

Wir verlassen uns, wir verlassen den Boden der Tatsachen, wir leugnen unsere Impulse und unsere Unabhängigkeit und unterliegen "solchen" inneren Sätzen.

*aufwach gähn und streck*

@ karinmaria
Ach du ...lass dich
ich habe mein leergeld mal mit einem handwerk gezahlt und seitdem frage ich immer im vorfeld......

Danke, Du Liebe, viel weiblich-warme Energie kommt von Dir rüber. Tut mir Wutbolzen grad ganz gut :umarmen:

@ Ruhepol
Klar gibts das. Ist ähnlich wie bei Ärzten und "Heilern". Die einen studieren jahrelang,erlernen das Handwerk von Grund auf, die anderen besuchen 2 Wochenendseminare und meinen sie haben's mindestens genauso drauf, können aber Blähungen nicht von einer ausgewachsenen Gastritis unterscheiden, geschweige denn haben sie auch nur annähernd eine Ahnung was sich in einem Körper wirklich abspielt.

Geh mal nicht davon aus, dass es mit dem Schmalspur-Wochenend-Seminar erledigt ist, du musst schon schauen dass du auf dem Laufenden bleibst, Änderungen der Steuergesetze mitbekommst, Termine einhältst etc.

Sollte dein Steuerberater die Abrechnung deiner Putzfrau mit DATEV gemacht haben, dann sind 10€ ein ganz normaler Preis.
Leider sind deine Angaben diesbezüglich nicht sehr detailliert.

Ach ja: Die CDs sind für die Steuerprüfung, die irgendwann bei jedem Selbstständigen auftaucht. Die Prüfer lieben das, müssen sie doch so nicht in Ordnern rumsuchen und nachrechnen, sondern haben alles schön vor sich am PC aufgelistet, so dass sie nur noch Stichproben in den Originalunterlagen machen müssen.
Und nichts ist angenehmer als ein zufriedener Steuerprüfer.



Haaaach, herrjeh... ich hab nach dem ersten Überfliegen Deines posts sofort meine Kalaschnikov gesucht, hey, ich bin grad am explodieren und da freu ich mich über jeeeeeden Punchingball :firedevil

Aber beim zweiten Lesen dann sehe ich doch, da steckt viel drin, und ich gebe Dir grundsätzlich in allem Recht. Und Du hilfst mir klarer zu sehen, warum es trotz der Rechtmäßigkeiten nicht in Ordnung ist:

Du rennst offene Türen bei mir ein, was Schmalspurausbildungen und -wissen angeht. (Da zündelt gleich ein neues Feuerchen in meinem Wutbauch, hihi :wut1: ). Aaaaber - und um bei Deinem Bild zu bleiben - es ist ein Unterschied, ob ich mir ein Heilerjodeldiplom bei ebay ersteigere, ein Praxisschild an meine Baracke klebe und anderen Leuten sage "Ich heile Euch, und nur ich weiß, wie es geht" - oder ob ich dieses Jodelheilerdiplom mache und MICH therapiere. Weil - wenn dann ein Magenkrebs wuchert, weil ich meinen vermeintlich quersitzenden Pups mit Fenchelräuchern bei Vollmond in stinkiger Luft auflösen wollte, es ist MEINE Konsequenz.

Weißt Du, was mich ja jetzt so sprachlos - naja, offenbar nicht :D , aber wirklich so bitterböse sein läßt und so wütend, ist die Tatsache, dass dieser Fachmann eben genau DAS macht, was Du ja zurecht sagst und was ja diesen Gehirnwäschesatz unterstreicht, den auch Condemn ins Felde geführt hat "Der sollte das wissen". Und Du, Ruhepol, sagst das ja auch: "Er kennt die Termine, er kennt die Gesetzesänderungen..."

Ja, das sollte er *gehirnwäschemodusoff*. MEINER hat es aber nicht.
Der wußte nicht, DAS ich mein Arbeitszimmer absetzen konnte. Danach wußte er nicht, WIEVIEL ich absetzen konnte. Er nannte mir im letzten Jahr eine Pauschale von höchstens 150 Euro pro Monat. Letztes Jahr war 2009. Diese Pauschalregelung jedoch wurde bereits 2007 gekippt, die Berechnung findet jetzt anders statt und kann ggfs. diese 150 Euro deutlich übersteigen.

Eine Putzfrau, die jeden Monat was anderes verdient, muß monatlich gemeldet werden. Eine Putzfrau, die jahreinjahraus das gleiche Gehalt bekommt, muß nur einmal im Jahr gemeldet werden.
Auch das muß der Fachmann wissen, wie Du ja selbst sagst - ein Fachmann weiß sowas, ein Schmalspurwissender eher nicht.

Ja. Recht hast Du. Darum stelle ich mich ja grad auf die Hinterbeine. Einen Fehler machen wir alle. Aber meiner macht mehr Fehler als man es von einem Fachmann akzeptieren kann.

Was ich aber noch schlimmer finde als Fehler (auch zuviele) zu machen... ist der Eindruck, dem man sich nun überhaupt nicht erwehren kann, dass er diese "Fehler" macht, weil sie ihm mehr Geld einbringen.

Und da kollidieren Inhalt und Struktur.

Ja, mein SB arbeitet mit datev, also ist - strukturell - ein 10er pro Monat normal. ABER - die monatliche Meldung ist ja überflüssig, unsinnig. Sie geht nur zu meinen Lasten.

Und da können wir wieder den Bogen zum Therapeutischen spannen:

Ich kann mit einem Klienten eine Sitzung machen mit einem "normalen" Stundenhonorar. Aber was rechtfertigt das, wenn dieser Klient eigentlich gar keine Sitzung benötigt? Wenn der eigentlich durch ist und gut drauf ist, ich aber, weil ich meinen nächsten Urlaub noch nicht zusammen hab, dem verklicker "Oi oi, Sie sind nicht als Kind gestillt worden, oi oi. Da müssen wir noch mal zwei aufdeckende Sitzungen drüber machen." Obwohl der das gar nicht braucht. Für sein Heilsein. Künstliches Stochern im Psychonebel. Schnell noch eine neue Diagnose gestellt, weiter Abhängigkeiten geschaffen.

Es geht hier AUCH und im Besonderen um das Motiv.

"Du, Yashemin, brauchst zwar im nächsten Monat keine Meldung zu machen. Ich tu es trotzdem, aber dafür rechne ich Dir nen korrekten Kurs ab."

Nee, nee, Ruhepol, so funktioniert das nicht.

Die Spitze war ja, dass ich meinem SB gesagt habe, dass mir das alles zu teuer wird und ich ihn gebeten habe, da, wo er sparen kann, es zu tun und ich ihm auch gesagt habe, diese monatlichen Meldungen kann ich nicht nachvollziehen. Er hat mich - hier wie an anderen Punkten - mit all seiner "Fachlichkeit" und Wichtigkeit beschwichtigt.
Er kennt meine Zahlen (mein Einkommen) und wenn er mich als Weihnachtsgans aussucht, ist er ein Drecksschwein, anders kann man es nicht sagen.

Dein Einwand, der Steuerprüfer hätte die CD ganz gerne und hätte dann eher gute Laune...
... dem kann ich sogar gut folgen, wenngleich Dein Satz "Irgendwann trifft es jeden Selbständigen" definitiv falsch ist. Nicht jeder Selbständige erfährt in seinem Leben eine Steuerprüfung. Trotzdem, diese Bequemlichkeit in Punkto der CDs kann ich nachvollziehen.

Aber der Unterschied ist: Da ist ein Angebot (CDs), was aus vielerlei Hinsicht sinnvoll ist, aber rein rechtlich keine Pflicht. Und dieses Angebot kostet Geld.

Ich erwarte da von einem guten Steuerberater, dass der mir das GENAU SO sagt. Mir die Faktenlage sagt. Eben: "Du brauchst es nicht offiziell, aber... "

DANN KANN ICH ENTSCHEIDEN ! Dann bin ich in meiner Mündigkeit.

Und dann bin ich in einer Situation, auf einer Handlungsebene, wo ich auch

@ SunnyAfternoon

sehe und verstehe (Wild zur Sonne rüberwink, Weib, auch bei mir wechselt grad so einiges :) )

Ich kann dann abwägen und EIGENVERANTWORTLICH entscheiden. Pros und Cons...

Ich würde dann abwägen, Geld zahlen und mögliche Bequemlichkeiten erzeugen, die dann doch nicht eintreten oder kein Geld zahlen und das Geld für anderes wichtiges ausgeben und das Risiko eines stinkigeren Finanzbeamten eingehen.
Abwägen aufgrund der persönlichen Rahmenbedingungen.

Ich würde diese CDs nicht wählen. Weil - mein Kleinviehbetrieb ist so überschaubar, dass ich etwaige Rechnungen sofort im Blick hätte (zumal meist nur die letzten drei Jahre geprüft werden). Ausserdem bin ich ziemlich korrekt, es gäbe keine Dschungel bei mir.
Und das Geld würde ich dringend für anderes gebrauchen.
Und das weiß mein Steuerberater besser als jeder andere Mensch in meinem Leben.

Und dieses eigenverantwortliche Abwägen schildert auch Sunny:

Die Nachzahlungen, die ich leisten mußte, weil ich vielleicht nicht alle Gesetze bis ins kleinste Detail kannte, waren so marginal, dass es in keinem Verhältnis dazu stand, was mich ein Steuerberater gekostet hätte.

Auf der einen wie auf der anderen Seite gibt es Nachteile. Die werden abgewogen.
Und die Verantwortungen und Konsequenzen tragen wir selbst. Persönlich.

So oder so.

Auch jetzt - die Fehler meines SB... ICH bezahle sie. Bezahlte sie. Die Rechnungen, ob von der Bundesgenossenschaft oder vom SB oder vom Finanzamt, alle halten sich NUR an mich.

Aber, und das zeigt auch jetzt meine Beschäftigung damit, es geht letztendlich um Ethik, einen ethischen Umgang auch im beruflichen.

Nutze ich den Menschen, der den Weg in meine Praxis oder in meine Kanzlei findet, um ihn solange auszupressen, bis nix mehr aus ihm rauskommt?
Oder schaue ich, was genau dieser Mensch braucht, und gebe ihm auch nur genau das.
Und falls ich darüberhinaus etwas im Angebot habe, was ihm von Nutzen sein könnte, kann ich das freiwillig offerieren. Mehr nicht. Und er kann entscheiden.

So arbeite ich. Und ich lerne, dass viele genau so nicht arbeiten.

Darum geht es halt auch grad bei mir: Nicht von mir auf andere zu schließen. Also nicht vom Gehirnwäscheglaubenssatz auf andere zu schließen.

Kurz gesagt: Es geht um Erwachsenwerden.
 
Liebe Yashemin,
ich kann dir das super gut nachempfinden. In meinem engsten Umfeld gehen ähnliche unsagbare Dinge vor sich. Es ist wie du es sagst: "man kann gar nicht so viel essen wie....." Auch wir werden nach Strich und Faden vera..... und wir haben deshalb den StB gewechselt und der neue hat uns noch viel viel tiefer in die Sch..... geritten, als wir uns das je hätten Träumen lassen. So da sitzen wir nun und sind die absolut blöden und verlieren jetzt wahrscheinlich alles, unsere gesamte Existenz. Und das schlimmste, wir können noch nicht mal was dagegen machen, denn zum Verklagen fehlt (nicht zuletzt durch seinen Bockmist den er geschossen hat - den StB mein ich damit) das nötige "Klein"-Geld. Auch ich könnte von Morgens bis Abends nur noch schreien und heulen, aber das bringt uns nicht weiter.

Musst du für dein Unternehmen Billanzieren???

Das soll doch etwas komplizierter sein, als die normale Abrechnung und Buchhaltung.

Hast du da vielleicht auch Erfahrungen (z.B. in deinem besuchten Kurs) gemacht?

Für mich ist es jetzt amtlich, dass die kleinen Unternehmen systematisch, auch durch die Hilfe von StB, zerstört werden. Es ist mehr als zum k.....!!!

Ich wünsche dir weiterhin ganz viel Erfolg und gratuliere dir zum erfolgreichen Ausstieg aus dem System, der Verblödung.
 
Moin,
ich muss mal eine Lanze brechen für den unsrigen SB.
Er hat uns vor dem FA bewahrt. In der Anlaufphase vor der Entwertung als Hobby und er hat uns durch Mittdenken vor ein paar Jahren mal ziemlich viel Geld beschert.
Ich habe auch schon andere kennengelernt.
Yashemin, auch ich habe an der VHS Kurse mitgemacht. Ich bereite so gut es geht alles für den SB vor und halte so die Kosten gering. Manche Dinge kann ich nicht/weiß ich nicht und lerne ich auch nicht mehr.
Aber bei der Arbeit habe wir einen, der verkauft unserem Chef sogar die Computer und sonst was. Der nimmt es von den Lebendigen, das sage ich dir. Und das Jahr, wo ich in Elternzeit war hat er eine volle Kraft berechnet und einen Lehrling die Arbeit machen lassen. Mehr stümperhaft, ich konnte es dann später wieder ausbügeln. Der Typ kommt deinem echt gleich - Kohle über alles.
Zum Glück sind nicht alle so. Ich bin froh, dass wir unseren haben.
Eberesche
P.S.: Außerdem kannste ja die Kosten wieder absetzen:lachen:
 
Eine Putzfrau, die jeden Monat was anderes verdient, muß monatlich gemeldet werden. Eine Putzfrau, die jahreinjahraus das gleiche Gehalt bekommt, muß nur einmal im Jahr gemeldet werden.
Auch das muß der Fachmann wissen, wie Du ja selbst sagst - ein Fachmann weiß sowas, ein Schmalspurwissender eher nicht.

OK, wenn sie deine private Putzfrau ist und lediglich deinen Haushalt sauber hält, genügt es sie nur 1x zu melden. Wenn sie in deinem "Gewerbe" putzt (so hatte ich dich verstanden), dann ist sie eine "geringfügig Beschäftigte" (Tätigkeit vollkommen egal) und muss jeden Monat gemeldet werden, auch jeden Monat mit dem gleichen Gehalt..
Da gibt's halt schon kleine Unterschiede ......

R.
 
Werbung:
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Ich "Häh?"
Mein Steuerberater hatte doch gesagt, nur diese pauschale 33 Prozent-Versteuerung, sonst kommt nix drauf.
Dein Steuerberater errechnet lediglich diese 33% (wieso 33, nicht 25%?), überweisen/bezahlen musst selbstverständlich du sie, es sei denn er hat eine Vollmacht von deinem Konto und ihr habt vereinbart dass er auch die Überweisungen tätigt.
Übrigens sprechen diese 33%(?) dafür, dass die Putzfrau gewerblich geführt ist (und somit monatlich gemeldet werden muss).
Diese 33% (?) sind auch keine Steuern, sondern Abgaben an die Bundesknappschaft, wovon lediglich pauschale 2% Lohnsteuer sind. Der Rest ist pauschalierter Rentenvers.- und Krankenvers.-Beitrag, wobei der 2. ermöglicht im Krankheitsfall Lohnfortzahlung zurück erstatten zu lassen (allerding nur, wenn auch im Krankheitsfall Lohn gezahlt wird). Nie im Leben hat der Mann zu dir gesagt, das deine Putzfrau mit 33% versteuert wird.

Es gibt kaum ein ähnlich zuverlässiges System wie DATEV. Es ist teuer (für den Steuerberater), aber absolut super und einfach, sowie zuverlässig damit zu arbeiten, da sich niemand um Beitragsänderungen etc. kümmern muss, sondern alles von DATEV vorgegeben wird.

R.
 
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