Abyss

Vajrakila

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11. April 2014
Beiträge
33
Abyss

Du schicktest mir
das grausamste Gesicht
Deiner Liebe.

An meinen tiefsten Sehnsüchten
bandest Du mich
unentrinnbar
auf dem Richtplatz.

Eisiges Schwert,
mächtig geführt,
tötete
unterschiedslos
alles in mir,
schnitt mich
mitten entzwei
bis hinunter
zur tiefsten Wurzel.

Die halbtoten Reste
zerfielen zu Staub
durch die Kraft
dieses Schwertes.

Wüste,
endlos,
pfadlos,
bis hinter den Horizont,
breitete sich
vor meinen inneren Augen.
Hiroshima.
Totale Vernichtung
einer Seelenlandschaft
bis ins kleinste Partikel.


Tot – in einem lebendigen Leib,
stieg Erinnerung auf
an innere Bilder,
und Lehren
von diesem Land der Pfadlosigkeit,
die Du einst mir gegeben
zusammen mit Deiner Liebe.

Gewandelter Blick,
der mondlichtgleich
das Klare Licht des Todes
in sich trägt
zeugt hier Leben,
in diesem Land
an der Grenze zur Ewigkeit.

Ausharrend,
den Blick leer,
zu mondlichtgleicher Klarheit
gewandelt,
lies ich zu,
- endlich -
dass Du neu
mich erschufst
aus der grenzenlosen Kraft
Deiner Liebe.


Ein Mensch,
stehend am Abgrund,
fragt nach Hilfe,
und plötzlich
sehe ich mich,
neu erschaffen,
die Flügel entfaltet,
mit beiden Füßen
fest gegründet
in der bodenlosen Schwärze
der Abyss
stehend
den Weg weisen.

Ich bin Dein
Auf ewig.

Perino Heydemann, 23.07. 2006
 
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Abyss

Du schicktest mir
das grausamste Gesicht
Deiner Liebe.

An meinen tiefsten Sehnsüchten
bandest Du mich
unentrinnbar
auf dem Richtplatz.

Eisiges Schwert,
mächtig geführt,
tötete
unterschiedslos
alles in mir,
schnitt mich
mitten entzwei
bis hinunter
zur tiefsten Wurzel.

Die halbtoten Reste
zerfielen zu Staub
durch die Kraft
dieses Schwertes.

Wüste,
endlos,
pfadlos,
bis hinter den Horizont,
breitete sich
vor meinen inneren Augen.
Hiroshima.
Totale Vernichtung
einer Seelenlandschaft
bis ins kleinste Partikel.


Tot – in einem lebendigen Leib,
stieg Erinnerung auf
an innere Bilder,
und Lehren
von diesem Land der Pfadlosigkeit,
die Du einst mir gegeben
zusammen mit Deiner Liebe.

Gewandelter Blick,
der mondlichtgleich
das Klare Licht des Todes
in sich trägt
zeugt hier Leben,
in diesem Land
an der Grenze zur Ewigkeit.

Ausharrend,
den Blick leer,
zu mondlichtgleicher Klarheit
gewandelt,
lies ich zu,
- endlich -
dass Du neu
mich erschufst
aus der grenzenlosen Kraft
Deiner Liebe.


Ein Mensch,
stehend am Abgrund,
fragt nach Hilfe,
und plötzlich
sehe ich mich,
neu erschaffen,
die Flügel entfaltet,
mit beiden Füßen
fest gegründet
in der bodenlosen Schwärze
der Abyss
stehend
den Weg weisen.

Ich bin Dein
Auf ewig.

Perino Heydemann, 23.07. 2006


Kalt den Rücken runter lauf....
 
Ein sich Krümmen im Schmerz
bis hin zur endgültigen Erschöpfung
Tränen die leer machen - Stille -
nur mehr sein, bewegungslos, gefühllos.

Dann der kurze Moment des Wachwerdens
die Position des Beobachters einnehmend
was geschieht jetzt?

Und dann die erlösende Befreiung aus dem
zu engen Kokon - das Abstreifen, sich Befreien.

Sich des neu geschlüpften Körpers gewahr werden
- die Flügel ausbreitend.

Sich erheben, lächelnd, nickend zurücksehend
und den Blick nach vorn gerichtet, nach oben -
mit dem Gefühl des Neugeborenseins.
 
Ein sich Krümmen im Schmerz
bis hin zur endgültigen Erschöpfung
Tränen die leer machen - Stille -
nur mehr sein, bewegungslos, gefühllos.

Dann der kurze Moment des Wachwerdens
die Position des Beobachters einnehmend
was geschieht jetzt?

Und dann die erlösende Befreiung aus dem
zu engen Kokon - das Abstreifen, sich Befreien.

Sich des neu geschlüpften Körpers gewahr werden
- die Flügel ausbreitend.

Sich erheben, lächelnd, nickend zurücksehend
und den Blick nach vorn gerichtet, nach oben -
mit dem Gefühl des Neugeborenseins.

Hallo Spirit1964,

das ist wunderschön - danke. Das berührt mich tief, hat dieselbe Wellenlänge eben. Noch mal Danke!

Alles Liebe
Vajrakila (Perino)
 
Kalt den Rücken runter lauf....

Hallo Lumen,

ja, das war eine sonderbare Erfahrung - einige Zeit, nachdem es mich so komplett zerlegt hatte, etwa 2 Jahre später, als ich innerlich nach und nach wieder Struktur bekam, hatte ich eines Tages ein starkes inneres Bild. Ich habe lange gebraucht, um das anzunehmen.

Ich stand als riesenhafte Gestalt zwischen 2 Welten, dieser materiellen und der geistigen, die wir mit dem Tod aufsuchen. Dazwischen ein bodenloser, scheinbar unüberwindlicher Abgrund. Meine Beine standen aber nicht auf den Rändern dieser Welten, so wie die Pfeiler einer Brücke, sondern hatten festen Stand mitten im bodenlosen Nichts zwischen diesen Welten. Kein Fallen, sondern eben felsenfester Stand. Und seitdem weiß ich, spüre ich immer wieder, dass mit dieser totalen inneren Zerstörung zumindest ein Teil meines Seins in diesem alles seienden Nichts bewusst geworden ist. Denn dort ist seitdem für mich innere Heimat, wo ich hingehen werde, wenn dieser irdische Teil sich auflöst.

Alles Liebe
Vajrakila
 
Wow !
Ich liebe diese intensive Bildsprache.
Da freu ich mich auf mehr.
Aber ja, ohne intensive Erlebnisse keine intensive Kunst und so frage ich mich: Bist du tatsächlich um dieses Erlebnis zu beneiden ?


Der Phönix, der aus der Asche stieg, wie schön ist's wenn's ist vollbracht, doch die Feuersglut davor hat dich erst mal umgebracht.
Abgründe gibts im Leben viele und oft wünscht man sich dass man für immer fiele in die unendliche Nacht,
doch der Morgen der kommt wieder und mit goldenem Licht ist man erwacht.
 
Hallo Spirit1964,

das ist wunderschön - danke. Das berührt mich tief, hat dieselbe Wellenlänge eben. Noch mal Danke!

Alles Liebe
Vajrakila (Perino)

Ja, dieselbe Wellenlänge scheint wohl dazu geführt zu haben, dass ich das hier aufschreiben wollte.

Ich danke Dir für's Teilen Deiner Gedanken - und für's Berühren...

Namasté, Spiri
 
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Wow !
Der Phönix, der aus der Asche stieg, wie schön ist's wenn's ist vollbracht, doch die Feuersglut davor hat dich erst mal umgebracht.
Abgründe gibts im Leben viele und oft wünscht man sich dass man für immer fiele in die unendliche Nacht,
doch der Morgen der kommt wieder und mit goldenem Licht ist man erwacht.

Hallo Chocolade,

ich hab sozusagen "gelernt zu Sterben", immer weiter, immer tiefer, Schritt für Schritt. Nicht umsonst liebe ich die "zornigen" Gottheiten im tibetischen Buddhismus. Vajrakila ist mit der radikalste, macht "Tabula rasa", ohne Pardon, ist unwiderstehlich. *lach* Ich hab seine Energie nach einem Ritual mal spontan für mehrere Stunden in mir getragen, bis in die letzte Zelle hinein - und mich dabei sauwohl gefühlt *lach*.

Wenn zuletzt das "ich" fast komplett zu Asche verbrannt wird, ist das brutal, aber meine Vorerfahrungen haben es möglich gemacht, diesen Zustand volle 2 Jahre auszuhalten, eben ohne Suizid zu begehen, auch wenn der Pfad schmaler war als der Tanz auf der Schneide einer Rasierklinge und sehr viel schmerzhafter.

Grad vor ein paar Wochen hab ich meinen allertiefsten Schmerz zu fassen gekriegt, den, der mich vor 10 Jahren noch in Stücke gerissen hat, als er durch ein bestimmtes Ereignis kurzzeitig hoch kam, ohne das ich seine Ursache fassen konnte. Jetzt, ausgerechnet durch eine Filmmusik, ist alles hoch gekommen und klar geworden. Es ist sooo lange her. Ich war gerade mal zwei Jahre alt, als mein Innerstes, Heiligstes verletzt wurde, wohl durch eine unwissende Bemerkung. Ich rannte weg und fiel, zerschlug mir den Kopf an einem eisernen Fußabstreifer. Der körperliche Schmerz hat den seelischen dann wohl regelrecht versiegelt - bis heute, wo ich endlich die Kraft habe ihn komplett anzuschauen.

Alles Liebe
Vajrakila
 
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