Abtreibung- gibt es Rechtfertigung?

Ich glaube, niemand hat ein Recht darauf, hier zu urteilen.

Man muss selber schon einmal vor einer solch schweren Entscheidung gestanden haben, um sich ein Urteil erlauben zu können.

Liebe Grüße
Nicki
 
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Klartext schrieb:
BTW: Es gibt die These, dass unsere Seele vor der Inkarnation die Eltern und alle entscheidenden Erfahrungen aussucht. Demnach müsste die Seele der abgetriebenen Kinder auch eine sehr kurze Inkarnationszeit ohne Geburt gewählt haben, oder?!

Das sehe ich anders. Es ist ein unnatürlicher Eingriff. Ich glaube nicht, dass er, vom noch körperlosen Geist bewusst als Schicksal gewählt werden kann. Der Vorgang der Abtreibung ist ein durch Menschenhand herbeigeführter Vorgang und nicht unergründlich, kosmisch, oder von Gott (bzw. göttlichen Wesen) bewusst herbeigeführt.

mfg, matrix
 
Für mich ist eine Vergewaltigung auch ein Unnatürlicher Eingriff und von daher auch verständlich wenn eine Frau dieses Kind nicht haben möchte sprich, einer Abtreibung zustimmt.

Ich denke man sollte es jedem selbst überlassen und wirklich nicht Urteilen bzw Verurteilen!

Ich selbst wurde Vergewaltigt und war unwissend Schwanger! Dieser Mann nannte sich Ex. Es waren allerdings nur ein paar Wochen, dann trat er mich zusammen und ich verlor das, was da war.
Ich wüßte nicht genau was ich getan hätte, aber zum damaligem Zeitpunkt hätte ich wahrscheinlich das Kind abtreiben lassen! Ich war Psychisch gar nicht in der Lage ein Kind zu bekommen.

Auch heute könnte ich ein Kind was so entstehen würde, nicht in mir aufwachsen lassen! Es würde meinen Hass bzw mein Unwohlsein bei dem Gedanken WIE das Kind entstand, spüren!
 
matrix84 schrieb:
Es gibt für mich auch keine Rechtfertigung für diesen, vom Staat und letztendlich von der Mutter bewilligten und von Ärzten durchgeführten Mord an einem menschlichen Wesen!
Erstens muss sich niemand für seine Taten bei dir rechtfertigen.

Zweitens ist ein Fötus kein Mensch.

Und drittens ergo die Tötung eines Fötus ganz unmöglich Mord, denn
ermorden kann man nur Menschen.

Viertens wäre die Tötung eines Fötus selbst dann nicht notwendigerweise Mord,
weil nicht jede Tötung automatisch Mord ist. Im Gegenteil ist nur ein
verschwindender Bruchteil aller Tötungen eines Menschen ein Mord.

Bei vollem Verständnis für deine emotionalen Zustände,
deine Aussage ist leider gänzlich gegenstandslos.

matrix84 schrieb:
Selbst ein Kind, entstanden aus einer Vergewaltigung hat, finde ich, ein Recht auf Leben.
Jedes Kind hat wie jeder Mensch ein Recht auf Leben. Das hat mit Abtreibung nichts zu tun.
Denn ein Fötus ist kein Kind. Du wirst beständig die Begriffe durcheinander.

matrix84 schrieb:
Zumal die Frauen, das Trauma, welches eine Abtreibung mit sich bringt oft die mehr losbringen!
Das darfst du getrost den Frauen überlassen. Sie haben kein Interesse an deinem "Schutz".
Und natürlich müssen sie über Risiken dieses Schrittes aufgeklärt werden, ein starkes
Argument für staatlich kontrollierte Abtreibung, die gewisse Rahmenbedingungen vorgibt.

matrix84 schrieb:
Was ist mit den Kindern, die einem Abtreibungsversuch überlebten? Die müssen ihr ganzes Leben mit diesem Trauma leben, nicht erwünscht zu sein!
Das ist ein sehr starkes Argument für staatlich kontrollierte Abtreibung, weil ansonsten den
Kurpfuschen das Feld überlassen würde. Dadurch würden auch Frauen gefärdet!

D.h. mittellose Frauen. Die Society würde selbstredend den nächsten Jet nach wohin-du-willst
nehmen und dort einen professionellen Abort durchführen lassen.

(Na gut. Ein Autotripp nach Amsterdam reicht auch, hört sich aber nicht so toll pathetisch an.:weihna1 )

Willst du diese Ungerechtigkeit befördern?

Gruss Camajan
 
ein fötus ist ein lebewesen.
Es ist sowieso jedem das seine ob sie abtreiben will oder nicht.
Man sollte aber drauf achten das ein lebewesen getöten wird.
Wenn eine frau vergewaltigt wird und schwanger ist tötet es vielleicht ihren lebenswillen das kind auszutragen. das hängt dann vom jeweiligen charakter ab. Aber ich kann mir nicht vorstellen das eine Mutter ihr kind hassen könnte (auch wenn der vater ein monster war). Das eigene Blut der mutter fließt in den adern des kleinen lebewesens auch...

lg Marina
 
Hallo matrix84,
meine Meinung zur Abtreibung habe ich schon des öfteren kundgetan. Für mich kann ich es mir nicht vorstellen - doch ich kann nur von meiner jetzigen Situation und meinen gemachten Erfahrungen reden. Wer weiß, wie ich unter anderen Umständen reagieren würde?

matrix84 schrieb:
Abtreibung- gibt es Rechtfertigung?
Ich glaube eigentlich muss sich keiner rechtfertigen, für das was er tut - egal, was es ist. Jeder muss die Konsequenzen seines Handelns selber tragen.

Sei es die Reaktionen der Umwelt oder eventuell das "schlechte Gewissen" das man sich oder die anderen einreden. Jede die abtreibt, wird ihre Gründe haben. Wie wichtig sie sind, kann nur die Person selbst entscheiden.

Ich habe oft das Gefühl "nicht erwünscht" zu sein. Es reicht schon ein ernster Blick, oder ein schärferes Wort und ich fühle mich unerwünscht und als Last für andere.

Das habe ich deshalb, weil mich meine leibliche Mutter nicht wollte und weggab.

Trotzdem lebe ich gerne und arbeite an meinen Problemen! Dieses Chance sollte jedes Kind haben.

In einer Sache bin ich meiner leiblichen Mutter sehr dankbar: dass sie mich ausgetragen hat und nicht töten ließ.
Ich auch, sonst hätte ich dich nicht kennengelernt :kiss3:

LG Tarot
 
Joey schrieb:
Mit Kindern aus Vergewaltigungen... ist für mich so ein Grenzfall.
Hallo Joey!

Wie ist diese Vergewaltigung innerhalb kurzer Zeit rechtssicher festzustellen?
Genügt immer ein Arzt-Befund?
Die einfache Behauptung der Geschwängerten?

Dir ist klar, dass dann IMMER von Staatswegen ermittelt werden muss, oder?
Haben die Ermittlungen aufschiebende Wirkung der Abtreibung?
Oder kann die "Vergewaltigte" abtreiben, und dann wird irgendwann das Verfahren
eingestellt?

Weil sie nämlich ggf. die Vergewaltigung nur als Grund für die Abtreibung vorgeschoben hat.

Du siehst die praktischen Probleme?

Joey schrieb:
Da bin ich insgesammt dagegen.
Die moralische Verurteilung von Abtreibung ist absolut nachvollziehbar!

Doch das ist nur die eine Diskussionsebene. Die andere ist
die rechtliche Handhabe.

Tatsache ist, dass Abtreibung ein gesellschaftliches Phänomen
ist, dass sich mit Verboten NICHT kontrollieren lässt.

Im Gegenteil. Das führt zu völlig unkontrollierten Zuständen,
wie oben von mir beschrieben.

Ausserdem habe ich gelesen, dass eine tolerante
Abtreibungspraxis - wie in Holland - NICHT zu einer
Erhöhung der Abtreibungszahlen führt! Die durchgeführten
Abtreibungen werden aber unter viel besseren Umständen
durchgeführt.

Gruss Camajan
 
Camajan schrieb:
Du siehst die praktischen Probleme?

Ja, die sehe ich sehr gut.

Camajan schrieb:
Die moralische Verurteilung von Abtreibung ist absolut nachvollziehbar!

Doch das ist nur die eine Diskussionsebene. Die andere ist
die rechtliche Handhabe.

Und auf dieser ersten Ebene habe ich argumentiert. Die zweite, die juristisch praktische Seite, habe ich wohlwissend außer acht gelassen, weil ich glaube, es ging matrix84 nicht um Gesetzesänderungen, sondern um die persönliche Entscheidung bei betroffenheit, bzw. bei mir, wenn ich einer Bekannten einen Ratschlag geben sollte.

Camajan schrieb:
Tatsache ist, dass Abtreibung ein gesellschaftliches Phänomen
ist, dass sich mit Verboten NICHT kontrollieren lässt.

Im Gegenteil. Das führt zu völlig unkontrollierten Zuständen,
wie oben von mir beschrieben.

Ausserdem habe ich gelesen, dass eine tolerante
Abtreibungspraxis - wie in Holland - NICHT zu einer
Erhöhung der Abtreibungszahlen führt! Die durchgeführten
Abtreibungen werden aber unter viel besseren Umständen
durchgeführt.

Vollkommen richtig.

Viele Grüße
Joey
 
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Ceridwen schrieb:
ein fötus ist ein lebewesen.
Da bin ich mir nicht sicher. Aber OK, Ratten und Spinnen sind auch Lebewesen.

Ceridwen schrieb:
Aber ich kann mir nicht vorstellen das eine Mutter ihr kind hassen könnte
Du solltest aber deine Vorstellung von Wirklichkeit nicht mit der Wirklichkeit selbst verwechseln.

Ceridwen schrieb:
Das eigene Blut der mutter fließt in den adern des kleinen lebewesens auch...
Nein!!

Das Fötus entwickelt sich so autark wie möglich, um sich vor Krankheiten und Schwächen der
Mutter bestmöglich zu schützen. Dafür sorgt die Natur, sie weiss schon warum.

Camajan
 
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