Abtreiben?

Abtreibung?

  • Ja, jederzeit, egal aus welchen Gründen

    Stimmen: 177 30,5%
  • Nein, nur wenn die Mutter vergewaltigt wurde

    Stimmen: 150 25,9%
  • Nein, nur wenn ein schwerst behindertes Kind erwartet wird

    Stimmen: 195 33,6%
  • Nein, auf gar keinen Fall - egal unter welchen Bedingungen

    Stimmen: 160 27,6%

  • Umfrageteilnehmer
    580
Liebe Mara,
Adoption scheint vordergruendig DIE Loesung des Problems zu sein.
Die biologische Mutter gibt ihr Kind in gute Haende.
Aber auch sie stellt sich auf lange Sicht als auesserst problematisch dar, leider!
Man weiss, dass die meisten Frauen, die ein Kind zur Adoption frei gaben, ihr Leben lang trauern und ein schlechtes Gewissen haben, in jedem Kind, das ihnen begegnet, ihr eigenes suchen.
Die adoptierten Kinder dagegen erleiden alle einen ziemlichen Schock, wenn sie von der Adoption erfahren, und das tun sie zwangslaeufig dann, wenn sie zum ersten Mal ihre Geburtsurkunde sehen. Da steht das naemlich drin.
Auch, wenn man es ihnen als Kleinkinder schonend beibringt. Es ist und bleibt eine Sondersituation.
Die meisten von ihnen geraten in grosse Krisen, empfinden sich als abgelehnt von der richtigen Mutter, unabhaengig davon, wie gut sie es bei den Adoptiveltern hatten und haben.
Sie setzen alles dran, um die biologische Mutter zu finden.
Es ist alles nicht so einfach, wie es auf den ersten Blick scheint!
Ich finde Abtreibung an sich, wie wohl fast jeder, als sehr sehr unschoen.
Sie sollte vermieden werden, wo es nur geht, wobei Verhuetung natuerlich das Beste ist!
Trotzdem kann ich sie nicht in Bausch und Bogen verurteilen, sondern sehe es wie die meisten:
Es gibt Gruende, die dafuer sprechen, und die Gruende zu definieren, sollte der betroffenen Frau ueberlassen bleiben. Es ist anmassend von anderen zu entscheiden, nur in DEM oder DEM Fall sollte es erlaubt sein.
Einziger Grund fuer mich ist: Die Mutter WILL das Kind nicht, egal warum!
Noch etwas.
Es gibt eine Verhuetungsmethode, die nur aus Abtreibung besteht, was merkwuerdigerweise kaum bekannt ist.
Es ist die Verhuetung mit der Spirale.
Diese verhindert nicht, wie die Pille, den Eisprung und macht somit eine Empfaengnis unmoeglich, sondern sie verhindert das Einnisten des befruchteten Eies in der Gebaermutter, indem diese so gereizt wird, dass das Einnisten unmoeglich ist.
Die befruchteten Eier werden abgestossen, es ist eine Abtreibung im Fruehstadium.
Das erklaert auch die verstaerkten Perioden bei der Spirale, weil sie in vielen Faellen eine Fehlgeburt ist.
Das ganze Thema ist ein aeusserst heikles.
Frau sollte verhueten, verhueten, verhueten. Sie sollte auch in der Wahl ihrer Sexualpartner vernuenftig sein, ohne Moral predigen zu wollen!
Sex ist schon etwas mehr als Essen und Trinken und Verantwortung gehoert einfach dazu!
Aber eine Frau zu verurteilen, die abtreibt, dazu hat niemand das Recht, jede muss das fuer sich selbst entscheiden.
Ich schrieb es im uebrigen schon in einem anderen thread, dass Fehlgeburten meistens durch Anomalien des Foetus ausgeloest werden, was im Grunde heisst, die Seele hat es sich noch mal ueberlegt.
Auch der ploetzliche Kindstod, den niemand bis heute erklaeren kann, kann ja nur dadurch kommen, dass sich die Seele aus dem Koerper wieder verabschiedet.
Sie korrigiert im nachhinein ihre Entscheidung!
Das ist also immerhin eine Moeglichkeit!
Man kann sagen, okay, in diesem Fall entscheidet die Seele selber, ob sie leben will oder nicht, aber vielleicht kann das die werdende Mutter ja auch?
So unschoen Abtreibung ist, so wissen wir doch alle, dass die Seele weiter zieht, und sie wird auch verstehen, weshalb diese Frau nicht fuer sie da sein will und kann.
Das ist jedenfalls meine Meinung.
Ich freue mich darueber, dass heute fast nur noch Kinder geboren werden, die geplant und erwuenscht sind, auf die die Eltern sich freuen.
Wenn ich an eine meiner Tanten denke, die 12 Kinder hatte und wie sie einen Teil ihrer Kinder behandelt hat, dann sage ich, dass diese Frau niemals haette Kinder haben duerfen.
Heute wuerde das Jugendamt sie ihr wegnehmen.
Gewollt hat sie kein einziges Kind.
Aber auch meine Mutter nicht! Sie hat uns immer wieder gesagt, dass keines ihrer drei Kinder geplant war.
Toll, was?
Ich haette nichts dagegen gehabt, in einer anderen Familie gross geworden zu sein und ich bin der Ansicht, dass es fast unmoeglich ist, ganz klar FUER oder GEGEN Abtreibung zu sein.

Bijoux
 
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ich stimme dir eigentlich zu bijoux aber du solltest noch einen unterschied machen - gewollt und geplant ist nicht das gleiche!

meine mutter war 21 als sie mich bekommen hat und wollte zu dem zeitpunkt nur die beziehung zu meinem vater beenden. ich war eigentlich ein unfall der nach ihrer ersten trennung zustandekam. ich bin nur auf der welt weil meine oma ihr lange eingeredet hat dass sie es nochmal mit meinem vater versuchen soll.

ich war nie geplant aber meine mutter hat mich immer gewollt!
 
HI

na ja, kann man nicht genau sagen, was man machen soll oder nicht,denn man kann es erst entscheiden, wenn man in der Situation steckt.

Und auch dann ist es wieder individuell, wie man sich entscheidet.

LG Babycat
 
Hallo Tenshi,
aber selbstverstaendlich mache ich einen Unterschied zwischen ungeplant und ungewollt.
Du warst ungeplant und trotzdem gewollt.
Mein erster Sohn war ungeplant, zunaechst mal auch ungewollt, aber dann wurde er geliebt!
Ich selber war ungeplant und mit Sicherheit auch ungewollt.
Ungeplante, aber dann gewollte Kinder sind etwas Schoenes, ungeplante, ungewollte aber etwa sehr Trauriges.
Es gibt so viel Elend auf der Welt.
Ich wuerde niemals behaupten, Abtreibung sei etwas ganz Normales, das man so macht wie man einen Zahn ziehen laesst. Aber es kann das kleinere Uebel sein.
Nur eine sehr grobe Frau wird achselzuckend einfach so abtreiben, ich kenne jedenfalls keine einzige!

Bijoux
 
weißt du bijoux ...

ich habe lange gegrübelt, warum mich dieses thema immer und immer wieder anzieht. ich habe meinen sohn bewußt empfangen und an abtreibung noch nicht mal gedacht.
bei uns zuhause war es so, dass immer wieder betont wurde, was ich doch für ein wunschkind gewesen sei. später habe ich dann durchschaut, das ich gezeugt wurde, weil alle gegen die verbindung zwischen meinen eltern waren (er war erst 17) ... dieser hass, der durch die erzwungene ehe entstanden ist, hat sich bis ins grab meiner oma nicht beheben lassen ...
später hat meine mutter dann immer wieder betont, das sie nie wieder kinder in die welt setzen würde und wenn sie noch einmal entscheiden könnte, dann lieber abtreiben würde ... ich sehe jetzt den schmerz hinter dieser aussage, aber damals habe ich ihr das äußerst übel genommen. ich liebe mein leben, ich möchte nicht ungeschehen gemacht werden ...

ich glaube mit der adoption das ist auch eher unterschiedlich. meine oma hat ein kind zur adoption freigegeben und nie ein problem damit gehabt. der junge hat sich dann einmal bei ihr gemeldet, wollte sie sehen und dann nie wieder. ich glaube auch da, kommt es auf die umstände an und woran man glaubt, bzw. wie man damit umgeht. wenn es gesellschaftlich so anerkannt wäre wie eine abtreibung würden wir auch anders damit umgehen ...

denk an viele naturvölker, wo kinder nicht so elterngebunden aufwachsen wie bei uns. ich glaube das diese bindung überbewertet wird und anerzogen ist. kinder brauchen liebe und aufmerksamkeit, von wem ist letztlich wurscht. das ist jetzt zwar etwas off-topic, aber ich meine es ist immer noch wünschenswerter wenn ein kind in einer familie aufwächst, die sich von herzen kinder wünscht, als bei den eigenen eltern, die zb. drogenabhängig/alkoholiker sind ... wo entstehen da im kind wohl die größeren schäden ? wenn wir das eine akzeptieren, dann das andere doch auch.

ich verurteile keine frau, die abtreibt. aber ich sehe was es macht. mit allen beteiligten und welche schäden dadurch entstehen. in der psyche und auch in der seele der menschen ... deshalb fände ich es schön, wenn es andere wege gäbe ungewollten kindern doch noch ein leben zu ermöglichen ...

auch ein ungewolltes kind kann das leben lieben lernen. es liegt in seiner hand.





@juppi

jetzt übertreibst du aber schamlos. und alles nur wegen einem blümchen :D

:blume:
 
Für das Kind wars ein Glück, so kam es zu seinem Leben.

Beim Abbruch muss es ausbaden was der Vater tat.

Lieben Gruss Dagmar
 
wenn ich mir überlege wieviel kinder ins heim kommen kann adoption auch nicht die lösung sein. wenn alle kinder die abgetrieben werden auf die welt kämen hätten wir nie und nimmer genug paare die adoptieren wollen und vor allem dürfen - ist ja immer ein großes problem überhaupt ein kind zu bekommen. das wichtigste für ein kind ist geliebt zu werden - von wem ist egal. bei einer adoption tut eines am meisten weh denke ich und das ist zu erfahren dass die menschen die man so sehr geliebt hat eigentlich nicht seine eltern waren.
 
tenshi schrieb:
wenn ich mir überlege wieviel kinder ins heim kommen kann adoption auch nicht die lösung sein. wenn alle kinder die abgetrieben werden auf die welt kämen hätten wir nie und nimmer genug paare die adoptieren wollen und vor allem dürfen - ist ja immer ein großes problem überhaupt ein kind zu bekommen. das wichtigste für ein kind ist geliebt zu werden - von wem ist egal. bei einer adoption tut eines am meisten weh denke ich und das ist zu erfahren dass die menschen die man so sehr geliebt hat eigentlich nicht seine eltern waren.

ja tenshi ... aber das ist doch eindeutig anerzogen. du sagst doch selbst, liebe ist wichtig. wir reden den kindern ein, das sie arm dran sind, weil die die sie lieben nicht ihre richtigen eltern sind. macht es denn tatsächlich einen unterschied.
ich kenne allerdings fälle wo nicht darüber gesprochen wird/wurde. da hat es was mit vertrauensbruch zu tun, aber das ist eine ganz andere geschichte.

im grunde genommen bin ich der meinung, das man vorzeitig sich überlegen sollte ob man ein eventuell entstehendes leben will oder nicht und wenn nicht, dann hat man beizeiten vorsorge zu treffen das es nicht dazu kommen kann. und wenn ich notfalls verzichte *ggg*

wenn ich allerdings das geringste risiko eingehe, schwanger zu werden, oder eine frau zu schwängern, dann muss ich auch für das leben einstehen, das da entsteht ...
aus meiner sicht ist das unsere verantwortung ...
 
entschuldigung mara. ich hab mich unklar ausgedrückt. ich hatte selbst gemeint dass es für die kinder schwierig ist, wenn sie sehr spät erfahren, dass sie adoptiert sind. genau diesen vertrauensbruch wollte ich ansprechen.

auch allem anderen stimme ich zu. ich habe schon ein beispiel von einer freundin gebracht die im prinzip einfach zu faul war zu verhüten und dann abgetrieben hat. das finde ich unverantwortlich. mir wurde auch schon vorgeworfen dass ich grausam bin weil ich die pille nehme und diese ja theoretisch ein kind abtreiben kann, wenn es entstehen sollte. (nehme die pille aber auch aus anderen gründen... hatte sehr ungregelmäßige und starke regelblutungen bevor ich angefangen habe.) ich würde nie auf die idee kommen nicht zu verhüten und mich dann zu wundern wenn ein kind entsteht. das finde ich auch unheimlich verantwortungslos und grausam. wenn ich sex habe ohne zu verhüten dann sollte ich auch die konsequenzen tragen. sicher machen es sich nicht alle so leicht, wenn sie dann abtreiben, aber meine freundin hat das schon gemacht und ich fand das wirklich schade.
 
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Mara schrieb:
und noch einen gedanken möcht ich teilen:

kinder stehen für unsere träume. der mann ist derjenige, der den (seinen) traum in die frau pflanzt. auch hier ist wieder vertrauen und liebe ... die frau trägt diesen traum des mannes aus. bringt ihn ins leben ...
wie wirkt da eine abtreibung auch auf den mann ?
...
jeder mann sollte gut überlegen, ob es wirklich DIESE frau ist, mit der er seinen traum verwirklichen will und jede frau sollte gut überlegen, ob es DIESER mann ist, dessen traum sie wahr werden lassen will ...

hallo..

nach einigem zögern hier auch meine gedanken dazu:

eine frau u. ein mann finden einander. die frau wünscht sich aus tiefster seele ein kind. der mann sagt ihr, wenn es so passiert, würde er sich freuen, weil sie auf jeden fall zusammenbleiben würden.

die frau spürt zum zeitpunkt der empfängnis, dass sie schwanger werden wird. sie spürt sogar einen tag später in sich die befruchtung, leben entsteht, und freude ist in ihr, stille ungewisse und doch gewisse freude.

sie macht einen test- er ist negativ. der mann ist erleichtert, er sagt, er hätte ein schlechtes gewissen wegen seiner erleichterung, doch es wäre besser so.
sie aber weiss, dass dieser test nicht stimmen kann. sie macht noch einen test- er ist positiv. das drama beginnt.

der mann spielt ihr an einem tag freude vor, möchte sich vielleicht auch freuen können, legt ihr seine hand auf ihren bauch.
am anderen tag kommen aussagen wie
"wir werden das nicht schaffen mit kind"
"diese wohnung ist zu klein für ein kind und nicht schön genug"
"ich habe grosse angst, dass das kind behindert ist, dann trennen wir uns"
"ich möchte noch mehr von DIR haben, eine tiefe beziehung führen, ein kind würde stören"

die frau wird krank, ihre abwehrkräfte (diesem mann gegenüber) werden immer schwächer. sie sucht hilfe. sie findet keine.
ihr hausarzt verhält sich ablehnend und verständnislos. sie sucht weiter.
im frauenberatungszentrum fragt man nach der geschichte der grosseltern beider partner (1 woche vor dem gefürchteten stichtag der "fristenlösung").

die frau empfindet grosse hoffnungslosigkeit. ihr leben ist nicht selbstbestimmt, ich weiss. sie wird krank, sie wird tieftraurig. sie bekommt die panik, alles signalisiert ihr, dass in ihrem bauch ein problem heranwächst, das immer grösser wird. ihre seele ist tieftraurig.
und- aus welchen gründen auch immer- sie vertraut diesem mann.

er sitzt im wartezimmer, als sie beim arzt ist. sie wacht in tränen aus der narkose auf. sie hat ihr kind verloren.

....

eine geschichte.
eine sehr traurige geschichte.
ich finde es sehr traurig, dass- wenn ein kind ungeplant entstanden ist, die frage sowie die entscheidung da ist: soll es auf die welt kommen oder nicht ?
dadurch kann manipuliert werden, beeinflusst werden, es stehen immer diese zwei möglichkeiten offen: kind bekommen oder abtreibung. frauen können unter druck gesetzt werden, bedroht werden (mit rausschmiss, ende einer beziehung usw..)

dies ist nur ein kleiner teilaspekt. es gibt viele andere.

meiner meinung nach sollte vor jeder abtreibung ein therapeutisches beratungsgespräch stattfinden, und zwar auf qualifizierter u. einfühlsamer ebene, mit und ohne partner.

ps: noch besser: vorgeschriebene therapeutische unterstützung auf krankenschein, somit für alle zugänglich, in der zeit "davor", die sehr oft keine "zeit davor" sein muss, sondern ein beginn eines grossen JA zum leben.
 
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