hi silent, na das hört sich ja schlimm an alles. Das mit der Uhr würde ich mir überlegen, wenn ich sie nicht behalten möchte, würde ich sie zurückgeben und fertig. Ein Blümchen dabei, eine Erklärung dann ist das doch okay. Hast Du den Gedanken, dass die alte Frau ihr Geld verschenkt, weil sie es ihrem 60-jährigem Freund insgeheim nicht vermachen will? Hm. Dass die beiden die Türe nicht aufmachen deutet ja schon darauf hin, dass da etwas in der Richtung abgeht. Mann mann mann, das sind aber wirklich Sachen. Es gibt ja sowas wie Heiratsschwindel, wie lange sind die alte Dame und der jüngere Herr denn zusammen? Hör mal, für eine 80-Jährige ist es ja in der Regel unvorstellbar, dass man nicht an die Türe geht. Auch an's Telefon muss man unbedingt gehen in diesem Alter, es könnte ja irgendwas passiert sein.
Und bei der jungen Dame da kräuselt es mir die Zehennägel. Die alte Dame ist ganz klar pflegerisch unterversorgt. Wenn Du Namen und Adresse der alten Dame hast und Du in Deutschland wohnst, dann ist es der Medizinische Dienst der Krankenkassen, den Du informieren müsstest. Nun gehen die da leider angemeldeter Weise hin, von daher nützt das nicht gar so viel. Wegen der Betreuung, die z.B. nachts nicht sichergestellt ist, wird die Freundin einfach lügen. Wenn sich die Dame nachts nicht selbständig drehen kann, ist sie vermutlich wundgelegen, wenn die Freundin da sie nicht umlagert. Da würde ich ja mal gerne unter die Bettdecke gucken, mein lieber Scholey. Wahrscheinlich ist die total vertrocknet und nimmt jeden Tag mehr ab, die Gelenke sind ja kontrahiert, wie Du sagst- all das müsste nicht sein. Da verwirrt man auch total bei, gar nicht mal selten haben die Leute gar keine Demenz, sondern eben nur zuwenig Flüssigkeit.
Schau, Du musst da was tun, merkst Du das? Was passiert, wenn Du mit Deinem Freund über dieses Problem redest? Was sagt der denn da?
aaah, da fällt mir ein: die Gutachter vom Medizinischen Dienst können auch einen unangekündigten Hausbesuch machen, wenn eben der begründete Verdacht da ist, dass ein Mensch nicht richtig versorgt ist. Das steht nur nicht in den Begutachtungsrichtlinien so drin, wundert mich eigentlich gerade.
Die Pflegekasse hat natürlich das grösste Interesse daran, dass ein Mensch adäquat gepflegt wird, damit sie nicht so viel bezahlen müssen. Schlechte Pflege ist wesentlich kostenaufwendiger als gute, das ist da wie überall. Ich weiss schon, dass es viele Geschichten über ungute Sachen mit den Pflegekassen gibt, aber das sind dann 2% der Fälle, die bearbeitet werden oder noch weniger. Ich habe selber ein paar solcher Begutachtungen zuhause gemacht, nicht zur Pflegeeinstufung, sondern zur Qualitätsüberprüfung bei einem ambulanten Pflegedienst. Und in einer anderen Zeit war ich unterwegs und habe pflegende Angehörige zuhause beraten. Und da habe ich eigentlich gelernt, dass man mit den Pflegekassen sehr gut zusammenarbeiten kann.
Ich würde mal folgendes tun, um meine Gedanken zu kramen: nimm Dir Stift und Papier und schreibe auf, was für Aussagen genau diese Freundin über das, wie es bei ihr da abgeht, gemacht hat. Im Wortlaut. Und dann überprüfst Du das mal für Dich, und dann hast Du doch etwas, das Du z.B. bei einem Telefongespräch mit dem MDK (steht im Telefonbuch) sagen könntest. Wenn Du Hilfe brauchst, schreibste ne PN, gell? MDK ist MDK, ob in Hintertupfingen oder hier bei mir ist letztlich wurscht, die sind vernetzt. Wenn sie übrigens beim MDK nicht in der Kartei ist, dann ist sie vermutlich bei der Bundesknappschaft versichert, die haben einen eigenen Begutachtungsdienst, den man dort telefonisch erreicht.