Abschied

H

Hellequin

Guest
So hör mich an zum ersten Mal
seit langen Jahren ohne Wort
und, bitte, trage meine Qual
ins Ungewisse mit dir fort!

Dein Geist, er flog auch dann allein,
wenn ich an deiner Seite war,
und unser Bund, einst schöner Schein,
schien längst schon falsch und sonderbar,

doch war er falsch? Er überstand
als einziger die wilde Zeit
und schwoll, derweil die Jugend schwand
zu bleierner Unendlichkeit.

Es blieb uns weder Mensch noch Gott
und kein Traum, der noch Feuer fing.
Wir rieben uns an Alltagstrott,
als jäh dein Weg zuende ging.

Nun lebe wohl. Vergiss mich nicht.
Nach dir beginnt kein Frühling mehr
auf dieser Welt; nur Totenlicht
glimmt blass und kalt von ferne her.
 
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