Abschied vom Perfektionismus - Landen in der Leere!

Zitat:
wonder
Habe ziemliche Angst, dass wenn ich die Kontrolle (über mein Leben) verliere eine (nicht mehr in den Griff zu bekommende) Katrastrophe passiert.

Das ist eine ziemlich diffuse Angst. Hast du schon mal versucht, sie in aller Konsequenz zu Ende zu denken? Was würde passieren, wenn du was genau nicht mehr kontrollieren könntest?
Zitat Daisy

ich habe meistens (zu?) genaue Vorstellungen, was ich will, in welche Richtung sich mein Leben, der Tag usw. entwickeln sollen. Ich plane viel, verlasse mich (zu) wenig auf andere, und erreiche meistens was ich will.
Ich bin stolz auf meine erzielten Erfolge, merke aber das mich diese Lebenshaltung nicht mehr wirklich glücklich bzw. zufrieden macht.
Deshalb habe ich mich im Esoterik Forum angemeldet.
Ich möchte die Haltung des (angestrengten) Erreichen Wollens aufgeben und mehr Hinnahme und Hingabe Fähigkeit entwicken.
Ich möchte mehr Vertrauen dem Leben und anderen Menschen gegenüber entwickeln.
Allerdings bin ich noch nicht bereit, das Opfer für diese Haltung zu bringen. Im Gegenteil, die Aufgabe von Kontrolle macht mir Angst.
Wenn ich mehr geschehen lasse und mich mehr auf andere verlasse,werden viele Dinge in meinem Leben nicht mehr so verlaufen, wie ich sie mir vorstelle.
Ich muß etwas von meinem Bestimmen wollen aufgeben. Das macht mir Angst und fällt mir schwer.

Liebe Grüße

wonder
 
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Hallo Eva,
Dein Beitrag hat mir sehr gefallen. Er enthält-finde ich- viele Anregungen zum Spannungsverhältnis von Sich-engagieren/bemühen um etwas und dem ebenso notwendigen Loslassen können.
Doch muss jeder für sich sein Limit feststellen. Man kann sich nämlich auf lange Sicht nicht andauernd überarbeiten. Dann muss man sich sagen: Ich habe mein Möglichstes getan und den Rest muss ich dem lieben Gott überlassen. Was dann immer geschieht, zum beruflichen Vor- oder Nachteil, ich muss es annehmen. Beim Anhängen an den Perfektionismus kommt es nämlich häufig zu Verkrampfungen und das tut niemanden gut.
In dieser Frage eine Ausgewogenheit zu finde, empfinde ich als echte Herausforderung.

Liebe Grüße

wonder
 
Liebe Rita,
vielen Dank für Dein sorgfältiges Eingehen auf meinen Beitrag und Deine ermutigenden Worte. Darf ich fragen, welche Behinderung die Dir nahestehende Person hat?

Traust du dich, Freunde zu fragen, ob sie sich für dich schämen?
Leider noch nicht. Die Frage macht mich zu traurig (und ich trau mich noch nicht vor anderen zu weinen). Außerdem weiß ich nicht, ob ich die Anwort wirklich "hören" kann.
Ich hab sie mal gefragt, ob ich eine Belastung für sie bin. Sie haben gesagt, es dauert länger mit mir (kleiner Stich, ich möchte doch genau so sein, wie sie), aber sie könnten sich darauf einstellen.
Einige sagen, es fällt ihnen gar nicht mehr auf, dass ich behindert bin. Ich weiß, was sie meinen, glaube es Ihnen aber nicht wirklich.
Sie spüren ja auch meine Verletzlichkeit bei diesen Fragen, wie weit können sie dann ehrlich sein?

Vielleicht kannst du damit anfangen, dir Tränen zu erlauben..
wenn ich alleine bin inzwischen ja (auch das war nicht leicht, ich hatte Angst wenn ich einmal anfang zu weinen, kann ich nicht mehr aufhören), vor anderen, das ist - glaube ich - noch ein langer Weg...
Wobei es gibt erste vorsichtige Versuche: vor ein paar Tagen hab ich bei einer blinden Bekannten geweint (es war leichter, wahrscheinlich, weil sie es nicht sehen konnte. Mit einem unsichtbaren Körper wäre vieles leichter für mich...)

Oder du erlaubst dir, um eine Umarmung zu bitten....

Ich glaube ich müßte erst mal lernen, eine Umarmung auszuhalten. Ich meine jetzt nicht eine kurze freundschaftliche Umarmung zur Begrüßung. Sondern eine intensive Umarmung....ich glaube ich würde ziemlich heftig anfangen zu weinen und wär ziemlich durch den Wind.
Ich hab "das" (allein das Wort fällt mir schon schwer) ewig nicht mehr erlebt...
Beides - weinen und umarmen- sind für mich sehr "körperlich". Und das "Körperliche" konnte ich lange Zeit nicht annehmen, ansehen oder sonst irgendwas. Es tat einfach nur weh, und diese Trauer konnte und wollte ich nicht spüren.

Du kennst als SozPäd doch sicher auch körperorientierte Verfahren...
Ja, ich hab auch kürzlich bei einer Körpertherapeutin angerufen....
Ich glaube ich bin auf dem Weg (der schwerste meines Lebens, wie mir scheint)....
....aber ich brauche noch Zeit....

Alles Liebe Dir und nochmals:danke:
wonder
 
ich wollte sagen,daß ich das Auftauchen von Dir, wonder, mit Deinem Thema hier, als eine sehr grosse Bereicherung empfinde in meinem eigenen Innenleben und dafür wollte ich Dir Danke sagen!!

:liebe1:
 
ich wollte sagen,daß ich das Auftauchen von Dir, wonder, mit Deinem Thema hier, als eine sehr grosse Bereicherung empfinde in meinem eigenen Innenleben und dafür wollte ich Dir Danke sagen!!
:danke: Trixi-Maus,
dasselbe denke ich auch über das, was Du mit einer Gruppe von Menschen am Aufbauen bist. Es braucht beides: Arbeit am Innenleben und am gesellschaftlichen System - für eine "bessere Welt" (abgedroschenes Schlagwort), aber ich denke Ihr wißt, was gemeint ist.

Liebe Grüße
wonder
 
Zitat Daisy ??

ich habe meistens (zu?) genaue Vorstellungen, was ich will, in welche Richtung sich mein Leben, der Tag usw. entwickeln sollen. Ich plane viel, verlasse mich (zu) wenig auf andere, und erreiche meistens was ich will.
Ich bin stolz auf meine erzielten Erfolge, merke aber das mich diese Lebenshaltung nicht mehr wirklich glücklich bzw. zufrieden macht.
Deshalb habe ich mich im Esoterik Forum angemeldet.

Hallo Daisy,

Hast Du Dich schon gefragt, warum Dich diese Lebenshaltung nicht wirklich glücklich und zufrieden macht? Bist Du sicher, dass Dich eine andere glücklicher macht? Ich finde, dass an dieser Lebenshaltung nichts auszusetzen ist, wenn sie Dich nicht überanstrengt. Meiner Vorstellung nach kann Dich auch eine andere Einstellung nicht unbedingt zufriedener machen.

Ich möchte die Haltung des (angestrengten) Erreichen Wollens aufgeben und mehr Hinnahme und Hingabe Fähigkeit entwicken.
Ich möchte mehr Vertrauen dem Leben und anderen Menschen gegenüber entwickeln.
Allerdings bin ich noch nicht bereit, das Opfer für diese Haltung zu bringen. Im Gegenteil, die Aufgabe von Kontrolle macht mir Angst.

Dass ich Dir helfen will, ist klar, doch kenne ich Dich ja nicht genau, daher wird das, was ich sage, eben nur meine Meinung sein.

Ein Sprichwort sagt: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Kontrolle ist nichts Negatives. Zu viel Misstrauen Menschen gegenüber macht natürlich nicht glücklich, doch sind eben nicht alle Menschen vertrauenswürdig, was auch eine Tatsache ist. Es wird immer ein Balanceakt zwischen Kontrolle und Vertrauen bleiben, auch wenn dies manchmal sehr unbequem ist. Und es ist berechtigt, dass ein Aufgeben von Kontrolle Angst macht. Nur soll Dich die Angst nicht verschlingen, doch würde ich sie nicht komplett aufgeben.

Wenn ich mehr geschehen lasse und mich mehr auf andere verlasse,werden viele Dinge in meinem Leben nicht mehr so verlaufen, wie ich sie mir vorstelle.
Ich muß etwas von meinem Bestimmen wollen aufgeben. Das macht mir Angst und fällt mir schwer.

Auch das Verlassen auf andere kann ordentlich ins Auge gehen und dann bist Du erst recht unglücklich.

Mit der Zeit wirst Du das richtige Maß mehr oder weniger erkennen. Das Leben ist ein Experiment. Wir müssen uns andauernd entscheiden. Wir können aber die Folgen nur abschätzen, wissen können wir sie nicht.

Am besten, Du horchst in Dich hinein. So wirst Du das richtige Maß finden. Wichtig ist, dass Du nicht zu traurig bist, wenn es auch einmal schief läuft.
In diesem Punkt muss man natürlich an sich arbeiten, weil das Leben ein Auf und Ab ist. Du sollst nur Vertrauen in den Gedanken haben, dass es auch eimal wieder bergauf geht, wenn es nicht nach Deinen Vorstellungen gelaufen ist.

Mit Kopf-hoch-Grüßen

eva07:winken2:
 
Zu viel Misstrauen Menschen gegenüber macht natürlich nicht glücklich


Wohl wahr.

Nichts macht wirklich glücklich. Glücklich kann man nur sein. Glück kann man nicht haben und nicht machen. Glück ist ein Seinszustand. Und erst aus diesem Seinszustand heraus entstehen dann auch die entsprechenden "glücklichen" Erfahrungen.

:)

.
 
Liebe Eva,
vielen Dank für Deinen Beitrag. Zur Klarstellung, damit hier kein Urkundenfälschungverdacht:) entsteht. Das angebliche Zitat von Daisy ist meine Erwiderung auf eine Anmerkung von Daisy.
(Alle Klarheiten beseitigt?!)

Liebe Grüße
wonder
 
Perfektionismus ist meine größte Schwäche.
Ich erwarte immer nur Höchstleistungen von mir und werde manchmal depressiv deswegen.
Ich bin nie zufrieden und kriege Depressionen, wenn ich nicht arbeite, bzw. ein extrem schlechtes Gewissen, weil ich denke, jetzt gerade, was du tust, das ist Zeitverschwendung, du solltest arbeiten...
Ich bin leider auch extremst sauber und ordentlich, eben auch perfekt was Sauberkeit usw betrifft, aber leider krankhaft, dass ich ziemlich viele Allergien inzwischen bekommen habe.
Wenn ich bsp. Kerzen auf mein Regal stelle, dann immer mit selbem Abstand, ich messe den Abstand zwischen den Kerzen. Damit ich nicht zu wenig am Tag arbeite (also Schule und Studium), stelle ich mir die Uhren in meinem Zimmer zwei Stunden vor. Damit trickse ich mich selber aus, damit ich nicht beim Blick auf die Uhr müde werde und meine, um die Uhrzeit sollte man schlafen und nicht arbeiten.
Hm, ich habe Angst, dass ich schon in jungen Jahren kaputt gehe, weil ich versuche, alles zu machen und alles sehr perfekt.

LG.
 
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Perfektionismus ist meine größte Schwäche.
Ich erwarte immer nur Höchstleistungen von mir und werde manchmal depressiv deswegen.
Ich bin nie zufrieden und kriege Depressionen, wenn ich nicht arbeite, bzw. ein extrem schlechtes Gewissen, weil ich denke, jetzt gerade, was du tust, das ist Zeitverschwendung, du solltest arbeiten...
Ich bin leider auch extremst sauber und ordentlich, eben auch perfekt was Sauberkeit usw betrifft, aber leider krankhaft, dass ich ziemlich viele Allergien inzwischen bekommen habe.
Wenn ich bsp. Kerzen auf mein Regal stelle, dann immer mit selbem Abstand, ich messe den Abstand zwischen den Kerzen. Damit ich nicht zu wenig am Tag arbeite (also Schule und Studium), stelle ich mir die Uhren in meinem Zimmer zwei Stunden vor. Damit trickse ich mich selber aus, damit ich nicht beim Blick auf die Uhr müde werde und meine, um die Uhrzeit sollte man schlafen und nicht arbeiten.
Hm, ich habe Angst, dass ich schon in jungen Jahren kaputt gehe, weil ich versuche, alles zu machen und alles sehr perfekt.

LG.

Hi MilkyMilkaKuh

Vielleicht würde Dir eine Cleany-Selbsthilfegruppe helfen bei Deinem Problem.
 
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