Abschied in Liebe...

Jovannah

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was mich gerade beschäftigt....

MUSS jeder abschied von einem innig geliebten menschen weh tun ?
ich meine...da, wo ich eine tiefe innere verbindung zu mir spüren (zu lassen *gg*) kann....

tut es mehr weh, von dieser welt zu gehen, mich heraus gerissen zu fühlen....wenn ich in lebensfreude lebe, dem gefühl dieser starken verbundenheit zu allem um mich herum ?
dem heraus gerissen sein von vertrautem....

brauche ich das gefühl, dass auch dann diese verbundenheit noch da ist, das mir vertraute....um gut gehen zu können ?

umgesetzt jetzt auf menschen und z.b. einen partner...
MUSS es so sehr weh, tun, mich von ihm einmal weg gerissen zu fühlen ?
(auch durch themen wie er sucht woanders sein glück...)

MUSS ich dieses gefühl der verbundenheit anders spüren, um gut voneinander gehen zu können ? heisst das wirklich...die innere verbindung zu lösen, zu lockern ?
wie kann ich diese innere verbindung bei behalten..und das gehen gut an nehmen....ohne einen ewig langen lösungs-prozess zu gehen...brauche ich den unbedingt, zwingend ??? (wenn ich stimmig bleiben will in meinen gefühlen, zu meiner seele)

:) Jo
 
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heisst in liebe und frieden auseinander gehen, ...in sich zu wissen, jeder hat gute möglichkeiten, gut für sich zu sorgen, sich gut versorgt zu fühlen....

darin auch vertrauen finden zu können ?
 
Jovannah schrieb:
heisst in liebe und frieden auseinander gehen, ...in sich zu wissen, jeder hat gute möglichkeiten, gut für sich zu sorgen, sich gut versorgt zu fühlen....

darin auch vertrauen finden zu können ?

ja das denke ich schon, aber trotzdem die tiefen gefühle die man für einen menschen hat, die tun eben bei einem abschied weh, bei mir zumindest und für eine bestimmte zeit, das ist ganz unterschiedlich.
 
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soweit wir es lesen können von Meistern und Religionsführern ist es nicht unwesentlich, sich nicht in Liebe zu "verzehren". Ein verzehrender Prozeß ist nicht gesund und hat auf Dauer Auswirkungen auf alles, was man tut bis hin zum Tod- je nachdem, wonach man sich nun verzehrt.

Der Tod ist ein Sinnbild für Wandlung und das Umkehren der Sicht. Hüben schaust Du von dieser Seite aus auf das Bild, von hier aus ist es bunt. Drüben schaust Du von der anderen Seite aus und dort ist es kristallin was Du siehst. Du siehst da noch Bewußtsein wandeln, aber keine farbige Welt mehr.
Bei meinem Vater sieht das z.B. so aus, daß direkt nachdem nachts um halb 1 das Telefon klingelte als ich 7 war und meine Mutter unten den Hörer abnahm in mir eine Wortschleife zu hören war mit der Stimme der Krankenschwester, die mitteilte, daß man Vater gestorben sei. Nachdem sie das sagte ging oben rechts in der Ecke in meinem Zimmer auf einmal ein viereckiges Licht-Feld auf und ich sah ein Fenster mit einem weißen Kreuz drinne (der Rahmen teilte die Glasscheibe einfach in vier Teile, so wie man es oft sieht). Und dann ging das Fenster auf und da oben stand ein weißes Wesen, das ein Bild vor meinen Augen hat erscheinen lassen- das Gesicht meines Vaters, ganz groß und ohne Emotion oder Gefühl- es war einfach nur Blick.

Und da hab ich ihm gesagt: "Du bist tot". Ich habe diese Worte damals nicht gewählt und ich war auch nicht sauer- ich hatte ja gar nicht begriffen, was es bedeutet, daß er tot ist. Meine Mutter hatte mir auch erst ein paar Tage vorher gesagt, daß er wohl sterben könne ohne mir zu sagen, was das ist und er wollte nicht, daß wir ihn in den letzten Wochen sehen. Ich hatte kein Gefühl für das was ich da gesagt habe: Du bist tot. Es ging mit damals gut, als ich das einfach so sagen konnte. Erst später ist dann durch das Nichtverarbeiten der Vaterlosigkeit in unserer Familie das sog. "Leid" in mir entstanden, muß ich so für mich erkennen und annehmen. Daß jemand weg ist allein- der Tod meines Vaters- das hat meinem kindlichen Bewußtsein damals keinen Schmerz bereitet, ganz im allgemeinen hab ich mich als Kind noch nicht "verzehrt". Erst durch das damalige gesellschaftliche "Dogma", den Tod nicht anzunehmen, das sich in meiner Familie repräsentiert hat, bin ich an diesem Erlebnis beinhae gestorben durch ebenfalls zum Tod führenwollende Krankheiten, die ich so in mir angesammelt hatte.

Heute mach ich das wieder so wie als Kind, muß ich sagen, ich habe aus dieser Situation gelernt. Wenn jemand mich besuchen kommt und er ist da, dann ist er hier und wir sind zusammen. Sobald dieser Jemand geht, bin ich wieder allein und denke auch nicht mehr darüber nach, was wir besprochen haben oder so. Ich "verzehre" keine Gespräche in meinem Gedankenmund, die ich schon geführt habe. Das mag daran liegen, daß ich bewußt hören und reden kann, ganz im Allgemeinen ohne Worte wählen oder etwas kontrollieren zu müssen (ist in meinem Falle berufliche Übung (Lebensqualität in Gesellschaften) und keinerlei Zauberei oder Göttlichkeit).

Das Sinnbild "Tod" meint: laß ziehen, laß fahren, laß "los". Sprich und höre, solange derjenige da ist. Danach ist es zu spät, weil er dann weg ist.

-->"laß los" ----> "Los", das Schicksal. Die Aussage des Todes ist: "laß dem Schicksal seinen Lauf, alles ist für Dich bis zum Tode "gefügt". Du mußt nur immer auf den Kacheln bleiben und nicht ständig in die Ritzen dazwischen fallen. Das Fugenmaterial zwischen den Kacheln, das ist sinnbildlich die "Liebe", die Leben und Tod verbindet. Sie wird ja im Sterbeprozeß bedeutet, wo sich Familienmitglieder oft "versöhnen" und alte Streits durch Liebe beilegen. Was man jetzt als Sich-Verzehrender tut ist im Grunde sich ständig in die Fugen zu wünschen anstatt zu bemerken, daß man auf der Kachel steht und dass hier alles schön bunt ist.

Liebe Grüße, Christian
 
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