Abhängigkeiten in der Praxis

Persönlich sehe ich es als Charaktersache, ob sich jemand "aufrichten" läßt, fertig und tschüss...oder ob jemand die Schräglage vielleicht sogar ganz angenehm findet, sich mit der Imobilität abfindet und es geniesst, daß ihm Alles, was zum Leben notwendig ist, vorbeigebracht wird.

Ja Charaktersache! :D

Es gibt noch weitaus mehr als diese beiden Möglichkeiten ...

Der Schamane der seine Schildkröte (äh, - Klienten) gerne in Schräglage sieht.
Und die die Kombi, wo beide die Schräglage ganz okay finden ... :D
 
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Ja Charaktersache! :D

Es gibt noch weitaus mehr als diese beiden Möglichkeiten ...

Der Schamane der seine Schildkröte (äh, - Klienten) gerne in Schräglage sieht.
Und die die Kombi, wo beide die Schräglage ganz okay finden ... :D

Es gibt wohl immer eine Möglichkeit mehr, als man es sich vorstellen kann xD Lässt sich ebenso aufs Lehrer - Schülerverhältnis übertragen. ... Ich hab gelernt, daß sich ein guter Lehrer gegen Ende der Ausbildungszeit selber abschießen muss - dem Schüler die volle Kompetenz übergibt. ...sich selber abzuschießen...das ist garnicht so einfach. ...aber auch das kann man erlernen (üben) xD
 
Andres gesagt: meine Arbeit erreicht dann die optimale Effizienz wenn ich mich nicht davon abhängig mache ob der Klient sie nimmt, sie mag, sie versteht....usw.

So klingt es schon etwas anders.
Dass du oder sonstwer einen Menschen nicht heil machen kann ist mir schon klar - man kann ihn nur begleiten und evtl. lenken, wenn er das mag.
Aber wo wir grad im anderen Thread drüber sprachen welche Arbeit man tun kann oder nicht (bei den Schatten z.B.), dann kann man nicht einfach bissel wutschen und wedeln und im schlimmsten Fall dann sagen - na du hast es ja nicht angenommen - wenn der Klient keine Veränderung spürt bzw. wenn der Behandler nicht gescheit "putzt" ... ich denke du verstehst was ich meine.

KEINER der seinen Job mit Herz macht, kann mir auf die Nase binden dass er nicht hin und wieder in eine Abhängigkeit gerät, sowas fände ich unnatürlich und so "glatt" ist keiner der einen Job mit Menschen macht, es sei denn er ist von Grund auf nicht am Wohlergehen des Klienten interessiert, sondern nur an sich selbst bzw. am Geld.


LG
Waldkraut
 
Es gibt wohl immer eine Möglichkeit mehr, als man es sich vorstellen kann xD Lässt sich ebenso aufs Lehrer - Schülerverhältnis übertragen. ... Ich hab gelernt, daß sich ein guter Lehrer gegen Ende der Ausbildungszeit selber abschießen muss - dem Schüler die volle Kompetenz übergibt. ...sich selber abzuschießen...das ist garnicht so einfach. ...aber auch das kann man erlernen (üben) xD

In den meisten Fällen beginnt ja die wirkliche Ausbildung erst nach der "Ausbildung" - man erhält Werkzeuge, wie man sie einsetzt hängt von jedem selbst ab.

LG
Waldkraut
 
Hi @silberelfe ,

ich kann sehr gut nachvollziehen, worum es dir geht, aber mir klingt das Alles nach zuviel analytischer Hirnerei. Es ist, als befändest du dich, aus meiner Sicht, in irgendeinem Ordnungs-Prozess, bei dem du dich irgendwo "fix" positionieren willst, eine bestimmte "Einstellung" und "Handlungsweise" fixieren willst. So einen Eindruck macht das, was du schreibst, auf mich.

Ich denke aber, das ist nicht so einfach und da fehlt dann irwann das Fließen und es wird ev. starre Haltung den Klienten gegenüber.
Obwohl, ich kann wirklich sehr gut nachvollziehen, dass man für sich als Behandler seine Grenzen kennen und auch gewissermaßen "festlegen" sollte. Nur sollten diese Grenzen dann halt nicht wirklich vollkommen betoniert und starr sein. Auch Das durch analysieren Erkannte, sollte nicht starr vertreten werden als A+O oder letzter Schluß. Ich finde einen individuellen "Spielraum" angenehmer, auch wenn man dann doch drei bestimmte Dinge als Behandler, für sich selbst, immer im Auge behalten sollte:

1.Das ist das eigene Können (kann ich DAS, oder übernehme ich mich?)
2.Die eignenen Resourcen ( habe ich genug Kraft und Energie, die ich investieren kann?)
3.Und Wie und Wo lade ich mich als Behandler wieder auf (Auszeiten, Ruhephasen, Relaxing, Lachen, Menschen die mich unterstützen, kann ich mich irwo auch mal hängen lassen- quasi: wo und wie tankt der Behandler seine Batterien wieder auf- und das er das ebenso muß, steht außer Frage).

Ich denke, wenn man das im Auge behält und auf sich selbst achtet (achtsam mit sich selbst umgeht), kann man relativ frei agieren und sich all die analysierende Hirnerei sparen.

:blume:
 
Ich arbeite um gute Arbeit zu machen. Ich mach mich nicht davon abhängig dass der Klient heil wird. Ich geb ihm durch meine Arbeit eine Chance, mehr darf ich nicht erwarten. Der Mensch hat die freie Wahl, er ist mir nicht verpflichtet!!!



Genau das meine ich - anders gesagt: ich hab es schon so formuliert wie ich es meine - gute Ergebnisse zu erwarten ist in meinem Weltbild nicht legitim. Gute Arbeit ja.
Wie gesagt es ist ein Ideal, dem ich selber auch nicht nah genug bin, weil ich immer wieder möchte, dass es den Menschen gut geht.
Aber mir ist bewusst dass es falsch ist - in meiner Sichtweise, die muss natürlich keiner teilen.
Mein Job ist, gute Arbeit zu tun. Was der Klient draus macht ist ganz allein seine Entscheidung. Es steht mir nicht zu, zu erwarten, dass er heile wird, damit ich gut dasteh. Sonst geh ich ein Abhängigkeitsverhältnis ein dass mir als Behandler und dem Klienten schadet.

Aber hab ich ja schon geschrieben.

Andres gesagt: meine Arbeit erreicht dann die optimale Effizienz wenn ich mich nicht davon abhängig mache ob der Klient sie nimmt, sie mag, sie versteht....usw.

Wie beim Kochen. Manche kochen um dem anderen was Gutes zu tun und Nahrung zu geben.
Andere kochen damit es dem anderen schmeckt und wollen dann die Anerkennung. Ich finde es wichtig, dass man in der Heilarbeit irgendwann aufhört, Anerkennung haben zu wollen. Arbeit so gut es möglich ist tun, fertig. Nicht mehr.

Kann ich voll und ganz nachvollziehen - seh ich auch so. Dabei stellt sich mir die Frage, wie gehst Du - oder geht Ihr mit blinden Flecken um? Ich mag den Ausdruck eigentlich ned sehr, es is einer, den ich hier aus dem Forum übernommen hab. Meint, Du sprichst einen Impuls an, den Du bekommen hast - aber Dein Gegenüber lehnt das kategorisch ab, keine leiseste Regung sich dem zu stellen.

Ich versuch da meistens noch bissl dranzubleiben - aber wenn reine Ablehnung kommt - dann muß ich das dann auch so stehenlassen denk ich. Mission failed.... (womit ich wieder beim freien Willen bin).
 
Ich habe viel Zeit mit med. Fachpersonal verbracht, vom Psychiater bis zum Pfleger und ebenso mit Klienten. Einige geben sogar ganz offen zu, daß sie nicht unter ihrer Krankheit leiden, sondern die Auszeit geniessen.
Und ich finde, dass dieses genießen der Auszeit auch einen guten Effekt hat, denn im grunde trägt das zur Heilung bei. Leider nehmen sich viele Menschen zuwenig "Auszeit/Relaxing" und werden oftmals dadurch krank. Wenn der Klient für die Therapie zahlt, der Behandler seine Resourcen nicht missachtet und Zeit hat, warum sollte er dem Klienten, der einfach eine "ihm gut tuende Auszeit" in Anspruch nehmen möchte, nicht bieten?
 
Meint, Du sprichst einen Impuls an, den Du bekommen hast - aber Dein Gegenüber lehnt das kategorisch ab, keine leiseste Regung sich dem zu stellen.

Ich versuch da meistens noch bissl dranzubleiben - aber wenn reine Ablehnung kommt - dann muß ich das dann auch so stehenlassen denk ich. Mission failed.... (womit ich wieder beim freien Willen bin).
Wieso Mission failed? Du weißt ja nichts über das weitere Schicksal. Vielleicht muss er es heute hören, um sich in drei Jahren daran erinnern zu können und dann ganz woanders ist dann der Moment anzufangen.

Womit ich nicht meine, dass es so geplant ist und nicht anders kommen kann. Sondern nur, dass manche Dinge Zeit brauchen, um innerlich zu reifen. Auch das Begreifen und Erkennen von Umbrüchen und neuen Wegen.

Und auch das ist möglich, natürlich, dass der Angesprochene alles versteht, aber jetzt nicht will. Vielleicht wird er nie wollen oder später irgendwann.

Für den "Sehenden", der zugleich den Behandlungsauftrag bekommen hat, ist das schon frustrierend oder zumindest schwierig. Jeder hat ja auch eine andere Qualität, Leute anzugehen. Hätte man mehr bohren sollen, ist man zu weich? Aber mehr wäre doch übergriffig?

Blockade ist ein gewachsener Schutz, der zu akzeptieren ist. So hab ich das gelernt. Und wenn man auf eine Blockade stößt, das merkt man schon. Für die Blockade reicht es dann eben heute, dass sie gesehen wurde. Du glaubst gar nicht, wie das nachwirken kann, wenn es dran ist.
 
Wieso Mission failed? Du weißt ja nichts über das weitere Schicksal. Vielleicht muss er es heute hören, um sich in drei Jahren daran erinnern zu können und dann ganz woanders ist dann der Moment anzufangen.

Womit ich nicht meine, dass es so geplant ist und nicht anders kommen kann. Sondern nur, dass manche Dinge Zeit brauchen, um innerlich zu reifen. Auch das Begreifen und Erkennen von Umbrüchen und neuen Wegen.

Und auch das ist möglich, natürlich, dass der Angesprochene alles versteht, aber jetzt nicht will. Vielleicht wird er nie wollen oder später irgendwann.

Für den "Sehenden", der zugleich den Behandlungsauftrag bekommen hat, ist das schon frustrierend oder zumindest schwierig. Jeder hat ja auch eine andere Qualität, Leute anzugehen. Hätte man mehr bohren sollen, ist man zu weich? Aber mehr wäre doch übergriffig?

Blockade ist ein gewachsener Schutz, der zu akzeptieren ist. So hab ich das gelernt. Und wenn man auf eine Blockade stößt, das merkt man schon. Für die Blockade reicht es dann eben heute, dass sie gesehen wurde. Du glaubst gar nicht, wie das nachwirken kann, wenn es dran ist.

Ja, stimmt so hab ich es bisher noch nicht gesehen. Der Samen ist gesät.
 
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Hi @silberelfe ,

ich kann sehr gut nachvollziehen, worum es dir geht, aber mir klingt das Alles nach zuviel analytischer Hirnerei. Es ist, als befändest du dich, aus meiner Sicht, in irgendeinem Ordnungs-Prozess, bei dem du dich irgendwo "fix" positionieren willst, eine bestimmte "Einstellung" und "Handlungsweise" fixieren willst. So einen Eindruck macht das, was du schreibst, auf mich.

Ich denke aber, das ist nicht so einfach und da fehlt dann irwann das Fließen und es wird ev. starre Haltung den Klienten gegenüber.
Obwohl, ich kann wirklich sehr gut nachvollziehen, dass man für sich als Behandler seine Grenzen kennen und auch gewissermaßen "festlegen" sollte. Nur sollten diese Grenzen dann halt nicht wirklich vollkommen betoniert und starr sein. Auch Das durch analysieren Erkannte, sollte nicht starr vertreten werden als A+O oder letzter Schluß. Ich finde einen individuellen "Spielraum" angenehmer, auch wenn man dann doch drei bestimmte Dinge als Behandler, für sich selbst, immer im Auge behalten sollte:

1.Das ist das eigene Können (kann ich DAS, oder übernehme ich mich?)
2.Die eignenen Resourcen ( habe ich genug Kraft und Energie, die ich investieren kann?)
3.Und Wie und Wo lade ich mich als Behandler wieder auf (Auszeiten, Ruhephasen, Relaxing, Lachen, Menschen die mich unterstützen, kann ich mich irwo auch mal hängen lassen- quasi: wo und wie tankt der Behandler seine Batterien wieder auf- und das er das ebenso muß, steht außer Frage).

Ich denke, wenn man das im Auge behält und auf sich selbst achtet (achtsam mit sich selbst umgeht), kann man relativ frei agieren und sich all die analysierende Hirnerei sparen.

:blume:


"Wenn ich loslasse was ich bin, werde ich das was ich sein könnte" - Lao Tse
 
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