Abhängigkeit

Possibilities

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Hallo liebe Leser,

zu wem oder was steht ihr in Abhängigkeit?

Ist es eine Substanz oder eine Situation, der ihr nicht oder nur schwer widerstehen könnt?
Ist diese "Sucht" physischer und/oder psychischer Natur (wobei hier die Grenzen ja fließend sind)?
Wer oder was "kickt" euch?
Wann tut es gut, wann schadet es?

Spannend auch zu wissen, welche Strategien ihr entwickelt habt, um wieder unabhängig zu sein oder zu werden.

Ich freue mich auf einen regen Austausch.
 
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Ich finde das Thema emotionale Abhängigkeit ganz interessant weil es weniger offensichtlich ist für die Betroffenen und deshalb seltener Gegenstrategien dafür gefunden werden als bei substanziellen Abhängigkeiten und doch kommen diese oft zusammen vor.

Es gibt viele Arten von Abhängigkeiten: Workoholiks sind süchtig nach ihrer Arbeit...doch was eigentlich dahinter steckt hinterfragen sie selten.
Es gibt Sucht nach Anerkennung, nach Liebe, nach Sex, nach Essen, nach finanziellen Werten, nach Sicherheit, nach Wahrheit, nach spiritueller Erleuchtung..., nach Schönheit (plus teuren OPs), nach perfekter Gesundheit, nach Sport, nach Gefahr (Adrenalinkick)
Abhängigkeit ist ein sehr weitgespanntes Thema,
Danke dafür...
 
ich war mal Spielsüchtig..... es resultierte daraus, weil mein lieber Vater mich schon als Kind mit in die Kneipe genommen hat, um mich dort stundenlang vor dieser Drehscheibe zu seten .... er schmiss Geld hinein und ab und an kam Geld heraus, was ich dann behalten durfte : tolle Erziehuung :(

naja, irgendwann musste ich ja selbst bezahlen und nachdem es mir zu sehr weh tat, habe ich damit komplett abgeschlossen ... auch war ich nun nicht dieser typische Spieler, denn irgendwie ging es mir (wie du es schon richtig erwähnt hast) um diesen Kick und beließ es immerzu nur an einer Kiste ....

teuer wurde es mir nun nicht des Geldes wesen, nämlich wegen meiner inneren Einstellung zum Rauchen ... ich mag keine Zigaretten und hasse diesen Geruch ... irgendwann wurde mir DAS zuviel, da wohl irgendwie jeder Spieler am rauchen war (so kam es mir jedenfalls vor)

heutzutage mache ich vor diese Höllenhäuser einen großen Bogen, denn für mich ist das irgendwie ein "arme Menschen noch ärmer machen" also ein staatlich unterstütztes Verbrechen
 
Es gibt viele Arten von Abhängigkeiten: Workoholiks sind süchtig nach ihrer Arbeit...doch was eigentlich dahinter steckt hinterfragen sie selten.
Es gibt Sucht nach Anerkennung, nach Liebe, nach Sex, nach Essen, nach finanziellen Werten, nach Sicherheit, nach Wahrheit, nach spiritueller Erleuchtung..., nach Schönheit (plus teuren OPs), nach perfekter Gesundheit, nach Sport, nach Gefahr (Adrenalinkick)
Abhängigkeit ist ein sehr weitgespanntes Thema,
Danke dafür...

ja, Sportsucht habe ich auch irgendwie, wobei es für mich aber auch ein "Insichgehen" bedeutet .... wenn ich so ne Stunde auf dem Rad bin, dann sortiert es meine Gedanken und ich profitiere daraus .... wenn ich es mal schludern lasse, dann meldet sich mein Körper schon von selbst und erinnert mich daran, was er wieder nötigst braucht = eine positive Sucht halt ;)
 
ja, Sportsucht habe ich auch irgendwie, wobei es für mich aber auch ein "Insichgehen" bedeutet .... wenn ich so ne Stunde auf dem Rad bin, dann sortiert es meine Gedanken und ich profitiere daraus .... wenn ich es mal schludern lasse, dann meldet sich mein Körper schon von selbst und erinnert mich daran, was er wieder nötigst braucht = eine positive Sucht halt ;)

Ja, das würde ich in der heutigen Zeit nicht als Sucht bezeichnen,...es sei denn man braucht es wirklich ständig in Bewegung zu sein...ich kenne diese Leute...die rennen ständig von A nach B...sind immer irgendwie am werkeln und wenn die aus Krankeitsgründen mal eine erzwungene Ruhepause einlegen müssen, dann werden die schier wahnsinnig.
 
Ich bin süchtig nach dem ganz grossen Emotionskino und Drama jeder Art...und wer mir diese Superlativgefühle selbst nur zeitweise geben kann...der ist der grosse King des Momentes.

Natürlich ist das alles nicht so ganz real...und früher oder später stürzt man ab von Wolke sieben.
Falls ich die positiven Höhenflüge grad nicht haben kann, dann geht auch schön brodelnde Wut, weil man sich da auch so lebendig fühlt und Tränen müssen auch gleich Sturzbäche sein, sonst lohnt sich das nicht überhaupt damit anzufangen.

Auch extreme Verzweiflung kommt vor...die Gründe sind immer trivial...für die Aussenwelt ist das nicht verständlich bis sehr befremdlich.
Es stört auch zwischenmenschliche Beziehungen weil das sehr anstrengend für andere ist.

Mir ist klar dass dieses extreme emotionale Achterbahnfahrt nicht wirklich so ganz gesund ist...wenn ich versuchen würde dieses zu stoppen, dann würde mir mein Leben vielleicht zu fade vorkommen.
Und ausserdem kann man die besten mitreissendsten Texte, Gedichte aus starker Emotion heraus schreiben und ich möchte nicht dass meine Kreativität versiegt.
Auch körperlich hat das sicherlich einen sehr stressigen Einfluss emotional nicht ausgeglichen zu sein...der Blutdruck geht rauf und runter, das Herz schlägt schneller...die Nieren und Verdauung sind schneller belastet.
Auf grosse Gefühle folgt immer grosse Müdigkeit.

Emotionale Abhängigkeit von Menschen kenne ich auch...nicht gehen zu können wenn es Zeit dazu ist weil es zu destruktiv geworden ist...zu glauben ohne einen bestimmten Menschen nicht leben zu können weil die "Entzugsschmerzen" zu extrem sind.
Aber es ist besser geworden.
Immer häufiger siegt der Verstand weil man die Muster besser begreift.

Und nach Schokolade bin ich süchtig...das ist okay...irgendein Laster braucht der Mensch halt.

Ein bischen süchtig nach meinen Idealen und (Tag)Träumereien bin ich auch...aber das schadet niemandem, darum behalte ich das vorerst mal.

:)
 
Ja, das würde ich in der heutigen Zeit nicht als Sucht bezeichnen,...es sei denn man braucht es wirklich ständig in Bewegung zu sein...ich kenne diese Leute...die rennen ständig von A nach B...sind immer irgendwie am werkeln und wenn die aus Krankeitsgründen mal eine erzwungene Ruhepause einlegen müssen, dann werden die schier wahnsinnig.

oh schrecklich ... auch bei diesen Leuten mache ich einen grooooßen Bogen und wenn es auch die eigenen Eltern sind .... denen habe ich mal son Wellnesswochenende in Bad Zwischenahn geschenkt, war für die der größte Horror :(
 
Und nach Schokolade bin ich süchtig...das ist okay...irgendein Laster braucht der Mensch halt.

oh, bei uns sind die Nikoläuse der Kids nun auch weggeputzt und irgendwie bin ich echt froh, dass das so ist .... im Punkto Ernährung bin ich eigentlich ziemlich streng mit mir und da hat Schokolade eigentlich keinen Platz

ich habe durch meine Behinderung viel mit Menschen zu tun, die ihre Gliedmaßen durch Zucker verloren haben und Zucker zu haben ist eine fiese und eklige Krankheit sag ich dir ... bin heil froh, dass ich DAS nicht habe und das soll auch so bleiben

Außnahmen mache ich aber beim regelmäßigen Kinobesuch ... Kino ohne Popdingsbums geht nun mal gar nicht!
Popcorn.gif


und dann die Liebe zum Rotwein ... tja ... gehört aber unter eheliche Ritualen ;)

aber ich merke schon, wir haben viele Gemeinsamkeiten ... wie zum Beispiel auch das Schreiben ... ich liebe es, meine Fantasie freien Lauf zu geben ... da habe ich mal mit einer Bekannten etwas gestartet ... es war eine fiktive Liebesgeschichte zweier Personen ... ich bekam halt den männlichen Teil (da ich ja Mann bin) und die Gegenseite den Weiblichen

ich bin so wie du veranlagt, die Höhen und Tiefen voll auszu(er)leben und sie besaß die Nulllinie (die Sicherheit) ... fast täglich schrieben wir uns eine neue Geschichte der beiden fiktiven Personen zu und man war neugierig, wie es dann weiterging und wartete gespannt auf Post : ist auch irgendwie ne Art von Sucht gewesen

sie kam nur sehr schwer mit meiner Fantasie klar, da ich ab und an mich in anderen Welten befand, wo z.B. die Personen mehrere Arme und Hauttaschen besaßen .. (naja, zu abgedreht für sie halt) .... sie kam dagegen mit einem "Ritter rettet Prinzessin" daher ... beide wagten wir uns aber an diese andere Art zu Schreiben heran ... ich fand das sehr spannend, denn dadurch lehrnt man Gefühle besser verstehen

ja du hast recht, Sucht ist sehr facettenreich :)
 
Meine beste Freundin (und gleichzeitig meine ehemals mir angetraute) hat mir heuer aus Amsterdam honiggefüllte Waffeln mitgebracht. Die waren ein Gedicht! Seitdem bin ich süchtig nach den Dingern, auch wenn die aus dem Supermarkt nicht annähernd diese Klasse haben :)
Ich denke, ich muss mal schnell in die Küche.... ;)
 
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Abhängigkeit ist ein sehr weitgespanntes Thema,
Danke dafür...
Ja, es interessiert mich ja selbst sehr, warum, welche Mechanismen, wann greifen.
Unabdingbar ist hier, wie so oft, die Fähigkeit zur Selbstreflexion.
Meist befinden wir uns im "Außen" - bei unserem Gegenüber und bewerten impulsiv das Wahrgenommene - unreflektiert!
 
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