Einen wunderschönen 3. Januar allerseits!
Ich hab heute ein bisschen mehr Zeit und kann mich meinem angefangenen Kalender etwas mehr widmen – und da mir heute so zum Lachen ist – dachte ich an ein paar lustige Sachen – wie zum Beispiel Witze, die mir unlängst meine Enkelkinder erzählt haben oder eine humorvolle Geschichte von Ephraim Kishon – von dessen Satiren ich nicht genug kriegen kann.......
Einige Witze muss ich Euch unbedingt ´reinschreiben – natürlich klingen diese aus dem Mund eines kleinen Plappermäulchens ganz anders........
Ich jedenfalls hab mich zerkugelt vor lauter Lachen........
Klein Franzi fragt den Vater, ob es schwierig ist, im Dunkel zu schreiben - ,,aber nein“ meint der Vater - ,,das ist ganz leicht.“
,,Na gut,“ sagt Franzi - ,,dann mach ich jetzt das Licht aus und Du unterschreibst mein Zeugnis!“
Der Lehrer fragt Fritzchen:,, Wenn ich drei Eier aufs Pult lege und du legst zwei dazu – wieviele Eier sind das zusammen?“
Fritzi errötet und stammelt verlegen:,,Ich kann keine Eier legen - Herr Lehrer!“
Oder:
Der Lehrer fragt Mariechen:,,Was stellst du dir unter einer Hängebrücke vor?“
,,Viel Wasser – Herr Lehrer – sehr viel Wasser!“
Klein Monika fragt die Mutter, was denn ein Transvestit sei – die Mutter sagt:,,Frag doch Tante Klara – DER weiß das!“
Nun möchte ich Euch auch eine Geschichte von Kishon kredenzen – die mir deshalb so gut gefällt, weil sie ein kleines bisschen auch bei uns – ähnlich - vorkommen könnte ....
UNTERWEGS MIT DER FAMILIE
Als Vorwort schreibt er:
Ich bin ein fanatischer Anhänger der Ehe und Familie – einer Institution, die auf Erden nicht ihresgleichen hat.
Gewiss – man schuftet wie ein Sklave – aber man weiß, wofür.
Man hat ein Heim, das von süßen Kinderstimmchen erfüllt ist, man vergeudet seine Zeit nicht mit leichfertigen Weibern und trinkfreudigen Kumpanen – man hat, kurzum, nichts mehr mit jener armseligen Figur gemein, die man in früheren, unglücklichen Junggesellentagen einmal war.
Denn was, so frage ich, was ist die wahre Sehnsucht eines Mannes? Er sehnt sich nach einer Frau, die des Lebens Bürde mit ihm teilt, die ihn versteht und stützt, der er von seinen Sorgen und Kümmernissen erzäheln kann. Also heiratet er – und hat von da an was zu erzählen......
Im vorliegenden Fall rühren die erwähnten Kümmernisse hauptsächlich von Autofahrten im Kreis der Familie her.
Kaum bin ich zehn Meter gefahren, stößt die beste Ehefrau von allen ihren ersten, schrillen Schrei aus:,,Rot!
Rot!“ Oder::,,Ein Radfahrer!
Gib auf den Radfahrer acht!“
Diese Begleittexte kommen immer paarweise: der erste mit Rufzeichen,
der zweite im Sperrdruck.Früher einmal versuchte ich meiner Gattin beizubringen, dass ich seit meiner Kindheit einen Führerschein besitze und noch keines einzigen Vergehens gegen gegen die Straßenverkehrsodrnung schuldig geworden bin, dass ich ebensoviele Augen habe wie sie – vielleicht sogar mehr – und dass ich sehr gut ohne ihren Sperrdruck auskommen kann.
Seit einigen Jahren habe ich diesen Zuaspruch aufgegeben. Es hilft nichts. Genausogut könnte man den Arabern zureden, sich mit der Existenz Israels abzufinden.
Sie hört mir einfach nicht zu.
Sie ihrerseits hat schon elf Verkehrsstrafen bekommen, aber an denen bin ich schuld.
Es kann geschehen, dass wir durch eine völlig menschenleere Straße faahren – und plötzlich dringt ihr Schreckensruf an mein Ohr:
,,Ephraim!
Ephraim!“
Ich reisse das Steuer herum, gerate auf den Gehsteig, stoße zwei Koloniakübel um und krach in den Rollbalken einer Wäscherei.
Dann stelle ich die Reste des Motors ab und blicke mich um.
Weit und breit ist nichts und niemand zu sehen. Die Straße ist so verlasen, wie der unwirtlichste Teil der Negev – Wüste.
,,Warum hast du geschrien?“ erkundige ich mich und füge im Sperrdruck hinzu:,,
Warum hast du geschrien?“
,,Weil du unkonzentriert gefahren bist. Überhaupt – wie du fährst!
Wie du fährst!“ – und sie schnallt sich demonstrativ ihren Sicherheitsgurt etwas fester.
Die Kinder nehmen natürlich Partei für Mami. Das erste Tier, das meine Tochter Renana kennenlernte, war ein Zebrastreifen.
Ein Zebrastreifen!
Auch ihr Großvater stellt oft und gerne fest, dass ich wie ein Verrückter fahre.
Wie ein Verrückter! Neulich nahm er mich zur Seite, um von Mann zu Mann ein paar mahnende Worte an mich zu richten:
,,Du hast doch Sorgen genug, mein Junge. Du bist ein schöpferischer Mensch. Du denkst beim Fahren an alles Mögliche. Warum überlässt du es nicht meiner Tochter?“
Auch die Kinder haben es schon gelernt:
,,Papi“ tönte es von den Hintersitzen, ,,du bist nicht konzentriert. Lass doch Mami....
lass doch Mami....“
Diese entwürdigenden Sticheleienfinden ihre Fortsetzung, wenn ich nach Hause komme:,,Es ist nur Papi“, ruft mein rothaariger Sohn Amir in die Küche. ,,Nichts ist passiert!“
Was soll denn passiert sein? Und warum ,,nur“ Papi?
Und ihre Mutter unterstützt sie noch: ,,Das kostet dich den Führerschein!
Das kostet dich den Führerschein!“
Laut eigener Aussage kann sie sich nur entspannen, wenn sie selbst fährt. Manchmal entwindet sie mir das Lenkrad mit Gewalt unter lautem Beifall der Galerie. Bisher ist sie zweimal mit je einem Fernlaster zusammengestoßen, einmal mit einem Klavier, hat mehrere Parkometer umgelegt und ungezählte Katzen überfahren.
,,Weil deine wilde Fahrerei mich ansteckt“, erläutert sie.
Neuerdings beteiligt sich sich sogar unsere Hündin Franzi an der gegen mich gerichteten Vrschwörung. In jederKurve steckt sie den Kopf zum Fenster hinaus und bellt laut und scharf:,,Wau!
Wau!“ Zweimal!
Das zweite Mal im Sperrdruck. Sie will, so dolmetscht meine Mitfahrerin , zum Ausdruck bringen, dass ich das Lenkrad mit zwei Händen halten soll. Wie jeder andere auch.
Wie jeder andere auch!
Es gibt auch rückwirkende Zurechtweisungen. Zum Beispiel passier ich glatt und anstandslos zwei Fußgänger und werde nach ein paar Metern vorfurfsvoll gefragt:,,Hast du sie gesehen?
Hast du sie gesehen?“
Natürlich habe ich sie gesehen.
Natürlich habe ich sie gesehen!
Sonst hätte ich sie ja niedergefahren oder wenigstens gestreift, nicht wahr.
,,Was machst du denn um Gottes Willen!“ lautet der nächste Mahnruf. ,,
Was machst du?“
,,Ich mache 45 Kilometer in der Stunde.“
,,Du wirst noch im Krankenhaus enden. Oder im Gefängnis.
Oder im Krankenhaus!“
Sie selbst fährt einen Stundendurchschnitt von 120 Kilometer, was ungefähr der Schnelligkeitsrate ihrer Kommentare entspricht.
Unlängst riss sie den Wagen an sich, sauste zum Supermarkt und wurde unterwegs von einer Verkehrsampel angefahren.
Sie kroch unter den Trümmern hervor – bleich, aber ungebrochen – und seither folgt mir ihr vorwurfsvoller Blick auf Schritt und Tritt.
,,Stell dir vor, du armer Kerl“, will dieser Blick mir bedeuten, ,,stell dir vor, was für ein Unglück es gegeben hätte, wenn du gefahren wärst!“
Ich bin nach längerem Nachdenken zu dem Entschluss gelangt, mir die bewährte ,,Do-it-yourself“ – Methode zu eigen zu machen, und tatsächlich geht es jetzt besser. Um meiner Familie jede Aufregung zu ersparen, stoße ich selbst die entsprechenden Vorwarnungen aus:
,,Nach 50 Metern kommt ein Stoppzeichen“ verlautbare ich bei einer Stundengeschwindigkeit von 30 km.
,,Ein Stoppzeichen nach 50 Metern!“ Oder ,,Nicht bei Gelb, Ephraim!
Nicht bei Gelb!“ Und nachdem ich über eine harmlose Kurve hinweggekommen bin:,,Wie
ich fahre!
Wie ich fahre!“
Auf diese Weise herrscht in meinem Wagen nun doch eine Art von Fahrerfrieden. Die beste Ehefrau von allen sitzt mit zusammengepressten Lippen neben mir, die Kinder verachten mich stumm, der Hund bellt zweimal und ich fahre langsam aus der Haut.
Ich hoffe, ich konnte Euch den Tag auch ein wenig versüßen mit dieser Geschichte - mich jedenfalls hat sie erheitert!
So wünsche ich Euch allen einen wunderschönen, friedlichen, erfolgreichen und stressfreien 3. Januar 2006!
evy