Ab wann ist man wirklich "behindert"?

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Komischerweise sehe ich mich selbst nicht als behindert an. Oder höchstens max. 20 Prozent . Ich habe den Chromosomenfehler, aber deswegen
muß ich nicht behindert sein. Es kommt darauf an, wie sehr Dich dieser genetische Fehler im Alltagsleben "behindert" und wier Du Dich fühlst.
Ich kenne die Auswirkungen dieses "Fehlers der Natur" nicht im Detail aber mit dem was ich weis kann man leben.
Liebe Grüßeeule_0022.gif
 
Hallo zusammen,

ich habe da ein Anliegen. Und zwar würde ich gern EUCH als User mal fragen, ab wann würdet ihr Einen Menschen als seelisch-körperlich oder geistig behindert betrachten respektive bewerten? Ich hab immer den Eindruck, als wenn die Ungläubigen mich immer als "Behindert" einstufen, und mich kategorisch wegschalten wollen. Ich hab immer das Gefühl, als wenn die Mehrheit der Menschen mit mir nichts zu tun haben will, weil ich für sie Andersgläubig bin. Dabei glaube ich genauso wie sie an die Wahrheit des Lebens und nicht an irgendwas anderes. Ich möchte nur, dass meine Wahrheit genauso akzeptiert wird , wie ich gegenüber deine Wahrheit akzeptiere. Ich denke häufig, dass die Menschen mich als Belastung wahrnehmen, und sich lieber mir abwenden, weil ich so unerträglich bin.

Ich habe immer Gedanken, dass ich , wenn ich am Lachen bin, meine "Kranke" Seite zeigen muss, die wiederspiegelt, dass ich eben doch einen Chromosomenschaden habe und mir das Y? Chromosom fehlt. Deswegen sehe ich mich aber nicht als minderwertig oder gestört an. Weil ich kann größtenteils ein ganz normales Leben gestalten oder mich mit Menschen unterhalten und mit ihnen eine schöne Zeit haben. Wie kann ich den Menschen, die sich mir gestresst von mir zeigen, ein anderes Bild von mir rüber bringen? Ich denke immer, mein 1. Eindruck ist "hängen geblieben" und deswegen assoziieren die Menschen wohl mich immer als "behindert". Auch wenn das hart ist, deswegen bin ich momentan wieder alleine. Ich glaube an die eigene Wahrheit, weil die Wahrheit zählt bei jedem Menschen.

Komischerweise sehe ich mich selbst nicht als behindert an. Oder höchstens max. 20 Prozent . Ich habe den Chromosomenfehler, aber deswegen bin ich doch kein schlechter Mensch , nur weil ich das Leben in meinem eigenen Rhytmus wahr nehme. Ich denke immer, das System verlangt von mir, dass ich mit der Geschwindigkeit gehe und so perfekt lebe wie die anderen Menschen......

Was sagt ihr dazu? Ich denke, die Menschen stört es, dass es mich gibt, und deswegen wollen sie nicht, dass ich mich geistig weiter entwickle. Und das beschäftigt mich die ganze Zeit.

Ab wann ist man gesellschaftstechnisch betrachtet ein "behinderter Mensch"?

Viele liebe Grüße
Wortdoktor

Hallöchen,

als Wortdoktor müsstest du eigentlich wissen, dass Worte nur dazu gemacht sind, damit Menschen anderen Menschen etwas vermitteln können. Ich habe erst heute mit einem Kommilitonen über eine solche Problematik in puncto Gender gesprochen.
Wenn jemand zB sagt, er sei homosexuell, dann drückt er damit zB nur aus, dass er potenziell für gleichgeschlechtliche Interessenten, die ihm/ihr ebenfalls gefallen, verfügbar wäre. Die meisten Menschen assoziieren damit aber auch noch bestimmtes Aussehen, Verhalten, eine bestimmte Sprechweise. Komischerweise sagen wir eher selten, dass sich jemand heterosexuell anzieht oder benimmt. Es ist eigentlich unsinnig mit einer Sexualität einen ganzen Charakter zu assoziieren. Etwaige Verhaltensweisen haben sich womöglich über die Jahrhunderte so herauskristallisiert und etabliert. Genauso, dass zB ein Mann einer Frau seine Jacke gibt. Weil Frauen wohl schneller frieren. Weil der Mann sich um die Frau kümmern soll. Weil die Frau weich und verletzlich ist. Usw. Wenn eine Frau einem Mann ihre Jacke gibt... Wieso nicht? Das ist verdammt nett. Eine Frau einer Frau. Ein Mann einem Mann. Genauso hat es sich etabliert, dass Frauen Make-up tragen und Kleider. In Rom haben auch die Männer Make-up getragen und quasi die gleichen tunicae wie die Frauen. Die Männer haben sich ebenfalls komplett glatt rasiert und sich die Augenbrauen gezupft. Sie haben sich parfümiert und großen Wert auf Äußerlichkeiten gelegt. Und sie haben mit Männern und Frauen geschlafen. Wer ihnen eben gefiel. Und sie haben auf dem Schlachtfeld gekämpft wie Löwen in Schildkrötenpanzern. Löwen mit glattrasierten Beinen. (Natürlich gab es da eine Menge, was auch in diesem Bereichen ziemlich doof lief, zB dass Ehefrauen generell als gutaussehende Besenstiele ohne Charakter, freiheitliche Rechte oder Sexleben gesehen wurden oder man der Überzeugung war, dass man regelmäßig mit einer Frau schlafen muss, damit ihr Uterus nicht in der Gegend herum wandert und sie krank macht, aber ich glaube, dass sich das nur jemand schlaues ausgedacht hat, um eine Ausrede für Sex zu haben.. , weiter im Text:)
Was ich damit sagen will, ist, dass niemand sich von Worten eingrenzen lassen sollte. Jemand wird sagen, man sei vllt fett, hässlich, dumm oder was auch immer. Ob du das glaubst, entscheidest du. Man bedenke: Was auch immer in dieser Welt existiert, dass sie geschaffen hat - ein Gott, ein großer Geist, die Zeit, Mathematik, die Elemente, das Schicksal, die Evolution, die Natur oder die Liebe - es hat dich auf jeden Fall und absolut gewollt. Sonst wärst du nicht hier.
Was macht es aus, dass dir ein Chromosom fehlt (gut, biologisch wahrscheinlich schon, aber darauf will ich nicht hinaus)? Dann bist du eben 20% behindert. In drei Jahren schreibt jemand die Regeln um und bestimmt auf dem Papier, dass du 37,574% behindert bist. Macht dich das zu einem anderen Menschen?
Kopf hoch, Krone gerade, gib einen Scheiß auf die Schandmäuler da draußen, Wortdoktor! Du hast einen Doktor. Und das Wort.

"Am Anfang war das Wort. Und das Wort war bei Gott."

Alles Liebe, MM
 
Hallo zusammen,
Ich habe immer Gedanken, dass ich , wenn ich am Lachen bin, meine "Kranke" Seite zeigen muss, die wiederspiegelt, dass ich eben doch einen Chromosomenschaden habe und mir das Y? Chromosom fehlt.
Wortdoktor

Ich habe auch kein Y Chromosom und bin nicht krank, es liegt daran dass ich einfach eine Frau bin und deswegen 2 X Chromosomen habe.
Insofern betrachte ich dich nicht als behindert, sondern einfach als jemanden der einen Schwachsinn schreibt.
 
Hallo zusammen,

ich habe da ein Anliegen. Und zwar würde ich gern EUCH als User mal fragen, ab wann würdet ihr Einen Menschen als seelisch-körperlich oder geistig behindert betrachten respektive bewerten? Ich hab immer den Eindruck, als wenn die Ungläubigen mich immer als "Behindert" einstufen, und mich kategorisch wegschalten wollen. Ich hab immer das Gefühl, als wenn die Mehrheit der Menschen mit mir nichts zu tun haben will, weil ich für sie Andersgläubig bin. Dabei glaube ich genauso wie sie an die Wahrheit des Lebens und nicht an irgendwas anderes. Ich möchte nur, dass meine Wahrheit genauso akzeptiert wird , wie ich gegenüber deine Wahrheit akzeptiere. Ich denke häufig, dass die Menschen mich als Belastung wahrnehmen, und sich lieber mir abwenden, weil ich so unerträglich bin.

Ich habe immer Gedanken, dass ich , wenn ich am Lachen bin, meine "Kranke" Seite zeigen muss, die wiederspiegelt, dass ich eben doch einen Chromosomenschaden habe und mir das Y? Chromosom fehlt. Deswegen sehe ich mich aber nicht als minderwertig oder gestört an. Weil ich kann größtenteils ein ganz normales Leben gestalten oder mich mit Menschen unterhalten und mit ihnen eine schöne Zeit haben. Wie kann ich den Menschen, die sich mir gestresst von mir zeigen, ein anderes Bild von mir rüber bringen? Ich denke immer, mein 1. Eindruck ist "hängen geblieben" und deswegen assoziieren die Menschen wohl mich immer als "behindert". Auch wenn das hart ist, deswegen bin ich momentan wieder alleine. Ich glaube an die eigene Wahrheit, weil die Wahrheit zählt bei jedem Menschen.

Komischerweise sehe ich mich selbst nicht als behindert an. Oder höchstens max. 20 Prozent . Ich habe den Chromosomenfehler, aber deswegen bin ich doch kein schlechter Mensch , nur weil ich das Leben in meinem eigenen Rhytmus wahr nehme. Ich denke immer, das System verlangt von mir, dass ich mit der Geschwindigkeit gehe und so perfekt lebe wie die anderen Menschen......

Was sagt ihr dazu? Ich denke, die Menschen stört es, dass es mich gibt, und deswegen wollen sie nicht, dass ich mich geistig weiter entwickle. Und das beschäftigt mich die ganze Zeit.

Ab wann ist man gesellschaftstechnisch betrachtet ein "behinderter Mensch"?

Viele liebe Grüße
Wortdoktor

Hallo Wortdoktor,
ich kenne mich nicht so aus, und weiß daher nicht, wie so ein von dir beschriebener Chromosomen-dingsda aussieht oder sich äußert.

Ich will dir nur erzählen, dass ich auch seit etwas über einem Jahr einen Schwerbehinderten-Ausweis habe. Als ich gelesen habe, was bei mir alles "kaputt" sein soll, habe ich geweint. Mir selbst geht es gut. Und ich führe mein Leben so wie es mir angenehm ist, komme gut zurecht.
Ende 2017 wurde ich operiert am Darmkrebs, bzw. wurde ein Tumor entfernt, der es mitbrachte, dass gleich der gesamte Enddarm mit wegging. Hinten bin ich nun zugenäht und habe vorne am Bauch einen kleinen künstlichen Darmausgang.
Nebenbei nahm man auch gleichzeitig zur Sicherheit noch meine Gebärmutter mit raus, einen Teil von Steißbein und Kreuzbein, da sich Fisteln vom Tumor aus gebildet hatten.
Ich selbst fühle mich nicht "behindert", kann mich ganz normal bewegen und weitestgehend ein normales Leben führen.
Aber ich habe mich sehr zurückgezogen, das war aber vorher bei mir auch schon so.

Alles okay, es ist wie es sein muss, denke ich, wenn alles so einfach wäre, wo wären wir dann, wir würden in Gleichgültigkeit vor uns hindämmern. :)

Liebe Grüße
 
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Wie kann ich den Menschen, die sich mir gestresst von mir zeigen, ein anderes Bild von mir rüber bringen? Ich denke immer, mein 1. Eindruck ist "hängen geblieben" und deswegen assoziieren die Menschen wohl mich immer als "behindert".

Warum willst Du bei allen gut rüberkommen?
Das kann niemand, egal ob "behindert" oder nicht.
Manche Leute mag man oder sie mögen einen. Es reicht schon, dass jemand irgend einem ähnelt, der einem unsympathisch ist und man geht auf Abstand.
Ist nichts persönliches. Niemand kann bei allen gleich gut ankommen.
Allerdings, wenn man dann krampfhaft versucht, bei allen beliebt zu sein, kann das schon nervig sein und Menschen wenden sich dann gerade ab, weil der andere nicht authentisch rüberkommt.

Gruß

Luca
 
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