Ab wann ist man Esoteriker?

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Ich bin nicht darauf eingegangen,
Das kenne ich eh von dir...

weil das Nichtalltägliche ja auch wieder alles Mögliche sein kann, das nicht das Verborgene im Offenbaren sucht.
Du hast in deiner Eingangsfrage doch die Richtung vorgegeben, (*Ab wann ist man Esoteriker ?*) entsprechend ist meine Aussage zu lesen.


Man muss das anders zum Ausdruck bringen,
Wieso? Ich habe es eben in dieser betonten Kürze zum Ausdruck gebracht, es war meine Antwort auf deine Frage und die habe ich eben so gegeben...
Vielleicht die Idee eines Swingerclubs, die geboren wird aus allerlei sozialen Verhältnissen, die eine gewisse Freizügigkeit erlauben ...
Das ist so an den Haaren herbeigezogen und fast beleidigend in der Interpretation.
Aber gut, du als Hardcore-Anthro lässt eben auch nur deine/Steiners Begrifflichkeit gelten. :rolleyes:
 
- ? -

"In sich gehen" - ja, das ist ein esoterischer Weg.

Aber welcher authentische(!) Esoteriker sollte jemals das "Bedürfnis" haben, seine in sich gefundenen Antworten als "Weisheiten - feilzubieten"? -

Feilbieten kann man nur erworbene oder durch praktisches Handeln erzeugte Dinge.

Wirkliche Erkenntnisse sind Weisheiten. Aber das Bedürfnis, diese feilzubieten, hat der, dem sie aus seinem Inneren heraus zukommen, niemals. Vielmehr ist er darauf bedacht, sie wie einen wertvollen Schatz zu hüten und sie vor den gierigen Blicken und Händen der Feilscher, Wucherer und Schmarotzer zu schützen. Nur "Sachverständigen" und Gleich-Gesinnten werden sie anvertraut und nur solchen gelingt es, den Besitzer zu durch-schauen und seinen Schatz zu ent-decken. Und auch wenn es unter diesen finstere Gestalten gibt, die danach trachten, den fremden Schatz zu missbrauchen und zu vermarkten, so würde es auf keinen Fall der Schatzmeister selber gewesen sein, der sein eigenes intimes Heiligtum geschändet und entehrt hätte...
Das ist eine idealisierte Darstellung, wohlfeil zwar, aber nicht durch die Wirklichkeit gedeckt. Der Politiker will nur das Beste für sein Volk. Der Gebrauchtwagenhändler interessiert sich vorrangig dafür, dass seine Kunden ein gutes Geschäft machen. Der Papst will das Wort Gottes verbreiten, ohne einen persönlichen Vorteil daraus zu ziehen.

Schau dich um: Dies hier ist ein Forum. Die wenigsten User suchen nach Herausforderungen, die meisten wollen belehren. Menschen gieren danach, ihre Erkenntnisse zu teilen, und fürchten sich davor, falsch zu liegen. Du fühlst dich genötigt, mich darüber zu belehren, dass wahre Esoteriker kein Interesse daran hätten, andere Leute zu belehren. Ich simuliere eine wissende Distanz, die ich gerne empfände, und störe mich ostentativ an Simulanten.

Wir fordern andere Leute dazu auf, lebende Dinosaurier aufzutreiben, und erfreuen uns selbst an fossilisierten Fäkalien, weil wir wissen, wie enttäuschend es ist, wahre Erfolge zu erwarten.

Hätten wir Erfolg, wären wir nicht hier.
 
Das ist eine idealisierte Darstellung, wohlfeil zwar, aber nicht durch die Wirklichkeit gedeckt. Der Politiker will nur das Beste für sein Volk. Der Gebrauchtwagenhändler interessiert sich vorrangig dafür, dass seine Kunden ein gutes Geschäft machen. Der Papst will das Wort Gottes verbreiten, ohne einen persönlichen Vorteil daraus zu ziehen.

Schau dich um: Dies hier ist ein Forum. Die wenigsten User suchen nach Herausforderungen, die meisten wollen belehren. Menschen gieren danach, ihre Erkenntnisse zu teilen, und fürchten sich davor, falsch zu liegen. Du fühlst dich genötigt, mich darüber zu belehren, dass wahre Esoteriker kein Interesse daran hätten, andere Leute zu belehren. Ich simuliere eine wissende Distanz, die ich gerne empfände, und störe mich ostentativ an Simulanten.

Wir fordern andere Leute dazu auf, lebende Dinosaurier aufzutreiben, und erfreuen uns selbst an fossilisierten Fäkalien, weil wir wissen, wie enttäuschend es ist, wahre Erfolge zu erwarten.

Hätten wir Erfolg, wären wir nicht hier.

Weder "fühle" ich mich "genötigt" noch habe ich das Bedürfnis, andere zu "belehren"; ich will schlichtweg verstehen und verstanden werden. Aber man muss mich nicht notwendig verstehen, um durch meine Worte esoterisch wahr-zunehmen, dass ich Esoterik als ein Gottesgeschenk bewundere und verehre, das jeder Menschenseele und jedem Menschengeist zugänglich ist. Keine Macht der Welt vermag sich gegen den esoterischen Weg zu stellen, sowie niemand einen Radfahrschüler daran hindern kann, das Geheimnis der Balance zu entdecken und anzuwenden. Wer den echten esoterischen Weg gefunden hat, den drängt es danach, seine beglückende Erfahrung allen Menschen mitzuteilen. Gleichzeitig bemerkt er, dass eben nicht alle Menschen - sogar nur die allerwenigsten - der esoterischen Erkenntnis gegenüber offen bzw. reif genug sind.

Du bis bei mir völlig an dem Falschen, wenn Du glaubst, ich betrachtete die Esoterik als etwas nur diversen geistig/spirituell elitären Schichten gebührendes. Was Du hier mir unterstellst, das unterstellt - und zwar mit vollem Recht - jeder authentische Esoteriker den sogenannten, die Esoterik vermarktenden "Esoterikern". Diese sind es ja, die sozusagen ein teures "Eintrittsgeld" zur höheren Erkenntnis verlangen und glauben machen wollen, dass der Zutritt zum Geistigen wie ein Stück Brot materiell erwirtschaftet werden muss. Und zu diesen "Händlern" und "Markttreibern" gehören selbstverständlich auch diejenigen, die ihre esoterischen Freunde ausschließlich nach Sympathie und Antipathie, nach gesellschaftlichem Stand und äußerer Attraktivität "aus-er-wählen". - Wenn man - wie Du - die authentischen mit den falschen Esoterikern gleichsetzt, dann ist wohl anzunehmen, dass Du selber die wahre esoterische Erfahrung (noch) nicht gemacht haben kannst. -

In der Schule der wahren Esoteriker ist man immer beides zugleich: Schüler und Lehrer. Lehrer und Vorbild ist man für alle Suchenden und zu suchen Beginnenden, für alle Neulinge, Nachzügler und Schwächeren hinter sich. Als Schüler wiederum blickt man mit tiefer Verehrung und Dankbarkeit auf die Fortgeschrittenen vor-und über sich und lechzt danach, unentwegt Neues hinzuzulernen.

Es gibt eine wundervolle Metapher, die das Wesen einer wahren Lehrer- und Schülerschaft vor Augen stellt und die im Grunde alles besagt, worum ich hier um Worte ringe. Ich glaube, sie stammt von Honoré de Balzac - zumindest aber von einem echten Esoteriker:

Ein Lehrer wurde einmal nach dem Geheimnis seines Erfolges gefragt, und dieser antwortete mit einem Gleichnis: "Ich lehre meine Schüler nicht, Schiffe zu bauen," sagte er, "sondern ich wecke in ihnen Sehnsucht nach dem weiten endlosen Meer."
 
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Weshalb soll der *Esoteriker* anders analysiert werden als ein Arzt?

Ein Arzt braucht eine spezielle Zulassung, wenn er sozial bzw. gewerblich tätig sein möchte, dafür müssen bestimmte Voraussetzungen (z. B. ein Studium in Theorie und Praxis) nachgewiesen werden.

"Esoteriker" kann jeder Interessent machen, vorausgesetzt er hat keinen Jagdschein (vgl. z. B. Unmündigkeit).
 
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