Lillian schrieb:
Das ist kein Besitzanspruch, sondern Eifersucht. Und das ist gewiss nicht negativ, und schon garnicht in dieser Situation. Da ist jede Eifersucht begründet.
Hallo Lillian,
selbstverständlich ist es eine Art Besitzanspruch: Du gehörst mir, v.a. dein Körper und deine Zuwendung,
und keinem anderen!
Eifersucht ist immer negativ, aus meiner Sicht. Sie basiert meist auf einem unzureichenden eigenen Selbstwertgefühl; der Eifersüchtige definiert sich und seinen Wert ganz oder teilweise über die Zuwendung und "Treue" des partners und empfindet es - je nach Ausprägung - als persönliche Geringschätzung oder Mißachtung, wenn dieser auch Liebe und Zuwendung anderen menschen ggenüber hegt, v.a. wenn diese dem anderen geschlecht angehören. Es ist ein Anspruch, erstens auf die Liebe des partners, zweitens, auf die Exklusivität dieser Liebe.
Es gibt aber nie einen "Anspruch auf die Liebe des anderen"! Anspruch heißt Forderung an den anderen, bedeutet Ein-Fordern und letztlich zwang - und hat deshalb mit wahrer Liebe zwischen zwei Partnern nicht viel zu tun.
Zugleich bedeutet Eifersucht immer eine teilweise oder völlige Abwesenheit von Vertrauen in den anderen.
Sehr häufig treffe ich Menschen, die eine merkwürdige Differenzierung zwischen "gesunder" und "übertriebener" Eifersucht machen, oder zwischen "berechtigter" und "unberechtigter". Das ist alles nur blankes Schönreden.
Manche meinen gar, Eifersucht sei ein Ausdruck von Liebe und mangelnde/fehlende Einfersucht des Partners drücke einen Mangel an Liebe seitens des anderen aus...
Wenn ich aber beispielsweise schreibe, daß ich emotional so meine Schwierigkeiten hätte, wenn meine Partnerin auch mit anderen Männern sexuell verkehren würde (hallo fckw, ich mach's auch stark daran fest, wie du siehst
), dann ist das selbstverständlich schon der Nährboden für Eifersucht, die genau dann losgeht, wenn ich aus irgendeinem Grund das vertrauen verlieren sollte, daß sich die Partnerin an unsere Vereinbarungen hält.
liebe Grüße
Stephan