Ab WANN darüber sprechen

klatschmohn

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30. Oktober 2007
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Hallo, ich bin neu hier :) und war letztes Wochenende (FR-SO) bei (m)einer Familienaufstellung. Ich selber habe am SA nachmittag aufgestellt.
Meine Frage nun: ab WANN darf ich über meine Aufstellung sprechen (mit Familienangehörigen, Freunden, ...) Unser Aufsteller meinte immer, wir dürfen über die Aufstellungen sprechen, aber nicht mit der Person die soeben aufgestellt hat.
ABER , wann darf ich darüber sprechen?
 
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Hallo klatschmohn,

das "nicht darüber sprechen" hilft deiner inneren Verarbeitung der aufgestellten Thematik. Es ist auch nicht notwendig, da diese Aufstellung für alle Beteiligten gleichsam wirkt.

Sind dir Fragen gekommen, wegen der aufgestellten Personen, und was es mit ihnen auf sich hat, ist ein Gespräch mit deinen Eltern evtl. sehr hilfreich. Zum Beispiel war bei mir mal ein Klient, bei dem eine ausgestoßene Tante wichtig war. Ein Gespräch mit der Mutter war ihm sehr hilfreich gewesen.

Liebe Grüße Pluto
 
Hallo klatschmohn,

das "nicht darüber sprechen" hilft deiner inneren Verarbeitung der aufgestellten Thematik. Es ist auch nicht notwendig, da diese Aufstellung für alle Beteiligten gleichsam wirkt.

Sind dir Fragen gekommen, wegen der aufgestellten Personen, und was es mit ihnen auf sich hat, ist ein Gespräch mit deinen Eltern evtl. sehr hilfreich. Zum Beispiel war bei mir mal ein Klient, bei dem eine ausgestoßene Tante wichtig war. Ein Gespräch mit der Mutter war ihm sehr hilfreich gewesen.

Liebe Grüße Pluto


Hallo Pluto,

grüße dich.

Darf ich fragen, was man macht, wenn es sich um ein Familiengeheimnis dreht, wovon die Familie nicht weiß, das man es weiß??

Sorry, falls die Frage nicht so recht hier rein passen sollte.

LG
Gaia:liebe1:
 
Hallo Gaia,

schwierige Frage. Familiengeheimnisse gibt es, um das Image der Familie aufrechtzuerhalten. Alles, was nicht passt, wird geheim gehalten. Trotzdem gibt es für mich nur einen Weg: den Weg nach vorne. Das heißt, mit den Eltern darüber sprechen.

Zum Beispiel habe ich mit 30 erfahren, dass es eine Halbschwester gibt. Das war die Zeit, in der ich ein Buch von John Bradshaw über Familiengeheimnisse gelesen hatte. Also erstellte ich einen Stammbaum. Dazu befragte ich meine Eltern getrennt voneinander über ihre Familie und die Geschichten dazu. Und schrieb mir alles auf. Mein Vater sagte natürlich nichts. Bis ich ihn direkt fragte: "Und das sind alle? Gibt es da noch einen, der dazu gehört?" Dann sprach er von seiner ersten Tochter. Er hatte gedacht, dass ich das schon von Kindheit an gewusst hätte.

Na ja, danach ging es nicht so gut weiter mit ihm. Denn es war eine traumatische Geschichte, wie damals mein Vater abserviert worden war. ca. 1 Jahr später bekam er Krebs und ca. zwei Jahre später war er tot.

Meine Neugierde hatte etwas ins Rollen gebracht, das ihn überwältigt hatte, womit er nicht klar kam.

Liebe Grüße Pluto
 
Hallo klatschmohn,

das "nicht darüber sprechen" hilft deiner inneren Verarbeitung der aufgestellten Thematik. Es ist auch nicht notwendig, da diese Aufstellung für alle Beteiligten gleichsam wirkt.
was ist, wenn es MIR jetzt besser geht, aber meiner schwester nicht (mehr)???

Sind dir Fragen gekommen, wegen der aufgestellten Personen, und was es mit ihnen auf sich hat, ist ein Gespräch mit deinen Eltern evtl. sehr hilfreich. Zum Beispiel war bei mir mal ein Klient, bei dem eine ausgestoßene Tante wichtig war. Ein Gespräch mit der Mutter war ihm sehr hilfreich gewesen.
meine (unsere) eltern spielten in meiner aufstellung eine große rolle.ö ich als erstgeborene hab mehr "mitbekommen" als meine jüngere schwester. mit meinen eltern möchte ich im moment nicht sprechen. auch das gefühl kenn ich (eigentlich) nicht. sind dies ebenfalls "auswirkungen" der aufstellung?
Liebe Grüße Pluto
vielen dank für deine anwort, klatschmohn
 
Hallo Pluto,

vielen Dank für deine liebe Antwort.

Ja, in der Tat, empfinde ich es auch als eine schwierige Frage.

Und sicherlich bin ich auch für den Weg nach vorne, doch vor allem wie???

Ich denke, da wird es schwierig, wenn die Familie eine andere Sicht hat, was in Ordnung ist für den Moment, nur hat diese Sicht im Grunde nach ihrer alten Struktur keine Berechtigung mehr. Wie verhält man sich dann, wenn von der gegenüberliegenden Seite alle "Geschütze" hochgefahren werden???

Und tatsächlich man als Puffer dient und dieses auch schon erkannt hat....

Dann wieder die Schuld und vor allem auch Schamfrage aufkommt? Und wenn man nicht in diese Rolle hinein geht, man der Undankbarkeit bezichtigt wird???

Ich finde, dass dann alles nicht mehr so komisch, wenn diese alte Struktur, die nicht das darstellt, was tatsächlich IST, das eigene Leben beeinträchtigt!

Nicht das ich alle Seiten nicht verstehen kann, aber eine Abhängigkeit zu erzeugen, hat für mich wenig mit Liebe zueinander zu tun, sondern viel eher mit der Füllung von Mangelzuständen, die nicht gerade die wirkliche Verbindung offenbaren, so empfinde ich zu mindestens.

Mir kommt auch gerade ständig die Frage, was macht man in solch einem Falle, wenn der Gegenüber nicht gewillt ist, zu versuchen zu verstehen, warum man so denkt, so fühlt und vor allem sich so verhält wie man es tut???

Inwiefern hat man das Recht auf Individualität? Wo sind die Grenzen, bzw. wo werden sie verwischt dargestellt, gerade in Bezug zur Nächstenliebe???

Was ist Nächstenliebe und was ist Mitgefühl??? Wodurch macht sich dieses sichtbar?? Muss es sich sichtbar machen für den anderen??? Oder könnte es dann einer Verwechslung von Mitleid und Schuld erzeugen sein??

Sorry, die vielen Fragen, vielleicht hab ich auch schon meine Antworten, aber mich würden trotzdem auch andere Meinungen dazu interessieren!!!

LG
Gaia:liebe1:
 
@pluto: wenn du gewußt hättest, dass es für deinen vater so "endet" hättest du dennoch gefragt?

Ja, lool...man kann die Frage auch kurz und knapp stellen, nicht so wie ich nen halben Roman dazu schreiben......:weihna1

Ja, da wären wir wieder beim Thema Schuld und Verantwortung! Das Recht dem anderen einzugestehen, sein ausgewähltes Schicksal selbst zu tragen.

Nur zu blöde, wenn der diese Ansicht nicht versteht oder nachvollziehen kann....was dann???

LG
Gaia:liebe1:

PS: Das Gefühl mit seinen Eltern nicht reden zu wollen, kenne ich und auch für mich ist dieses sehr ungewöhnlich, aber ich kann einfach nicht und das hat nichts damit zu tun, dass ich sie nicht liebe, sogar sehr, aber es geht einfach nicht. Ich kann nicht auf Friede, Freude, Eierkuchen machen....ebenso wenig wie ich etwas dagegen machen kann, wenn man mich anders sieht, als der Wirklichkeit und niemand muss sich aus meiner Sicht rechtfertigen, letztendlich auch nicht die Eltern.....schwieriges Thema finde ich...
 
Hallo klatschmohn,

gefragt hätte ich, aber nichts unternommen, damit eine Verbindung hergestellt wird. Meine Kontaktaufnahmen verliefen im Sande. Sie sind und waren nicht erwünscht. Und mein Vater hat das nicht noch einmal verkraftet.

Hattest du dich schon im Vorfeld mit deiner Schwester über deine Familie unterhalten? Dann wäre ein Gespräch mit ihr schon hilfreich. Könntest du ihr Interesse an einer Aufstellung wecken? so dass sie auch hingeht?

@ Gaia,

Und tatsächlich man als Puffer dient und dieses auch schon erkannt hat....

Erkennen ist der erste Schritt.
Der zweit ist, die Gefühle dazu auch anzuerkennen und sie zu befreien mit entsprechenden Techniken. Dann können sie wieder fließen.

Mir kommt auch gerade ständig die Frage, was macht man in solch einem Falle, wenn der Gegenüber nicht gewillt ist, zu versuchen zu verstehen, warum man so denkt, so fühlt und vor allem sich so verhält wie man es tut???

So dachte ich auch immer. Was mir leider an Lösung nichts einbrachte, eher noch mehr Ärger. Irgendwie wusste ich es schon immer, dass ich den Anfang bei mir machen muss, wollte es aber nie wahrhaben. Mit dieser Haltung bin ich dann einen bitteren Weg gegangen. Heute ist es mir wichtig, dass ich mich selbst verstehe. Versteht mich der andere ist es gut, wenn nicht, hat er Pech gehabt und muss sehen wie er klar kommt. Für dieses neue Gefühl hat mir aber keine FA geholfen.

Liebe Grüße Pluto
 
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ABER , wann darf ich darüber sprechen?
Hattest du im vorigen Absatz eh schon beantwortet:
Unser Aufsteller meinte immer, wir dürfen über die Aufstellungen sprechen, aber nicht mit der Person die soeben aufgestellt hat.
Also wenn du jetzt nicht mit der ganzen Familie bei der Aufstellung warst, wirst du ja eh nicht in Versuchung kommen, mit den einzelnen Darstellern zu reden.

Es geht bei dem *Nichtreden-nach-Aufstellungen* ja eigentlich nur darum, dass der aktuelle Klient jetzt nicht von zu viel persönlichen Eindrücken der einzelnen Repräsentatnen erschlagen wird nach dessen Aufstellung.

Wenn du als KlientIn das Bedürfnis hast, mit jemanden drüber zu reden, dann tus doch - wer oder was sollte dich dran hindern?

Kontraproduktiv kanns werden, wenn du dir jetzt deine Stellvertreterin aus der Aufstellung her holst - und der Löcher in den Bauch fragst, was sie glaubt, wie das sein könnte, was sie da gefühlt hatte - das *zer-redet* die Wirkung.

Andererseits, wenn du das Gefühl hast, dass dus brauchst, wird auch das für dich passen.

Auch bei einer Familienaufstellung zwingt dich keiner, dein Hirn an der Garderobe ab zu geben - es gibt halt Erfahrungswerte, was einer persönlichen Besserung des jeweiligen Klienten hilft - und was nicht - ob du dich dran hältst ist immer noch deine Entscheidung.
 
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