bei der Deutung von meinem Mann handelt(e) es sich um Uranus Konjuktion Mond - und war (ist) gültig von Mai 2006 bis Anfang 2008. Bin jetzt etwas entspannter weil wir das hoffentlich hinter uns haben, es stimmt alles von Trennung (und drohender Scheidung), bis zu drohendem Verlust von allem was wir uns aufgebaut haben. Die schlimmste Krise hatten wir von August 2006 bis Oktober 2006. Aber wir haben es geschafft uns wieder zu finden, ich hoffe wirklich dass jetzt bessere Zeiten anbrechen.
Liebe Huperzia!
Danke Dir für die Konkretisierung des Beispiels - daran wird meines Erachtens sehr schön klar, wo die selbstgewählten Grenzen von Deutungsprogrammen liegen. Wenn sie versuchen, Ereignisse statt Potenziale/Herausforderungen zu formulieren, dann müssen sie entweder eine so breite Palette von Möglichkeiten anbieten, dass sie auf den Leser völlig unentschieden wirken, oder sie beschränken sich auf die Aussagen, für die sie eine größere statistische Wahrscheinlichkeit vermuten und da vor allem auf die Negativ-Prognosen, weil alle sich gern freuen, wenn es dann doch nicht so gekommen ist, sich aber ärgern, falls es schlimmer käme.
Trennung und Scheidung sind sicherlich Möglichkeiten, die beim Transit von UR über MO in Frage kommen, vor allem, wenn es das Horoskop eines Mannes ist. Es kommt aber ebenso in Frage, was Ihr erlebt hat: Eine Beziehung kommt in eine Krise, verfestigte Strukturen werden erschüttert und machen neuem Leben Platz, durchaus auch in der gleichen Beziehung ... Uranus als Signifikator von Weiterentwicklung, Evolution... das kann's also auch sein und noch manches Andere.
Eine - nach meinen Ansichten - gute astrologische Begleitung hätte wohl eher erst einmal auf die Dynamik hingewiesen, die sich mit UR über MO ergibt... und auch darauf hingewiesen, dass ein Transit übers Radix allein noch überhaupt keine konkreten Prognosen unterstützen kann. Mond steht im Horoskop eines Mannes unter anderem (!) für die Frau im Haus, vor allem aber natürlich für das Empfinden, für die vorbewusste Wahrnehmung der Welt. Wenn da Uranus drübergeht, werden als sicher geglaubte Konstanten erschüttert. Und wenn es wenig Übung darin gibt, sich hin und wieder auch mal selbst zu hinterfragen oder gar zu kritisieren, dann kann so ein UR-Übergang ganz erheblich beunruhigen und am Etablierten rütteln ... an der etablierten Beziehung zur Hausherrin (die reale und nicht die astrologische), an den in Routine erstarrten Gewohnheiten des Empfindens... da liegt oft als erster Schritt die Flucht ins Äußere nahe, in die "Abwechlsung", in die vermeintlich größere Freiheit. Und die konstruktivere, tiefer gehende Herausforderung läge darin, sich auf genau solche Verkrustungen und Routinen abzuklopfen und Bewegung ins Erstarrte zu bringen, sich selbst zu überraschen, neuen Visionen zu folgen... in Bezug auf den Mond, die Frau im Haus, die eigenen Empfindungen. Darin liegen also auch ganz enorme Potenziale zur Beziehungsarbeit, und offensichtlich habt Ihr das instinktiv gut erkannt und die astrologische Konstellation bestens gelebt, wenn auch anders, als die Fabriksdeutung es befürchten hat lassen... und unterm Strich wird Euch die Krise hoffentlich/vermutlich viel gebracht haben.
Alles Liebe,
Jake
