8 Jahre ihres Lebens Natascha KAMPUSCH!!!

Das vermute ich auch,wir sicher so kommen!!! Das lassen sich die Medien auch nicht entgehen....
@cauki
er hat ihr Bücher hingelegt auch viele Schulbücher. Er hat sie selbst unterrichtet.

Wenn sie in 1-2 Jahren soweit gefestigt ist, dann könnte sie ein Buch über diese 8 Jahre schreiben und damit sehr viel Geld verdienen. Dann auch noch die Filmrechte usw. Das würde ihr glaube ich sehr helfen.

Die ganze Welt spricht von diesem Fall.
 
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@Eriu: ich glaube, man kann und soll Mißbrauchsfälle nicht vergleichen, dazu ist jedes Schicksal zu einzigartig, aber Natascha wurde über 8 Jahre mißbraucht, geschlagen, zudem ihrer Familie entrissen, war einem Mann hilflos ausgeliefert, der sie vorwiegend in einem Keller eingesperrt hatte...ein einziges dieser Erlebnisse über den Zeitraum von 8 Jahren (fast die Hälfte von Nataschas bisherigem Leben) genügt für eine Traumatisierung, wenn man alles zusammenzählt kommt eine unfaßbare Grausamkeit heraus, von der wir uns weder vorstellen können, wie sie auf eine Menschenseele wirken, noch welche Langzeitfolgen zu befürchten sind.
Für mich ist das was hier passiert ist, zu groß und zu schlimm, um es mit dem Verstand zu erfassen, ich wünsche in all meiner Hilflosigkeit Natascha darum eine Zukunft, in der Liebe und Licht überwiegen.


Ich sehe das alles aus einem anderen Blickwinkel. Ich wurde mit 14 Jahren sexuell missbraucht und habe lange so gedacht wie viele hier. Anfangs habe ich es total verdrängt und vergessen und als ich mit 22 durch einen Schicksalsschlag wieder daran erinnert wurde, war es schrecklich. Ich war total gefangen in der Opferrolle. Alle bemitleideten mich, aber niemand half mir. Es war schrecklich. Ich ging die Schritte die sie alle gehen. Zuerst Selbstmitleid/Opferrolle, danach kommt die Schuldzuweisung, dann kommt der Hass, nach dem Hass folgt das ausgebrannte Gefühl, die Leere und in dieser Leere erkennst du dann, das niemand schuld hat und Hass dich nicht weiter bringt. Du lernst zu verzeihen, zu verstehen und zu akzeptieren. Man spricht darüber und bei jedem Mal erzählen wird es klarer und verständlicher. Man merkt dann auch, dass es ein Teil von einem ist und man es nicht abstreiten darf, weil man sich sonst selbst beschneiden würde.

Sicherlich bleiben manche Dinge haften (Ängste, Verzweiflung, etc.) aber solange sie nicht überhand ergreifen und nur in gewissen Situationen und Stimmungen auftauchen, ist es akzeptabel. Man darf sich nicht gefangen halten von einer vergangenen Situation. Man muss lernen damit zu leben um Leben zu können.

Ich bin meinem Peiniger nicht mal mehr böse, dass er das getan hat. Ich habe auch kein Mitleid mit ihm und auch keine Angst mehr. Ich bin gewachsen durch die Erfahrung und durch die Phasen die ich durchgemacht habe. Deswegen finde ich es wichtig, dass man mit Schuld, Mitleid, Hass usw. vorsichtig umgeht. Es sind nur Situationsmomente die dir kurzzeitig helfen etwas zu überwinden aber am Ende musst du lernen zu verzeihen und zu vergeben. Aber niemals solltest du vergessen!!!
 
Was passiert ist, kann man jetzt nicht mehr rückgängig machen.
Ich hoffe nur Natascha bekommt nicht den zweiten Schock, wenn sie die verdrehten Geschichten in der Zeitung liest.

Über den Spendenaufruf für die psychologische Betreuung via TV war ich etwas verwundert.
Nach meinem Rechtsempfinden steht Natascha das Erbe ihres Täters zu, da sie zwar ungewollt doch den Status einer Tochter hatte.
Und wenn es ihr guttut, dann soll man ihr doch erlauben, ihr Gefängnis niederreißen zu lassen.

LG
v
Olga
 
Ein Thema das viele sehr bewegt... mich auch.
Es ist nur zu hoffen, dass die "ausschlachtung" in der öffentlichkeit und die "professionelle Hilfe" sie nicht mehr traumatisiert als die 8 Jahre.
Ich wünsche Natascha, dass sie einen Menschen hat, dem sie vertrauen kann und der ihr wirklich hilft, hilft das geschehene als Teil ihres lebens zu akzeptieren und dass sie dem Täter verzeihen kann. Die Rolle des armen Opfers, die ihr jetzt so aufgepflanzt wird, bringt sie nicht zurück in ein normales Leben.

Sind nicht viele von uns in einem solchen Gefängnis, ohne Fluchtmöglichkeit ?
(weil wir die Mauern nicht erkennen)
 
Abgesehen davon, dass ich diese Geschichte nicht als die schrecklichste überhaupt empfinde, denn es gibt wahrlich grauenhaftere Schicksale, glaube ich fest, dass Natascha Glück hat, dass ihr Peiniger sich selbst das Leben genommen hat!
So hat sie wenigstens die Gewissheit, dass er im realen Leben keinerlei Chancen mehr hat.
 
trotzdem kann sie nicht ohne Geld, Arbeit oder ähnliches überleben. Es ist nunmal so, dass sie irgendwann selbst für sich verantwortlich sein wird.

Und auch wenn man sexuell missbraucht wird geht das Leben weiter. Man sollte jetzt nicht sagen "ach wie arm, das arme Mädel, etc." Man sollte schauen, dass man ihr hilft, wie sie sich selbst helfen kann. Das sie lernt normal zu leben, ihren Namen zu ändern und das Leben zu meistern. Das ist das wichtigste was sie in den nächsten Jahren lernen sollte. Mitleid bringt sie nicht weiter im Leben.

Es ist auch wichtig, dass sie lernt diesen Abschnitt ihres Leben als "geschehen" hinzunehmen. Es bringt nichts, wenn sie versucht es zu verdrängen, sinnvoller wäre es sich damit auseinanderzusetzen und zu akzeptieren, dass es passiert ist.

Das mag jetzt für einige hier hart klingen.
Für mich nicht. Ich finde deine Sichtweise sehr realistisch und eigentlich die einzige hier, die der Betroffenen weiterhelfen könnte, falls sie dieses Forum lesen würde.

Ich glaube Ruhestand wäre nicht schlecht, aber am besten wäre jetzt mal eine Zeit lang Pause um den Zivilisationsschock zu überwinden (Handy, PC, Internet, etc., das ist alles neuland für sie). Aber am wichtigsten ist, wie gesagt, ihr zu lernen, wie sie selbst klarkommt damit und ein normales Leben leben kann.

Mitleid ist da nicht sonderlich hilfreich.
Hier spricht jemand mit Durchblick.

dies wurde nicht bestätigt, sexueller Übergriff habe angeblich nicht stattgefunden!
Also ich habe lediglich gelesen, dass darüber keine Auskunft gegeben wird. Das ist ja wohl nicht dasselbe wie "hat nicht stattgefunden".

Trotzdem war es ein massiver Übergriff in ihrem Leben und diese 8 Jahre zu verarbeiten werden einige Zeit in Anspruch nehmen.
Ich glaube, ich muss euch mal etwas erklären.
Die grössten Schäden, die man durch sexuellen Missbrauch davonträgt, haben eigentlich gar nichts mit dem sexuellen Akt an sich zu tun. Vielmehr geht es um die Grenzverletzung. Die ist es, die die langfristigen Probleme und Schäden auslöst.
Und nun behaupte mir einer, dass diese achtjährige Kerkerhaft keine Grenzverletzung gewesen sei!

Ich sehe das alles aus einem anderen Blickwinkel. Ich wurde mit 14 Jahren sexuell missbraucht und ...
Aha, ... Jetzt ist klar, woher dein Durchblick kommt :)

Ich war total gefangen in der Opferrolle. Alle bemitleideten mich, aber niemand half mir. Es war schrecklich.
Ja, das ist einer der schrecklichsten Teile auf dem ganzen Weg.

Ich ging die Schritte die sie alle gehen. Zuerst Selbstmitleid/Opferrolle, danach kommt die Schuldzuweisung, dann kommt der Hass, nach dem Hass folgt das ausgebrannte Gefühl, die Leere und in dieser Leere erkennst du dann, das niemand schuld hat und Hass dich nicht weiter bringt. Du lernst zu verzeihen, zu verstehen und zu akzeptieren. Man spricht darüber und bei jedem Mal erzählen wird es klarer und verständlicher. Man merkt dann auch, dass es ein Teil von einem ist und man es nicht abstreiten darf, weil man sich sonst selbst beschneiden würde.
Bingo.

Sicherlich bleiben manche Dinge haften (Ängste, Verzweiflung, etc.) aber solange sie nicht überhand ergreifen und nur in gewissen Situationen und Stimmungen auftauchen, ist es akzeptabel. Man darf sich nicht gefangen halten von einer vergangenen Situation. Man muss lernen damit zu leben um Leben zu können.
Nochmal bingo.

Ich bin meinem Peiniger nicht mal mehr böse, dass er das getan hat. Ich habe auch kein Mitleid mit ihm und auch keine Angst mehr. Ich bin gewachsen durch die Erfahrung und durch die Phasen die ich durchgemacht habe. Deswegen finde ich es wichtig, dass man mit Schuld, Mitleid, Hass usw. vorsichtig umgeht. Es sind nur Situationsmomente die dir kurzzeitig helfen etwas zu überwinden aber am Ende musst du lernen zu verzeihen und zu vergeben. Aber niemals solltest du vergessen!!!
Eriu - das klingt wie meine eigene Lebensgeschichte. Du kannst stolz auf dich sein, es soweit geschafft zu haben. Lass dich von einer anderen Überlebenden auf's Herzlichste umarmen :liebe1:

Ganz liebe Grüsse
Elli :)
:liebe1:
 
Und auch wenn man sexuell missbraucht wird geht das Leben weiter. Man sollte jetzt nicht sagen "ach wie arm, das arme Mädel, etc." Man sollte schauen, dass man ihr hilft, wie sie sich selbst helfen kann.
Sehr richtig.

Ich bin zuversichtlich, dass sie mit einer guten Therapie
ihr Trauma überwinden und ein normales Leben
führen kann.

Sie ist stark. Anscheinend hat er sie in all den Jahren
nicht brechen können. Ihre erste reale Chance auf
eine Flucht ergreift sie eiskalt und entschlossen.

Schlecht ist, dass der Typ tot ist. Die Therapie steht
allein mit ihren Erinnerungen da, die mutmasslich
von der Realität deutlich abweichen.

Was ist wirklich passiert?

Es ist auch wichtig, dass sie lernt diesen Abschnitt ihres Leben als "geschehen" hinzunehmen. Es bringt nichts, wenn sie versucht es zu verdrängen, sinnvoller wäre es sich damit auseinanderzusetzen und zu akzeptieren, dass es passiert ist.
Im Prinzip hast du völlig recht.

Nur wie gesagt ist gänzlich unklar, was denn überhaupt
passiert ist.

Sie ist die einzige und total unzuverlässige Zeugin.

Also mit WAS soll sie sich auseinandersetzen?

Mit Verlaub, ihre Situation ist schon deutlich schwieriger
als die einer Frau, die einmal vergewaltigt wurde.

Ob nicht verdrängen für sie doch das beste Mittel ist,
muss die Therapie erweisen. Sie hat ihr Leiden acht
Jahre lang erfolgreich verdrängt.

Gruss
LB
 
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Schlecht ist, dass der Typ tot ist. Die Therapie steht allein mit ihren Erinnerungen da, die mutmasslich von der Realität deutlich abweichen.
Das macht nix. Kann u.U. sogar besser sein. Es sind nicht die Erfahrungen das Problem, sondern die davon eingebrannten Erinnerungen, bzw. psychologischen/seelischen Veränderungen.
Ob sich Erinnerungen verändern oder nicht, ist in so einem Fall für das Auffangen nicht unbedingt wesentlich. Was zählt, ist dass sie irgendeinen Weg findet, ein einigermassen normales Leben führen zu können.

Also mit WAS soll sie sich auseinandersetzen?
Das ist einfach zu beantworten: Mit allen, was ihre Lebensqualität einschränkt.

Ob nicht verdrängen für sie doch das beste Mittel ist, muss die Therapie erweisen. Sie hat ihr Leiden acht Jahre lang erfolgreich verdrängt.
Ein sehr wichtiger Punkt. Ich halte nämlich gar nichts davon, zwanghaft in Erinnerungen rumzustochern. Es gibt Menschen, die so etwas sehr erfolgreich verdrängen und dann gut leben können. Warum also ums Verrecken im Dreck rumwühlen, wenn's auch anders geht?

Entscheiden kann das nur die Betroffene. Rat und Hilfe von Aussen kann unterstützende Wirkung haben. Aber leben und entscheiden muss sie selbst.
 
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